Ziemlich sicher habe ich mir heute den goldenen Hausfrauenorden am Band verdient.

Ich startete den Tag mit Yoga (die Beweglichkeit ist noch da, aber meine Muskeln zittern nach kürzester Anstrengung. Blöd.) und war danach so aufgedreht, dass ich statt „Shavasana, runterkommen, durchatmen, blöd auf der Matte rumliegen“ selbige zusammenrollte und mir den Staubsauger schnappte. Ich liebäugele immer mal wieder mit einem dieser Saugroboter, doch wenn ich ehrlich bin: staubsaugen oder mal rasch durchgehen ist so schnell erledigt, das Geld für einen Roboter spare ich mir.

Nach dem saugen, Spülmaschine ausräumen und Hundefutter kochen (Huhn mit Reis, nur das Feinste für das magenkranke Viech. Sidenote: Kotzerei ist rum), schleppte ich leere Schraubgläser und kiloweise Gemüse in die Küche.

Die nächsten fünf Stunden spielte ich mit dem Thermomix und braute ein Glas Gemüsebrühenpasta nach dem anderen. Während ich Gemüse putze oder fertigen Gemüseschlonz in Gläser füllte, langweilte ich mich durch die Corona-Staffel von Grey‘s Anatomy. Wahrscheinlich bin ich very late to the party, aber verpasst habe ich ja auch nix. Ich dachte zuerst, dass ich diese ganze Coronageschichte nicht gut aushalten kann, doch ich bin wohl ausreichend abgestumpft oder schlicht aus vorhersehbaren Storyplots mit bewegender Musikuntermalung herausgewachsen.

Oma Eis kam mit Entensalat auf einen Kaffee vorbei und dann begann das Wochenende. Der Jüngste und der Gatte hatten Feierabend, die Küche war von sämtlichen Gemüseabfällen und Kochspuren befreit, der Gatte konnte das Feld übernehmen und zwei Hefezöpfe backen. noch immer bekommt der Schreinerfreund einen Hefezopf gebacken, die Wunde an seinem Bein heilt sehr langsam.

Wir lieferten ofenwarmen Zopf, die Höllenmaschine und ein Glas Gemüsebrühenpaste bei den Freunden ab und waren froh, wieder daheim anzukommen. Ein eklig-kalter Nieselregen hatte eingesetzt. Was gäbe ich für Schnee! :(

Als Ausgleich zur Hühnersuppe kosteten wir vegane Fischstäbchen. Hm. Interessant. Es ist erstaunlich, dass Erbsenzeugs nach Fisch schmecken kann. Vielleicht ist das auch gruselig. Aber da echte Fischstäbchen ja auch eher gruselig sind, anders gruselig, passt das schon. Heißt: sie sind essbar, aber ich finde, dass unsere vegane oder vegetarische Ernährung ohne diese „so tun als ob“-Produkte auskommt. (Was mich nicht davon abhält, mich durch das ganze Sortiment dieser „schmeckt wie Tier, ist aber Gemüse“-Zeug zu probieren. Außer es ist aus Soja. Soja vertrage ich nur in winzigen Dosen.)

Der Tag endet, wie derzeit eigentlich immer, auf dem Sofa. Ich freue mich drauf, in ein paar Monaten wieder draußen im Garten sitzen zu können.

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