Schlagzeile!

20. Juni 2010

Junge, attraktive  Mutter und Sohn von Schafen und Ziegen gefressen, der Zoobesitzer spricht der Familie sein Beileid aus und beteuert, die Tiere stünden eigentlich ausreichend im Futter.

Eigentlich bestand meine einzige Aufgabe darin, die Futterpackung hochzuhalten, damit diese dem Jüngsten nicht samt Arm entrissen wird. Es wurde ein kleiner Überlebenskampf, da im Streichelzoo des Opel-Zoos. Ein Schaf trat mir mehrmals ungeduldig ans Schienbein, der Ziegenbock setzte seine Hörner sehr geschickt ein, um mir die Tasche zu öffnen. Bevor er meinen Geldbeutel stehlen und davonrennen konnte, ergriffen wir aber die Flucht.

Von wegen Streichelzoo. Ich behaupte, dieses Gehege ist ein kleines Wiedergutmachungsding für die Tiere, damit die sich mal an den gaffenden Menschen rächen können. Es ist mir übrigens völlig unverständlich, wie wenig Einfühlungsvermögen manche Eltern gegenüber ihren Kindern haben. Wenn die dreijährige Schennifär flennend aus dem Streichelgehege rennt und deshalb angemeckert wird, weil „des sinn doch liebe Schaaafe“, möchte ich die Eltern gerne innen ans Gitter fesseln und mit Futter bestreuen. In Augenhöhe mit einer gierigen Ziege hat so gar nichts von Heidi und dem Geißenpeter.

Neben dem Streichelzoo gibt´s im Opel-Zoo eine Menge anderes sehr entzückendes Viehzeugs in Gehegen, die bei mir nicht sofort unbändiges Mitleid mit den Viechern auslösen. Außer den Tieren bietet der Opel-Zoo einen hübschen Waldlehrpfad, einen neuangelegten Apfelweg, der bestimmt in drei, vier Jahren im Spätsommer hochinteressant ist (ich hab´mal eine innerliche Notiz gemacht), verschiedenste Vegetationsarten und obendrein einige wirkliche schöne Spielplätze. (leider auch ein paar Geldfressergeräte wie elektrische Bagger oder Miniscooter). Die Imbisspreise sind absolut im Rahmen, Pommes kosten 2,- Euro. Dafür ist der Eintritt dann etwas höher.

Da wir gestern aber nur mit einem Kind unterwegs waren, war das alles im Rahmen und es ist sehr leicht, sieben Stunden dort zu verbringen, ohne sich zu langweilen.

Sollten Sie ihn noch nicht kennen, den Opel-Zoo, dann merken Sie ihn sich zum Beispiel  für die Sommerferien vor. Lohnt sich.

(Vor zehn Jahren habe ich im Opel-Zoo zum ersten Mal Internetbekanntschaften  „in ehecht“ getroffen.  Man kann dort nämlich auch grillen und hübsche kleine Grillhüttchen mieten, direkt gegenüber vom überdachten Bällchenbad.)

9 Kommentare zu “Schlagzeile!”

  1. Katha sagt:

    Bei Heidi und dem Peter kriegen die Ziegen ja auch keine Leckereien wie Brot oder Zusatzfutter (ausser den tollen Kräutern, die Heidi in halbrecherischen Klettertouren pflückt und dabei fast in tiefe Schluchten stürzt), das heisst, die wissen, die bekommen von denen nix. Deswegen müssen die auch nicht aufgefressen werden. (Meine Kinder sind grade in dem Alter, in dem Mütter Heidi-Experten sein müssen um mitreden zu können…)
    Aber Sie beide haben sicher unglaublich gut nach dem Futter geschmeckt, wer würde DABEI nicht mal naschen wollen?

  2. nic {luzia pimpinella} sagt:

    ha! sehen’se mal… fast lebensgefährlich diese streicheldings!!!

    ein hängebauchschwein rammte mir gestern seine schnauze unter den po und schubste mich, während ich auf dem boden hockend, nach einer tollen kamera-perspektive suchte! beinahe wäre ich auf mein liebstes spielzeug gefallen…

    heimtückisch!

    mitfühlende grüße
    frau p. aus bidn bei hh

  3. Katrin sagt:

    Das habe ich auch schon erlebt. Hier in Hellabrunn in München. Meine Kinder bettelten mich an, Futter aus dem Automaten zu holen, und ich ließ mich dummerweise erweichen …
    Das Ende vom Lied war, daß ich von oben bis unten mit Matsch und Kot beschmiert war, da mich die Viecher regelrecht ansprangen und ich außerdem noch zwei heulende, kreischende Kinder gleichzeitig aus dem Gehege tragen musste – nie wieder !

  4. Beate sagt:

    Uns ist das Gleiche passiert! Dieses Jahr im Urlaub an der Ostsee. Wir waren fast die ersten Besucher des Tages und scheinbar hatten die Ziegen noch nicht gefrühstückt. Jedenfalls war ich heilfroh, als ich aus dem Ziegengehege wieder draußen war und der Zwerg war’s auch…

  5. julia sagt:

    wir haben in der Nähe auch so einen Streichelzoo und als im Frühling die jungen Zicklein und Lämmer und zwei unglaublich süße und kuschelige Esel Benjamins geboren waren mussten wir unbedingt dorthin. Das erste Mal mit Futter und nur einem Kind- das zweite Mal mutig alleine mit zwei Kindern, die schon vor jedem Rehpinscher schreiend davonlaufen aber : ohne Futter.
    Nach kurzem Schnuppern an uns waren wir uninteressant.
    Und die Kinder trauten sich sogar die Lämmer irgendwann auf den Schoß zu nehmen.

    Allerdings ohne andere Besucher hätte ich auch nicht da sein wollen.

  6. Monika sagt:

    10 Jahre ist das schon her dass ich mir ernsthaft überlegt habe für einen Tag im Opel-Zoo die Strecke Zürich-Königstein unter die Räder zu nehmen, um Menschen zu treffen die ich nur aus einem Forum und den „Blogs“ kannte? (Und es dann, vernünftig wie ich nun mal bin, nicht getan habe) – Mein Gott, die Zeit vergeht.

    Dann ist es auch fast 10 Jahre her dass ich das letzte Mal im hiesigen Pendant zum Opel-Zoo, „Knie’s Kinderzoo“ war – ebenfalls mit Streichelstrecke. Und genau dieselben Erfahrungen mit vermeintlich harmlosen Ziegen und Schafen. Und einem Esel, der dazu noch den Vorteil (aus seiner Sicht) grösseren Stockmasses hatte. Aber sehr empfehlenswert, trotzdem.

    (Captcha says: currently cowardly…)

  7. claudia sagt:

    Ich war auch schon Opfer eines heimtückischen Ziegenbocks!

  8. Sylvia sagt:

    Monika, vor zehn Jahren wäre ich auch gerne in den Opelzoo gefahren, aber Junior war einfach zu frisch oder noch unterwegs – ganz genau weiß ich das nicht mehr.

    Ich habe ein bißchen später einige der Opelzoo-Besucher in echt kennengelernt *freu*.

  9. Marion sagt:

    Du hast echt ne lustige art zu schreiben.
    V.a. bei junge, attraktive Mutter habe ich schon gebrüllt! Weiter so!