Nur kurz

18. Januar 2022

Nach der Yogaeinheit heute morgen (immerhin schon wieder zwanzig Minuten ohne die Abkühlphase, ich steigere das Trainingsprogramm) wollte ich nur ganz kurz in den Weltladen gehen. Nur rasch ein bißchen das Schaufenster zurechtruckeln und über die Regale schauen. Und mit Oma Eis einen Kaffee trinken, während wir das Ostersortiment zusammenstellen. Letztlich wurden es doch drei Stunden im Weltladen, dafür sind jetzt alle drei Schaufenster, die Geschirrregale und der Tisch mit den Seifen wieder ordentlich und sauber. Kaffee getrunken haben wir auch und ich kann Ihnen sagen: wenn Sie statt des Haferdrinks den Reismilch aus dem Kühlschrank greifen, dann trinken Sie Ihren Kaffee lieber schwarz, Reis und Kaffee sind widerlich zusammen.

Wieder daheim und nach einer Scheibe Brot begann ich zu frieren und fast zu weinen darüber und das ist ein sicheres Zeichen, dass die Akkus vollständig geleert sind. Dann hilft nur noch ins Bett gehen und sofort schlafen. Auf gruselige Weise finde Ich es faszinierend, wie meine Kräfte ohne Vorankündigung plötzlich einfach weg sind. Long COVID ist hinterlistig.

Ich schlief anderthalb Stunden tief und traumlos, dann weckte mich der Gatte. Er musste in einem Call, doch der Installateur, der die Warmwassserumwälzpumpe an der Heizung austauschen sollte, hatte sich mit „bin gleich da“ angekündigt. Der Installateur ist ein alter Bekannter und deshalb war ich entspannt, als dieser sowohl in Küche und Bad herumhantierte, am Heizungsregler im Wohnzimmer herumdrückte und dann im unteren Bad herumwerkelte. Er verabschiedete sich mit dem hoffnungsvollen Wunsch, dass die Wasserleitungen nun nicht mehr heulen, brummen, dröhnen und klopfen. Und der Wasserhahn heißes Wasser nicht mehr widerwillig ausspuckt, sondern fließen läßt. Tja. Leider nicht. Das bedeutet, dass nicht die Pumpe das Problem ist, sondern irgendein Rückschlagventil in einer Wasserleitung. Das ist aufwändiger und sicher auch teurer.

Nach einer kleinen Runde mit Lola war ich wieder richtig fit und freute mich auf das Abendprogramm. Ich hatte der Familie ein Curry versprochen. Curry koche ich sehr, sehr gerne. Buntes, aromatisches, Wohlfühlessen. Perfekt!

Da meine Gemüsebrühepastevorräte gänzlich aufgebraucht waren, hatte ich mit der Freundin ausgemacht, dass ich mir ihren Thermomix ausleihe und damit meinen und ihren Jahresvorrat zubereite. Diese Paste lässt sich natürlich auch ohne die Höllenmaschine zubereiten, doch mit ihr geht das zackiger. Ich fragte kurz nach, ob von den Freunden jemand daheim ist und machte ein „ich trinke mit dem Gatten noch einen Kaffee, dann kommen wir zum Abholen kurz vorbei.“ aus.

Nur kurz vorbeikommen klappt einfach nie. Also wir in die Straße einbogen, war das Hoftor schon offen, der Tisch stand im Hof und auf dem Tisch standen Tassen für Glühwein, Die ehemalige Freitagsfreundin hatte die Freundin, die nie Zeit hat, eingesammelt, der Schreinerfreund hatte Glühwein gewärmt und bei der zweiten Flasche Glühwein kam der Mann der Freundin,die nie Zeit hat, dazu, kochen wollte niemand mehr deshalb liefen wir Falafel Dürüm liefern.

Das Gemüse im Kühlschrank wird auch morgen noch ein leckeres Curry werden, heute war es perfekt, zusammen mit den Freunden im Hof ein bißchen wegen der Kälte mit den Zähnen zu klappern und Neuigkeiten auszutauschen.

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