Ach.

29. März 2008

Das es mir nicht gut geht, ist doch sehr untertrieben. Doch nach einem Päckchen Taschentücher und einem Kaffee sehe ich Land (und Tastatur)

Er war nicht krank, der Erdbeerkater. Er lag einfach im Garten, ganz hinten im hohen Efeu, ohne Wunde oder irgendein erklärendes Anzeichen.

Schlecht geht es mir vor allem, weil das Töchterlein so arg weinte, es ist doch ihr Kater. Und vor drei Jahren hatte sie schon den Verlust von Koks, dem schwarzen Kater, der einfach nicht mehr heimkam, verkraften müssen.
Wissen Sie, ich stand auf diesem wundervollen Markt, um mich herum die leckersten und schönsten Dinge, viele interessante Menschen, die Nase voll mit frischen Kräutern und Käse aus Frankreich, gerade einen tollen Ring gekauft, als das Handy klingelte. Und als ich dann die Tochter am Ohr hatte, die vor lauter Schluchzen nicht sprechen konnte und „Mama, komm heim!“ sagte.
Das Katertier ist mir arg ans Herz gewachsen, das machen sie ja ganz heimlich, diese Fellbündel. Und es schmerzt unglaublich, wenn sie gehen. Doch nicht die Kinder in den Arm nehmen zu können und mit ihnen gemeinsam weinen zu können, dieser Schmerz überwiegt.

Der beste Vater meiner Kinder hat mit den Kindelein ein Grab ausgehoben, sie haben den Erdbeerkater beerdigt. Sie haben zusammen geweint, haben Pizza gegessen und Töchterlein hat den riesigen Schokoladenhasen für alle geschlachtet. Pizza und Schokolade helfen, zaubern sogar wieder ein Lachen ins Gesicht.

Wir werden wunderschöne Blumen pflanzen und ein Erinnerungsbuch schreiben, wie damals, für Koks.

Ich halte ein bißchen Distanz, will erst am Montag, daheim, traurig sein. Will dann in den Garten gehen und noch ein bißchen um das Katerchen weinen.
Wenn nur die Sonne ein bißchen scheinen könnte …

19 Kommentare zu “Ach.”

  1. DüneSieben sagt:

    Es tut UNGLAUBLICH weh, wenn eine Katze geht. Ich kann Sie so gut verstehen. Wir hatten unseren Kater nur 4 Monate, als er totgebissen wurde. Und haben uns alle die Augen aus dem Kopf geheult. Wenn ich nach links oben schaue, seh ich den großen Fotorahmen von dem Kater. Die Fotos haben uns so RICHTIG weinen lassen, aber auch geholfen. Ich wünsche Ihnen viel Kraft, Frau Mutti, wenn Sie wieder daheim sind, dann können Sie mit den Kindern gemeinsam weinen.
    (Welch ein schöner Tod für einen stattlichen Kater, so viel „besser“ als überfahren oder – wie bei unserem – totgebissen. Aber tot ist tot, ich weiß!)

  2. Louffi sagt:

    Ach verdammt. Und ich sitze hier und weine mit euch. Nun lerne ich den Erdbeerkater nicht mehr kennen… ich drück euch alle ans Herz. Ja, diese kleinen Mistviecher haben die Weltherrschaft und die Herrschaft über unsere Herzen…

  3. Workingmum sagt:

    Ja,so machen es die Viecher. Sie schleichen sich klamm heimlich in das Herz und auch wenn man sich anfangs sagt „es sind doch nur Tiere“, so gehören sie doch ganz schnell zur Familie. Ich kann Ihre Trauer gut nachempfinden, mussten wir und doch erst im vergangen Sommer von Shakespeare, unserem Katertier, trennen. Weinen Sie ruhig, das hilft zumindest ein bischen. Ich denke an Sie und die hinreissenden Bestien …

  4. illy sagt:

    Hallo Frau..äh..Mutti,
    :-(,
    das ist ja schrecklich und traurig. Ich schick Ihnen ein bißchen Sonne rüber.
    Mitfühlende Grüsse
    illy

  5. sophia sagt:

    ach frau mutti wie traurig. mir rinnen gleich ein paar tränchen die wangen runter, aus solidarität und in erinnerung an die felligen hausgenossen von denen ich mich schon verabschieden musste.

  6. Astrid sagt:

    Auch ich muß grad mal ein paar Tränen zur Seite wischen. Vielleicht ist es ein Trost, daß er anscheinend friedlich eingeschlafen ist. Auch wir mußten uns viel zu früh von einer unserer Katzen trennen, sie ist auch einfach so mit drei Jahren eingeschlafen.
    Und Sonne hatten wir hier heute reichlich, ich puste mal was in Richtung Berlin. Trotz der traurigen Nachricht wünsche ich Dir noch eine schöne Zeit in Berlin.
    Herzliche Grüße
    Astrid

  7. dasmiest sagt:

    Es tut mir so leid.

    Wenn du herkommen magst zum weinen, dann ruf mich an.

    Und daheim, da weinst du ein bißchen für mich mit im Garten, denn ich kannte ihn auch, den kleinen.

  8. Garnprinzessin sagt:

    Blöd. Tut mir leid für Sie.

  9. Andrea sagt:

    Es tut mir sooo leid. Der Verlust, egal ob Mensch oder Tier, tut immer so unsagbar weh.
    Wenn es Sie tröstet: Bei uns schien den ganzen Tag die Sonne. Vielleicht hat sie es nur nicht bis nach Berlin geschafft.
    Hach, ich kann so schlecht trösten. Tut mir leid. :(

  10. Anka sagt:

    Das tut mir ganz ehrlich fürchterlich leid.
    Es ist einfach schrecklich zusätzlich zur eigenen Traurigkeit den Schmerz seines Kindes mitzubekommen. Ich kann mir gut vorstellen wie es ihnen geht. Es ist noch kein Jahr her, da ging es mir ganz ähnlich.
    Fühlen sie sich gedrückt.

  11. Angela sagt:

    Ooooojeeeee :( …..Menschenskinder! Ich drück euch an mein Herz!
    *tiefgeseufzt*

  12. Jeanie sagt:

    Nun sitz ich doch tatsächlich da und weine richtig mit… es tut immer weh, wenn man so ein liebes Tierlein hergeben muß (ich denke heute noch oft an unser Hundle Jeanie und sehe den letzten Blick von ihr…) – aber das Schlimmste ist, in so einem Augenblick das weinende Kind am Telefon zu haben und es nicht in den Arm nehmen können und trösten und gemeinsam weinen…

    Es tut mir so leid für Sie, das Töchterlein und die ganze Familie. Schön, daß Ihr ein Grab habt, Blumen pflanzen könnt und gemeinsam un den lieben Erdbeerkater weinen und trauern könnt. Ich hab das Gefühl, ein bißchen hätte ich ihn gekannt, Dank Ihren wunderbaren Geschichten rund ums Herrn von Sauerstein und all den herrlichen Fotos.

  13. Svenja sagt:

    Oh nein! Das tut mir sehr sehr leid. Traurig…

  14. Sabine sagt:

    Oh nein!
    Hatte Ihren Kater virtuell richtig lieb gewonnen!
    Aufmunternde Grüße aus Wien
    Sabine

  15. Ines sagt:

    Ohgott, Liebes! Das ist so schrecklich traurig- und ich weine mit Dir! Und mit dem Töchterlein!

    Wo ich mich doch auch so spontan und hoffnungslos in diesen bezaubernden, wundervollen Erdbeerkater verliebt hatte beim ersten Aufeinandertreffen…

    Worte mögen nicht ausdrücken den Schmerz, den Ihr gerade empfindet…

  16. Annie sagt:

    Ach…wenn man von oben nach unten liest dann kann man erst klugscheissen und dann SO SO SORRY sagen…es tut mir leid um den Erdbeerkater, auch weil er so schoenes Strawberry Blonde Fell hatte, genau wie ich meine Haare :ok: Und einen dicken Knuddler an die Mittlere, Abschied nehmen muessen ist immer sch(eisse)wer :(

  17. Alke sagt:

    *snüff* :(
    Der allerliebste Erdbeerpuschel. Der mich immer wieder rumgekriegt hat ihn doch zu streicheln, auch wenn ich mir dann auf dem Weg nach Hause die Lunge aus dem Hals gehustet hab.
    Och menno.

  18. spinnchen sagt:

    muss auch grad ein tränchen verdrücken; zitat: aus solidarität und in erinnerung an die felligen hausgenossen von denen ich mich schon verabschieden musste… ich hab am liebsten reingeschaut um nachzulesen was der kleine nun wieder erlegt hat – er war mir auch ans herz gewachsen.
    ich drück euch alle in gedanken.

  19. Doris sagt:

    Als ganz stille Leserin möchte ich vermelden dass es mir sehr leid tut. Habe erst vor ein paar Tagen meinem GG laut die Story von der Mäusejagd während dem Zombiefilm vorgelesen. Ich hab diesen Film nämlich auch angeguckt und fand die Geschichte dadurch besonders amüsant. Leider mußte ich diese Trauer auch schon zweimal durchleben und meine jetztigen Samtpfoten sind auch schon leicht in den Jahren.
    Ts, jetzt komm ich ins Schwafeln und werde lieber wieder als stiller Leser abtauchen.
    traurige Grüße