Hausfrauenkreuz am Bande
24. August 2009
Und dann wollte ich noch anmerken, dass ich gerade selbstgebrautes Lattwersch nach einem Rezept (hier) von Daniela (Danke sehr!) in Gläser gefüllt habe.
Eine Stunde lang pellte ich Minikerne aus Minipflaumen, zum Glück wurmfrei. Zehn Minuten pürierte und matschte ich das Ganze zu einer feinen Pampe. Vier Stunden heizte der Ofen meine Küche und verheissungsvolle Düfte nach Nelken und Zimt waberten durch´s ganze Haus, während es in der Auflaufform träge vor sich hin köchelte. (und einmal verbrannte ich mir vorkostenderweise die Zunge, aber das gehört so.)
Da ja niemand ausser mir Lattwersch mag, habe ich nur etwas über ein Kilo Pflaumen verwurschtet. Und weil ich so arg figurbewusst bin, habe ich nur ganz wenig Zucker rein gepackt. Zweieinhalb Gläser Lattwersch gab´s. Der Geruch ist fantastisch und ich bin mir sicher, dass das saure Zeugs nicht nur auf frischem Roggenbrot köstlich schmeckt, sondern wahrscheinlich auch noch rostige Gartenwerkzeuge abbeizt und verstopfte Abflüsse freiätzt. Ein bißchen mehr Zucker wäre ok gewesen.
Ein Glas schenke ich der Freundin, die nie Zeit hat, damit sie wieder Germknödel machen und mich einladen kann. Ich bin so uneigennützig.
24. August 2009 um 16:42
Ob das auch mit Mirabellen geht?
Morgen back ich den Crumble,
übermorgen brau ich den Lattwersch und
dann fühl ich mich wahrscheinlich so rund,
als bekäme ich ein Kind.
Danke für die kulinarischen Inspirationen!
24. August 2009 um 17:55
Gern geschehen, viel Spaß beim Schnabulieren :-)
24. August 2009 um 19:21
Hmm. Im Hunsrueck heisst das Quetscheschmeer/schmier und ist total lecker. Ich kenns aber nicht aus’m Ofen, sondern im Dibbe gekocht. Ich hab mir das Rezept mal kopiert, und meinem Bruder, der solche Experimente liebt (er machte sogar mal Rosengelee), und ihn damit beauftragt, das mal zu machen. Schnellstens.
Sobald ich das Ergebnis (das kann ein paar Jahre dauern, das liegt aber an der Entfernung) mal probiere, geb ich bescheid.
24. August 2009 um 20:52
Brauchste nicht pürieren, habe auch Pflaumenmus (neudeutsch Latwerg) gemacht und das ging ohne pürieren
Zerkocht ja alles
Und ist oberlecker
LG
Gudrun
24. August 2009 um 22:29
Schwer verwirrt.
Mir ist schon klar, worums hier geht. Wo ich herkomme sagt man Pflaumen- eventuell auch Zwetschgenmus.
Aber Latwersch? Latwerge?
Ist das Deutsch? Welche Region? Wie spricht man das aus? Ich, Linguistin aus Leidenschaft, habe dieses Wort noch NIE gehört.
Frau Mutti, bitte, essen Sie erst ein Roggenbrot mit Pflaumenmus und dann helfen Sie mir aus dem linguistischen Loch, ja?
25. August 2009 um 10:00
Hallo Frau… äh… Mutti :)
Bin gerade eher zufällig in Ihren Blog gestolpert und wundere mich gerade über mich selbst, warum ich mich gezwungen sehe, Sie zu siezen.
Nee, im Ernst jetzt: Sie haben einen neuen Fan. Jawoll :)
25. August 2009 um 13:36
hallo kreative frau mutti !
… und hier ein weiterer neuer fan. für mich haben sie das zeug zur schriftstellerin.
übrigens, bei uns in österreich nennt sich das oben gekochte POWIDL (tolle rezepte im netz).
10. September 2009 um 16:34
[…] die vielen Schwiegermutterzwetschgenkilos zu, einen Moment bitte… El.a.te.te.we.e.er.sch, Lattwersch zu verwurschteln, stellt sich mir die Frage, ob das auch ohne Nelken schmeckt, die habe ich […]
14. September 2009 um 20:24
Klingt kurios schmeckt aber vorzüglich: gutes Bauernbrot mit grober Leberwurst und Latwerge drauf. Odenwälder Spezialität. Mjam