meditatives Putzen

21. Mai 2006

Während ihre Familie den widrigen Wetterumständen trotzt und sich durch Leichtathletik-Wettkämpfe tobt, nutzt die Frau des Hauses die Ruhe und schreibt ein Buch liest einen deutschen Klassiker vertieft ihre Englisch-Kenntnisse vernascht ihren attraktiven Liebhaber schrubbt die Bude. Und während sie stapelweise Klamotten verräumt – Winterkram nach oben, Sommerfähnchen griffbereit, in vier Schränken – schleichen sich merkwürdige Gedanken ein.
Vielleicht mal zwei Drittel des angesammelten Krams einfach weggeben, wegwerfen, verbrennen, zerschneiden, rauswerfen. Sich trennen von Altlasten, die bei vier Umzügen mitgeschleift wurden, die einen sentimentalen Erinnerungswert haben und zustauben.
Ein leeres Zimmer. Oder nur ein leeres Regalbrett. Nur von Sachen umgeben, die man liebt. Keine Höflichkeitsandenken, keinen „es war mal teuer“-Krempel und die Fehlkäufe endlich eingestehen und wegwerfen.

Noch nicht ganz reif, aber immerhin mal ausgesprochen. Und vielleicht bin ich dann auch irgendwann mal mit mir zufrieden.

Wort zum Sonntag, Ende.

5 Kommentare zu “meditatives Putzen”

  1. Sigrid sagt:

    Schön zu wissen, dass jemand anderes auch ab und an den gleichen Gedanken hegt – und es (bis jetzt) auch noch nicht geschafft hat…

  2. jette sagt:

    Man kommt ja zu nichts …

  3. dasMiest sagt:

    Grins, meine Männer sind gerade verschwunden, um festzustellen, ob Sohn Nummer 1 das Zeug hat, für den Minimarathon mitzutrainieren. Wären zwar noch Termine mehr, aber dafür mal was für's Selbstbewußtsein beim Kleinen. Sein Bruder, der sonst alles besser kann, darf nämlich nicht. Also drück' ich meinem Leichtathleten die Daumen und geh' in mein Bett, meine Erkältung austoben *schnief*.

  4. anabel sagt:

    Ja, sehr guter Gedanke. Aus diesem Beweggrund habe ich mich sofort von meinem kaputten Bügeleisen getrennt. Nicht aufheben, weil man es _irgendwann mal_ noch brauchen könnte. Weg damit. Um zwei Tage später festzustellen, dass die Steckdose an den Kurzschlüssen schuld war, nicht das Eisen… :D

    LG anabel

  5. pünktchen sagt:

    Da soll nochmal mal einer über das Wetter meckern … Ich habe heute unser Schlafzimmer auf den Kopf gestellt und genau die gleichen Gedanken gewälzt. Und jetzt gleich freu ich mich auf das einzige Zimmer im Haus, wo man Besuch reinlassen kann, ohne noch schnell was zur Seite zu schieben ;-) … und auf ein frisch bezogenes Bett – da das Wetter eh nicht besser werden soll und es somit nix mit frischer Wäsche von der Leine wird, habe ich mal meinen neuen Wäschetrockner (diesmal endlich Miele – der näht sogar Knöpfe an und faltet die Wäsche …) genutzt.

    Vielleicht mach ich morgen mit dem nächsten Zimmer weiter :-}