Elternabende
29. September 2009
sind ganz schnell vorbei, wenn man kurz vor der Wahl des Klassenelternsprecher einfach vorprescht und „ich nehme die Wahl an!“ sagt.
Habe ich jetzt zweimal erfolgreich gemacht und darf zum Dank den Schulelternbeirat der Grundschule und den des Gymnasiums wählen.
Nächste Woche, Mittwoch und Donnerstag abend. (Verzeihung, Frau Antonmann, da hab ich nicht mitgedacht.)
Ich frage mich ja immer, weshalb dieses betretene Schweigen und auffällige Kontrollieren der Fingernägel einsetzt, so wie zur Wahl gerufen wird?! Diese quälende Stille, wenn es heisst“ Stellt sich jemand zur Verfügung?“ Und das hektische Abwehren, wenn man vorgeschlagen wird. Verstehe ich nicht.
Das Amt des Klassenelternsprechers ist nun wirklich nicht eines, das permanenten Einsatz fordert. Der Klassenelternsprecher lädt nach Absprache mit dem Klassenlehrer, zum Elternabend ein, sammelt ggfs. vorher Themen, die von Elternseite aus angesprochen werden sollen. Manchmal darf er ein Eltern-Info-Briefchen schreiben. Ganz selten wird er als Mittler zwischen Lehrer und Eltern eingesetzt. Warum will das niemand machen?
(Die Arbeit im Schulelternbeirat oder Kindergartenausschuss hat natürlich eine ganz andere Qualität und fordert deutlich mehr Einsatz. Bringt dafür aber auch eine Menge Information und neue Blickwinkel. Aber das ist ein anderes Thema)
29. September 2009 um 21:58
Ich habe vor drei Wochen mal fröhlich in der Vorstellungsrunde auf dem Elternabend ein „Und Sie können mich gerne wählen“ fallen lassen, und was soll ich sagen? Sie haben es getan :-) Dass ich allerdings dann auch noch stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende wurde, hatte ich nicht beabsichtigt, aber weil das immer so furchtbar ist, wenn diese Stille eintritt, habe ich mich nicht gewehrt.
Am schlimmsten ist aber doch immer die Protokollvergabe. Das mache ich schon deswegen freiwillig, weil ich es nicht aushalte, wenn Erwachsene so tun, als ob sie auf einmal unsichtbar wären. Und weil ich es kann.
29. September 2009 um 22:16
Ich glaube, das ist eine Tradition mit „Nicht-dass-die-denken-ich-will-mich-in-den-Vordergrund-drängen“-Charakter. Ich kann das auch nicht ausstehen. Und verstehen auch nicht. Ist hier aber kein Stück anders. *schulterzuck*
In der Klasse, in der ich gerade unterrichte, wurden übrigens genau die Mütter der beiden Kinder gewählt, die in der Klasse Klassensprecher sind *g*.
Liebe Grüße,
Stjama
29. September 2009 um 22:20
(Heben Sie einfach schnell Ihr Händchen, wir
kichernkickern derweil mit dem besten Vater.)29. September 2009 um 22:23
@ Daniela: Ist ‚Protokollvergabe‘ in der Schule das selbe wie Schriftführerin im Kindergartenausschuss? Interessant, diese ‚Stille‘ gibt es also auch nach dem Kindergarten weiterhin, hmhm. Ob sich das weiter hin zieht bis zum AStA? Gibt es den eigentlich noch? Aber das machen unsere Lütten dann alleine, denke ich.
29. September 2009 um 22:43
@yaspiz: Ich denke schon, dass es das ist, aber theoretisch macht es jeden Mal jemand anderes. In meiner Klasse spreche ich immer direkt eine nette Mutter an, drücke ihr das (vorbereitete) Protokollformular in die Hand und dann geht es los. In der Grundschule gab es noch nicht mal das, aber ich habe munter auf der Rückseite der Tagesordnung mitprotokolliert.
29. September 2009 um 22:59
Ach herrje, das kenne ich auch. Ich habe anfangs gedacht, dass dieser Posten eine ansteckende Krankheit mit sich bringt. Bisher ist aber noch nix ausgebrochen. :) Die Wahl in der 3ten jetzt war ebenso schnell, wie bei Ihnen. Im letzten Schuljahr hatten wir allerdings ein wenig mehr zu tun, aber dank neuer Klassenlehrerin wird es nun (hoffentlich) ruhiger.
Ihnen viel Spaß in Amt und Würden!
29. September 2009 um 23:18
Als bei uns gesucht wurde hat auch eine gesagt (noch bevor eigentlich richtig gefragt wurde): also, bevor jetzt jeder wieder auf den Boden schaut, ich würde den Job machen.
Natürlich bekam sie ihn. Und was soll ich sagen: es war die denkbar schlechteste Entscheidung, wie sich jetzt herausgestellt hatte. (ist ja eigentlich auch eine alte Regel: wenn sich jemand meldet, NICHT! nehmen)
Aber: sie wollte es ja. Und ja: sie wollte auch im Vordergrund stehen.
Für mich sollte der Job immer jemand machen der zuhause ist und nicht beruftsätig. Die haben da einfach mehr Zeit dazu.
30. September 2009 um 00:11
Sehr sympathisch!
Komme „just“ (also zwei Stunden ist es das nun doch her) von der Schulkonferenz. Richtig spannendes Amt, wenn man als
Klassenpflegschaftsvorsitzende (so heißt das bei uns), dann von der Schulpflegschaft (besteht aus allen Vorsitzenden und Vertretern der Klassenpflegschaft)
in die Schulkonferenz gewählt wird.
Und weil an unserer Schule die Eltern nicht nur als Kuchen-Mitbringer, sondern als gleichwertige Ansprechpartner gesehen werden, macht es auch richtig Spaß. Den Kuchen backt man dann doppelt so gerne ;-)
30. September 2009 um 00:12
also ich hab den „job“ immer gern übernommen, weil ich finde, dass man sich als eltern im „rahmen seiner möglichkeiten“ (ZEIT ist da ein ganz wesentlicher faktor) ruhig engagieren sollte, zumal man das ja von seinen kindern AUCH verlangt. meine „helferlein“ arbeiten mir in punkto klassenkasse und geschenke zu und wir haben eine recht entspannte klassenelternschaft in der grundschule.
zwei jahre habe ich mir auch mal „stadtelternrat“ gegönnt – eine *ähm* „interessante“ erfahrung, die ich nicht unbedingt ausdehnen wollte.
diese stille bei den wahlen durfte ich letzten mittwoch im schulelternrat erleben, als nämlich ein/e neue/r vorsitz und FÜNF mitglieder für den schulvorstand gesucht wurden. ich habe mich übrigens NICHT aufstellen lassen, weil ich nur noch ein knappes jahr an dieser schule bin und ich mich sonst allzu sehr verzetteln würde. zu viele eigene baustellen halt…
herzlichst
susan
30. September 2009 um 00:27
Weil meine Kinder – ein Jahr lang alle drei gemeinsam – auf die wunderbare Montessorie integrative gesammt Grundschule gehen.
Diese Schule fasst gerade mal 96 Schüler, da räumlich in einem Gebäude mit der Hauptschule, und absoluter Platzmangel herrscht, die Stadt diese Schule am liebsten geschlossen sieht und KEINEN Finger rührt wenn die Eltern nach einer OGS verlangen – dadurch natürlich weniger Anmeldungen – Jubbel bei der Stadt – VIEL VIEL VIEL Arbeit für ALLE die sich für ein Amt zur Verfügumg stellen – eigentlich für alle Eltern – morgen gehen die bitter nötigen Malerarbeiten los – von den Eltern und dem Förderverein gesponsort und ausgeführt
Ich: Mutter von drei Kinder die ziemlich pfiffig sind, 5 Nächte im Monat Nachtdienst im Krnakenhaus und neben bei noch selbständige Puschennäherin
Noch Fragen?
Bitte urteilen Sie nicht so pauschal, jeder hat ein Päckchen zu tragen, und jede Schule hat ganz andere Anforderungen.
Liebe Grüße, Nicole
Die dafür für jeden Anlass die absolut leckersten Muffins und Pizzaschnecken backt.
30. September 2009 um 08:29
Das zieht sich bei uns vom Kindergarten bis hin zur Oberstufe der weiterführenden Schule, es machen immer die gleichen Eltern. Ich habe mich damals im Kindergarten auch aus dem Fenster gelehnt und gesagt: Ja, das interessiert mich, wie spannend, ich hätte da einige Ideen… mittlerweile ist mein damaliges Kindergartenkind in der neunten Klasse, und was soll ich sagen? Ich bin:
Klassenelternsprecherin in der neunten Klasse
Mitglied der Schulpflegschaft der Gesamtschule
Gewählte Vertreterin für alle Klassenkonferenzen
Vorsitzende der OGATA
Mitglied der Schulpflegschaft der Grundschule
Gewähltes Mitglied der Schulkonferenz (bei euch wohl Schulbeirat) der Grundschule
UND vollzeit berufstätig, also DAS Argument zieht nicht. Ich mache das sehr gern, habe auch (wegen der Stille) schon etliche Male Protokoll geführt, bin aber nicht mehr ganz so enthusiastisch wie damals. Man KANN etwas bewegen, es kann aber auch sehr sehr mühsam sein. In der Grundschule bin ich verschlissen, nach neun Jahren :-)
Übrigens: meine Tochter ist auch schon länger Klassensprecherin *lach*
Außerdem backe ICH keine Kuchen für die diversen Veranstaltungen, damit können sich bei uns die Eltern „freikaufen“ die ansonsten zu faul oder zu bequem für Mitarbeit sind ;-)
Meiner Meinung nach hat das nichts mit „im Mittelpunkt stehen wollen“ zu tun. Etwas beeinflussen können, was mit unseren Kindern geschieht, teilhaben am Schulleben, hinter die Kulissen blicken, das ist meine Motivation.
Liebe Grüße
Erzangie
30. September 2009 um 08:36
Glückwunsch!
Same procedure in ever school, scheint mir!
30. September 2009 um 08:36
Glückwunsch zu den Ämtern!
Es ist doch überall das gleiche.
30. September 2009 um 08:47
Hach ja, vier Jahre habe ich auch diesen Job gemacht und eigentlich fand ich es schon ganz gut immer direkt die Erste zu sein, wenn es in der Schule galt etwas mit zu entscheiden. Man sitzt eben wirklich direkt an der Quelle!
Als unser Sohn jedoch nun zur weiterführenden Schule wechselte, hätte ich mich „freiwillig“ nicht mehr gemeldet – das wäre mir irgendwie eine Nummer zu groß gewesen. Aber es kam eh anders: Die Elternabende der Grundschule und des Gymnasiums waren an ein und demselben Tag, da mussten wir uns aufteilen. Ich ging zur Grundschule, mein Mann zum Gymnasium. Und was soll ich sagen, er hat, bevor es überhaupt zur Wahl kam zu einem anderen Thema ein paar interessierte Fragen gestellt. Das war für die „fingernägelkontrollierenden Eltern“ wohl Grund genug ihn direkt als Vertreter vorzuschlagen! Und, er hat die Wahl gewonnen. So sitzen wir also auch in den kommenden Jahren wohl immer direkt an der Quelle des Geschehens….
Und ich denke auch, wenn man diese Aufgabe einigermaßen diplomatisch angeht reißt einem keiner den Kopf ab – also traut euch ruhig das nächste Mal!
Gruß Uschi
30. September 2009 um 09:18
Kommt vielleicht auf die Schule an und die Erfahrungen, die man macht. Meine waren durchwegs negativ: da war man auf einmal Mitglied eines Vereins, der einen mit Haut und Haaren fressen wollte, und dann auch noch die Schwierigkeiten mit dem LeErpersonal… Nee, auch wenn die jetzigen Schulen, die die Kinder besuchen, sehr viel angenehmer sind, mache ich das nicht mehr — wohl helfe ich gerne aus und bin ansprechbar, wenn es passt, aber eben nur noch wenn es passt.
So long,
Corinna
30. September 2009 um 10:09
Ich erinnere mich noch gut an den denkwürdigen Elternabend in der achten Klasse. Bei uns war Bombenalarm und Rausgehverbot, so dass wir mit vier Eltern eine Stunde zu spät kamen. Als wir dann eintrafen erfuhr ich nur, dass ich schon in Abwesenheit gewählt wurde :-))). Und Klassenelternvertretung fand ich auch meistens ein eher schmales Amt. Eigentlich habe ich diese Ämter incl. Kreiselternrat und Elternkammer immer ganz gerne ausgeübt auch mit Vollzeitberufstätigkeit. Aber ich glaube, dass es einfach meinem Naturell entspricht mich politisch zu engagieren. Mir fehlt die Mitgestaltung, wenn ich gerade kein derartiges Betätigungsfeld habe, so wie anderen Leuten die Nähmaschine oder die Hobelbank fehlt.
30. September 2009 um 11:10
Hallo zusammen,
gerne möchte ich mich auch outen, daß ich schon seit nun dem vierten Jahr im Kindergarten im Elternbeirat bin und nun auch, weil unsere Älteste zur Schule kam, als Klassenelternsprecherin gewählt wurde. Einmal damit angefangen, schleppt man das wohl mit sich mit. Ich muß allerdings auch sagen, daß für mich diese Ämter keine großartige Belastung darstellen.
Interessant zu hören, daß es anderen genauso geht. Mich nerven diese Kopfeinzieher auch sehr und diese Ausreden wie „Ich hab schon so viel genug zu tun“ oder „Ich hab andere Projekte laufen“ kann ich nicht mehr hören.
Zum Glück gibt es immer wieder auch Eltern die gerne mit anpacken. Man tut es ja schließlich auch für die eigenen Kinder!
Liebe Grüße,
Bayernmadl
30. September 2009 um 12:02
Also, ich bin immer eine von denen, die sich nicht wählen lassen möchten. Mein Sohn ist allerdings jetzt gerade erst in die Schule gekommen und im Kindergarten bestand das Amt des Elternsprechers im Wesentlichen darin, die Wünsche der Kindergartenleitung an die Eltern weiterzuleiten, Geld einzusammeln und Geschenke für die Erzieherinnen zu kaufen.
Ich arbeite ziemlich viel, wir haben Haus, Garten und Kunst, da brauche ich keine extra Verantwortlichkeiten.
Wenn aber jemand helfen soll, Kuchen backen, Weihnachtslieder begleiten, oder ähnliches soll, dann bin ich immer dabei.
Wenn sich gar niemand gemeldet hätte, dann hätte ich schon, aber so bin ich froh, dass ich nicht noch einen Lebensbereich zusätzlich habe.
30. September 2009 um 12:45
Versteh ich auch immer nicht und wohl genau deswegen bin ich Elternsprecher von Phillips Klasse geworden.
Ich schätze, wnen einmal beknant ist, das man als helfende Mutter dme Kiga und der Shcule gern mal zur verfügung steht, dann hat man bestimmt Ämter einfach mal an der Backe.
Aber ich mach’s gern.
30. September 2009 um 12:49
Ich halte mich auch nicht gerade für die beste Elternvertreterin, weil ich in aller Regel eine andere Meinung als die der Lehrer und/oder der Elternschaft vertrete.
Geht es z.B. darum bei der Abstimmung darüber, wohin die Klassenfahrt gehen soll, wähle ich unter Garantie Sylt und nicht Eisenberg (wobei noch nicht einmal klar war, ob Eisenberg in Thüringen oder Essen). Der Rest der Klasse und die Lehrer entscheiden sich natürlich für Eisenberg. Oder die unmöglichen Bussituationen bei uns. Alles Themen, bei denen ich mich so richtig ereifern kann.
Ich rege mich auch ständig über den akuten Lehrermangel an den von meinen Jungs besuchten Schulen auf und keiner ist zuständig.
Ja, mit wem soll ich denn da diskutieren?
Dafür melde ich mich aber auch immer für so undankbare Aufgaben wie elendige Protokolle schreiben von allen möglichen und unmöglichen Anlässen ,z.B. Gewaltprävention an Schulen, Elternabende, Informationsabende für Berufseinsteiger und so weiter und so fort.
Ich nehme also regen Anteil am Schulleben, brauche aber einen Puffer zwischen Lehrkörper und meiner Meinung. (Und der jahrelang geübte Puffer macht das ganz hervorragend. So diplomatisch, wie ich nie wäre.)
Insofern muss man auch für das Amt des Elternsprechers geboren sein.
30. September 2009 um 17:25
Es gibt dann noch so Mütter wie mich, die bereits anderweitig mit Ehrenämtern versorgt sind (die durchaus zeitaufwändig sind) und die deshalb weder Elternbeirat werden wollen, noch Protokolle schreiben mögen.
Ich gehe sogar soweit, dass ich auch keine Bastelnachmittage betreue, keine Kuchen backe und Geschenke für Lehrer als überflüssig erachte. Und ja, ich bin mit dieser Meinung der Schrecken aller Tüddelmütter :-)
30. September 2009 um 18:53
Ich bin da genauso wie Tina, und gehe nicht einmal mehr hin zu den Elternabenden, da ich kaum langweiligere und uneffektivere Veranstaltungen kenne. Ich backe keine Kuchen, halte nichts von Geschenken für Lehrer, betreue weder Sportveranstaltungen noch Bastelnachmittage und wenn ich etwas zu klären habe wegen meiner Tochter, rede ich mit den Lehrern direkt.
2. Oktober 2009 um 15:35
Diese Schweigeminuten während der Elternabende fand und finde ich auch immer sehr peinlich.
Seit Kindergartenzeiten bin ich Elternvertretung, Kassenwart, Protokollschreiberin, Gesamtelternbeiratsvorsitz in KiGa und Schule, Mitglied der Schulkonferenz etc. und ich hoffe doch sehr, dass ich NICHT die schlechteste Wahl bin, auch wenn ich mich freiwillig melde…
Aber es ist doch so: Es gibt die, die so ein Amt nicht wollen, weil sie keine Lust dazu haben, solche, die es nicht wollen, weil sie es sich nicht zutrauen und eben auch noch welche, die es gern machen, weil’s Spaß macht, interessant ist und man damit den Finger ein bisschen näher am Puls des Geschehens hat. Natürlich gibt’s dann auch noch ein paar, die es aus schierer Geltungssucht bekleiden möchten, aber mal ehrlich – wenn die’s nicht werden sollen, weil sie die schlechteste Wahl sind, dann stellt Euch einfach SELBST zur Wahl!