Langeweile

27. Oktober 2008

kommt dann, wenn dieses Zwischending beim Krank-sein erreicht ist. Paracetamol hat das Fieber weggezaubert und die Kopfschmerzen wenigstens gedämpft, Nasenspray ein kleines Wunder in der Nase vollbracht. Trotzdem isse krank, die Mutti, zittrig und dotzelig, kann nichts machen. Und schon ist sie da, die Langeweile.
Anfangs finde ich Langeweile ganz interessant, weil eigentlich kenne ich die gar nicht. Manchmal, wenn es drunter und drüber geht, in der Grünen Villa, hört man Frau … äh … Mutti stöhnen: „Ich würde mich gerne mal so richtig langweilen.“
Deswegen muss das Gefühl „Langeweile“ erst ausgiebig von allen Seiten betrachtet und begutachtet werden. Und ausgekostet. Allerdings, Sie ahnen es, das wird nach allerkürzester Zeit langweilig.

Was also tun?
Lesen … ja. Immer wieder, zwischendurch. Das macht aber müde und ich habe Angst, dass ich, wenn ich am Tag zu viel schlafe, in der Nacht wachliege. Denn irgendwann hat man tatsächlich einfach genug geschlafen.
Surfen … ja. Immer wieder. Ein paar Kommentare schreiben, doch die Konzentration lässt zu wünschen übrig.
Bloggen … ja. Gerade eben. Ist aber doof, denn viel zu schnell landet man im Jammermodus, den man eigentlich nicht will.
Fernsehen … haha. Schon mal ins Fernsehprogramm geschaut? Morgens ist fernsehen so spannend wie Briefschach. Klar, ich könnte mir einen Film einlegen, aber welchen? Ach, blöder Jammermodus.

Ich kann mich erinnern, dass es mir als Kind auch (mindestens) einmal so ging. Zwischen krank und gesund, noch zu wackelig zum Aufstehen, aber voller Tatendrang. Meine Mutter gab mir zwei große Schüsseln und eine Platte Styropor. (damals noch Frigolit). Ich war mehrere Stunden damit beschäftigt, die einzelnen Kügelchen aus der Platte zu lösen und in den Schüsseln zu sammeln. Ob es mir dann erlaubt war, „Schneien“ zu spielen oder nicht, weiß ich nicht mehr genau. Aber diese Frickelei vorher war irgendwie so meditativ und „Schneien“ war wunderbar.
In der Halle liegt ein großes Stück Styropor, Überreste einer Dämmung. Ob ich Kindheitserinnerungen aufleben lassen soll?

Ich habe als Kind auch gerne experimentiert. Aber wie, warum und mit welchen Ergebnis erzähle ich irgendwann mal.

4 Kommentare zu “Langeweile”

  1. Frau Suppenklar sagt:

    …Briefschach…Köstlich!
    Hab herzlich gelacht :D

  2. Kruemelwerkstatt sagt:

    Liebe Frau .. äh.. Mutti,

    erst einmal gute Besserung. Dieses Nichtstun und doch tun wollen kann ich zur Zeit seht gut nachvollziehen. Sitze gerade 4 Wochen als Begleitperson zur Kinderreha ab und habe zwischen den Terminen auch zu wenig Zeit etwas „richtiges“ zu tun. Aber es wird auch wieder besser.

    Viele Grüße Ute

  3. Chrizzo sagt:

    Na dann wünsche ich Ihnen mal herzlich eine schnelle Restgesundung! Gute Besserung.

  4. Anonymous sagt:

    Darf ich noch gute Besserung wünschen, oder bin ich zu spät dran? (Wäre ja auch nicht schlecht).
    Hier hält sich die blöde Erkältung seit geschlagenen 11 Tagen, also auch hier so langsam Langeweile. Und nicht mal sowas simples wie Erkältungsbalsam wurde mir wegen der Schwangerschaft erlaubt, also brav weiter Tee trinken, warm anziehen, abwarten.
    (ach herrje, und ich jammere auch schon).