heute so

20. April 2010

Von der Nachbarin übers Gartenmäuerchen gereicht:

Mein eigener Rharbarber lebt im Schatten und braucht noch zwei, drei Wochen.

„Bin ich doch mal fleissig heute“, dachte Frau … äh … Mutti und spannte ein T-Shirt in die Stickmaschine. Fünfundzwanzig Minuten und zwei abgebrochene Nadeln später, feuerte ich das T-Shirt mit einer versauten Stickerei und etlichen Löchern in den Müll.

Wenn die Nadeln abbrechen, stimmt die Fadenspannung nicht, sagt meine Gebrauchsanweisung. Und die Schlingen in der Stickerei sagen das auch. Also schraubte ich an der Fadenspannung herum und hatte genau keinen Erfolg. Schlinge an Schlinge und der Oberfaden füllt die Unterseite der Stickerei. Egal ob flächiges Sticken oder dünnne Linie, Murx am Stück und nichts half. Ich fürchte, das Maschinchen muss erneut zum Doktor. Verzeihung Frau Kunterbunt, Entschuldigung Frau Rieger, ich habe diesmal leider keine Photos für Euch.

Blieb noch das Nähen. Die noch vor drei Wochen naturweißen Sitzkissen auf der Küchenbank zeigten bereits einige unschöne Dreckspuren und eine ausführliche Speisekarte eben dieser drei Wochen. Hässlich. Ich nähte also rasch fünf Kissenbezüge.

Ich versuchte rasch fünf Kissenbezüge zu nähen:

Da ich dies nämlich am Terrassentisch tat, war ich bisweilen etwas behindert. Der Terrassentisch ist nämlich auch Wohnzimmer von ungefähr zwanzig Hummelchen, die fleissig die Schraublöcher der Tischplatte mit Lehm, Wachs, Honig und Eiern füllen. Und zwischendurch irgendwo rasten, bevorzugt auf meinen Fingern. (die sind völlig ungefährlich, denn ihr Stachel kann menschliche Haut nicht durchdringen)

So zog sich das Nähen auf der Terrasse und es begann ein bißchen zu stürmen.

Einige Minuten schneite es fleissig Kirschblütenblätter und Baumwürmer (O-Ton jüngstes Kind zu Birkensamen). Während ich die letzten Nähte setzte, fegten die Jungs das Zeugs zusammen, denn der drohende Regen hätte daraus eine grässliche Pampe fabriziert. Und dafür gesorgt, dass wir in den nächsten vier Wochen etliche Birkenbäumchen auf der Terrasse jäten müssen.

Die Kissenbezüge waren fertig und passtene erfreulicherweise auf die Kissen.

Und die Kissen machen sich ganz gut auf der Küchenbank.

Für heute reicht es dann in Sachen Kreativität. Ich kann mich noch ein wenig mit Sockenmemory austoben oder versuchen herauszufinden, aus was die Schmiere im linken Waschbecken im Bad besteht. Ich kann einmal quer durchsaugen oder das Holz für den Ofen in die passende Kiste einstapeln. Ich kann´s aber auch einfach lassen, weil morgen könnte ich mich ja langweilen :)

14 Kommentare zu “heute so”

  1. Ruth Perras sagt:

    Wunderschoene Kissen haben Sie da fabriziert! Darf ich mir da eine Idee fuer meine Bank holen? Da muss auch noch ein Polster oder Kissen drauf….

  2. Fiona sagt:

    die kissen sind wirklich wunderhübsch geworden
    hummels summsen bei uns nicht, aber die ersten fleißigen binchen waren schon da
    ich glaub ich werd doch noch ein zwei blühpflanzen setzen, ich sehe schon ein das meine erdbeere als einzige blühpflanze derzeit zu wenig ist

  3. Bienschen sagt:

    Wie hübsch, ich beneide Sie um Ihr Talent und Ihre Creativität.

  4. Annette sagt:

    Die Kissen sind sehr schön geworden und Hummeln sind einfach was schönes. Hier gibt es nur die dicke Sorte, aber die dürfen gerne hier brummen und summen.

    Lassen sie das Sockenmemory die Kinder erledigen, schult die Wahrnehmung und genießen Sie einen Abend auf dem Sofa.

    LG
    Annette

  5. Gudrun sagt:

    Frau mutti: Echt sehhhr schöne diese Kissen da! Würden auch (fast) in unsere Küche passsen. Am Samstag ist in Karlsruhe Holländischer Stoffmarkt. Falls ich darüber laufen werde, werde ich an SIE denken. Selber besitze ich eine Maschine, habe aber zu wenig Zeit,um mich kreativ auszutoben. Oder trau mich nicht, oder fürchte mich vor dem Auf Ab Aufbauen, oder…. Aber Stoffmarktathmosphäre liebe ich trotzdem!!

  6. teufelskruemel sagt:

    *klugscheiss* Das müssten gehörnte Mauerbienchen sein, die das kreative Chaos neugierig beäugen *g* Schicke Kisselchen.

  7. julia sagt:

    Fast off topic: ich versuche mich schon das dritte Mal an einem „bienenhotel“, bisher wurde es nie sehr bevölkert. Das jetzige hängt allerdings auch etwas dunkel. Da sah ich neulich hier ein toll bevölkertes Exemplar. Gibt es eine bevorzugte Himmelsrichtung oder eine Pflanze, die unbedingt daneben stehen muss ?
    Oder was könnte noch falsch sein. Das Holz war jedes Mal ein anders und natürlich vollkommen unbehandelt, als Zweige habe ich Brombeer und Holunderzweige genutzt.
    Danke schonmal für einen Tipp.

  8. ute sagt:

    Ha, dass ich mich morgen langweilen könnte, das befürchte ich auch beinahe täglich (und lasse darum genügend Arbeit übrig)…..

    Und wirklich wunderschöne Kissen, so etwas hatte ich mir auch für meine blaue Gartenbank vorgestellt.
    Aaaber jetzt ist meine Nähmaschine kaputt und wahrscheinlich ist es bei der über 20 Jahre alten Dame ein Totalschaden. Da dauert´s noch mit dem Nähen.

  9. Klasse-Kleckse sagt:

    Also aus diesen Birken-Baumwürmen können eigentlich noch keine neuen Birken wachsen, denn diese Birkenwürmer sind erstmal die Pollenverteiler. Die Birken-Baumwürmer, die man so ca. August an den Birken findet, von denen dann winzige kleine braune Schmetterlingchen ausfliegen, die man, wenn man eine Birke im Garten stehen hat, überall findet, selbst im Bett, der Kloschüssel und dem Nudeltopf, das erst sind die, aus denen die Birken wachsen. Aber vermutlich haben sich diese kleinen Schmetterlingchen in den Ritzen Ihrer Terasse verkrochen und überwintert, so dass sie den Eindruck bekommen, dass die Birken aus den eben erst gefallenen Baumwürmern entstehen. Irgendwo habe ich auch eine sehr nette Geschichte zum Birkenbaum. Wenn ich sie finde, schicke ich sie mal rüber.

    Das mit Ihrer Stickmaschine ist ärgerlich – gab es doch Tolles zu sticken;-)

    Gruß Uschi

  10. kaffiknopf sagt:

    Oh ja, diesen Fadensallllllat kenn ich auch zu gut. Bei mir hilft dann immer, obwohl es an der Fadenspannung liegen soll: Maschine aufmachen und mal gründlich ausstauben – unter der Unterfadenspule. Da sammelt sich ja immer echt was an. Schon reingeguckt?
    Rhabarber habe ich auch gerade eingepflanzt – von Schwiegermama mitgebracht. Hast du schonmal was von Bleichtöpfen gehört oder welche benutzt?
    Viele Grüße vom Kaffiknopf

  11. Petra sagt:

    Ui – die Kissen sind schön geworden!
    …und Rhabarber gibt’s hier heute auch ;-).

    Aber Sockenmemory ist blöd. Finden Sie nicht?
    Ich habe vor Jahren mal Sokloks entdeckt, seither gibt’s hier kein Sockenmemory mehr, auch keine von der Waschmaschine verschluckten Einzelsocken. Einfach nur Paare. Passende Paare!

    Nein, ich bekomme keine Provision.

    Gruße aus Köln
    Petra

  12. Michaela sagt:

    Boah, was sind die Kissen toll geworden! Nähen müsste man können! *seufz*

    Liebe Grüße,
    Michaela

  13. Sabine Sendelbach sagt:

    Wow, die Kissen sind der abolute Hammer!!! Ich brauch auch unbedingt welche für meine Bank im Esszimmer, beziehungsweise hab ich schon den Schaumstoff, also brauch ich nur noch den Bezug. Jetzt hab ich mir Imprägnierten Stoff bestellt, damit eben abwischbar, doch leider ist er nicht nur Imprägniert sonder Wachstuch. Also nix mit Unterbumbel drauf sitzen, sonst hat man ja gleich einen Schwitzigne Po *g*. Mal schauen was mir stattdessen einfällt!
    Liebe Grüße und viel spaß beim Holz, saugen etc. Ach ja und falls Ihnen je langweilig werden sollte, bei mir könnten sie weitermachen *G*
    Sabine

  14. Veety sagt:

    Jou! Baumwürmer! Klasse! Eine extra Cola für das jüngste Kind – oder was er mag. Ich hab damals die Dinger mit Passion gerupft und eine untrikbare T(r)inktur draus gebastelt *haha*
    Und Rhabarber … ich sehe mich noch in fremde Gärten eindringen, das Zeugs ernten und wohlig vermampfen …
    Danke Frau … äh … Mutti für diesen netten Eintrag.
    LG Veety