Adventsbloggen am 5.12.22

5. Dezember 2022

Nachdem wir zwei Jahre pandemiebedingt bei Schnee und Eis durch die Wingerte gestapft sind und in Weinbergshütten gepicknickt haben, konnten die Freundin, die nie Zeit hat, die Schreinerfrau und ich endlich wieder die Tradition des gemeinsamen Vorweihnachtsstadtbummels pflegen!

Der Tag begann prima mit einer pünktlichen Zugfahrt nach Mainz (das ist absolut erwähnenswert!) und ging noch besser mit einem gemütlichen Frühstück weiter. Für die Ortskundigen: wir waren im Krokodil und ich kann das orientalische Frühstück sehr empfehlen. Der Milchkaffee (mit Haferdings) war auch gut.

Gestärkt zogen wir durch sehr, sehr viele Schnickeldi-, Trödel-, Ramsch-, Krusch- und Buchläden, gekauft habe ich nichts. In einem Geschäft fand ich eine Seifenschale in perfektem „neues Bad“-Rosa, die ich während des Stöberns von links nach rechts trug, am Ende aber wieder zurückstellte, wir haben nämlich eine Seifenschale und die hat nicht mal eine Macke.

Im nächsten Laden fand ich ein reizendes Schüsselchen in perfektem „neues Bad“-Rosa, für Ohrringe oder Armbänder, bestimmt ganz zauberhaft auf der Ablage hinter der Toilette. Ich trug es durch ganzen Laden, während ich über den diesjährigen Weihnachtstrend staunte, der verlangt, dass Pampasgraswedel und Makrameetroddeln in den Weihnachtsbaum gehängt werden. Ich kaufte weder neuen Baumschmuck noch ein reizendes Schüsselchen, weil es durchaus sein kann, dass sich unter den sich bereits in meinem Besitz befindlichen Schüsselchen eines befindet, das fast perfekt ins neue Bad passt.

An dieser Stelle war ich sehr stolz auf mich. Allen Verführungen wiederstanden!

Ganz kurz verschlug es uns in ein Kaufhaus,weil ich einen Wunschkochtopf in der Hand halten wollte, bevor ich ihn irgendwann hoffentlich als supermega Schnäppchen kaufen kann und dort wurde ich dann doch schwach. Kein Topf und auch kein reizendes Schüsselchen, dafür aber drei Meter Stoff in der an die Küchenabteilung angrenzenden Kurzwaren- und Stoffabteilung. Die Stoffe lagen in der „hier! Billig! Reduziert!“-Kiste und sie mussten eben mit. Keiner davon übrigens in „neues Bad“-Rosa.

Danach erstand ich noch ein Weihnachtsgeschenk-Buch und mehrere Kilo Süßigkeiten im Bärenladen, das Lecker-Weihnachtsheft und dann hatten wir wieder schrecklichen Hunger und mussten den Stadtbummeltag beim Mexikaner (El Burro) ausklingen lassen.

Die Geschäfte hatten nach dem Essen geschlossen und so bummelten wir nur noch Schaufenster schauend durch die Altstadt zum Bahnhof und beschlossen, im Frühling wieder zusammen „in die Stadt“ zu gehen. Bis dahin sollten wir uns ausreichend erholt haben.

Der Zug kam erneut pünktlich, trotz Weichenstörung auf der Strecke und der gemeinsame Heimweg vom Bahnhof (wir wohnen alle drei in der gleichen Ecke) war nach der vollen Stadt trotz Nieselregen richtig erholsam.

Daheim berichtete ich von meinen Erlebnissen in der großen Stadt und weil mein Vorhaben, die allertollsten Weihnachtsgeschenke oder wenigstens Inspirationen zu finden, kläglich gescheitert ist, werden wir vielleicht die Idee der Schreinerfreundin nachmachen. Bei Schreiners gab es letztes Jahr an Weihnachten höchstens selbstgemachte Kleinigkeiten für jedes Familienmitglied, ansonsten zählte das Zusammensein und das gefällt mir ausgesprochen gut. Mal hören, was die auf Nachfragen stets „ich bin wunschlos glücklich“ beteuernden Familienmitglieder dazu sagen.

Ein Kommentar zu “Adventsbloggen am 5.12.22”

  1. PaulineM sagt:

    So ging es uns gestern auch. Ich hatte mich mit meinem Mann zu einem Flammlachsbrötchen auf dem Christkindlesmarkt und anschließendem Geschenke kaufen oder Anregungen finden verabredet. Heimgekommen sind wir mit einer Tüte Lorbeerblätter vom Gemüsemarkt.
    Ich hoffe sehr, dass meine Familie sich auch auf ein Weihnachten mit gemütlicher gemeinsamer Zeit einlassen wird.