1 Million Menschen

30. Juni 2006

feiern in Berlin, so heisst es.
Wir hingegen feiern in kleinem, beschaulichen Rahmen. Und zwar den Geburtstag meiner Freundin. Für die Stimmungsmusik sorgen die Nachbarn gegenüber, die samt diverser Bierkästen und extragroßem Fernsehgerät in der Garage sitzen und wohl den tausendsten Kommentar zum Spiel schauen.
Alle haben feierlich geflaggt und langsam fühle ich mich einsam und verlassen auf meiner fußballfreien Insel. Somit habe ich spontan zur Final-Party inklusive Beamer und Leinwand, grillen und Bier in der kühlen Kelterhalle geladen. Falls es tatsächlich zum Wunsch-Finale kommt.
Und falls es bis dahin noch Bier gibt.
Berthold, seines Zeichens Braumeister, berichtet von ernsthaften Engpässen bei Bitburger. Auch Krombacher und Veltins kommen kaum mit der Nachschub-Lieferung hinterher. Man müsse Überstunden und Wochenenddienste schieben. Die Tore seien Tag und Nacht geöffnet für die Lastwagen, die mit dem Leergut anrücken. Händler bekommen exakt die Anzahl an gefüllten Flaschen zurück, die sie als Leergut geliefert haben, Mehrbestellungen sind nicht möglich.
Erschreckend, sehr erschreckend. Allein die Vorstellung, wo 1 Million Menschen wohl das Bier hinpinkeln, das sie konsumiert haben. Ist der Wannsee mittlerweile golden und lauwarm? Ach, ich will es nicht wissen.
Ich gehe meinen Garten gießen und danach zurück zur Feier. Ein Bier trinken, auf Vorrat sozusagen.

Wir diskutierten bereits die Möglichkeit einer Luftbrücke, Bierbomber könnten eingesetzt werden. Oder wenigstens Carepakete versandt werden.

4 Kommentare zu “1 Million Menschen”

  1. Ringelstruempfe sagt:

    Ich waere ja bereit, ein bisschen Bier rueber zu schicken. Aber ob Sie amerikanisches Bier moegen? Es schmeckt nicht so toll…

    Antwort von Frau … äh … Mutti:

    Wie ich hörte, soll auch Budweiser bereits knapp werden.
    Keine Sorge, ich bin nicht SO verzweifelt ob des Biermangels, dass ich tatsächlich auf Care-Pakete angewiesen bin :-)
    Ich find´s nur einfach unglaublich, dass so viel gesoffen wird.

  2. anabel sagt:

    Seeeehr gut, die Flucht nach vorn mit der Idee zum Beamer-Fest… so ähnlich würde ich es auch machen.
    Fan hin oder her, was bringt es uns, wenn wir gegen den Strom schwimmen :)
    Gestern war es ja wirklich amüsant, wie sich plötzlich auf der Straße alle alle lieb hatten, nur weil Deutschland gewonnen hat.
    Übrigens, dafür, dass hier ein fußballfreies Blog ist, wird ganz schön viel darüber geschrieben… :D :D ;) :ok:

  3. dasMiest sagt:

    Es ist tatsächlich so, dass der Tiergarten ernsthafte Probleme hat ob des Gepinkels, mehr als zu den Love-Parades der Vorjahre sogar.

    Und wegen der Bierknappheit ist es nur gut, dass meine Jungs die Spiele, die sie denn gucken, noch bereit sind mit Apfelschorle zu überstehen. Aber auf Knabberzeug bestehen sie auch schon…

  4. Ulla sagt:

    Ich habs gewusst, dass ihr das nicht aushaltet bis zum Ende!!! Geht ja gar nicht….

    Ich hatte das Vergnügen, das letzte Spiel in St. Goar gucken zu wollen. Da haben bloß alle zu Hause geguckt und die Touris sozusagen in die Röhre.

    Schließlich sind wir mit zwei Engländern und drei Berliners bei einem Italien gelandet. Die Welt zu Gast bei Freunden! Schee wards, wenns auch graue Haare gab. ;)