Uah, geh weg.
14. Februar 2011
„Du bist unser Schatz, Pia !
Liebe Pia ,
zum heutigen Valentinstag senden wir Dir eine dicke Umarmung und ganz viel Liebe!
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kannst Du Dich hier austragen.“
Was somit geschehen ist. Ist ja wi-der-lich, dieses plump-vertrauliche Anbiedern.
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Die Kindelein sind beinahe genesen, sie sind jedenfalls noch nicht wieder vom Unterricht heimgekommen. Alle drei schniefen und schnuffeln, husten und krächzen. Doch Fieber hat keiner mehr. Wahrscheinlich hat nur meine phantastische Therapie zur Heilung beigetragen: der Peter-Alexander-Gedächtnis-Nachmittag mit „Charley´s Tante“ und eine große Portion Waffeln nach dem Rezept meiner Omi. Zuerst gab´s höhnisch nach oben gezogene Augenbrauen in den Gesichtern des Nachwuchses, denn nur weil die eigene Mutter in Kindheitserinnerungen schwelgt, muss man sich da nicht mitreissen lassen. Aber sie ließen sich mitreissen und wir kicherten nicht nur über die Musik und die Kleidung im alten Film.
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Zu den Waffeln gestern gab es ein Glas Milchkaffee, fein mit dem Esspressokännchen auf dem Herd gebraut, mit Milchschaum und Kakaogedöhns obendrauf. Der erste Kaffee seit Wochen und er schmeckte fein. Vielleicht liegt´s ja am schnöden Maschinenkaffee, dass er mir nicht mehr schmeckt? Egal. Ich freue mich darauf, ab und zu einen Milchkaffe zu zelebrieren.
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Letzten Donnerstag schwänzte ich den „Spocht“, wegen kranker Kindelein und eigenem Unwohlsein. Und ja, ich hatte ein schlechtes Gewissen. Sehr gut. Heute morgen hatte ich vergessen, wie das mit dem schlechten Gewissen ist und ausserdem hatte ich Bauchschmerzen. Erfreulicherweise konnte ich den Schweinehund in die Ecke treten und eine Stunde lang verschiedene Gewichte mit verschiedenen Muskeln durch die Gegend ziehen und schieben. Es tut so gut! Hoffentlich habe ich bis Donnerstag nicht vergessen, wie wohl ich mich gerade fühle.
Ich habe viel Zeit gebraucht, um mich zu überwinden, in ein „Fitnessstudio“ zu gehen. Meine Phantasie stand mir da im Weg. Ich sah aufgepumpte Männer mit kahlrasierten Köpfen, Tätowierungen und Stiernacken und rappeldürre Frauen in neonfarbenen Stringgymnastikanzügen, perfekt geschminkt mit Pferdeschwanz vor mir, die zu dröhnender Technomusik Hanteln stemmen. Und mich dazwischen, in der grauen Joggingbuxe und mit hochrotem Kopf beim Versuch, 39 Kilo mit den Beinen wegzuschieben. Peinlich wäre mir das und ich hätte das Gefühl, man beobachte mich und hätte eine Menge zu kichern. Viel Kopfkino, genug, um mich einen Bogen um diese Studios machen zu lassen.
Getraut habe ich mich dann doch und zum Glück lief in meinem Kopfkino der falsche Film. Niemand pumpt dort Muskeln auf, keiner trägt Stringanzüge. Ganz normale Menschen arbeiten dort an den Geräten, Menschen, die so aussehen wie ich: ein bißchen aus der Form. Manchmal klirren ein paar Gewichte aufeinander, man unterhält sich leise und lächelt sich ermunternd zu. Ich fühle mich wohl dort. Und dass ich schon jetzt , nach so kurzer Zeit, erste Ergebnisse entdecke, das ist großartig!
Liebe Kaltmamsell, ich habe heute sehr an Sie denken müssen.
14. Februar 2011 um 12:43
„Wir haben dich lieb, Karin“
Bin mal Ihrem Beispiel gefolgt. Wieso eigentlich habe ich das heute erst abbestellt? Wann hab ich das eigentlich bestellt?
(Mit Ihrem Kopfkino wären Sie in unserem Dorffitness-Studio fast richtig. Fast: weil ich keinen Stirnganzug trage. Manche andere aber schon. Und Muskeln werden auch manchmal gepumpt. Aber mei, ist halt auf dem Land….)
14. Februar 2011 um 12:59
„schnöder Maschinenkaffee“, endlich mal ein wahres Wort zu diesem Nespresso-Senseo-Ich-müll-die-Welt-mit-noch-mehr-Aluschrott-zu.-Per-Knopfdruck!-Weil-ich-G.Cloony-so-süss-finde-Wahnsinn.
Lassen Sie’s sich schmecken!
14. Februar 2011 um 13:01
Da keimt zart und leise ein Fünkchen Hoffnung was den Eiskaffee im Garten angeht…
14. Februar 2011 um 13:02
Liebe Pia,
*grins* tschuldigung, aber das juckte jetzt in den Fingern
hier sind die Erkältungen, Schnupfennasen, Bauchschmerzen und was sonst noch so zwackte auch wieder genesen, einzig ein Gips ist noch über
beim sport war ich heute nach 2,5 monaten auch endlich wieder und merke gerade jeden belasteten muskel
lg
fio
14. Februar 2011 um 14:30
Hach, wäre doch dieser anhängliche innere Schweinehund nicht!! Der lässt sich äusserst schwer abschütteln…
Im Moment haben wir hier aber noch Krankennotstand – mich inklusive, und somit darf sich der Schweinehund ganz ohne schlechtem Gewissen auf meinen Schoß kuscheln.
Freue mich aber unendlich für Sie, dass der Spocht sogar Spaß macht und nach so kurzer Zeit schon Erfolge sehen lässt!
GLG, Bianca
14. Februar 2011 um 18:10
Das freut mich, liebe Frau … äh … Mutti! Ich wünsche Ihnen heftigen Spaß!
14. Februar 2011 um 19:16
… oh man, bei mir hat man nach 3 monaten 2 x die woche sport nix gesehen – ich hatte nur nach dem trainieren abends heißhunger auf ein richtig dickes mettwurstabendbrot – das hab ich mir dann auch immer gegönnt -vielleicht hats daran gelegen? Hm…
Schön, dass sie so durchhalten!
lG, Kerstin
14. Februar 2011 um 21:03
Hey, das liest sich alles so positiv.
Jaa Waffeln muss ich auch mal wieder backen. Danke für den Tip.
Sport ist immer gut.
Weiter alles Gute für alle Familienmitglieder
15. Februar 2011 um 10:57
zehn jahre habe ich mich gegen fitness gewehrt. aus genau diesem grund (jane fonda?)
dabei ist es beim frauenfitness so gemütlich. und meditativ.
15. Februar 2011 um 11:57
So ein Sieg über den Schweinehund baut doch immer mächtig auf!
Und fein, dass alle bei Ihnen wieder gesund sind.
Ich kann den Kaffee aus den Pad-Maschinen nicht trinken, von dem stellt sich bei mir immer ein leichtes Unwohlgefühl ein ( weshalb die entsprechende Maschine mein Büro auch wieder verlassen musste).
Grüße von
Katja