Achtung, es wird langweilig. Mindestens die nächsten fünf Einträge handeln nur von leidigen Renovierungsarbeiten.

Plan für heute:

a)Teppich raus, b)Tapeten runter, c)Tapeten wieder rauf
Heizkörper ab, dahinter isolieren, Heizkörper wieder dran

Wirklichkeit bis jetzt:

Installateur: Ich sag´s euch gleich, DEN Heizkörper würde ICH nicht abhängen. Der wiegt 200 kg, ist einzeln vernippelt und das T-Stück ist in die Wand betoniert, da bricht alles auseinander. Das ist Gußeisen. Tolle Heizung, hält gut die Wärme, aber ist sauschwer. Ausserdem gibt es keine Rückflußklappe, ich müsste die Heizung im gesamten Haus lahmlegen. Isolieren muss man da auch nicht, ihr macht das ja irgendwann von aussen.

Frau … äh … Mutti und der beste Vater meiner Kinder beschlossen spontan, den Heizkörper an der Wand zu lassen und schickten den INstallateur in die Halle zum tropfenden Wasserrohr. Statt der Heizung wurde dann das Wasser lahmgelegt.
Vor Planungspunkt a) Teppich raus, stand das Entfernen der restlichen Möbel aus dem Zimmer. Einige stapelten wir in die anderen Kinderzimmer, das große Bett jedoch musste abgebaut werden. Das nahm gut eine Stunde in Anspruch, es handelt sich wirklich um ein SEHR großes Bett. Die Freundin besuchte uns kurz, kochte uns Kaffee, sprach uns Mut zu und verschwand schnell wieder, bevor irgendjemand ihr einen Schraubenzieher in die Hand drücken konnte.
Ebenfalls vor Punkt a) kam das Entfernen der Teppichabschlussleiste, regional auch gerne „Lamperie“ genannt, fragen Sie nicht. Das übernahm Frau … äh … Mutti, ganz ohne Angst vor Spinnen, Ameisen und Staubratten. Mit Spachtel, Schraubenzieher und brachialer Gewalt wurden die Leisten von den Wänden gezerrt, die Nägel gezogen und die Rückseiten phantasievoll beschriftet (Anschlussstück Fenster Mitte rechts), die Dinger sollen wiederverwendet werden.
Listenpunkt a) war dann rasch erledigt, vorher hatte sich der Installateur verabschiedet: das Rohr ist geflickt, jetzt tropft es ein bißchen an drei anderen Stellen. Ist halt alt. Wenn´s doller wird, muss man wieder ran. Genau.

Eigentlich sind wir jetzt bei Punkt b).
Die Tapeten widersetzen sich energisch. Hinter den Tapeten einer Wandhälfte habe ich blankes Mauerwerk gefunden, dessen dünner Putz mitsamt der Tapete zu Boden krachte. Das Zauberwort heißt nun: Tiefengrund, 24 Stunden trocknen lassen. Hinter der anderen Tapete fanden wir Tapete, darüber Rigipsplatten und nochmal Tapete. Und hinter einem anderen Stück sind OSB-Platten, die Dinger, die wir auf den Boden machen wollen. Nicht mal die Hälfte der Tapeten ist unten, der beste Vater meiner Kinder ist schlafend auf dem Sofa zusammengebrochen und ich wäre gerne bei Punkt s) Dekorieren.

Stimme aus dem off: Das verwohnte Zimmer wurde vollständig leergeräumt. Die Handwerker entfernen nun alte Tapeten und den Teppich, der nicht mehr zu gebrauchen war. (zehn Sekunden Filmmaterial)
Werbepause und Gewinnspiel: Welche Farbspuren hinterlassen aufgeschürfte Fingerknöchel an Mauern?
a) rot
b) grün

2 Kommentare zu “Einsatz im Kinderzimmer, Teil 1”

  1. anabel sagt:

    *gröhl*
    Ich brauche bitte die Nummer fürs Gewinnspiel :D
    Vorschlag für die nächste Frage:
    Was ist eine Staubratte????? *nichtweiß*

    LG anabel

  2. Bini sagt:

    Danke für den recht anschaulichen Bericht – aber so genau wollt ich das jetzt nun doch nicht wissen, was da so in ein paar Wochen auf mich zukommt *grusel*…

    Aber nun mal ernsthaft ein Tipp für das Lösen der noch vorhandenen Tapeten auf den Wänden … mit nem scharfen Gegenstand (Messer oder aber Spachtel) einritzen und dann mit einem nassen Quast (das ist das Teil womit man „früher“ noch die Tapeten eingekleistert hat – heute hat man ja dafür Maschinen :) ) einstreichen… richtig nass machen die Tapeten … einweichen lassen und weiterkratzen …

    Den Tipp hab ich letztes Jahr von einem Maler und Tapezierer bekommen, als wir hier das Wohn- und Esszimmer renoviert haben und ich bei den Tapeten im Durchbruch wahrlich verzweifelt bin.

    Ich schick durchhaltende Grüße – denn das fertige Ergebnis wird Dich und den besten Vater Deiner Kinder für alles entschädigen *lächel* *sicherbin*

    Liebe Grüße

    Bini.