bunt und scharf gegen grau und kalt
20. Januar 2010
Die Gemüsekiste lieferte einen ganz besonderen Schatz:
bunte Karotten!
Die hatte ich noch nie in Händen und deshalb war ich sehr neugierig. (und hatte nach dem Schälen auch bunte Hände)
Die orangefarbenen Karotten schmecken so, wie gute Karotten schmecken sollen: ein bißchen süßlich. Und schön knackig.
Die weißen Karotten schmecken eher wie Karotten, die zu lange in der Erde waren. Fast ein bißchen scharf. Zum rohen Verzehr eher nicht geeignet.
Die lila/dunkelroten Karotten sind toll! Noch süßer als orangefarbene Karotten und ganz wunderbar im Aroma. Nach denen werde ich häufiger Ausschau halten. Oder sie ins Gemüsegärtchen säen.
Zusammen mit Putenbrustfilet, Lauch, rotem Paprika, ein paar Bambussprossen und Austernpilzen landeten die bunten Karotten im Wok. Bekamen Gesellschaft von Knoblauch, Kokosmilch und Yellow Curry Paste und wärmten zusammen mit Reis durchgefrorene Kinder wunderbar wieder auf. (und da heute kein Besuchskind mit am Mittagstisch saß, durfte es wieder etwas exotischer sein)
Die Kindelein waren übrigens anfangs ob der komischen Karottenfarben eher skeptisch und fürchteten, irgendwelche komischen Wurzeln untergejubelt zu bekommen. (bisweilen schaudert es die Familie sehr, wenn ich in der Küche mit für mich/uns neuem Gemüse experimentiere) Vorsichtiges Abschmecken brachte aber keine grauenhaften Geschmackserlebnisse.
Nach dem Kochen schmeckten die Karotten tatsächlich alle ganz ähnlich, die weißen Karotten allerdings waren hübsch rosa. Auch schön :)
Die Curry Paste (so eine) gehört übrigens zu den letzten „Kochhilfspülverchen“, die ich noch im Haus habe. Sämtliche „Ich zaubere aus Pulver Zwiebelsuppe“-Tütchen habe ich verbannt, schon vor zwei Jahren. Ausser der Curry Paste in gelb, rot und grün gibt´s nur noch Instantgemüsebrühe.
Morgen gibt´s überbackenen Blumenkohl.
20. Januar 2010 um 15:21
Die sog. Urkarotten habe ich auch vor ein paar Jahren hier bei meinem Gärtnereibetrieb im Meggendörfchen entdeckt… seither sind sie mir am liebsten, Rohkost genauso wie als Gemüse oder am Salat. Für die junge wilde Meute werden sie auch mal zu „pöööhsem Fastfood“ kombiniert, wie hausgemachten Pizzaschnecken, notfalls mit fertigem Pizzateig
http://tinyurl.com/dyqqnx
Grüße aus München !
20. Januar 2010 um 15:22
Also ich habe mal diese lila Möhren mit Kartoffeln gekocht und das sah hinterher wirklich nicht schön aus. Graue Kartoffeln. Bah.
20. Januar 2010 um 15:34
wenn man die violetten möhren mit einer weißen soße kombiniert wird die soße wunderbar hellviolett, so schmeckt das dann auch meinem gemüseverachtenden sohn ;-)
20. Januar 2010 um 15:56
Die lila Urkarotten habe ich im September letzten Jahres bei uns auf dem Wochenmarkt entdeckt. Sie sind bei uns der Renner im Salat als Scheiben oder Julienne Streifen.
Wie heißen denn die weißen Karotten ? Die sehen/lesen sich auch sehr lecker. Vielleicht kann die unser Gemüsestand auch mal anbieten.
lg Gabriele
20. Januar 2010 um 16:01
Hallo Frau Mutti!
Kochen sie niemals Kürbissuppe mit den Lila Möhren! Man bekommt sie nicht wieder orange ;) Eine Kundin auf dem Wochenmarkt fragte mich vor ein paar Jahren mal, ob sie mit orangen Möhren ihre grauverfärbte Kürbissuppe wieder orange bekommt…
Die lila Dinger heißen bei unserem Gemüselieferanten übrigens „Purple Haze“ , „Beta Sweet“ oder „Lila Luder“ ich bevorzuge den ersten Namen in Kombination mit den weißen, die „White Satin“ genannt werden. Die Ökos wieder…
Ich glaube Urkarotten, ist eher eine falsche Bezeichnung, denn es handelt sich hier um eine Kreuzung aus einer schwarzen Ur-Möhre mit einer orangefarbigen Neuzeit-Karotte.
http://www.betasweet.de/About
So genug kluggeschissen.
Ich lese ihren Blog übrigens sehr gerne!
Beste Grüße aus Kiel, Saskia
20. Januar 2010 um 16:09
Mmmhh fein! Die Currypaste könnte man zwar selbst machen, angesichts der geringen Menge, die ein europäischer Durchschnittsgaumen so verträgt und der vielen Zutaten, die man dazu braucht, lohnt sich der Aufwand nicht wirklich – ich braue mir meine Sojasauce übrigens auch nicht selbst.
Was die fixen Tütchen anbelangt, frage ich mich allerseits seit Ewigkeiten, wer die kauft und aus welchen Grund und wozu man sie überhaupt braucht und was z.B. am klassischen Zusammenrühren von Pfannkuchenteig so kompliziert oder zeitaufwändig sein soll, dass man auf die sackteure Schüttelflasche zurückgreifen muss…?
Mich erschreckt das irgendwie und obwohl es mir ja eigentlich egal sein müsste, freue ich mich über jede Familie, in der noch (wirklich) gekocht wird.
(capcha antwortet recht passend: for laziness!)
20. Januar 2010 um 16:43
Hmmmm – hört sich richtig lecker an. Und erinnert mich daran, dass ich Schnäuzelchen mal auf die Füße treten sollte, dass er mal wieder eine seiner leckeren thailändischen Sachen kocht. In der Regel mit selbstgemachter Currypaste. Da geht nix drüber…
20. Januar 2010 um 18:12
Currypaste aus dem Asialaden und Instantbrühe von Alnatura sind die die einzigen Fertigzutaten, die wir je verwendet haben. „Fix und Fertig zum Wegschmeißen“ Beutelchen gehen gar nicht.
Spätestens als eine italienische Freundin damals im Studium zu mir meinte „Wie könnt Ihr Deutschen ein Beutelchen in Wasser schütten und behaupten, es wäre Bolognese?“ kocht bei uns eine Bolognese mindestens zwei Stunden und enthält eine halbe Flasche Rotwein sowie den Grünschnitt aus dem Kräutergarten.
Und die lila Möhren hab ich für Lena als erste Beikost püriert. Sie wollte keine orangenen. Vielleicht erklärt das ihre Lilaliebe… ;-)
20. Januar 2010 um 18:50
Hier gibt es ein paar sehr interessante Gemüsesorten (u.a. Ihre Karotten) zu kaufen – natürlich auch als Saatgut:
http://ochsenherz.at/produkte-bio-saatgut-wurzelgemuese.html
20. Januar 2010 um 19:33
Gestern erst habe ich diese bunten Möhren im Supermarkt gesehen. Jetzt, wo ich weiß, wie sie schmecken, kann ich sie ja beruhigt kaufen ;o)
Tütenfraß mag ich im Übrigen auch nicht. Die gingen nur zu kinderlosen Zeiten, in denen die ganzen Zusatzstoffe nur meinen Magen belastet haben. Heute, mit Mitesserkind, gibt´s sowas nich mehr.
20. Januar 2010 um 20:00
Nabend,
Purple Haze genau, die Urmöhre, dazu gab es neulich einen Beitrag, das sind die besten Möhren, weil noch die meisten Vitamine drin enthalten sind.
Ich habe meinen gärtnernden Arbeitskollegen eine Tüte Samen geschenkt, in der Hoffnung so diesen Sommer mal kosten zu dürfen. Bei uns in den Gemüseregalen gibt es nur die bekannten Möhren :o)
20. Januar 2010 um 20:13
Mutig, mutig finde ich immer Ihre Gemüse-Experimente…ich bin da nicht immer so erfeut, wenn in der Gemüsekiste solch „Zeuchs“ auftaucht (die Schwarzwurzeln von der letzten Woche warten auch noch im Gemüsefach auf ihre Zubereitung…seufz). Aber die Möhren-Dinger sehen wirklich sehr höbsch aus!!! Aber so Fertige-Tüten-Sachen gibt es bei uns auch nicht – kürzlich auf einem Fest gab es Gefriertruhen-Fertig-Pizza….und siehe da, das jüngste Bübchen hat diese total verweigert („Bäh!“). Nur Tüten-Flädle-Suppe brauchen wir – wenn wir alle ganz, ganz krank sind!
20. Januar 2010 um 20:32
die hatten wir auch schon, ich hab dreierlei möhrensalat gemacht
die dunklen haben auch uns am besten geschmeckt, die hellen fanden wir eher etwas fade, wobei ich glaube das unsere auch eher gelb waren
ein hingucker waren sie auf jeden fall und sowas wird bei uns mit begeisterung gegessen
vitamine soll ja bekanntlich gesund sein, also ziel erreicht :)
21. Januar 2010 um 09:42
Hmmm, wie lecker! Die sehen ja toll aus. Hatte letztens lila Kartoffeln (heißen Vitelotte), die nach Maronen und Nüssen schmecken. Unendlich lecker. Werde nach den lila und weißen Möhren Ausschau halten, danke für den Tipp!
21. Januar 2010 um 11:03
Lecker, lecker, das macht richtig Appetit !
In meiner Gemüsekiste warten noch Zucchini, Brokkoli und Süßkartoffeln, mal sehen was ich daraus zaubere :-)
Hier auch ein hilfsmittelfreier Haushalt, das Einzige ist auch hier Instant-Gemüsebrühe (ohne Geschmacksverstärker !) und ab und zu Currypaste.
Mir gruselt es immer bei den Schwiegereltern. Meine Schwiegermutter kocht folgendermaßen:
3 Becher Sahne + 3 Tüten Zwiebelsuppe werden gut verrührt über ca. 1 kg Schweinefilet gegossen. Das kommt dann für ca. 45 Minuten in den Ofen, fertig ist das Mittagessen *schüttel*
Liebe Grüße,
Katrin, deren Kinder zum Glück jetzt schon alle Fertiggerichte verschmähen (außer Tiefkühlpizza …)
21. Januar 2010 um 11:48
@Lakritz und Schokolade: Vitelotte (von manchen auch Trüffelkartoffeln genannt) habe ich auch 2009 erstmals probiert – wegen des Preises nichts für jeden Tag, aber mir geht es wie Ihnen, der nussige Geschmack ist es wert, sie von Zeit zu Zeit zu geniessen. Allerdings ist mir aufgefallen, dass sie in der Gemüseabteilung der Lebensmittelläden mit weniger Aroma als zB auf dem Markt zu bekommen sind – Ihnen auch? Anders bei den Roseval, die auch besser als andere Sorten sind, aber auch günstig im Supermarkt zu bekommen. Mit beiden gab es übrigens beim Kochblog-event reichlich Rezepte http://tinyurl.com/ykwr4kw und hier http://tinyurl.com/y8dnodc und http://tinyurl.com/ya4z3wq
@Katrin… sagen Sie mal, kommen Ihre und meine (Ex)Schwiegermutter aus derselben Gegend? Das gleiche Rezept kenne ich von meiner, wahlweise auch mal mit Schnitzelfleisch statt Filet. Für mich immer irgendwie \erschreckend\, dass sie es von meiner Schwägerin übernommen hatte, die es aus der Ausbildung an einer Hauswirtschaftsschule mitbrachte, deren \Eleven\ dann in Kindergärten, Kliniken, Seniorenheimen usw beruflich tätig werden sollten. ;-)