Zwei Tage

26. April 2009

nahezu ununterbrochen im Garten.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Blasen und Schrullen an meinen Fingern auch.

Die Kindelein haben wie die Rohrspatzen geschimpft und sich sehr ungerecht behandelt gefühlt, weil sie mithelfen mussten. Etwa eine Million Mini-Holunder-Büschel galt es zu rupfen, denn im Herbst hat niemand die Beerendolden vom Boden aufgehoben. Und unser Boden ist sehr fruchtbar, jedenfalls für Holunder.

Der ehemalige Kartoffelacker ist umgegraben und gehackt, wartet auf der einen Seite auf nette Bepflanzung, die andere Seite habe ich lässig mit Wiesenblumensamen bestreut. Diesen Sommer wird die Hauswand noch freigegraben, da muss ich nix Dauerhafteres anpflanzen.

Etliche Sonnenblumenkerne wurden in die Erde gesteckt, der Waldmeister gesucht und gefunden (unter gigantischen Rharbarberblättern) und die neun, beim Umgraben gefundenen und fröhlich keimenden, Kartoffeln wurden erneut gepflanzt und ein wenig angehäufelt.

350 Liter Rindenmulch habe ich auf dem unfreiwilligen Katzenklo verteilt und mir damit den Hass sämtlicher Katzen und Kater der Gegend zugezogen. Der dicke Martin hat mir eine fies blutende Wunde am kleinen Finger zugefügt, allerdings mehr aus Versehen, als er versuchte, das Büschel Löwenzahn zu fangen, das gerade auf dem Weg in meinen Unkrauteimer war.

Mein Hintern hat ein hübsches Riffelmuster. Nicht weil plötzlich die Cellulite zugeschlagen hat, sondern weil ich etwa sieben Stunden auf einem kleinen Hocker (so ein Badhocker für Kinder für vor´s Waschbecken) gesessen und Taubnesseln ausgegraben habe. Und meine Füße haben lustige gelbbraune Flecken vom Schöllkraut.

In der Erde zu wühlen und sich dabei die Schultern von der Sonne wärmen zu lassen ist die allergrößte Entspannung für mich. Frag ich mich nur, weswegen ich abends dann so schrecklich geschlaucht bin?

Noch ein Wochenende, dann kann ich Ihnen die Tür öffnen.

3 Kommentare zu “Zwei Tage”

  1. Muckeltiger sagt:

    Danke für den Erinnerungs-flash. Sie erinnern mich an meine Mama und an meine Kindheit. Ein Haus mit viel Platz, neverending Baustelle und ein großer Garten alias „grüne Hölle“.
    Ich meine das sehr positiv, auch wenn’s sich nicht so liest ;-P
    Egal. Viel Spass bei Ihrer Gartenparty!

  2. Kruemel sagt:

    Sie legen sich ja mächtig ins Zeug! Und sollten Sie nicht alle „Ecken“ im Garten bearbeitet haben bis zu Party, so bin ich doch der Meinung, dass alle Gäste es super schön finden und sich denken, so einen Garten hätte ich auch gerne.

    Ich habe zwar bisher nur Schnippsel davon in Ihrem Blog gesehen, aber der Garten ist wirklich schön!

  3. prjanik sagt:

    Ich glaube, ich habe eine sehr idyllische Vorstellung von einem Garten und von dem, was man da alles kann (von dem, was man machen muss, hab ich nur eine entfernte Vorstellung), da wir selbst keinen Garten haben. Aber haben wollen.