Wenn …
26. November 2007
die hinreissenden Bestien sich Nudelauflauf zum Mittagessen wünschen, dann ist es nicht zwingend notwendig, die Hälfte der Nudeln neben das Sieb in der Spüle zu schütten.
Absolut unnötig ist es, den Topflappen an der hübschen Gasherdflamme in Brand zu setzen.
Riecht gar nicht so lecker, in meiner Küche.
Geliebte Halle
25. November 2007
Unsere Halle ist eine Gerümpelhalle.
Alles, was in der Wohnung darüber nicht gebraucht wird, wird dort abgestellt. Fahrräder aller Größen, ein Bollerwagen und der Fahrradanhänger für den Großeinkauf parken dort und hinten in der Ecke hat der beste Vater meiner Kinder seine Werkstatt (in der er liebevoll allerkleinste Holzkeilchen hortet, weil man weiß ja nie …) Als lässiger Raumteiler steht ein alter Büroschrank, den Frau … äh … Mutti mit allerlei Bastelkram befüllt hat, was sie aber leider immer wieder vergisst und bei jedem Anfall von Bastelwut die Zutaten neu kauft.
Ein alter Kleiderschrank ist mit Geschirr, Fondue-Set und Raclette-Gerät gefüllt, ein zweiter Schrank mit Skianzügen oder, jetzt im Winter, mit Badetüchern und zwei Dutzend aufblasbaren Orkas, Delphinen und Robben. (und ein Schlauchboot, das wir mal geschenkt bekamen und noch nie benutzt haben)
Zwei große Regale in der Ecke sind vollgeräumt mit Büchern, Ordnern, Pappschubern, irgendwo dazwischen liegen meine großartigen Zeugnisse aus der Zeit am Gymnasium (mögen die hinreissenden Bestien sie nie finden), mein Schulbuch Pädagogik steht einträchtig neben der Lehre der Elektrotechnik, beide wiederum vertragen sich gut mit der Lektüre, die sich werdende Eltern irgendwann anschaffen, um ja nichts falsch zu machen, mit dem Nachwuchs.
Der vordere Teil der Halle ist sogar recht wohnlich. Unsere alte Eckbank aus der Küche samt Tisch stehen da, direkt neben dem Ofen. Das Puppenhaus der Mittleren ist dort aufgebaut, eine Kiste playmobil ist unter der Bank verstaut und der Kicker steht in der Nähe.
Trotzdem wird sie viel zu selten genutzt, die Halle.
Nächste Woche Samstag ist es wieder soweit, die Halle ist ordentlich und die Gäste mögen kommen. Um die Gäste ordentlich bewirten zu können, haben wir uns heute morgen um das wichtigste Regal hinten in der Halle gekümmert: das Weinregal. Das war nämlich gähnend leer und deshalb fuhren der beste Vater meiner Kinder, die allerbeste Freundin und Frau … äh … Mutti ins favorisierte Weingut, um Weinbestände aufzufüllen. Die hinreissenden Bestien nebst allerliebster Tochterfreundin hatten sich die Halle eingeheizt und beschlossen, wunderbar ohne die lästigen Erwachsenen zurecht zu kommen (wahrscheinlich haben sie alte Zeugnisse gefunden).
Wein kaufen ist eine ernsthafte Sache, denn nicht jeder kommt mit den phantasievollen Adjektiven (rund, fruchtig, mollig, mineralisiert) und den nicht minder phantasievollen Vergleichen und Beschreibungen (leichter Nachgeschmack Ananas, feinherbe Säure, ein leichter Wein mit überraschend vollem Aroma) zurecht. Wer kennt schon die Unterschiede zwischen Riesling, Grauburgunder und Huxelrebe, wer hat schon was von rotem Wein, der weiß ausgebaut wird gehört? Na bitte, Sie verstehen es, wir mussten probieren.
Mal abgesehen von der Tatsache, dass mein Frühstück aus einer großen Tasse Kaffee und drei Plätzchen bestand und ich am Vormittag nie Wein zu mir nehme, war die Weinprobe großartig. Wir kosteten elf Sorten, kauften für eine ziemlich dreistellige Summe sechs Sorten und schwankten nach Hause, im Gepäck ein Weihnachtsgeschenk des Winzers, eine feine Beerenauslese, die so furchtig und süß und lecker und köstlich ist, dass man sie gleich zweimal probieren muss. (Dessertwein, phantastisch!)
Das Mittagessen wurde in der Pizzeria gebacken und die hinreissenden Bestien, immer noch samt allerliebster Tochterfreundin, zeigten großes Verständnis dafür, dass die angeduselten Erwachsenen einen Mittagsschlaf brauchen. Die allerliebste Freundin verabschiedete sich, um daheim zu schlafen, der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib gingen für eine CD-Länge ins Bett.
Nach dem Aufstehen entdeckten wir eine Reihe von Zetteln, an strategisch günstigen Stellen an Türen, Treppen und dem Kühlschrank befestigt: „Zum Markt!“ stand darauf. Den Schildern folgend fanden wir einen Umschlag mit Spielgeld: „Ihr Geld zum Einkaufen!“ stand darauf und ein weiteres Hinweis-Schild, das uns in die Halle führte. Dort waren vier große Verkaufsstände aufgebaut, der Kaufladen lockte mit allerlei Holzgemüse und Nudeln im Zellophansäckchen, ein alter Besteckkasten auf zwei Holzböcken war mit Edelsteinen und Fossilien befüllt, der alte Schreibtisch brach unter der Last von Holzwaffen, Schildern und Rüstungsteilen fast zusammen und ein Weinkiste diente als Verkaufsfläche für ein Plüschzebra, einen Fächer (original aus Andalusien), zwei Edelsteine, einem Stück Marienglas und einem Stück Holz (offensichtlich aus der Werkstatt des besten Vaters meiner Kinder). Die Verkäufer selbst waren nicht zu entdecken, doch das Schild an der Messingglocke forderte uns auf: „Klingeln, wenn Sie einkaufen wollen!“ Wir klingelten und die Kindelein sprangen aus ihren Verstecken, um uns ihre Waren anzupreisen.
Nach dem Einkauf (50,- Euro) gab es für die Kindelein Saft und Kekse in der Halle, Kaffee für die Großen in der Küche und so ein „warm fuzzy feeling“ obendrein, weil die Kindelein einfach toll sind.
Eigentlich müssten sie jetzt noch Hausaufgaben machen, bzw. für Englisch- und Mathearbeit lernen (und „Der Knabe im Moor“ muss auswendig gelernt werden). „Machen wir in der Halle!“, sagten die Kindelein. Tun sie vielleicht noch, wenn sie fertig sind mit Kicker spielen.
Eigentlich müsste ich auch noch ein bißchen im Haushalt herumwirbeln. Tue ich vielleicht auch noch, wenn ich fertig bin mit „sentimental blogging“.
Plätzchen
24. November 2007
kommt von Platzen.
(womit auch wieder die Zeit für die alljährliche, vorweihnachtliche Empfehlung wäre: lesen und hören Sie gemeinsam mit den lieben Kleinen: „Der Schweinachtsmann„)
Sieben liebreizende Damen buken und verzierten und naschten und kicherten. Und kicherten. Und naschten. Und kicherten.
Die allerliebste Freundin und Frau … äh … Mutti hatten trotzdem (oder deswegen) ganz viel Spaß.
Und jetzt sind sie endlich alle weg und der Abend wird auf dem Sofa ausklingen. Wahlweise können wir die Maus was fragen (ARD), uns dem großen Wissensduell widmen (RTL), Megaclever sein (SAT.1) oder dem Bier und irgendeinem hinreissenden Mädchenfilm aus der Konserve verfallen. Wir wählen wohl die letzte Option, denn zuviel Bildung am Abend kann nicht gesund sein. Genausowenig wie der Verzehr zuvieler, zu bunt gestalteter Plätzchen. Deswegen das Bier. Als Medizin.
Ihnen einen schönen Abend, ob mit oder ohne Bildungsfernsehen.
Der Countdown läuft
23. November 2007
Frau … äh … Mutti schleicht um die Weihnachts-Deko-Kisten herum und die Nähmaschine glüht!
kitschige Stickereien auf schwedischem Karierten für die Küche
winterliche Zierstich-Bordüren (hier die Rückseite, deshalb etwas verzogen) für die Küchenvorhänge)
und jede Menge Herzen und Sterne für überall.
Ach. Es ist eine schöne Zeit.
(die November-Depression traut sich nicht herein, weil: ist ja alles so schön bunt hier!)
Abgeschnitten von der Zivilisation
22. November 2007
fühle ich mich, mit einer Internetverbindung, die maximal drei Minuten stabil ist.
Ausstehende mails müssen warten, doch dafür profitiert der Haushalt.
Andersrum wär´s mir lieber.