Radel mal
23. April 2006
Und während ich so jammernd auf dem Sofa sitze und mein wehes Knie mustere, erinnere ich mich seufzend vier Stunden zurück, als ich hinter dem jüngsten Kind herkeuchte.
Das Kind startet erneut einen Versuch, diese unheilvolle Maschine bestehend aus Pedalen, die zu bewegen, zwei Räder, die gerade zu halten und einem Lenker, der der Fahrbahn entsprechend zu bewegen ist, zu beherrschen.
„Zuerst den Fuß auf das Pedal, das oben ist!“, erklärt Frau … äh … Mutti zum tausendsten Mal, „danach direkt den anderen Fuß auf das andere Pedal und losstrampeln!“
„ICH WEISS!“, schnaubt das jüngste Kind und fällt elegant in den Straßengraben, mit beiden Füßen auf den Pedalen des stehenden Rades.
„Immer nach vorne schauen!“, ermuntert Frau … äh … Mutti zum tausendsten Mal, „dann klappt das prima mit dem Gleichgewicht!“
„ICH WEISS!“, pöbelt das jüngste Kind und dreht sich nach der meckernden Ziege im Schrebergarten um.
„Immer gleichmäßig treten, dann fährst du“, schnauft Frau … äh … Mutti, „PRIMA! Weiter so!“
„ICH WEISS!“, kräht das jüngste Kind und lässt sich von seiner Mutter am Gepäckträger Richtung Heimat schieben.
„Wie war´s? Hat´s geklappt?“, fragt der beste Vater meiner Kinder.
„Gut!“, sagt das jüngste Kind
„Er muss halt noch üben“, sagt Frau … äh … Mutti und möchte nur ein bißchen heulen.
(Aber bestimmt nur, weil das Knie so schmerzt)
24. April 2006 um 08:29
Ich habe das damals mit dem Fahrrad fahren auch nicht geschnallt. Irgendwann hat meine Mutter mir das rad in die Hand gedrückt und gesagt: „mach doch was du willst!“ und ist entnervt zurück in die Wohnung gegangen.
Ich bin dann damit herumgestrolcht (habe es als Laufrad benutzt) und irgendwann hatte ich es besonders eilig hinter einem Spielkameraden herzukommen und *schwupps* bin ich gefahren. Einfach so.
Tin@
24. April 2006 um 11:26
Klingt wie ein Déjà vu aus den 60-ern. Meine Mom hat etliche Kilometer am Gepäckträger meines Fahrrads verschwitzt. Nix ging. Sobald ich merkte, dass sie nicht mehr hinter mir war, hab ich mich auf die Backen geworfen.
Bis Opa die rettende Idee kam. Auf der nächsten Kirmes hat er mich auf das Fahrrad am Kinderkarrussel gesetzt und mich so langne fahren lassen bis mir fast schlecht wurde.
Und wer sagt's? Klein Ralf probierte aus und – JAAAAA …
24. April 2006 um 18:55
Huhu Frau…äh…Mutti!
Ich leide mit dir! Ich musste nämlich heute auch diese Erfahrung machen. Nachdem meine beiden Großen bei Oma und Opa Fahrrad fahren gelernt haben, muss ich nun bei der Jüngsten ran (habe ich letztes Jahr schon versucht, hat aber nur in Angstgeschrei ausgeufert). Also: Schönes Wetter=Radeln=Mama schnauft und schwitzt und die Gelenke quietschen.
Bin gerade von draußen reingekommen..bzw.reingekrochen..*gg*
Bin ich froh, daß es nicht nur mir so geht..*grins*
Du hast also meine vollste Anteilnahme.
Schnaufende und ausgelaugte, aber dennoch liebe Grüsse
Melly