Wider Erwarten schliefen sowohl der Hund als auch ich durch, ich hatte fest mit nächtlichen Gartenspaziergängen oder Putzaktionen gerechnet, doch Durchfall noch erneute Übelkeit quälten das Hundevieh und auch das Katzenvolk schlief friedlich nebeneinander.

Die Hunderunde war herausfordernd, denn der anfängliche Nieselregen gefror sofort auf dem Boden. Ich kam langsam voran, einen Schritt den Berg hoch, zwei wieder runter rutschend. Dann kam die Sonne raus, ein Regenbogen erschien und hach. Jeder Tag, der nicht grau ist, ist ein guter Tag.

Lola verzichtete weitestgehend auf Snacks am Wegesrand, lief fit und fröhlich neben und vor mir her. Daheim fraß sie nicht ihr ganzes Futter und rollte sich sehr müde zusammen. So weit, so gut.

Ich nahm zwei Pakete entgegen, gönnte ihr eine kleine Pause und widmete mich dann der Höllenmaschine (=Thermomix der ehemaligen Freitagsfreundin) Am Samstag wollen wir zur Oppenheimer Freundin fahren, bzw. zu unseren Bienen, die dort stehen. Der Freundin (und uns) mag ich Scones mitbringen und mit Hilfe der Höllenmaschine braute ich ein köstliches Lemon Curd. (jaja, das geht auch ohne Thermomix, MIT ist es aber wirklich easypeasy und ohne Rührei-Panik)

Weil ich den Freunden versprochen hatte, dem Schornsteinfeger stellvertretend für sie die Tür zu öffnen, verschob ich weitere Höllenmaschinenexperimente auf später und machte mich auf den Weg. In der Zwischenzeit war eine Art Schneesturm durch die Straße gewirbelt und hatte in kürzester Zeit alles mit Schnee bedeckt. Doch noch bevor ich mich freuen konnte, war die Pracht wieder verschwunden. Aber immerhin: Schnee. Vielleicht klappt es ja nochmals und sogar länger.

Der Schornsteinfeger kam pünktlich, hatte nichts zu beanstanden und ich konnte wieder heimlaufen.

Daheim erwartete mich ein schlapper Hund an zwei Kotzlachen und somit stand die weitere Tagesplanung fest. Durchfall beim Hund kann zwei, drei Tage ausgehalten werden, Kotzerei nicht. Ich rief in der Tierarztpraxis an und eine Stunde später saß ich schon im Wartezimmer und hörte zu, wie die Besitzerin eines vierbeinigen Patienten ihrer Mutter am Telefon erzählte, diesmal habe es ihren Freund nicht so schlimm erwischt, er sei nicht so schlapp wie beim ersten Mal und sicher bald wieder fit. Das Coronakarussell in meinem Kopf drehte direkt frei.

Lola wurde abgehört, bekam Fieber gemessen und ins Maul geschaut, wurde abgetastet und weil Letzteres nicht ganz so aussagekräftig war („Ich weiß jetzt gar nicht, ob sie ihren Bauch anspannt, weil er schmerzt oder weil sie ängstlich ist“), gab es eine handvoll Leckerlis („magenfreundlich, versprochen!“), die meinen gefräßigen Köter von allem Elend ablenkten. Der Bauch war weich und somit war alles, was wirklich übel ist, ausgeschlossen. Vorsorglich gab es eine Spritze gegen Übelkeit, die Empfehlung, dem Hund zwei Tage lang Schonkost (Huhn mit Reis) zuzubereiten und sollte die Übelkeit nicht vergehen, dürften wir wieder vorstellig werden. Erleichterung!

Der Hund bekam also feinstes Hühnerbrustfilet mit Basmatireis (ohne Petersiliendekor am Schüsselrand), für uns gab es Hühnerbrühe. Einmal im Jahr habe ich da große Lust drauf und die Familie (inklusive Hund) beschwert sich nicht darüber.

Lola fraß beinahe ihre ganze Portion und schläft jetzt selig, ich hoffe sehr, dass der Spu(c)k nun vorbei ist. Ich bin sehr müde, denn ich hatte heute zu mehr fremden Menschen Kontakt, als in ca. den letzten vier Monaten. Schlafenszeit.

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