cache me if you can

25. August 2008

Sonntag morgen, friedliches Legospiel im Zimmer des jüngsten Kindes.
„Ich MUSS heute was machen!“, jammert Frau … äh … Mutti und steht eine halbe Stunde später Brote schmierend in der Küche.

„Radfahrwetter!“, hatte der beste Vater meiner Kinder mit fachmännischem Blick nach draußen analysiert. (Radfahren ist ja so eine Sache. Immer kommt der Wind von vorne, es scheint viel mehr Steigungen zum Hinaufstrampeln statt zum Herabsausen zu geben und ständig wachsen die Kinder aus ihren Rädern raus.)

Mit der Fähre ging es über den Rhein, nach Trebur/Kornsand. Der erste Hinweis für einen Cache fand sich am Gedenkstein. Dieser Gedenkstein steht zum Gedenken (aha!) an sechs Niersteiner Soldaten, die zum Ende des zweiten Weltkrieges „mit Blick auf die Heimat“ erschossen wurden. Gruselig, das.
Der Cache war rasch gefunden und weiter ging es, immer am Rhein entlang, oben auf dem Damm und es war ein bißchen wie an der Nordsee. Inklusive Gegenwind, versteht sich.

Wenn SIE zufällig gestern da am Rhein entlang kamen und verlassene Räder gefunden haben: das waren unsere. Und es lag mit Sicherheit ein Cache in der Nähe. Oder ein Hinweis.

Manchmal hielten wir aber auch an, weil heimische Fauna zu bestaunen war.

Oder ein weiteres Denkmal sich als ideale Picknickstelle anbot.

Auf dem Weg nach Mainz gab es eine Panne und Graf Zeppelin musste notlanden. Das Denkmal wurde für alle hilfsbereiten Bauern gesetzt, die ihre Felder im Stich ließen und zu Hilfe eilten, so dass der Zeppelin am Abend noch weiterfliegen konnte.
Ich fand die Sonne toll.

Das jüngste Kind nutzt die Gelegenheit, um in den Rhein zu fallen. Verletzungen trug es nicht davon, doch die nächsten paar Kilometer musste es ohne Hose fahrend bewältigen. Die Hose flatterte und trocknete im Fahrtwind an Frau … äh … Muttis Fahrradkörbchen.

Jenseits des Radweges, im Altrheingebiet, galt es einen Multicache zu entschlüsseln und zu finden. Station vier allerdings war entweder zu kniffelig für uns (kann eigentlich ja gar nicht sein, ähem.) oder nicht mehr vollständig – wir kamen nicht mehr weiter. Sinnloses durch die Gegend eiern führte uns zwar an einigen wunderbar knorrigen Apfelbäumen vorbei, doch die Äpfel waren sauer und die Laune dann irgendwann auch.

Am Rand der Obstbaumwiese stand diese zarte Schönheit als Vorbotin für den nahenden Herbst.

Auf dem Rückweg blieb Zeit für einen einen kleinen Cache am Ufer und für eines dieser seltenen Bilder, das Bruder und Schwester in geschwisterlicher Eintracht zeigt. (weswegen es unbedingt eigens erwähnt und gezeigt werden muss)

Wieder querten wir mit der Fähre den Rhein und wunderten uns, dass wir es bisher noch nie geschafft hatten, die andere Rheinseite zu erkunden. Geocaching sei Dank.

(zum Abendessen gab´s Döner, weil Frau … äh … Mutti wegen Erschöpfung in Küchenstreik getreten war. Und nach einiger ausgiebigen Reinigung entschlummerte sie sanft gegen 22 Uhr. Nix gewöhnt, die Alte.)

8 Kommentare zu “cache me if you can”

  1. Platypus sagt:

    Die wenigsten Menschen schaffen es, mit Fahrradhelm halbwegs attraktiv auszusehen. Ihr Töchterlein ist der Beweis dass es doch geht. Kompliment!
    Lieben Gruß vom Platypus

  2. Doris sagt:

    Oh, der Große hat die Haare ab! Sieht jetzt irgendwie noch größer aus…
    LG Doris
    (Bei unserem Großen ist noch Walla-walla angesagt, er will jetzt mal zum „Spitzen schneiden“ ;)

  3. Kerstin sagt:

    Schöne Story und superschöne Bilder!

    Lg Kerstin, die auch mal am Rhein gewohnt hat *schnief*

  4. Verena sagt:

    Huhu Frau Mutti!

    Ich wollte schon immer mal fragen: Mit welcher Kamera machen Sie diese vortrefflichen Fotos??? Die sehen immer super aus!

    LG aus dem Norden,
    verena

  5. jette sagt:

    Nix gewohnt? Sie sind doch grad erst durch die Weinberge gescheucht worden.
    (Das Foto mit den Beiden ist unheimlich schön.)

  6. Ines sagt:

    @Platypus: Schöne Menschen entstellt eben nix :D

    Wundervolle Bildergeschichte, unglaublich schöne Bilder Deiner beiden Großen (wo wird das seinen Platz finden?) und macht Lust auf Fahrradtour :)

  7. Chrissie sagt:

    Schön daß ihnen der Ausflug auf „meine“ Rheinseite gefallen hat.

    Ich wäre nie im Leben darauf gekommen daß in der Nähe des Denkmals etwas verteckt liegt… wenn die Kinder etwas älter sind werden wir vieleicht auch zu Schatzsuchern. Mal sehen.

    Ihre Bilder sind wirklich wunderschön geworden. Besonders das Geschwisterbild.

    LG Chrissie (aus Wallerstädten ;-))

  8. walküre sagt:

    „Das jüngste Kind nutzt die Gelegenheit, um in den Rhein zu fallen.“

    Danke für dieses Bonmot ! :D