Auf Muttis Sofa

24. März 2009

Sie haben es vielleicht mitbekommen, Frau IneS besuchte Frau … äh … Mutti und dank Sekt, Rotwein und Kaminfeuer sprach Frau von dies und das und jenem und letztlich auch über die Familienplanung.

Wie es mit der weiteren Familienplanung bei Frau IneS aussieht, mag die Dame selbst erzählen, hier geht es nur um die Gedankengänge der Frau … äh … Mutti.

Vorneweg: dies ist kein sanftes Vorbereiten auf eine schwangere Frau … äh … Mutti, es ist eher eine Lanze für die Mütter, die sagen: ich glaube, ich habe keine Nerven für ein weiteres Kind mehr.

Lang. Sehr lang. Wirklich lang.

Vor acht Jahren hätte ich so ziemlich alles dafür gegeben, um ein weiteres Kind bekommen zu können. Mein Bauch schrie: „mach doch, das kannst du prima, ob drei oder vier Kinder schreien ist egal, satt werden sie alle, Platz ist genug, alles prima!“

Der beste Vater meiner Kinder übernahm die Rolle des Kopfes. Er argumentierte mit Geld (ich hasste ihn!), er argumentierte mit Belastbarket (ich hasste ihn!) und er warf das letzte Argument in die Arena: „Ich WILL einfach kein weiteres Kind, drei reichen mir.“

Damals knirschte ich mit den Zähnen und akzeptierte.

Heute … bin ich dankbar. SO dankbar, dass der Kopf über den Bauch gesiegt hat!

Betrachten wir allein die finanzielle Geschichte:

drei schulpflichtige Kinder, die jedes Jahr, spätestens jedes zweite Jahr neue Schulbücher brauchen. Das sind mindestens 300,- Euro, zuzüglich Hefte, Schnellhefter, Blocks, Pöttchen für den Farbkasten, Pinsel, Bleistifte, Holzstifte, Filzstifte, Radiergummi, Tintenpatronen, Tintenkiller. Hier mal ein Bogen Fotokarton, dort ein Packen Pfeifenreiniger und mal eben 5,- Euro für die Kunstausstellung. Oder 10,- für die Fahrt ins Museum. Oder 7,- für den Ausflug. Vergessen Sie das Argument, dass Schulbücher weitergereicht werden können. Können sie nicht. Schulbücher sind neuerdings so konzipiert, dass hineingeschrieben wird. Oder dass sie automatisch nach zwei Jahren veraltet sind.

Zu den Unterrichtsmaterialien kommt die Sportbekleidung der Kinder. Hallenturnschuhe mit weißen Sohlen. Einmal in extrabreit, einmal in sehr schmal, einmal in Kanugröße.  Und für den Sommer Sportschuhe für draußen, wenn´s auf den Sportplatz geht, solche mit gutem Profil.

Alle drei Kinder fahren Fahrrad. Zwei der Kinder kommen ohne ihr Fahrrad nicht zur Schule. Die Fahrräder werden der Größe nach vererbt, doch müssen neue Schläuche her, neue Birnchen für Vorder- und Rücklicht, neue Bremszüge, weil die alten von Arschlochkindern durchgeschnitten wurden und eine Inspektion ab und zu schadet auch nicht. Fahrradhelme gibt´s immer mal wieder im Angebot.

Drei Kinder wachsen zweimal im Jahr aus ihrer Garderobe heraus. Unglücklicherweise haben wir bei der Familienplanung die Reihenfolge der Geschlechter nicht bedacht. Es wäre wesentlich günstiger, wenn der Jüngste der Mittlere wäre, mit ähnlichem Geburtstag wie die Mittlere. Da das leider nicht so ist und der Jüngste sich beharrlich weigert, Sommerkleidchen der Mittleren im Winter aufzutragen, ist das Weitergeben der Klamotten schwierig. Manches klappt, doch das wird immer weniger.

Schuhe werden nicht vererbt, Ausnahme sind wenig getragene Schulsportschuhe, Gummistiefel, Flipflops oder Gartenclocs. Gute Schuhe sind uns wichtig, denn wir sind oft und gerne auch gebirgig unterwegs, weswegen für den Winter horrend teure Wanderschuhe (ein bißchen größer, für Sohle oder warme Socken) angeschafft werden, in denen dann im Sommer luftige Höhen erklommen werden können. Ausserdem für jedes Kind ein Paar Sandalen. Wasserfest, mit stabilen Riemen und schön luftig. Dazu weitere Sportschuhe für´s Training.

Jacken, Jeans, Shorts, T-Shirts, dünne Pullis, dicke Pullis, Socken, Unterwäsche, Schlafzeug mal drei und seit neuestem aus der Erwachsenenabteilung.

„Geld spielt keine Rolle!“, werden Sie argumentieren, „Satt werden alle und wenn nichts da ist, ist eben nichts da.“

Logisch. Es gibt Pötte, die kann man ausschöpfen. Die Skifrizeit der Schule wird bezuschusst, wenn das Geld knapp ist, Ski und Ausrüstung werden verliehen. Manche Länder geben einen Zuschuss zu den Schulbüchern. Oder die Kindergartenbeiträge sind gestaffelt nach Anzahl der Kinder und ab bestimmter Kinderanzahl frei. Das sind alles Kosten, mit denen gerechnet werden kann. Was aber, wenn eine Brille getragen werden muss? Oder eine Zahnspange nötig wird? Wenn die vierte Einladung zum Kindergeburtstag ins Haus flattert? Oder man plötzlich feststellt, dass einem die Kinder im wahrsten Sinn des Wortes die Haare vom Kopf fressen? (1kg Brot = 1 Abendessen)

Nein, Geld ist nicht alles, doch es ist ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der weiteren Planung, denn die Kosten, die da kommen, sind nicht abzusehen.

Wie sieht´s denn aus mit den Nerven?

Manch einer bricht in der Trotzphase des Kindeleins schier zusammen und weiß sich keinen Rat mehr. Doch auch folgende Kindelein werden diese Phase nicht einfach überspringen. Und dann gesellt sich das trotzende Kindelein  zu dem älteren Kindelein, das nun wirklich keine Lust hat, ein Din A4 Blatt voller Schwungübungen für die Grundschule zu machen. (im Hintergrund kräht Nummer drei, weil die Windel voll und der Magen leer ist)

Später betreuen Sie dann zwei, drei, vier Schulkinder. Fragen Englisch-, Französisch-,Lateinvokabeln ab, grübeln, wie diese doofen Binomischen Formeln eingesetzt wurden, argumentieren für das Lernen und gegen das Versacken am Computer, zerren streitende Geschwister auseinander, wie sie es die letzte verdammten zehn oder mehr Jahre bereits getan haben, scheuchen das eine Kind, das nie will, ins Bad und das andere, das auch nie will, wieder aus dem Bad heraus.

Die pflegerischen Tätigkeiten haben Sie hinter sich gelassen. Sie füttern nicht mehr, Sie können meistens Durchschlafen und den Hintern können sich die Großen auch selbst abwischen. Dafür fordern die Großen  genauso viel Aufmerksamkeit wie die Kleinen und lassen sich obendrein nicht mit einem raffinierten „Geh doch mal nachsehen, was dein Teddy macht!“ ins Kinderzimmer locken. Die Großen fordern letzte Kraftreserven, weil sie viel mehr Ausdauer als die ausgelaugte Mutter haben. Der Druck wird immens groß, denn die Schule und ein guter Abschluss nehmen derart an Wichtigkeit zu, genauso wie das Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit, weil das dem Nachwuchs nicht verdeutlicht werden kann.

Die Zeit scheint zu rennen, von Arbeit zu Arbeit, von Test zu Test, von Ferien zu Ferien und das Karussell dreht sich immer schneller. Manchmal möchte man abspringen, so wie damals schon, als die Kleinen in der Trotzphase waren.

Vielleicht sind Sie jetzt stark irritiert über das, was eine Mutter von drei Kindern hier geschrieben hat, eine, die doch immer so stolz von ihren Kindern berichtet und den Alltag so souverän wuppt.

Lassen Sie mich erklären:

Ich bereue nichts. Und wahrscheinlich wäre ich diesen Weg auch gegangen, wenn ich vorher Bescheid gewusst hätte. (vielleicht hat auch irgendjemand versucht, mir das, was ich hier schreibe, zu sagen und ich wollte es nicht hören)

Doch ich hätte mir viel Seelenqual beim Finden des „jetzt ist es genug und perfekt“-Punktes ersparen können, wenn ich dem Kopf mehr vertraut, die rosarote Babyglückbrille abgenommen und einen Blick nach ganz weit vorne gewagt hätte.

Ich würde mich nie erdreisten, irgendjemandem seinen Kinderwunsch auszureden, doch ich möchte ermutigen, nicht nur die Elternzeitschrift, sondern auch das Nachfolgemagazin zu lesen. Oder Müttern mit älteren Kindern zuzuhören. Könnte ein entscheidener Stein für die Waagschale sein.

Eins noch: die Liebe … die reicht immer. Natürlich.

(ich werde versuchen, auf Meinungen einzugehen, bin aber heute sehr beschäftigt)

(zu ergänzen wäre dieser Artikel sicherlich noch mit der mir eigenen Anspruchshaltung, doch dies folgt irgendwann später. Wird ja sonst ein Roman hier)

50 Kommentare zu “Auf Muttis Sofa”

  1. Bettina S. sagt:

    Oh wie wahr ist dieser Artikel! Auch ich wollte immer drei Kinder und bin heute gottfroh, dass es dann doch (aufgrund männlicher Verweigerung) „nur“ zwei wurden. Spätestens seit dem Einzug der Schule in unser Leben bin ich meinem Mann nun schon seit fünf Jahren dankbar, dass er sich mit seiner Meinung durchgesetzt hat.

  2. Frau Gräde sagt:

    ….schließe mich voll und ganz allem an.
    Und hadere manchmal* nur ein ganz klitzekleines bisschen *mit dem Universum, welches uns, in seiner unendlichen Weisheit, DIREKT 3 Grädenkinderlein auf einmal bescherte…da war nix mit überlegen, noch eines, wann, oder vielleicht doch lieber nicht. Nicht mal das Vererben von was auch immer klappt. NIE.ALLES ist immer gleichzeitig.

    Ich persönlich zünde gelegentlich ein Kerzchen an, dass wenigstens die drohende Pubertät in gegenzyklischen Wellen verlaufen möge.Einmal muss das Universum ein Einsehen haben. ;o)

  3. susan sagt:

    liebe frau mutti,

    die schlaflosen nächte und die trotzphasen sind ja nicht das problem – das weiss man als mutter aber erst, wenns mit der pubertät richtig los geht. ich will ja den auf dem zahnfleisch kriechenden kleinkindmüttern keine angst machen, aber egal was man ihnen über die pubertät erzählt – es ist in wahrheit NOCH schlimmer ;o).

    zum glück gibts dazwischen ein paar jahre zum durchatmen. so zwischen 6 und 10 (es sei denn, das kind hat schulische probleme)

    bei mir war das übrigens ein grund, freimütig auf ein drittes kind zu verzichten. ich habe nur kurz überlegt, ob ich mich mit mitte fünfzig noch mal mit einem pubertierenden teenager auseinandersetzen möchte. danke nein. ich hab dann die wechseljahre lieber ohne zusätzliches handicap…

    herzlichst
    susan

  4. katobia sagt:

    Vielen Dank, liebe Frau Mutti, für diese Worte! Sie bringen auf den Punkt, was ich heute früh kurz nach fünf mit trotzendem Kleinkind am Hosenzipfel, hungrigem Baby an der Brust und einer ob des Lärms kurz darauf müde aus dem Kinderzimmer wankenden Erstklässlerin dachte: Es reicht! Aller guten Dinge… und so! Mein Mann saß währenddessen im Zug auf dem Weg zu einem Arbeitstermin und ich muss zugeben – ich war neidisch! Nein, ich bereue nicht, dass wir uns für drei Kinder und ich mich für einen Abbruch meines Studiums im letzten Herbst nach der Geburt des (ungeplanten) Dritten entschieden habe. Aber manchmal fällt es schwer und ich will einfach nur raus. Geht aber nicht. Noch nicht. Irgendwann sind die Kinder größer – und dann wird es zwar auch nicht leichter (wie sie ja sehr anschaulich beschreiben), aber ich hoffe doch, dass dann wenigstens mal ein Kinoabend mit meinem Mann drin ist – wenn wir uns das dann, angesichts der von ihnen geschilderten Kosten, noch leisten können.

  5. EvilEnte sagt:

    also ich sehe da nichts, was einen Kinderwunsch negativ beeinflusst. Was ich hier lese ist einfach Tatsache. Es ist nicht nur toll Kinder zu haben, man muss ihnen auch viel geben und nur von Kindergeld geht das nunmal nicht.

    Ein Hoch auf die ehrliche und objektive Frau..äh..Mutti ;D

  6. Martina sagt:

    Hier gibt es nur ein Kind, das ist inzwischen 17 Jahre alt und als dieses Kind 3 Jahre war wollte ich ein zweites, aber der Gatte hat da sein Veto eingelegt. Rückblickend war die Entscheidung richtig, Halbtagsjob beim Kreditinstitut, Gatte selbständig und ich bin das Büro plus ein Kind, das war genug zu tun und eben auch genug Zeit für dieses Kind. Ob ich bei einem Zweiten meinem Mutterjob immer hätte gerecht werden können wage ich zu bezweifeln, obwohl ich gerne dieses zweite Kind gehabt hätte. Aber ich sag mir heute: lieber das eine Kind vernünftig auf den Weg gebracht und dabei halbwegs entspannt geblieben als eines dazu, Job aufgeben, trotzdem Büro sein und immer zu wenig Zeit/Geld/Schlaf zu haben. Alles geht halt nicht im Leben, und wenn es so wie bei mir bisher gegangen ist muss man auch schon sehr dankbar sein.

    Aber ich bewundere die Frauen/Familien sehr, die den Mut haben zwei, drei oder mehr Kinder zu haben, das ist eine echte Aufgabe und erfordert jede Menge Energie. Übrigens, ich bekommen in einigen Wochen Nachbarn, die haben 9 Kinder zwischen 1 1/2 und 21 Jahren, auf die bin ich sehr gespannt. Und ich freu mich auch schon drauf, obwohl es sicher ein bisschen lebendiger wird im Nachbarhaus und im Garten.

  7. Mephistine sagt:

    Das scheint voll und ganz den Tatsachen zu entsprechen… leider! Noch habe ich *nur* zwei Lieblinge- einen in klein: 3 Monate(noch keine trotzphase, fast durchschlafend und auch sonst sehr friedlich) und einen in gross: 10 Jahre (am Anfang der Pubertät: die üblichen Geschichten mit lügen, betrügen, keine Hausaufgaben, nicht üben und einen S**stall von Zimmer);der übrigens vor dem Übergang ins Gymnasium ein Engel war!!!

    Dennoch könnte ich mir durchaus vorstellen, das Trio zu komplettieren… denn soviel Ärger man hat, es wird doch immer wieder irgendwie ausgeglichen.

    Der Große hat gestern wieder einiges *verbockt*, singt dann aber angesichts des Abendessens: “ Das ist das Beste, was mir je passiert ist.. es ist so gut, wie du heut‘ kochst … “ etc…

    Wie soll man denn da noch lange böse sein????

    Danke für den überaus ehrlichen Tatsachenbericht-und der daraus resultierenden Beruhigung, dass nicht nur das eigene Kind gerade eine schwierige Phase durchmacht ..

  8. Sylvia sagt:

    Das hast du sehr treffend beschrieben !

    Manchmal denke ich, wir haben uns mit unseren drei Chaoten mit ihren „Luxusbeigaben“ in jeder Hinsicht übernommen. Immer dann, wenn Elternsprechtage, Theaterproben, Klassenarbeiten, Power-Point-Präsentationen, Menstruationsbeschwerden und gefühlte 20 Paar benötigte Schuhe sich ungüstig häufen, schaue ich etwas zweifelnd in die Runde und frage mich, warum ich mir das angetan habe ;-)

    Hergeben würde ich sie nicht mehr, mein wahnsinniger Göga würde auch sofort noch mehr Nachwuchs nehmen, aber bei uns war und bin ich der Kopf – nix, aus, Ende, das nächste hauseigene Baby ist ein Enkelkind und läßt hoffentlich noch sehr lange auf sich warten !

    Grüße aus dem Schwabenländle,
    Sylvia

  9. Pe sagt:

    Liebe Frau… äh… Mutti,

    ich nicke einfach nur zustimmend…. ;)

    LG Pe

  10. Anne sagt:

    Sehr ehrliche Worte!
    Nachdem ich auch immer der „Bauch“ war, mit ähnlichen Gedanken, wie Sie sie hegten, und mein Mann eben der „Kopf“, welcher nach dem vierten Kinde ein unumwerfliches „Nein!“ in den Raum stellte – bin ich nun doch einsichtiger. Drei schulpflichtige Kinder und einen kleinen trotzigen Wadenbeißer daheim, lassen die rosarote, verklärende Brille leicht unter den Tisch fallen… Ich bin sehr dankbar, diese, meine, unsere Kinder zu haben; das Leben ist tatsächlich viel reicher – aber ich wäre ein Narr, würde ich behaupten, dass Kinder keine Anstrengungen bedeuten, dass man keine Nerven lässt, dass man in vielen Dingen als Eltern auch zurücksteckt – und dabei meine ich nicht nur die finanzielle Seite…
    Und ja, „Kinder kosten Geld“. Eine Aussage, die ich vor wenigen Jahren, blauäugig und fern jeglicher Schulpflicht, so nicht getroffen hätte. War ich doch auch immer der Meinung, dass eines mehr oder weniger auch groß wird… (Was habe ich mit meinem Vater, Ökonom, gehadert, weil er mir genau das klar machen wollte… ;-) Jener brachte zu diesem Zeitpunkt gerade drei Kinder durchs Studium…)

    So, nun aber genug ;-)

    Ich grüße Sie mit dem Wissen, dass Kinder trotzdem oder gerade deshalb auch Reichtum bedeuten. Nichts kann die Freude mit und an ihnen aufwiegen…

  11. tanja sagt:

    Im Herzen wäre noch soooo viel Platz. Das Haus hätte auch noch Lücken für ein weiteres Kind, das Geld würde auch irgendwie passen.

    Aber wir wollen den Kindern auch noch was bieten und uns selbst auch. Etwas Zeit für uns zwei haben. Urlaube in fernen Ländern mit den Kindern machen und nicht die nächsten 15 Jahre in die Eifel fahren und die Träume erst erfüllen, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

    Wir wollen unseren Kindern gerecht werden. Und so nimmt jeder von uns eins an die Hand und gemeinsam gehen wir unseren Weg.

    Aber falls da doch noch eins zukommen sollte: Willkommen! Aber geplant ist das nicht, denn der Kopf sagt nein. Und ausnahmsweise höre ich auf ihn.

  12. Frau Brüllen sagt:

    Was für mich an der ganzen Geschichte im Moment am wichtigsten ist, ist der Satz mit der Liebe (das kann ich mir im Moment gar nicht vorstellen, aber das sind wohl die üblichen Gedanken kurz, hoffentlich kurz vor der Geburt des Zweiten).
    Ich bin ja insofern ein gebranntes Kind, als ich drei Schwestern habe und das, was meine Mutter (v.a. sie, mein Vater hatte zunächst die klassische Ernährerrolle und dann die klassische „Ich hab eine Midlifecrisis und haue ab“-Rolle) geleistet hat, das traue ich mir nicht zu und das will ich auch gar nicht. Deswegen ist bei uns vom Kopf her nach zweien Schluss (nach dieser Schwangerschaft erst recht). Aber so ganz im Hinterkopf lauern bei mir schon die Gedanken, die Frau Antonmann über den „embedde“ dritten Nachzügler irgendwann oft so schön schildert. Mal sehen. Jetzt muss erst mal die Nummer zwei raus

  13. angelika sagt:

    Liebe Frau…aeh..Mutti,

    Sie schaffen es wie immer die Dinge auf den Punkt zu bringen und ins richtige Licht zu ruecken.

    Gruesse aus der viel zu kalten regengrauen Toskana
    Angelika

  14. Jutta sagt:

    Ja, wenn es nach der Liebe geht könnte man noch ein paar Kinder mehr haben. Aber je älter ich werde um so mehr bin ich mir der Verantwortung „Kinder“ bewusst. Meine sind fast 14 und 11 Jahre. Eine Trotzphase, wie ich sie hier im www so oft lese, kenne ich eigentlich gar nicht, kann also nicht mitreden. Die Pubertät in die mein Großer so allmälich reinrasselt hingegen bringt mich manchmal an meine Grenzen. Und trotzdem sind die Beiden das Beste was mir in diesem Leben passiert ist und ohne sie wäre es echt viel langweiliger. Aber wie gesagt das mit der Verantwortung wird, je älter sie werden, präsenter. Wie wird ihr Leben mal aussehen? Voll Freude oder Sorgen und Nöte. Kleine Kinder kleine Sorgen, große Kinder große Sorgen! An dem Spruch ist schon was dran!
    Liebe Grüße
    Jutta

  15. Chinomso sagt:

    Frau Mutti, Sie haben das ganz wunderbar beschrieben, so nah am Leben und so breit gefächert. Aber ich glaube man kann das nicht wirklich in dem Umfang schildern, wie es dann passiert. Die Wahrheit ist noch heftiger. Das muss man einfach erleben. Aber wenn man es erlebt, dann ist die Entscheidung längst überflüssig.

    Man sollte vielleicht Praktikumsplätze bei Groß-Familien anbieten, anstatt nur in Autowerkstätten und bei Frisören. In Schulen lernt man viel zu wenig über Familienplanung. Das geht ja über Biologie raus.

  16. Sigrid sagt:

    Ich kann mich den vorhergehenden Kommentaren nur anschließen.
    Mein Mann wollte schon immer am liebsten drei Kinder (Bauch). Ich habe nach zweien erst einmal „Pause“ gesagt (Kopf). Allerdings mit dem Gedanken im Hinterkopf vielleicht noch einen „Nachzügler“ haben zu wollen (Ich habe auch zwei Brüder; 2 und 12 Jahre jünger).
    Doch je älter meine beiden werden (dzt. 5 und fast 3) um so mehr verabschiede ich mich von diesem Gedanken. Bei uns kommt zum „Geldproblem“ das Platzproblem noch dazu.
    Ich hoffe jetzt einfach auf Nichten und Neffen und später irgendwann Enkel.

    Sigrid aus Chemnitz

  17. Meinigkeiten sagt:

    Ja, Frau Mutti! Es ist so.
    Dass mein Kind „nur“ zwei große Stiefbrüder hat, hat mich jahrelang um getrieben. Gerne hätte ich den Papa überzeugt, dass er noch ein 4es Kind braucht. Aber er blieb fest, die berufliche und finanzielle Situation hat mich dazu gezwungen, ihm zuzustimmen.
    Gerne hätte ich gesehen, was aus den drei vier fünf Menschenkinder hätte werden könne. Gerne hätte ich meinem Töchterchen noch ein Schwesterchen gegönnt.
    Und trotzdem habe ich mich dann im Alter von 45 Jahren entschlossen, die Leinen zu kappen, um zu verhindern, dass die rosarote Babybrille mich in Versuchung bringt (schon mal, weil wir einfach zu alt sind).
    Schön wärs … schon mal weil es ja nicht immer ein Scout-Mäppchen sein muss. Aber 1 Scout-Mäppchen wäre immer noch machbar. 3 stelle ich mir fürchterlich vor.
    Aber wenn ich so die Stiefbrüder ansehe, die Ausgaben können auch bei Kindern >= 18 Jahre horrend sein, besonders wenn einer von den beiden nur Blödsinn im Kopf hat.
    Also, ich bin glücklich mit meinem einem Kind und genieße es, wenn auch nur im Geiste mit dem Großen seelenverwandt zu sein. Und lebe damit, dass der Mittlere so flügge geworden ist, dass er sich nur meldet, wenn er Geld braucht :)

    Kinder halt! Hoffentlich geliebt halt!

  18. eva sagt:

    *DieseSchwangerschaftstdieletzte.DieseSchwangerschaftistdieletzte.
    DieseSchwangerschaftstdieletzte.DieseSchwangerschaftistdieletzte.*

    Danke!
    LG
    Eva

    (Ein bisschen Angst hab ich jetzt aber schon: momentan vertilgen wir zu viert -davon 2 kleine Menschen- 1250g Brot in eineinhalb Tagen. Und: Doch- hier gibts auch was anderes. Aber wie der Mann immer so schön sagt: Ein Apfel ist nur noch ein Viertele Wert ;-) )

  19. Katja sagt:

    Ich kann einfach nur zustimmen !!!
    Treffender kann man es nicht ausdrücken.

  20. anabel sagt:

    Da haben Sie meine Meinung ja mal wieder schön in Worte gefasst. :)
    Nee im ERNST, genau so ists. (Vor allem die Tatsache, dass die Großen genausoviel Aufmerksam fordern und auch brauchen(!) wie einst die ganz kleinen.)
    Und ich habe mich immer gewundert, warum ich nie *fertig* werde…

    LG anabel

  21. das Miest sagt:

    Ja.

    Aber (nur ein kleines aber und auch ein spontanes, recht unausgegorenes): Als meine zwei so zwischen 2 und 4 Jahren waren, da ging es mir wie Ihnen: Ich wollte noch mehr. Nicht nur eines, am besten zwei oder drei. Und der Mann, der wollte partout nicht und ließ sich auch nicht überreden.

    Heute bin ich zwar über den Punkt hinaus, weil der Abstand zu groß ist, ich zu alt, die Nerven zu schwach und überhaupt alle Gründe von oben. Ich bedaure nicht mehr und bin zufrieden so. Kann einen Säugling abgeben mit dem Gefühl „zum Glück ist das nicht meiner“. Nur bin ich nach wie vor überzeugt, dass mir, dass uns noch ein Haufen Kinder gut getan hätte und dass wir das gewuppt hätten.

    Ich sehe die Nachbarsfamilie mit den fünf Kindern und ehrlich, ich kenne keine entspannteren Eltern, keine zufriedeneren Kinder. Die haben aber auch größere Abstände als Ihre, da teilen sich Verantwortungen anders auf.

    Und ja, am finanziellen ist nicht viel zu deuteln, hätte eindeutig geheißen für mich arbeiten zu müssen, was ich jetzt nicht unbedingt will.

    Überzeugt bin ich aber auch davon, dass große Familien (oder Familien überhaupt) nur dann funktionieren, wenn beide Eltern das so wollen.

    Sehr liebe Grüße vom Miest
    (Nebenbei: hier schneit es gerade wie wild!)

  22. Miriam Hartz sagt:

    Nun, es gibt auch Kinder, die in finanzielle Verhältnisse hineingeboren werden, die ihnen nur das Wenigste von dem, was Sie beschreiben, ermöglichen, und trotzdem groß werden.
    Wenn sie ein Fahrrad haben wollen, müssen sie an die Laternenpfähle Suchanzeigen kleben „Wer hat altes Fahrrad zu verschenken? Hole es ab“ und sich dann aus fünf kaputten ein funktionierendes bauen. Ansonsten müssen sie täglich 2 x 10km Schulweg laufen, denn Geld für Fahrscheine für den Bus ist nicht da.
    An Klassenfahrten können sie nur teilnehmen, wenn das Jobcenter, früher Sozialamt, die Kosten übernimmt, was es trotz gegenteiliger Medienberichte nicht immer macht.
    Schulbücher stellt die Schule, was darüber hinaus benötigt wird, muss improvisiert werden. Wegen fehlender Sportsachen, die nicht „vergessen“ wurden, sondern nicht existieren, gibt es 6en im Fach. Freizeitaktivitäten, die Geld kosten, sind tabu. Einladungen zu Kindergeburtstagen werden abgesagt, wenn das Geld für ein mitzubringendes Geschenk nicht aufgebracht werden kann, irgendwann erfolgen dann keine Einladungen mehr. Die Kinder verbringen viel Zeit in der Bibliothek, was nicht schlecht ist, sie aber von der Teilhabe am Leben der anderen ausschließt und sie deren Gespött aussetzt.
    1kg Brot pro Abendmahlzeit ist nicht unbedingt das Problem, eher das, was man draufschmieren könnte. Oder essen Ihre Kinder das Brot trocken? Gekocht werden kann nur, wenn der Energieversorger den Hahn nicht wegen Zahlungsrückständen zugedreht hat…
    Dass die Wohnung des Winters beheizt ist, kommt nur zu besonderen Anlässen wie Weihnachten vor. Für mehr Brennstoffe reicht es nicht.
    Kleidung stammt von Humana.
    U.s.w.
    Und zu alledem kommt dann noch die Verachtung der Lehrer, die den Eltern „solcher“ Kinder Vernachlässigung der Erziehungspflicht unterstellen.
    Was ich hier geschrieben habe, stammt nicht nur aus persönlicher Erfahrung, aber auch.
    Meiner Meinung nach darf es jedoch nicht darum gehen, auf Kinder zu verzichten, sondern es muss eine Umkehr in der Familienpolitik geben und um ein gesamtgesellschaftliches Umdenken.
    Als mein Sohn vor drei Jahren sein Studium aufnahm und in die entsprechende Spalte des BAföG- Antrages als Einkommen seiner Mutter die Höhe deren Erwerbseinkommens + ergänzender Hilfe zum Lebensunterhalt eintrug, wurde er von Kommilitonen entsetzt gefragt: Wie, du bist Hilfeempfänger und studierst??? Das geht???
    Ja, das geht. Es ist sehr, sehr anstrengend, aber es stärkt Einfallsreichtum und Kreativität. Was andere kaufen, muss man sich selbst herstellen oder neu erfinden. Jeden Tag aufs Neue!

  23. kruemelwerkstatt sagt:

    Liebe Frau Mutti,
    was will ich jetzt sagen. Darf es auch Ausnahmen geben, wo Bauch und Kopf am Ende die gleiche Meinung hatten und es auch eine entspannte 9- köpfige Familie gibt. Sie haben völlig recht mit den Geld für die Kinderlein und die Aufmerksamkeit und vorallem die Liebe. Ja wir teilen , oder nein, wir geben das unseren 7 Kindern. Ihre Zeilen, auch wenn sie total richtig sind, zeigen mir doch, was viele Menschen von Großfamilien denken und man fühlt sich schon etwas an den sozialen Rand getrieben. Aber Frau Miest hat in ihren Kommentar meinen Standpunkt bestätigt. Auch Großfamilien können wunderbar funktionieren, und aus Erfahrung auch durch meinen sozialpäd. Beruf, manchmal besser als eine 4-köpfige Familie.
    Liebe Grüße Ute + 6 wilde Kerle + wildes Huhn

  24. fraumutti sagt:

    Stop!

    Dies ist keine Schimpftirade auf Großfamilien!
    Ich schreibe ganz klar, dass mir das Wissen, das ich heute habe, DAMALS hätte helfen können, den Punkt für mich zu finden, an dem ich wusste, dass meine Familie komplett ist. MEINE Familie.

    Wenn eine Familie mit mehr als drei Kindern harmonisch leben kann, ist das wundervoll für diese Familie. Ich wäre überfordert.

    Ich wäre auch finanziell restlos überfordert, denn auch wenn wir definitv nicht am Hungertuch nagen, wollen wir einen gewissen Standard leben und ich möchte nicht berufstätig sein müssen. Deshalb, Miriam, hinkt Ihr Beispiel ein wenig. Ich WEISS, dass es Familien gibt, denen es schlecht geht und ich WEISS, dass diese Familien auch glücklich sind und Armut ist keine Schande und so weiter. Und die Familienpolitik ist sowieso beknackt und alle werden trotzdem irgendwie groß.
    Unterscheiden kann man natürlich, ob jemand sozusagen spontan verarmt oder man sehenden Auges und trotz finanzieller Schwäche den schwereren Weg gehen möchte. Steht alles nicht zur Debatte.

    Ich möchte anregen, dass Frauen, die gerade mitten im „schwanger sein, Kinder kriegen, stillen, erneut schwanger werden“- Kreislauf befinden, über den Tellerrand schauen und überlegen, wie sich wohl die Zukunft mit vielen Kindern gestalten könnte.

    Mein Herz sagt übrigens nach wie vor, dass in diesem Haus mehr Kinder leben sollten. Doch der Verstand sagt, dass ich genau mit dieser Anzahl Kinder, die hier im Haus lebt, wunderbar ausgelastet bin. Doch dazu an anderer Stelle mehr.

  25. Laberbacke « Blogolade sagt:

    […] Frau…äh…Mutti hat einen tollen Text über Kinderplanung, Kopf- und Bauchentscheidungen …Kann ich jedem nur ans Herz […]

  26. Jeanie sagt:

    Vielen vielen Dank für diesen Beitrag! Sie treffen immer so genau meine Gedanken, die ich aber so niemals formulieren könnte….

    Eigentlich wollte ich immer 5 oder 6 Kinder. Mein Mann eigentlich nur zwei… unser Dritter war mehr oder weniger Überredung, weil die zwei Mädels doch so wunderbar waren ;-) Und ich doch so gerne schwanger war und ein winziges Baby hatte…

    Was soll ich sagen… unsere Ehe hielt den Belastungen aus den Alltagssorgen mit Kindern, einem Kind mit angeborenem Herzfehler und dem täglichen Kampf ums (nicht vorhandene) Geld leider nicht Stand.

    Manchmal wünschte ich mir im Tausch zu heute die Sorgen und Probleme aus der Kindergarten- und Trotzphasenzeit zurück – und damals dachte ich, wie schrecklich und furchtbar alles ist und daß ich das nie nie niemals schaffen werde….

    Heute sind es schon schwerwiegendere Entscheidungen.. welche Schule, welcher „Wahlpflichtfächerzweig“, wie bringe ich mein faules Fast-Teenie-Mädel dazu mal Vokabeln zu lernen und den 6er wieder auszubügeln usw…

    Und das liebe Geld… *Seufz* Was brauchen die Kleinen denn im Kindergarten schon… Pfft… heute wie Sie ja so schön geschrieben haben mal hier 5 Euro mal da 10, mal hier ein Arbeitsheft mal da neue Farben und Hefte. Hier ein Schullandheim, dort eine Skifreizeit… Soll mein Kind als Einziges nicht mitfahren?? Diese Zuschüsse zu beantragen kostet mich schon auch immer Überwindung…

    Nun hat die Mittlere die Möglichkeit an ein Gymnasium zu gehen mit Ganztagsschule und Hausaufgabenbetreuung. (Wer kennt den täglichen Kampf um Hausaufgaben nicht??!! *Stöhn*) Nun, DAS kann ich mir als alleinerziehende Mutter nicht leisten – werde also Zuschüsse beatragen müssen. Und bekjomme das von meiner Chefin an den Kopf geknallt „ICH muß dafür zahlen, daß Dein Mann weg ist und Du Dir nichts mehr leisten kannst… Das ist doch eine Sauerei daß man Euch sowas einfach finanziert…“

    Oft sage ich „Wie gut, daß man nicht vorher weiß, was auf einen zukommt – die Menschheit wäre ausgestorben“ Quatsch!

    Ich bin sicher, ich würde es, wenn ich nochmal anfangen könnte, GANZ GENAUSO machen! Ich liebe meine Kinder über alles und irgendwie werden wir das Leben schon hinkriegen…

    Und eines ist sicher: Die Liebe reicht für alle!

  27. kruemelwerkstatt sagt:

    Noch mal eine kleine Anmerkung,
    Liebe Frau.. Mutti sie schimpfen hier nicht gegen Großfamilien und das über den Tellerrand schauen ist genau richtig. Ich möchte nur mit meinen Kommentar sagen das es harmonische, zufriedene (Kinder wie Eltern) Familien jeder Größe gibt. Ach ich würde gerne mal in der grünen Villa über dieses und viele andere Themen mit Ihnen klönen. Oder sie besuchen mal das wunderschöne Dresden dann ist es nur ein Katzensprung zu einen Treffen ! und mal was ganz anderes – was macht die Einkleidung zur Konfirmation des Großen ? Ich suche auch noch?
    Viele Grüße Ute

  28. fraumutti sagt:

    Ute, das Kind ist beinahe eingekleidet. Wir haben ja noch zwei Wochen Zeit :-)

  29. kruemelwerkstatt sagt:

    Neid ! Ich bin immer noch auf der Suche nach einer schwarzen Jeans und dunklen Turnschuhen. Aber ich habe auch noch bis zum 3. Mai Zeit. Ja und die langen Haare, was mache ich damit ??

  30. lesebrille sagt:

    Oh, ja über den Tellerrand schauen ist ganz enorm wichtig. Eine richtige Anzahl von Kindern gibt es nicht, den optimalen Altersabstand sowieso nicht, und überhaupt, es kann nur besser werden – Durchschlafen, Trotzphase, Kindergarten und Schule, Pubertät, Studium und dann der Sprung ins eigene Leben.
    Die Liebe reicht immer für alle und ich möchte keine missen ! Aber ich bin auch noch als Individuum da, und in meinem Pass steht nicht Vorname : Mama
    lg lesebrille

  31. Anett sagt:

    Ich kann nur zustimmen.

    Und den Text muß ich mir speichern, wenn mich die rosarote Babybrilel mal wieder heim sucht.

  32. Erzangie sagt:

    Liebe Frau..äh..mutti,
    den von Ihnen beschriebenen Aspekt der Elternschaft erklärt einem niemand, wenn man sich mit jungem, naiven Kopf für Kinder entscheidet, da würde ich mir wirklich ein oben erwähntes Praktikum wünschen. Man muss es tatsächlich erleben, denn selbst WENN davon erzählt wird, glaubt man es ja doch nicht.

    Ich habe zwei Kinder von zwei verschiedenen Vätern (ja, manche rennen zweimal gegen die gleiche Wand) die mich erst zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Sie sind das Beste, was mir passieren konnte, ich liebe sie heiß und innig. Und trotzdem würde ich niemandem empfehlen, es mir nachzumachen, denn dadurch, dass ich mit beiden von Anfang an alleinerziehend bin, habe ich den schwersten Weg gewählt.

    Meine persönlichen Ressourcen reichen für kein weiteres Kind. Das bedaure ich aber auch nicht. Die nächsten Babys sind dann hoffentlich Enkelkinder, die ich knuddeln und verwöhnen kann, für die ich aber nicht mehr verantwortlich sein muss.

    Kinder haben ist toll… hat aber in der Realität so gar nix mit der Margarine-Werbungs-Idylle zu tun.

    Viele liebe Grüße
    Erzangie

  33. Stjama sagt:

    Frau Mutti, Sie machen mir ein bisschen Angst. Ich habe bisher nur ein Kind, eine süße, momentan aber dauernd kreischende und weinende Dreieinhalbjährige. Meine Nerven liegen regelmäßig blank, und im September geht meine Ausbildung weiter. Referendariat. Fulltimejob. Genauso wie Kind und Wohnung eigentlich auch. Ein zweites Kind ist irgendwann mal noch in Planung, aber erst, wenn ich mit der Ausbildung fertig bin. Oder vielleicht doch nicht? Nach dem, was Sie schreiben (und was ich irgendwie auch schon die ganze Zeit ahne), ist ein Kind mehr oder weniger eben doch ein riesiger Unterschied. Und nach sieben oder acht Jahren noch mal ganz von vorne anfangen? Wie gesagt, die Entscheidung hat noch Zeit. Aber die Aussichten, die Sie mir bieten (Trotzphase geht direkt in die Pubertät über, die Probleme werden größer statt kleiner, auch große Kinder brauchen genauso viel Aufmerksamkeit…), machen mir wirklich ganz ordentlich Angst. Puha. Naja, andere schaffen das auch und sie werden schon alle irgendwie groß und perfekte Eltern gibts nicht und blabla.

    Danke für Ihr Blog, Frau Mutti :) Trotz Muffensausen meinerseits ;)

    Liebe Grüße,
    Stjama

  34. eva sagt:

    ha!
    ich weiß schon, warum ich nach dreien, das erste mal im leben kategorisch, realistisch, gefühls-unschwanger, völlig hormonfrei schluß gemacht hab mit der produktion!
    die arbeit ist und bleibt genug. wie man hier so schön unter die nase gerieben bekommt höarhöarhöar ;D
    ne, echt. wenn ich den heutigen tag revue passieren lasse, sage ich guten gewissens: ICH FREUE MICH AUFMEINE ENKELKINDER. weitere babys, nein danke. nur zum wieder-abgeben!
    lg eva

  35. Daniela sagt:

    Hm, die Liebe reicht immer. Ja Frau Brüllen, ich hatte die Selben Zweifel. Aber die reicht wirklich. Hätte bei mir auch für’s 3., 4., 5. gereicht.
    Also die Liebe zu den Kindern.
    Die Liebe zu mir ist allerdings ratzfatz nach dem 2. bei meinem Mann zu Neige gegangen. Und so gab es einfach kein drittes, dafür einen prima Job.
    Dass das geht, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Aber es geht prima und bewahrt uns vor finanziellen Unbillen. Auch da wäre noch Luft für Nummer drei. Aber meine Kraft und meine Nerven, nein, die würden’s nicht tun. Mittlerweile glaube ich fast, dass Kraft und Nerven auch für den nächsten Mann nicht reichen würden (Und was die Kerls erst kosten ;o)und so habe ich jetzt einen Kraft spendenden Kater. Erste Sahne!

    Was das Materielle angeht jammern viele auf hohem Niveau. Auch ich gelegentlich.
    Glücklich sein kann man auch mit wenig Geld und vielen Kindern. Da müssen einfach andere Dinge stimmen. Bei mir stimmen sie nicht und ich bin jetzt 43. Und deshalb ist auch bei mir demnächst endgültig Schluss, bevor mich noch irgendwelche Hormonwolken unnötige Risiken eingehen lassen.
    Frau Mutti trifft es jedenfalls, was sie selbst betrifft, auf den Punkt und mich mit mindestens einem Kind, einem Mann und einer Katze weniger und einem Job mehr habe mich auch gut wiedergefunden.

  36. Tina Fräulein Pappnase sagt:

    Wahre Worte.
    Und sie nehmen mir doch wieder so ein Bißchen die Freude aufs Kinderkriegen. :-(

    Natürlich ist das alles genau so wie sie es schreiben und natürlich ist mir das auch klar (außer in den Momenten in denen ich nur rotbackige, zuckersüße Zweijährige sehe die die ersten Sätze bilden und einen anstrahlen)

    Ich habe noch keine Kinder, wünsche mir aber schon seit Jahren welche. Familienplanung läuft noch nicht, ich hoffe aber auf den Herbst… Aber genau die von IHnen genannten Dinge machen mir immer Angst und das auch schon bei nur einem Kind….

    nachdenkliche Grüße

    Tina

  37. Gudrun sagt:

    Herzerfrischend ist Dein Blog, wie ich den gefunden habe weiß ich nicht aber ich meine Deine Beiträge sind es wert veröffentlicht zu werden, ala Doris Knecht,kennst Du die Bücher? Das könntest Du auch.
    Ich bin zweimal Mutti und habe die Kids in der ehemaligen großgezogen, mit füh um sechs in der Kindereinrichtung abgeben und so und dann arbeiten..nun jabe ich einen Enkel und merke meine Tochter hat Stärke..durch frühe Selbständigkeit..
    Drei Kinder sind super…manoman…und wieviele haben gar kein..und das aus egoistischen Gründen
    Ich bleieb diesem Blog treu
    LG
    Gudrun

  38. Kassiopeia sagt:

    Ich weiß nicht, finde es schwierig andere animieren zu wollen, über den Tellerrand zu schauen, wenn das jeder so früh tun würde, dann gäb es genau ein Kind pro Familie mit den Argumenten, oder nicht?! Weil es gute Argumente sind. Ehrliche. Mit der Erfahrung einer dreifachen Mutter geschrieben. Ich denke jede Familie kommt irgendwann- nach einem oder dem sechsten Kind an den Punkt, an dem man in die Zunkunft blickt, aber das als Tipp finde ich problematisch. Sie sprechen aus ihrem Standpunkt heute, aber an diesen Punkt kommt doch jeder für sich. Bei uns startete das Grübeln jetzt vor Nummer 4.
    Auch sehe ich in unserem Freundes und Bekanntenkreis wie jede Familie ihr Geld unterschiedlich einsetzt, dem einen ist dies, dem anderen das wichtig. Der eine denkt, er hätte wenig, der andere mit genau dem gleichen Einkommen aber anderen Prioritäten findet das Geld reicht oder wäre gar gut vorhanden.
    Es es schade, auf diesen wunderbaren ehrlichen und sehr nachdenklichen Beitrag, so viele Kommentare lesen zu müssen, die so von meinem Gefühl her, in eine andere Richtung gehen…

  39. Claudia sagt:

    Liebe Frau Mutti,

    ich bewundere Sie für Ihre Ehrlichkeit!!!
    Gerade am Sonntag musste ich mir wieder mal anhören, dass mit Kind(ern) alles soooo viel schöner, toller, wertvoller ist. Auf meine Nachfrage nach möglichen Nachteilen (konnte mir einfach nicht vorstellen, dass wirklich alles so rosig ist) bekam ich neben einem entsetzten Blick genau keine Antwort. „Das kann man so nicht sagen.“ – das war das einzige.
    Danke für Ihre aufrichtigen Worte!
    Ich geh dann mal über Familienplanung nachdenken. ;-)
    Liebe Grüße von etwas weiter Rhein-aufwärts
    Claudia

  40. Schussel sagt:

    Ich gehe jetzt mal das Risiko ein, von etwas zu schreiben, was ich nur sehr indirekt kenne. Denn ich habe ja gerade erst mein erstes auf dem Arm, und die Geburt ist noch präsent genug, um nicht an weitere zu denken.
    Ich bin aber mit sieben Geschwistern aufgewachsen. Und ja, natürlich brauchen Kinder Zeit und Geld. Und ja, natürlich sollte man vorher realistisch darüber nachdenken, wie man leben möchte und ob sich das mit mehr Kindern realisieren lässt. Wer auf einem relativ hohen Standard bleiben will, der muss eben notfalls den Kinderwunsch opfern. Das bedeutet aber nicht, dass in anderen Fällen die Kinder schlechter aufwachsen, nur weil der Standard niedriger angesetzt wurde. Ja, unsere Kleidung war oft vom Discounter, Skifahren konnte keiner von uns gehen, Fruchtsäfte und Nachtisch waren für Feiertage reserviert, Taschengeld gab es nie, Essen gehen oder Kino kannten wir nicht. Zu Geburtstagen gab es Bücher, nicht Fahrräder. Aber wir hatten immer etwas zum Anziehen, Schulbücher waren in unserem Bundesland grundsätzlich von der Schule gestellt, wir haben wundervolle Campingurlaube gemacht, jedes Jahr, es gab täglich Salat und Gemüse und Obst. Braucht man mehr? Eigentlich nicht. Die Frage ist fuer jeden, ob man ganz persoenlich mehr WILL, und die muss man sich eben ehrlich beantworten.

    Was die Zeit angeht: Meine Mutter hat immer gesagt, am anstrengendsten war die Zeit mit vier Vorschulkindern, anschliessend wurde alles einfacher. Vielleicht ist die Organisation in Grossfamilien anders, natuerlich haben wir Grossen viele Aufgaben uebernommen – uebernehmen muessen – aber ich denke nicht, dass das grundsaetzlich schlecht war.

    So, das war (zu) lang – denn eigentlich wollte ich nur sagen, dass es schlicht ein persoenliches Abwaegen zwischen der Anzahl der Kinder und dem Standard, den man (finanziell und auch sonst) leben moechte, ist. Glaube ich. Fragen wir mich in ein paar Jahren nochmal.

  41. Schussel sagt:

    Achja: Brille gab es nur die zuzahlungsfreien Modelle, Kieferorthopaedie wurde meines Wissens komplett uebernommen, sofern man die Behandlung abschliesst, fuer Geschenke zum Kindergeburtstag gab es einfach Geldgrenzen. Brot wurde jeden Tag mehrere Kilo vertilgt, besonders spaeter, aber dafuer gab es eben nur guenstige Brotbelaege und keinen teuren Schinken, keine Nutella. Computer gab es einen im Haus und an dem durfte man zu Nicht-Schul-Zwecken exakt eine halbe Stunde verbringen. Und Kinderzimmer gab es drei, auf die wir alle aufgeteilt waren. Ein anderer Standard, aber ganz wichtig finde ich: als Kind nimmt man nicht so stark wahr, dass man doch etwas eingeschraenkter lebt als andere. Wie gross der Unterschied war, wurde mir erst im Studium bewusst.

  42. Blogolade sagt:

    Gelegentlich bin ich abends angenervt und sage: KEINE weiteren Kinder. Aber ich bin selbst erstaunt, wie selten das vorkommt. 1-3 Mal pro Monat. Trotz trotzendem Kleinkind.
    Vor Geburt der Kleinen wollte mein Mann mal 5 Kinder. Ich denke, die Zahl hat er schon runtergeschraubt. Ich habe meine Ziele aufgegeben. Lasse das auf mich zukommen. Mehrere Kinder sind Liebestechnisch sowieso und auch zeitlich und finanziell drin. Vom Platz her wirds ab 2-3 Kindern eng, aber diese Wohnung ist eh nicht der Ort, wo wir alt werden wollen.

    Wir gönnen uns gerne den kleinen Luxus. Aber wir können auch gut auf UNSEREN Luxus verzichten, um dem Kind/den zukünftigen Kindern dafür Luxus zu erlauben.

  43. Gabriela sagt:

    Für mich ist der wichtigste Satz der: „Ich bin so dankbar, dass der Kopf gesiegt hat.“ Er könnte auch heissen: Ich bin so glücklich, dass der Bauch gesiegt hat. Wesentlich ist doch, dass man spürt, dass der gewählte Weg zum eigenen Leben passt. Dass wir die Möglichkeit haben, so viele Argumente gegeneinander abzuwägen, vergrössert die Verantwortung aber auch die Fülle der Möglichkeiten.
    Ich finde diese Vielfalt an Lebensformen extrem spannend, fernab von richtig oder falsch. (Womit ich nicht gesagt haben möchte, Sie hätten gewertet.)
    Einen frohen Tag wünscht

    Gabriela

  44. opaline sagt:

    So, wie es ist, ist es gut. Schön, wenn man das sagen kann.

    Aber wie sähe Ihr Text aus, wenn damals der Bauch gewonnen hätte und das 4. da wäre.

    Stände da wirklich: „Es war ein Fehler, dieses 4. zu kriegen. Ich hätte auf den Kopf hören sollen. Ich bereue die Entscheidung.“

    Ich glaube es nicht.

    Denn wichtig ist nicht, wie man sich entscheidet, sondern dass die Entscheidung aus vollem Herzen bejaht wird.

  45. sevenjobs sagt:

    Entscheidet man sich gegen Kinder, obwohl man sich und die Kinder liebt, hat das nur mit den eigenen Ansprüchen zu tun. Die Kinder haben keine und nehmen fröhlich hin, was das Leben ihnen bietet. ICH und nur ICH mache mir gedanken, dass die Kinder nicht jeder ein eigenes Zimmer haben. Die Kinder fordern es nicht.

  46. Das Leben ist hart: kann ich mir Kinder überhaupt leisten? - Sevenjobs sagt:

    […] (weitere sehr anschauliche Kosten liefert Frau–äh–Mutti) […]

  47. Frau Bond sagt:

    Danke, ich hoffe, mir hilft Ihr Artikel, meinen Kopf zu akzeptieren. Mein Bauch schreit nach mindestens einem weiteren Kind (wir haben „erst“ 2), der Kopf wehrt sich dagegen. Zu all den Argumenten, die Sie aufgezählt haben, kommt bei uns ein weiteres hinzu: Die Prinzessin ist bereits chronisch krank (mit 4, wobei sie wirklich gut damit zurecht kommt) und ich befürchte, dass noch mehr dazu kommt. Keine Ahnung, wie weit meine Kraft dann reicht…
    Die Brille für die Große hat mich gestern übrigens mal schlappe 170 Euro gekostet…
    Darf ich Ihren Text verlinken?

  48. pocoos sagt:

    Es sollten 4 werden, das war mein ursprünglicher Plan. Ab der ersten temperamentvollen Tochter (ich war 18) und der unerwarteten Hilflosigkeit meines Mannes war ich quasi alleinerziehend. Trotzdem wollte ich ein zweites und bekam es. Irgendwie haben wir die schwierigen frühen Jahre und die schwierigen Schuljahre und die erst recht schwierigen Pubertätsjahre überstanden. Immer finanziell und nervlich am Rand des möglichen. Aber durchgestanden. Mit 31 wurde mir die Gebärmutter entfernt und ich fiel in eine tiefe Depression. Ein halbes Jahr später bekam meine Schwägerin einen Sohn, erkrankte an einer Wochenbettpsychose und übergab mir das Kind im Alter von 5 Monaten. Ich war sofort gesund. Sie starb wenig später und das Kind wurde mein drittes und das Geschenk des Himmels an mich. 8 Jahre später habe ich mein Enkelkind \übernommen\, damit meine Tochter ihre Ausbildung weiterführen konnte. Und so kam ich auf Umwegen zu meinen 4 Kindern. Ich liebe sie alle und alle sind sie inzwischen groß und gut geraten. Es war schwer und mühsam wie bei Frau Mutti und allen anderen Muttis, aber ich möchte es nicht missen und bin ein bißchen stolz darauf. Seit vielen Jahren bin ich wieder voll im Job und hole nach, was ich in der Kinder-Zeit am meisten vermisst habe, Geld und Urlaub. Ich glaube nicht, dass man jemand einen Rat geben kann, aber ich würde es wieder so machen: Bauch vor Kopf.

  49. Entscheidungen « Web-Bloggerei von Sandra(chen) sagt:

    […] les ich mich grad durch die Blogs und lese, dass Frau..äh.. Mutti dazu einen tollen Beitrag geschrieben hat. Hätte ich auch gleich verlinken können. Posted by sandrachen Filed in […]

  50. Wieviel kostet ein Kind? - Sevenjobs sagt:

    […] (weitere sehr anschauliche Kosten liefert Frau–äh–Mutti) […]