Tschüss Biokiste.

22. September 2008

Druckstellen an Obst und Gemüse, verschimmelter Broccoli nach zwei Tagen Kühlschranklagerung, unreifer Mais … die Unzufriedenheit mit der Biokiste stieg und heute habe ich das Abo gekündigt.

Irgendwie doof.

Jeden Donnerstag kam eine große Kiste, die manchmal wirklich merkwürdige Sachen beinhaltete, aus denen dann etwas Schmackhaftes gezaubert werden musste. „Muss“ weil eben ziemlich teuer. Topinamburknollen hätte ich niemals gekauft, genauso wenig wie Rote Bete, denn Rote Bete wächst doch eingelegt in Gläsern, oder? Pastinaken hatte ich im Gemüseladen schon gesehen und mich nicht getraut, welche zum Kosten mitzunehmen. Sie sahen so … gesund … aus. Als sie in der Gemüsekiste lagen, musste ich sie verarbeiten und war entzückt.
Nun muss ich wieder die Initiative ergreifen. Muss Gemüse kaufen und es tatsächlich auch verarbeiten. Muss den Schweinehund überwinden, der mir zuflüstert, dass der Geschmack von Gemüse überschätzt wird und dass diese Gemüseputzerei viel zu viel Arbeit macht und dass die Vitaminzufuhr der Familie allein durch die Apfelverzehrerei optimal gedeckt ist.

Angedacht war, dass die Gemüsekiste mich sensibel für saisonales Obst/Gemüse machen sollte. Tat sie aber nicht, da Tomaten und Paprika auch aus Spanien kamen, Ananas und Mango sicherlich auch nicht im milden Rheintal wachsen. Auch wenn Obst und Gemüse in fernen Ländern genauso BIO angebaut werden, wie ich mir das wünsche, so ist doch der Transport bis zu meiner Haustür ein Gegenargument. (wenn man mal bedenkt, dass ich Ananas sowieso nicht vertrage, Mangos meistens irgendwie komisch schmecken und Tomaten aus Spanien, auch wenn sie BIO sind, genauso wässrig sind, wie die aus Aldinesien.
Wahrscheinlich reicht es, um zu lernen, wann welches Obst/Gemüse bei uns reift, wenn ich regelmäßig den hiesigen Obst- und Gemüseladen aufsuche und dort die Preisschilder lese.

Ach Mensch. Im Grunde genommen finde ich es schrecklich schade, weil mir die Idee so gut gefiel. Und weil es trotzdem irgendwie eine Arbeitserleichterung war. Die Frage: Was koche ich heute? stellte sich gar nicht mehr so häufig, da immer irgendwelches Gemüse da war, das verarbeitet werden sollte. Jetzt gehe ich wieder den umgekehrten Weg und frage mich: Was muss ich einkaufen, damit ich kochen kann?

Mist.

10 Kommentare zu “Tschüss Biokiste.”

  1. Wörmchen/Sandra sagt:

    Ja, so ähnlich gings mir auch vor ein paar Wochen. Bei mir war's allerdings so, dass mich nicht mal der Preis nötigen konnte, die Dinge zu verarbeiten, auf die ich eigentlich gar keinen Bock habe (oder keine Lust, das passende Rezept zu suchen und die noch fehlenden Zutaten zu kaufen). Achja… ich fand's auch schade. Der Fahrer war echt lecker *fg*

    Liebe Grüße
    Sandra

  2. Kerstin sagt:

    Hallo Frau…äh…Mutti! Ich weiß nicht, ob Sie Awards annehmen, aber ich hätte da einen für Sie in meinem Blog!

    Lg Kerstin

  3. Lorelei sagt:

    Derzeit kann ich empfehlen, einen saisonalen Kürbis zu kaufen und daraus eine köstliche Pastasauce zu zaubern. Orangefarbenes Essen wird den Kindern sicher gefallen.
    Rezept: Hier klicken

  4. Susel sagt:

    Ich hab die Kiste in den letzten 10 Jahren zweimal bestellt und zweimal wieder abbestellt. Aus ähnlichen Gründen. Aber für mich ists eher eine Erleichterung, wieder spontan einkaufen und kochen zu können und nicht den Druck haben, das Zeugs muss erstmal weg.
    Grüßle, Susel

  5. annette sagt:

    …ich hab dauernd angerufen und mich beschwert…lief auch ziemlich viel schief was in der kiste war…..jetzt läuft es wieder besser….und es gibt doch auch die kiste nur mit saisonalen gemüse und obst und sogar aus der region….
    viele grüße
    annette

  6. eva sagt:

    Bei unserem Lammertzhof kann man verschiedene Abos bestellen: ich habe seit Jahren die „Mutter-Kind“ Variante, d.h. man ist von wochenlangen Kohlarien und sonstigen seltsamen Gemüseanwandlungen verschont. Meist Möhren, Kohlrabi, tollen Tomaten (und die kommen auch nur so lang wie sie im gewächshaus wachsen in Kaarst) etc pp. Dazu die unsterblich guten Kartoffeln, ohne die ich nicht mehr existieren kann, da wir keinen Garten haben.
    Manchmal bin ich auch genervt von zuviel roter Beete, aber die koche ich dann eben ein. Im Übrigen habe ich wirklich Spass am Einkochen und sonstigem Haltbarmachen bekommen. Marmelade zum Beispiel. Gekaufte kommt kaum noch auf den Tisch.
    Aber schade, dass Du so Pech hattest.
    Warteab, wenn Du des sponatnen Einkaufens wieder überdrüssigwirst, bestellst Du sie wieder, die kiste ;)
    LG Eva

  7. Multiples sagt:

    Liebe Frau … äh … Mutti,

    ich bekenne mich ehrlich, dass ich immer sehr wenig Lust auf Gemüseputzen habe… da ich aber sehr gerne frisch knackiges Gemüse esse, bin ich zu 99% auf TK Gemüse umgestiegen. Selbiges befindet sich Tütenweise im Tiefkühler und kann je nach Lust und Laune entnommen werden.

    Somit sind Gewissen und der Schweinhund, welcher nach Arbeitserleichterung bellt zufrieden ;)

    Eine Alternative zur Gemüse Kiste?

    Antwort von Frau … äh … Mutti:

    nein, eigentlich keine Alternative, weil ich, wegen irgendeines mir selbst unbegreiflichen pädagogischen Ansatzes, das Bedürfnis habe, den Kindelein zu zeigen, wie Gemüse aussieht, bevor es verarbeitet wird. Und das es verdammt viel Arbeit ist, das Gemüse zu verarbeiten, um es genießen zu können. Und sie es dann gefälligst auch genießen sollen, wo es doch soviel Arbeit bereitet hat. (Seid gefälligst dankbar. Oder so.)

    Ausserdem finde ich, dass TK-Kram immer irgendwie … fad … schmeckt.

  8. Sabine sagt:

    Meine Empfehlung: Greenbag.
    Gibt es im örtlichen Bio-Laden. Oder meinten Sie die etwa?
    Gibt es in verschiedenen Varianten, jeweils mit Rezeptzettel, der unseren Speiseplan seit Jahren bereichert. Bei uns hier in NRW kommt das Gemüse zu 90% vom Niederrhein bzw. Münsterland und das finde ich o.k.!
    Liebe Grüße!
    Sabine

  9. Heike sagt:

    Wir haben die Kiste seid 5 Jahren und nicht bereut..in den seltesten Fällen war mal was nicht so Top in Ordnung..dafür sind es aber eben Lebensmittel und der Apfel bei mir am Baum (ungespritzt) hat auch Würmer! Und dann rufe ich dort an und bekomme mein Geld zurück. Ich mag die Kiste und wenn man nur Sachen von hier haben will, dann bestellt man eben ein Regional Kiste, da kommen dann ab jetzt nur noch Kohl und Kartoffeln..nee danke..wenn ich im Supermarkt einkaufe, hole ich auch manchmal Paprika und Ananas…und nicht nur Äpfel oder Sauerkraut, weil gerade Herbstangfang ist! Und rote Beete aus dem Glas finde ich ätzend..ich mag die frisch gekocht und dann als frischen Salat…so! Ich weder weiterhin die Kiste haben und stelle jetzt meine leere Kiste raus für die Lieferung für morgen!
    grüne Grüße Heike

    Antwort von Frau … äh … Mutti:

    Heike, warum so aufgebracht?

    Es ist doch wunderbar, wenn Du mit der Kiste so gut zurecht kommst.

    (ich hab´ übrigens mit Würmern und Käfern und Läusen in Obst und Gemüse überhaupt keine Probleme, sondern mit verdorbener Ware. Und auch wenn ich die reklamieren kann, so ärgert es mich eben doch. Rote Bete mag ich auch nicht aus dem Glas, hab ich aber auch nicht behauptet.)

    Ich mag Dich gerne, aber in solchem Ton lasse ich keine Kommentare zu. Das ist mir definitiv zu angriffslustig für eine Sache, die´s einfach nicht wert ist.

  10. Annette sagt:

    Ich bewundere alle, die nach Kiste ueberhaupt kochen koennen. Mich wuerd das nerven. Ich mache immer einen Wochenplan fuer die kommende Woche und kaufe danach auf dem Wochenmarkt ein. Da hab ich aber die Planungsfreiheit, was ich essen und kochen will.
    Damit die Kids sehen, wie Gemuese vor der Verarbeitung aussieht, vielleicht frisch kaufen und dann zusammen einfrieren. Das mache ich oft, damit ich kochtechnisch auch recht flexibel bin.
    Vielleicht ist das ja eine Alternative.