muffel, muffel
10. November 2005
Sie behauptet irgendwo in den Kommentaren, dass die Kinder von Frau … äh … Mutti besonders lieb seien.
Das sind sie auch und zwar von 20:00 – 6:00 Uhr, danach wird es kritisch. Nachfolgend ein kleiner Einblick in das Morgenritual in der grünen Villa.
Protagonisten: Frau … äh … Mutti, nachfolgend kurz FäM und das jüngste Kind, nachfolgend kurz: jK, kurze Auftritte der Mittleren und des Großen
6:00 Uhr: FäK betritt fröhlich das Kinderzimmer des jK und flötet dem friedlich schlafenden Kind ein liebevolles „Guten Morgen, du musst aufstehen!“ *zwitscher* ins Ohr.
– keine Reaktion –
Eine kurze Überprüfung der Atmungstätigkeit ergibt, dass das Kind tatsächlich nur schläft. Oder sich schlafend stellt.
„Raus aus den Federn, du faule Socke. Marsch ins Bad, du MUSST raus!“
Ein verwuschelter Haarschopf über roten Schlafwangen schiebt sich unter dem Deckbett hervor, ganz und gar nicht ausgeschlafen hat das Kind, das ist deutlich an den Pandabärringen um die Augen zu erkennen. (FäM notiert innerlich: das Kind heute abend spätestens um halb acht ins Bett treten. Allerspätestens!)
„Ich kann nicht aufstehen, mein Daumen tut weh!“ jammert das jK.
FäM pustet auf den Daumen und zieht den Rolladen hoch. Da es draußen immer noch dunkel ist, entfällt leider das Argument: Schau mal, die Sonne scheint schon.
Mist.
Das jK klettert aus dem Bett und schlurft ins Bad, FäM stürzt sich auf ihren Morgenkaffee.
„Kann ich mich hier anziehen?“, fragt das jK, die Klamotten hinter sich herschleifend.
Es darf und prompt verschwindet es auf dem Sofa unter der Decke.
Weise Erziehungsratgeber empfehlen, dass man den Kindern einen friedlichen, ruhigen Start in den Tag ermöglichen soll, ohne Zank, Streit und Hektik. An die Mütter wird nicht gedacht. „Zieh dich JETZT an!“ *lächel, lächel*
FäM deckt den Frühstückstisch, während es vom Sofa schlechtgelaunt brömmelt.
„Immer vergess ich mein T-Shirt anzuziehen!“
FäM grinst und enthält sich jeden Kommentars.
„Der Pulli RIECHT komisch!“
FäM erklärt geduldig, dass der Pulli ein Erbstück vom großen Sohn der Freundin ist und nach Freundin-Waschmittel riecht, aber bestimmt nicht stinkt. Die Milch für das jK ist warm, der von ihm gestern in der Schule gebackene Weckmann liegt bereit und endlich bequehmt sich das Kind an den Tisch.
„Ich wollte aber die *grässliche Maus mit Riesenohren und -füßen*-Tasse, die ist größer!“
FäM krallt sich in die Kante des Tresens und erklärt, immer noch die Geduld in Person, dass diese Tasse in der Spülmaschine ist. (und die noch nicht gelaufen ist)
Es ist Zeit die Mittlere zu wecken. Die ist ausgeschlafen und springt munter aus dem Bett, zieht sich an und erscheint in der Küche.
„Die Mama hat schlecht Laune, die meckert nur!“, erklärt das jK und FäM möchte ihm wahlweise den Kopf abreissen oder wieder in ihrem Bett verschwinden.
„Du irrst dich!“, säuselt sie stattdessen und ermahnt das jK sich die Zähne zu putzen. Der Große muss geweckt werden. Auch das geht problemlos.
Im Bad rumpelt es und ein herzhaftes, aber wunderschön artikuliertes „Scheiße!“ ertönt. Die Zahnpasta ist statt auf der Bürste auf dem Boden gelandet und irgendwie ist FäM auch an dieser Misere schuld.
Nach dem Zähne putzen muss das jK Schuhe anziehen, Jacke anziehen, Ranzen aufsetzen. FäM motiviert, ermahnt, spornt an (Priiiiima, Du hast schon EINEN Schuh an!) und fiebert dem Augenblick entgegen, da alle Kinder aus dem Haus sind und sie sich mit einem heißen Kaffee gemütlich hinsetzen kann.
Letztlich steckt das jK in Schuhen, Jacke und Ranzen und kann, begleitet von FäM vor der Haustür auf den Schulbus warten. Der kommt pünktlich und zum Abschied hört FäM, wie sich das jK beim Busfahrer beschwert, dass seine Mutter so ein Morgenmuffel ist.
Eine halbe Stunde später sind auch die Mittlere und der Große aus dem Haus und der erste Kaffee ist kalt.
Dafür bin ich wach, kein bißchen morgenmuffelig und immer und ewig missverstanden.
10. November 2005 um 11:11
*schmunzel* — heute morgen um Punkt 5:45 Uhr habe ich an Dich gedacht, und daran, daß wir in diesem Moment wohl eines gemeinsam hatten: Das Weckerklingeln!
Nur war es in unserem Fall nicht mein Wecker, sondern Mutzes, der schon seit Ewigkeiten hysterisch neben dem friedlich schlafenden Kind klingelte, *ggg*.
Als ich mich dann endlich bequemt habe, ihn für sie abzustellen konnte ich über und neben uns hören, daß wenigestens die Nachbarn schon sehr wach waren, *flöööööööt*…
In diesem Sinne wünsche ich Dir einen angenehmen ruhigen und erholsamen Vormittag mit ausreichenden Kaffeepausen!
So long,
Corinna
10. November 2005 um 11:16
P.S.: Mutze hatte sich den Wecker aus Versehen verstellt, sonst sind wir nicht so früh…
10. November 2005 um 13:55
Hach, Frau…äh…Mutti… schööön wars wieder :-)
Und mit dem allerallergrößten Vergnügen habe ich den Alltag der *schweschder* in mich aufgesaugt *gröhl*
Vielleicht interessiert es Dich ja, was ich damals (als noch-nur-2-Kind-Mutter) zu diesem Thema aufgeschrieben hab *lachtränenausdenAugenwisch*
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Grüßle :ok: anabel