Ich hätte da mal ein Hüngerchen.
17. Februar 2010
So viel Tee kann ich gar nicht in meinen schmollenden Magen hineinschütten, dass dieser nicht mehr unfreundlich vor sich hingrummelt. Der Kopf zieht nach und meldet das, was ich schon öfter in Abstinenzzeiten erlebt habe: Koffeinentzug. Jetzt einen Kaffee! Mit viel Milch, bitte. Und einen Käsekuchen dazu.
Nix gibt´s. Doch – Kräutertee. Und heute abend ein Glas Tomatensaft.
Das Hungergefühl ist übrigens gar nicht mal das Schlimmste, auch nicht das Kochen für die liebe Familie. Schwieriger finde ich es, die eigenen Gewohnheiten zu durchbrechen. Ich bin nämlich so eine Koch-Nascherin. Hier mal ein Fitzelchen Schinken, da ein Stückchen Käse und beim Abschmecken gleich noch einen Löffel voll, nur um sicher zu gehen, ob das wirklich lecker ist. Und dann noch einen, WEIL das lecker ist. Böse Sache, das. Jedenfalls dann, wenn man es nicht mehr machen will.
Beim Abräumen einer halbgeleerten Auflaufform (Nudeln/Schinken/Wirsing/Käse) ertappe ich meine Finger im Pinzettengriff um eine besonders ansehlich gebackene, goldbraune Nudel. Nix da. Hier wird gefastet.
Zum Fasten gehört ja auch diese Darmentleerungssgeschichte und die ist kein reines Vergnügen, weswegen ich mir und Ihnen explosive Details erspare. Nur so viel: Glaubersalz wirkt durchschlagend und es wird nicht empfohlen, während des Abführungsprozesses zu lachen.
Heute war ich also mehr oder weniger ans Haus gefesselt, um in Sekundenschnelle zur Toilette sprinten zu können. Morgen aber werde ich mich um das Fastenzusatzprogramm kümmern: Bewegung an der frischen Luft. Kochen muss ich wohl nicht, da die Kindelein von Opas Pfannkuchen schwärmten und von ihrer großen Sehnsucht nach Oma/Opa-Verwöhneinheiten. Wie könnte ich diese verweigern?
Statt Käsekuchen wäre mir auch ein trockener Keks recht. Gerne ein Dinkelkeks, obwohl ich um die sonst eher einen großen Bogen mache. Oder eine Banane. Die liegen nämlich so gelb lächelnd in der Obstschale.
Na gut. Ich hebe meine neun-Kräuter-Tee-Mischung und warte auf die Fasteneuphorie, die angeblich spätestens ab Tag drei über mich hineinbricht, zu ungeahnten Energieschüben und Ideenausbrüchen führt und mir zeigen soll, dass es sinnvoll ist, einfach mal nix zu essen.
Und zum Jammern hab ich ja das Blog :)
17. Februar 2010 um 16:33
Viel Spaß wünsche ich beim Fasten – hab ich vor Jahren auch schon mal gemacht – und ich bin sicher, die Euphorie wird kommen ;) – tut sie zuverlässig, wenn man mal die ersten Tage geschafft hat.
Gruß von einer nicht-fastenden Flocke
17. Februar 2010 um 16:34
*pfanne ranholt*
*rapsöl mit butteraroma erwärmt*
*stück, nein großes, nein, ziemlich grosses stück fleisch hinzugibt*
*die salzkartoffeln von gestern in bratkartoffeln von heute verwandelt*
*…..*
17. Februar 2010 um 16:46
hallo,
ich hab auch mal gefastet,und kann dir das mit dem Glaubersalz wirklich nachempfinden!
Aber du wirst sehen,………….wenn du durchhälst fühlst du dich richtig gut!!
Lieben Gruß
Karla
(ich werde nur auf den Süßkram verzichten in diesem Jahr,……*g*…..)
17. Februar 2010 um 17:10
Werte Frau … äh … Mutti, das erste Mal fasten und noch dazu alleine in der Familie – Respekt! Als regelmässig ein- bis zweimal im Jahr Faster muss ich Ihnen leider mitteilen, dass die Fasteneuphorie vollkommen überbewertet ist. Jeder Körper bzw. jeder Mensch reagiert eben anders. Aber dieses Insichhineinhorchen, jeden Gluckser und jede Meldung vom Magen nach evtl. aufkeimendem Hunger zu hinterfragen … DAS wird auf alle Fälle besser. Halten Sie durch – es ist eine tolle Erfahrung!
17. Februar 2010 um 17:15
Eine Freundin von mir ist mal in eine ländliche Apotheke gegangen, um Glaubersalz für oben genannten Zweck zu erwerben.
O-Ton:
„Ich hätt gern Glaubersalz.“
„Für wieviel Schweine denn?“
„Für eins.“
17. Februar 2010 um 17:45
Neeeneee…Fasten das ist nix für mich.
Meine Erfahrung von vor vielen Jahren:
1. Glaubersalz… etwas widerlicheres habe ich, glaube ich, noch nie geschluckt. Bähbäh!
2. Schon nach dem Entlastungstag war mein niedriger Blutdruck praktisch nicht mehr vorhanden und ich konnte vor lauter Schwindel nicht aufstehen.
Liegend wollte ich dann doch nicht fasten und habe abgebrochen.
Ich bin gespannt was Sie berichten werden.
17. Februar 2010 um 18:11
Mutig.
Bei mir ist Essen mein Seelenklemptner, ohne gehe ich zugrunde.
Viel Glück!
17. Februar 2010 um 18:13
Frau Mutti, ich bin stolz auf sie!
http://skizzenblog.clausast.de/?p=2955
17. Februar 2010 um 18:48
hm… gar nich essen ne das könnte ich nicht, dann kommt nur die große fressattacke, hut ab sie haben mut
ich drück ihnen die daumen
ich werd mich dann mal wieder an meinen reis machen, hab wieder daneben gegriffen und muss nu wieder den magen beruhigen… garnich essen… hm vielleicht sollt ich mal drüber nachdenken… kann ich auch nichts falsches essen… nur das ich dann keinen tee sondern nur wasser darf und das salz kann ich mir sparen, das hat der versteckte kuhmilchbestandteil im nachtisch heute schon übernommen
ich wünsch ihnen viel selbstbeherschng und kraft
lg
fio
17. Februar 2010 um 19:39
Heute abend in der Badewanne war es zum ersten Mal schwer (schon am ersten Keine-Süßigkeiten-Tag!). Badewanne, Buch und was Süßes gehören einfach zusammen.
ich hab’s überlebt.
Jetzt mach ich mir einen Orangen-Banane-Saft. Frisch.
17. Februar 2010 um 20:17
Mutig, mutig !
Bin echt beeindruckt.
Ich selbst darf nicht richtig fasten, muss immer schön gleichmäßig leben.
Umso größer meine Bewunderung jeder, die es schafft.
17. Februar 2010 um 21:08
Ich hoffe, es macht Ihnen Spaß. Ich esse abnehmtechnisch keine Süßigkeiten mehr, aber der Kaffee ist mein großes Trostpflaster.
17. Februar 2010 um 22:47
Ich drücke ganz feste die Daumen für ein gutes Durchhaltevermögen!
17. Februar 2010 um 23:20
Ich wünsche viel Erfolg. Das ist hart in einer Familiezu fasten ud auch noch zu kochen…Wenn die Euphorie kommt, dann ist es wie ein Rausch. Ein Rausch den man ab und an durch ein Schläfchen unterbrechen sollte, denn irgendwie macht fasten müde. ich habe dreimal gefastet, das erste mal nur 4 Tage. Alleine in der Wohnung und alleine mit mir. Das war damals ein großes erlebnis ( ich war 19 oder so ) dann nochmal eine Woche in einer WG – sollte man nicht machen, ich glaub die ahebn mich alle für total bescheuert gehalten und naja, duften tut man auch nicht wirklich dabei.
Das dritte Mal war einfach sch… die Euphorie kam nicht und irgendwie hat mich die Sache damals nur 6 Tage meckerig gemacht.
18. Februar 2010 um 05:03
Das werden Sie schaffen. Als ich das erste Mal gefastet habe hatte ich morgens den Schwindel im Kopp, so zwei Tage lang, dann hatte der Körper sich dran gewöhnt. Trinken, trinken ist die Devise, das hat den Schwindel vertrieben. Als ich dann das zweite (und später wiederholte) Mal gefastet habe hatte ich das Gefühl der Körper erinnert sich und war sofort in der Spur. Die Euphorie beschreibe ich mit einem inneren Ruhegefühl, auf keinen Fall darf man Wunderdinge erwarten. Aber innere Wärme und Ruhe. Habe grad ne Frau kennengelernt die das jetzt 5!!! Wochen gemacht hat. Und es tut wirklich gut.
Bei mir wir in diesem Jahr die 7 Tage Körnerkur durchgezogen. Die Tütchen liegen schon da.
Irgendwie habe ich das Gefühl daß weitaus mehr Frauen als Männer so was wie fasten anfangen, durchziehen, ja überhaupt es in den Sinn bekommen zu tun. Männer fragen meist zuerst ob man krank werden will wenn man das tut..
Viel Erfolg
Gudrun
18. Februar 2010 um 08:03
Liebe Frau Mutti,
als humanere Alternative empfehle ich beim nächsten Fastenhappening „FX Passagesalz“ – es schmeckt nicht ganz so furchtbar und die Wirkung ist „kontrollierbarer“. Wichtig wäre es auch, hin und wieder eine Brühe (kann auch ein Fertigprodukt sein) zu trinken, weil das darin enthaltene Salz den Blutdruck nicht zu weit absacken lässt. Ansonsten wünsche ich viel Erfolg beim Fasten.
Ich freu mich schon auf Ihre „Berichte“
Alles Liebe Kerstin
18. Februar 2010 um 08:40
liebe frau…äh mutti,
nachdem sie mir so freundlich die verlinkung erlaubt haben, gestatte ich mir nun einfach, auch mal meinen kommentar hier zu lassen.
ich finde die entscheidung zu fasten auch sehr mutig. da ich zu den leuten gehöre, die ohne essen gar nicht können, bewundere ich das umso mehr.
es gibt allerdings auch eine alternative, die den gleichen effekt hat(manchmal nicht weniger anstrengend ist), aber leichter zu ertragen ist: basenfasten.
hier darf man kontrolliert essen. und man freut sich dermaßen auf die mahlzeiten, dass sie auch ohne dolle gewürze plötzlich ganz toll schmecken!
der entschlackungseffekt ist super – am 3. tag fühlt man sich meistens mies, denn da geht es an die säuredepots des körpers, aber danach kann man bäume ausreissen (wenn man denn wollte…).
allein die sache mit dem glaubersalz bleibt einem auch hier nicht erspart. ;)
es drückt ihnen die daumen zum durchhalten,
frau s.
18. Februar 2010 um 09:01
Liebe Frau…äh Mutti,
ich kann Ihnen in allen Gedanken folgen! Anfang diesen Jahres habe ich gefastet. Mein Liebster schloss sich spontan an … nun ja, ob das erstrebenswert ist … ich hülle mich in Schweigen. ;-))
Mir ging es genauso … mir fehlten nicht unbedingt die Mahlzeiten, aber dieses „AufDieFingerKlopfen“ beim Kochen und Zubereiten für die Söhne! :-(
Nach zwei Tagen hatte ich das absolute Tief … Kopf wie verrückt – wohl auch durch Koffeinentzug … Mir half ein Glas Wasser mit Zitrone. Und … auch wenns schwer fällt … das „tolle“ Salz. Wenn der Bauch / Darm leer ist – wird alles gut!
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass sie durchhalten!!! Ich habe 7 Tage gefastet und war danach furchtbar stolz es geschafft zu haben!!!!
Liebe Grüße durch die Winterwelt aus dem entfernten Berlin schickt
Ines
18. Februar 2010 um 09:48
Ich habe die letzten drei Jahre je eine Fastenwoche eingelegt. Zweimal in einer Fastengruppe und einmal alleine. Erlebt habe ich diese Tage jedesmal anders – mal mit mehr, mal mit weniger Euphorie. Zum Abführen nutze ich auch FX-Passage-Salz (obwohl das auch nicht gerade lecker schmeckt). Wenn erst einmal das Hungergefühl verschwunden ist und man sich auch sonst gut fühlt (keine Kopfschmerzen, etc.), dann kommt meist ein wahrer Enegieschub. Und ich könnte mir vorstellen, dass Sie dann beginnen würden Ihren Garten komplett umzugraben…..wenn denn kein Schnee liegen würde.
Eine entspannte Fastenzeit wünsche ich!
18. Februar 2010 um 11:18
Jetzt habt ihr mich neugierig gemacht und ich habe eine Frage: ich habe zu hohen Blutdruck, also reagiere auch sehr empfindlich auf Salz.
Wie wäre das jetzt bei mir – wenn ich Glaubersalz oder das von Kerstin empfohlende Passagesalz nehme, wäre das zunächst mal sicher heftig für den Bluthochdruck, oder?
Aber wenn einige von euch sagen, während des Fastens ginge der Blutdruck runter, gilt das auch für Hypertoniker? Bei mir geht er, wenn der Blutzuckerspiegel sinkt, nämlich rauf.
18. Februar 2010 um 15:53
Liebe Frau Mutti – ich hoffe, es ist okay, wenn ich
Lakritz und Schokolade über Ihren Blog antworte.
Unter http://www.heilfasten-tipps.de/ht_docs/gesundheit/heilfasten_forum.html findet jeder Fastenwillige viele tolle Infos, Regeln, Tipps und sogar einen Fastenplan. Außerdem werden dort die wichtigsten Fragen beantwortet. Vielleicht hilft es ja weiter
Liebe Grüße Kerstin
19. Februar 2010 um 09:53
Danke schön, Kerstin, das werde ich mir am Wochenende in Ruhe zu Gemüte führen – die vielen positiven Kommentare zum Fasten machen ja doch neugierig. Nur: ob ich mich trauen würde, dabei arbeiten zu gehen… weiß nicht.