exklusiv-explosiv!
30. Oktober 2009
„Sohn“, sprach Frau … äh … Mutti zu eben diesem, „wäre es nicht eine hervorragende Idee, wenn du dir ein Hobby suchen würdest?“
„Warum?“, fragte der Sohn verständnislos und völlig zufrieden mit Rumhängen auf Bett und Sofa, ergänzt durch krummes Sitzen auf einem Stuhl vor verschiedenen Mahlzeiten oder dem Computer, verfeinert durch exquisite Stimmungsschwankungen und Anfälle argster Langeweile.
„Weil halt.“, Frau … äh … Mutti kann ja auch nicht immer rethorisch glänzen.
Nach einer kurzen Denkpause auf beiden Seiten argumentierte Frau … äh … Mutti mit Spaß und jugendlicher Neugier, mit Orientierung für die berufliche Zukunft und „es nervt mich, wenn du wie ein Schluck Wasser in der Kurve rumhängst und dein Leben an dir vorbeizieht.“
„Ok.“, sprach der große Sohn.
Das war vor ein paar Wochen.
Mittlerweile hat der große Sohn beschlossen, dass sein neues Hobby chemische Experimente sein werden. Er träumt von einem Laboratorium mit verschiedenen Glasgefäßen, in denen bunte Flüssigkeiten brodeln, blubbern oder wenigstens dampfen. Er schwärmt von kleineren Explosionen und stinkenden oder ätzenden Substanzen.
Ich bin, ehrlich gesprochen, weniger enthusiastisch, muss aber zu meinem Wort stehen und das Kind begeistert bei seinem neuen Hobby unterstützen = in zwei Wochen zum Geburtstag Chemiebaukästen rüberschieben.
(meine abgemilderte Version wäre ja ein Tütchen Backpulver, ein Fläschchen Essig und ein leeres Filmdöschen, doch für dieses Experiment ist er nicht mehr zu gewinnen, der Große.)
Haben Sie da draußen zufällig Erfahrung mit Chemiebaukästen? Welche darf ich auf gar keinen Fall kaufen, weil sie zum Beispiel zum Einsturz von Mehrfamilienhäusern führten? Oder gibt es irgendwelche Einzelzutaten, die ich ganz offiziell in einer Apotheke kaufen kann und die nicht in Fässern in alten Stollen vergraben sind?
(Sie sehen, ich bin sehr aufgeregt. Und sehr, sehr unwissend. Ich hatte in Chemie im Zeugnis zweimal „ungenügend“. Minderbegabung, würde ich sagen. Oder Desinteresse. Ich baue auf Sie!)
30. Oktober 2009 um 21:44
Die Sachen von Kosmos sind immer ganz nett.
http://www.kosmos.de
Man kann erst mal mit einen Experiment anfangen und dann immer noch mal was dazu kaufen, sozusagen themenorientiert!
Außerdem kennen wir ja die Hobbys unserer kleinen Lieben, d.h. man hat nicht gleich das ganze Chemiekaliengedöhns in der Bude, sollte es in 14 Tagen Fussball sein.
30. Oktober 2009 um 22:08
Ich hatte auch son Kosmosteil mal unterm Baum liegen – sollte der Chemie C3000 gewesen sein. Mein Elternhaus steht noch und ich studiere jetzt Bio. War also nicht ganz verkehrt…
30. Oktober 2009 um 22:30
Wie wäre es mit einem Kochkurs? Kochen ist angewandte Chemie vom feinsten. Und nützlich, wenn man es kann. Spätestens dann, wenn man eine \Holde in spe\ überzeugen möchte…
;-) finchen
30. Oktober 2009 um 22:34
Eine tolle Idee – ich hatte immer viel Spass an Chemie im Leistungskurs und solche ein Kasten ist ein super Einstieg mit Funfaktor! Die gibt es gefahrenfrei von Kosmsos, Clementoni und Galileo. Chemie im Alltag von Kosmos ist auch super – weil es Dinge erklärt, die einem im Alltag begegnen – Feuerlöscher etc.
Viel Spass beim Aussuchen!
Frau Suppenklar
30. Oktober 2009 um 23:25
Nein, Ideen habe ich keine, aber ich mußte herzlich lachen, weil Ihre Geschichte, bis zum „OK“ des Sohnes absolut deckungsgleich mit der Geschichte meines Sohnes ist;-)
wie alt ist denn der Ihre? Meiner ist 14 und es ist kein Hobby in Sichtweite. Die Handlungsrotationen kreisen um PSP2, Xbox, Fernsehen, SchülerVZ. MSN, Handyspielereien und Bettlaken mit Kugelschreiber bekritzeln. Als neustes Hobby ist mittwochliches rumgammeln mit Altersgenossen in Einkaufszentren hinzugekommen.
Die Zeitvertreiberei kommentarlos zu begleiten fällt mir schwer, aber bewertende und versucht richtungsweisende Äußerungen in den Raum zu setzen um damit das Klima zu belasten, steht uns auch nicht gut. Also was machen, wenn kein chemisches Hobby in Sicht ist?????????????
Fragende Grüsse…Bianca
30. Oktober 2009 um 23:48
ich musste gerade an Loriot, Weihnachten bei Hoppenstedts mit dem Atomkraftwerk denken! :-)
(Baukasten von Kosmos, eindeutig)
30. Oktober 2009 um 23:53
Martina ist mir ganz knapp zuvorgekommen… hier Opa Hoppenstedts Einkauf fürs Fest:
http://www.youtube.com/watch?v=BgBzKcJeSr4&feature=youtube_gdata
Bei uns ist auch Kosmos angesagt, aber elektrische Experimente, auch nett (Morsegeber, Heißer Draht und so).
30. Oktober 2009 um 23:56
Also, ich hab gesehen, dass es jetzt auch so richtig coole Sachen gibt… DNA-Extraktion und wer weiß nicht was!
Und ich musste 500€ Studiengebühren berappen um sowas zu lernen ;-)
31. Oktober 2009 um 00:02
Mein Sohn bekam auch einen Chemiebaukasten, einen guten und hat uns braune Flecken auf den neuen Terrassenboden gemacht, die man heute noch nach 15 Jahren sieht. Keine Ahnung, was das für eine Substanz war. Dafür steht er jetzt kurz vor seinem Doktor in Chemie. Der Kasten hat sich also gelohnt :-)).
31. Oktober 2009 um 00:04
Hey, sowas muss man fördern (schauen Sie uns an: aus uns ist auch was geworden.) Mit den heutzutage erhältlichen Kösten kann der Grosse sicher nichts sprengen (jaja, früher, da war alles gefährlicher) (ich habe damals auch mit einem Kosmoskasten angefangen)
31. Oktober 2009 um 00:34
Mein erster Gedanke war: Fragen Sie Frau Dr. Brüllen ;-)) Und schon sehe ich beim runterscrollen ihren Kommentar… Na, da kann doch nichts mehr schiefgehen, oder ;-))
31. Oktober 2009 um 08:27
hallo frau mutti,
musste mal wieder echt grinsen bei ihren worten…genauso etwas sagte ich vor ca. nem halben jahr – meinem immerhin doch schon 18 jährigen sohn….der vor dem pc hängend- sein leben an sich vorbeirauschen liess….okay…heute ist er d.u. (dauernd unterwegs)…hängt mit der flasche bier und der zigarette in der einen hand- mit ner vollbusigen schönheit in der anderen- mit seinen kumpels tag und nacht in irgendwelchen kneipen…..jaul….ich wünschte mir manchmal noch die pc-häng-zeit zurück….neee…da ist der chemiebaukasten doch ne echte alternative…;-)))))
alles liebe für sie
sabine
31. Oktober 2009 um 11:04
Guten Morgen Frau … äh … Mutti
Wenn ich mir hier so diverse Kommentare durchlesen, scheint es ein altersbedingtes Phänomen zu sein, dass die Jungs um die 14 jede Menge Lust auf gar nichts haben.
Auch bei uns zuhause spielte sich der von Ihnen beschriebene Dialog genauso ab. Auch meine Jungs haben sich für den Chemiebaukasten entschieden und das Model von Kosmos erhalten. Soweit so gut.
Mein Rat an Sie: Lassen Sie Ihre Kinder keinesfalls Cobaltblau mit den Komponenten herstellen. Schon gar nicht unter evtl. vorhandenen weiß vertäfelten Decken. Ich kann Ihnen aus Erfahrung sagen, dass Sie die Farbe nur noch mit der Fleckenschere entfernen können.
Ansonsten wünsche ich Ihrem Kind viel Spaß und Ihnen gute Nerven.
Liebe Grüße,
Corinna
*die sich entspannt zurücklehnt und auf Berichte über die Experimente wartet*
31. Oktober 2009 um 11:53
Hahaha, ich hatte in Chemie *immer* eine Fünf! Mein Hassfach. Kommt mir jetzt in der Heilpraktikerausbildung nicht wirklich zugute *grmpf*
Bin jetzt auch sehr gespannt, wie das mit dem Chemiebaukasten wird – aber da Ihr Sohn ja nicht Dicki heißt…
31. Oktober 2009 um 12:19
Liebste Frau Mutti,
leider fiel mir beim Lesen Ihres Eintrags mein Cousin ein. Dieser hatte als angehender Abiturient ebenfalls einen Chemiebaukasten. Eines Abends mixte und braute er wieder einmal in seinem Zimmer… am nächsten Morgen fand ihn seine Mutter neben dem Stuhl liegend vor – tot. Die Polizei ging von einer versehentlichen, giftigen Gasbildung aus, Selbstmord wurde ausgeschlossen. Er durfte nur 18 Jahre alt werden und das tragische Geschehen passierte vor 34 Jahren.
Ich will Ihnen keine Angst machen, ich rate Ihnen nur zur Wachsamkeit, denn mein Cousin hatte offenbar Chemikalien zusätzlich zu denen im Baukasten verwendet.
Ich weiß nicht, wie alt Ihr Junge ist, aber wie wäre es mit dem Buch „365 einfache Experimente für Kinder“? Gogglnse mal danach.
Viel Erfolg bei der Findung der richtigen Entscheidung.
1. November 2009 um 05:37
Wir hatten auch einen Chemiebaukasten… und fanden es super, wenn es so richtig zischte und brodelte. Allerdings hatten wir auch einen Chemiker – Papa, da war dann soweit alles unter Kontrolle. Aber ich denke, die gaengigen Chemiebaukaesten sind alle in Ordnung. Nur darauf achten, dass (zumindest vorerst) nichts zusaetzliches gekauft wird – da kann es dann durchaus zu Unfaellen kommen. Liebe Gruesse und viel Spass.
1. November 2009 um 19:30
Eine schöne Idee. Bilder, Rezepte, Erinnerungen, die wie kleine Lichter und jeden Tag durch den November bringen und nicht nur durch diesen Monat!
Z.B.
Wärmt es nicht das Herz, wenn die kleine zweijährige Julia (meine Enkeltochter), egal bei welchem Wetter, in Gummistiefeln durch das Gras stapft, um neugierig die Welt kennen zu lernen, mir einen Pilz bringt, ein schönes Blatt und bedächtig das Moos streichelt….?
3. November 2009 um 19:06
Wunderbar. Danke für dieses Lächeln beim Lesen! Warum? Och, so wie die ganzen Biologen und Chemiker über mir schon schrieben, wollte ich als kleines Mädchen auch liebend gerne einen Chemiebaukasten. Allerdings habe ich nieeeee einen bekommen. Und, was ist aus mir geworden? Ja, Sie wissen es ja. Also kaufen Sie ihm vielleicht doch lieber bitte einen Chemiebaukasten… :-)
Immer noch auf die Cache-Antwort hoffende Grüße von der
Garnprinzessin