Adventsbloggen am 14.12.22

14. Dezember 2022

Wie aufhellend und stimmungshebend so ein bißchen Schnee doch ist! Den ganzen Tag hat es sachte vor sich hin geschneit oder gegrieselt, es reichte nicht für eine geschlossene Schneedecke (nicht annähernd). Während der Hunderunde am Morgen pieksten die Schneegriesel auf dem Hinweg fies im Gesicht, auf dem Rückweg bekam ich kalte Kniekehlen. Außerdem übte ich sehr unelegant einen tiefen Kniefall, weil die zugefrorene Pfütze sich gut getarnt hatte. Mein Oberschenkelmuskel war empört, weil er schnell und heftig gedehnt wurde und mein Knie schmollte ein wenig, weil es ungewollten Kontakt mit Kopfsteinpflaster hatte, sonst ist aber nichts passiert, ich lief ohne humpeln weiter.

Daheim pochte der Kopf wieder heftiger. Kopfschmerzen habe ich sowieso fast jeden Tag und dass sie bei Anstrengung stärker werden, weiß ich auch schon. Dass aber Kälte noch einen Tacken draufsetzt, ist neu. Im Laufe des Vormittags gingen die Schmerzen aber fast weg, es blieb nur der übliche dumpfe Schmerz in der rechten Schläfe, der da seit bald zwei Jahren wohnt. (demnächst wird geschaut, ob meine Kopfschmerzen vielleicht doch andere, noch blödere Ursachen haben. Ausschlussverfahren eben.)

Eine Art Nestbautrieb hat mich gepackt, vielleicht auch eine milde Art von „wer weiß, ob ich in den nächsten drei, vier Wochen zu irgendwas komme“-Panik. Am Freitag zieht das Hundebaby ein und vermutlich wird es erstmal genau in alle Ecken und auf die Schränke schauen, ob sein neues Zuhause auch sauber ist. Egal, ich habe heute sehr viel geputzt. Außerdem das Medikamentenschränkchen entrümpelt und weiß lackiert, damit das olle Ding im neuen, schicken Flur nicht hervorsticht.

Während meines Mittagsschläfchens (derzeit reicht eine Stunde!) versammelten sich sämtliche Haustiere um mich herum. Das war sehr warm und gemütlich. Für das Hundebaby habe ich auch noch ein Plätzchen, aber dann ist Schluss, das Sofa wird zu klein.

Der (Fenster)Schreiner rief an und kündigte die neuen Fenster für morgen an! Auch wenn die Küche dann vorübergehend sehr, sehr kalt sein wird, ich freue mich sehr, dass das diese Woche noch klappt!

Mein Schwiegervater rief ebenfalls an. Das ist immer ein sehr einseitiges Gespräch, weil er nichts mehr hört. Er grüßt freundlich und teilt dann mit, was er zu sagen hat. Er stellt auch gerne Fragen „Wie geht es euch?“, die er selbst mit „Ich denke gut, ich höre es ja nicht“ beantwortet. Morgen früh will er vorbeikommen und mir mir das Weihnachtsmenü besprechen. Er will kochen, wenn die Neffen kommen. Face to face klappt die Verständigung oft gut und falls es ein ganz schlechter Tag ist, kommunizieren wir über eine Transkriptions-App. Er trägt übrigens ein Hörgerät, das stärkste, das es gibt. In Fachkreisen unter dem Arbeitstitel „der Leichenwecker„ geführt, verriet uns der Akustiker (ohne rot zu werden). Erfolg verspräche vielleicht noch ein Cochleaimplantat, doch das ist alles auch nicht so einfach, immerhin ist er bereits 88 Jahre alt und er möchte keine Implantate. Also schreien wir uns weiterhin an oder sprechen überdeutlich artikulierend in ein Handy.

Der Gatte und der Jüngste sind mit dem Küchenbau nahezu fertig, es fehlen nur noch die Blende über dem Boden und der Backofen. Letzteren erbt er von uns, wenn wir uns einen neuen kaufen. Das geschieht aber erst im neuen Jahr, weil der Elektrogerätehändler unseres Vertrauens dann Zeit für uns hat. Morgen wird es Schlafsofa gekauft und dann müssen die Küchenschränke „nur noch“ eingeräumt werden, Tisch und Stühle aus der Halle geholt und geschrubbt werden und dann … hat das Kind eine tolle Wohnküche! (falls er es irgendwann auch noch schafft, sich eine Wasserleitung zu legen, hat er sogar fließendes Wasser in seiner Küche und muss das Nudelwasser nicht aus dem Bad holen. Nicht mein Problem.)

So. Jetzt werde ich über diverse Tierschlafplätze (ein zweites Hundebett ist im Schlafzimmer bereits gerichtet) in mein Bett klettern und hoffentlich besser schlafen als die Nächte vorher. Donnerstags steht nämlich immer die ganz lange Hunderunde auf dem Programm und für die will ich fit sein.

Ein Kommentar zu “Adventsbloggen am 14.12.22”

  1. amberlightlabel sagt:

    Darf man schmunzeln über den Anrufverlauf mit dem Schwiegervater? Für ihn selbst ist die Einschränkung sicherlich schon belastend, aber das er anruft und sich dann selbst die mögliche Antwort gibt, hat mich lächeln lassen. Mögen die anderen Sinne den Hörverlust halbwegs erträglich machen ….