Johannisbeercrumble
10. Juni 2018
Wenn die erste Johannisbeerernte bereits ziemlich üppig ist …

(der Gatte hat gerupft und entstielt)
… und keine Zeit zum Entsaften da ist, die Beeren aber trotzdem verarbeitet werden wollen …
… sie aber noch ein klitzekleines Bißchen sauer sind …

… packt man sie am Besten zwischen jede Menge Streusel und backt sie als Crumble.
Für den finalen Süßkick …

… sorgt eine ordentliche Portion Vanillesoße. Selbstgekocht, versteht sich.
Am Besten schmeckt Johannisbeercrumble ganz frisch aus dem Ofen …

… Garten und Plastiklöffel sind dabei optional.
Johannisbeercrumble
500g Johannisbeeren mit einem Esslöffel (Vanille)Zucker vermengen
300g Mehl
120g Zucker
270g Butter
1 Eigelb
zu Streuseln verkneten. 2/3 der Streusel als Boden in eine Auflauf/Tarte/Quicheform drücken, eine Springform ist nicht so geeignet, weil sie nicht ganz dicht abschließt.
Die Johannisbeeren darauf verteilen und die restlichen Streusel darüber krümeln.
Bei 170 Grad Umluft ca. 40 Minuten in den Ofen.
****
Vanillesoße
Von einem 1/2 Liter Milch eine Tasse abschöpfen.
Die Milch mit 1Esslöffel Zucker und dem Mark einer halben Vanilleschote aufkochen.
In der Zwischenzeit 2 Esslöffel Speisestärke mit der kalten Milch in der Tasse verrühren.
Wenn die Milch kocht den Topf vom Feuer nehmen und das Milch/Stärke-Gemisch mit dem Schneebesen unterrühren.
Auskühlen lassen und vor dem Servieren nochmals umrühren.
Guten Appetit!
Küchengeschichten
17. Februar 2018
Übernächstes Wochenende wird in der Küche gestrichen. Die Wände und die Decke haben es sehr nötig! „Welche Farbe eigentlich?“, fragte der Gatte und war sehr überrascht, dass ich einfach nur weiß streichen möchte.
Im Baumarkt luden wir deshalb nur einen großen Eimer „weiß“ in den Wagen und ein neues Abstreifgitter.
Bei diesen Farben blieb ich zwar stehen …

allerdings nur um zu kichern. (Elfenbein-Rebellin! LOL!)
Ich überdenke jetzt eine Karriere als Farbtonnamenerfinderin …

Wobei … auf „Hüterin der Freiheit“ für einen Grünton zu kommen, das ist halt schon hohe Kunst.
Die Decke und die Wände werden (bleiben) weiß, das ist geklärt. Noch ungeklärt ist, wie wir die Regale anbringen. Wir haben derzeit zwei Oberschränke hängen, einen Zweitürer und einen einfachen. Dazwischen und daneben sind offene Regale. Die Oberschränke sollen nun ganz durch Regale ersetzt werden, doch das Schienen/Metallwinkelsystem finden wir nicht mehr. Ein anderes -ähnliches-, das wir gerade im Baumarkt sahen, ist nicht ganz so, wie wir uns das vorstellen. Immerhin fanden wir unsere gewünschten Regalböden: Buche, unbehandelt. Und weil Sie das neulich fragten: wir haben seit fast 19 Jahren offene Regale in der Küche, direkt über dem Herd (wir haben keine Dunstabzugshaube). Auf den Regalen steht das Geschirr, das täglich in Gebrauch ist. Es staubt oder schmaddert nicht voll. Die Regalbretter stauben ein und weil sie aus unbehandeltem (nur geöltem Holz) sind, ist das Reinigen ein bißchen aufwändiger aber nicht dramatisch.
Als wir das so durch den Baumarkt schlenderten, kamen wir auch an diesen wunderbaren Farbtonkarten vorbei und ich überlegte, ob die zart hellblauen Küchenschränke nicht doch eine Farbänderung brauchen.

Die eher violetten Töne habe ich hier daheim bereits aussortiert, die gefallen mir nicht zur Arbeitsplatte (geölte Buche). Der Rest ist sehr, sehr schön. Wobei ich minütlich zwischen sehr und kaum abgetönt schwanke. Sehr spannend! Außerdem habe ich gar keine Zeit zum Lackieren, denn am Wochenende nach der Küchensache ist das Wohnzimmer dran. Und das Wintergärtchen müsste auch. Und das Treppenhaus sowieso! Ach Zeit. Ach Gesundheit. Ach Kraft. Ach blödes Rumgejammere :)
Liebes Tagebuch,
13. Februar 2018
ich vermerke, dass das heute ein feiner Tag war.
Er begann gar nicht so früh, weil die Söhne frei hatten und der Gatte etwas später aufstand. Der Wecker hupte also nicht um zwanzig nach fünf, sondern erst um halb sieben. Eine sehr freundliche Zeit zum Aufstehen.
Um sieben wurde mir ein Kaffee am Bett serviert und nach zwei Kapiteln im Buch war ich bereit für den Tag.
Der Jüngste hatte in der Nacht eine Nachricht geschrieben, dass er nicht heimkäme, der Große hatte um den Weckdienst gebeten, er übernahm nach einem kleinen Frühstück die lange Hunderunde.
Ich widmete mich dem Wäscheberg und spielte Sockenmikado. Wir haben eine Vorliebe für geringelte, getupfte oder irgendwie gemusterte Socken, gerne bunt. Heute gab es jede Menge Einzelsocken und das macht mich sehr unglücklich. Socken müssen zueinanderpassen. Die Einzelsocken warten jetzt in der „einzelne Socken“-Schublade auf baldige Verpartnerung, hoffentlich nach der nächsten Maschinenladung. Manch lange vermisste Socke taucht in Deckbettbezügen, Hosenbeinen oder Taschen von Kapuzenpullis wieder auf.
Beim Verräumen der Wäsche fiel mir doch schon ein, dass ich in den Weltladen musste, ein neues Schaufenster gestalten. Manchmal ist es ganz leicht, ein neues Schaufenster zusammenzustellen. Wenn neue Ware eingetroffen ist oder es ein Thema gibt. Heute … war ein etwas chaotisches Fenster einfach wieder hübsch zu machen. Ohne Konzept, Vorgabe oder Plan macht es am meisten Spaß, dann kann ich mich kreativ austoben. Das gesamte Schaufenster ist jetzt vollgepackt mit einem repräsentativen Überblick des Sortiments. Und damit es doch ein bißchen ordentlich aussieht, habe ich die Waren farblich sortiert.

Ich finde es klasse, Oma Eis gefiel es auch und deshalb darf das jetzt so bleiben, bis Anfang März die Ostersaison startet.
Wieder daheim erwarteten mich Söhne, Hund und Kater. Erstere verschwanden in ihren Zimmer, letztere überzeugten mich von einer netten Pause auf dem Sofa.
Allzu lang hielt es mich dort aber nicht, denn die Sonne schien! Außerdem hatte die Baumschneiderin den Obstbäumen gestern ihre Sommerfrisur verpasst und es galt alle Äste, Zweige und Wasserschosser zusammenzusammeln und zu schreddern. Ich jagte die Söhne in den Garten und innerhalb von zwei Stunden war das erledigt. Ich kümmerte mich um Him-, Johannis- und Stachelbeeren, entsorgte vertrocknete Cosmeen, Topinambur, Bohnen und Paprikastauden und freute mit auf das Essen am Wochenende:

Der letzte Rosenkohlstrunk hängt noch voll, das sind über ein Kilo Rosenköhlchen! Die werden wir mit Maronen verspeisen. Lecker!
Nebendran wachsen die nächsten Mahlzeiten heran:

Der Mangold hat Dauerregen, Frost, Schnee und Vernachlässigung überlebt und wächst eifrig weiter!
Es ist so wunderbar, dass ich wieder in Garten herumwühlen kann! An geschützten Stellen bildete ich mir ein, dass die Sonne bereits ein wenig wärmt. Und weil da doch schon ein bißchen Frühling zu finden ist, bekam ich das Strahlen gar nicht mehr aus dem Gesicht!

Schneeglöckchen,

Krokusse und im Blumentopf

jede Menge Hornveilchen. Dazu eine vorwitzige Lupine und wilder Storchenschnabel. Ich schwanke zwischen Begeisterung und leiser Sorge, denn es ist halt doch noch Winter und ich rechne weiterhin mit Frost und Schnee.
Der Gatte kam heim, ich kochte Tortelliniauflauf für die Männer und ein köstliches, beinahe leichtes Cashewsüppchen für mich.

100g Cashewkerne zerbröseln
1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe kleinscheiden
2 EL Öl erhitzen, Zwiebel/Knoblauch glasig dünsten.
1 TL Garam Masala, Ingwer nach Geschmack kurz mit rösten
Cashews dazu und mit einem halben Liter Gemüsebrühe ablöschen.
7 Minuten köcheln lassen, pürieren und mit frischen Koriander servieren. Lecker!
Die Söhne haben sich mittlerweile in ihre Zimmer verzogen, der Gatte und ich schwitzen noch ein paar Runden in der Sauna.
Liebes Tagebuch, mehr von diese
Fastnachtsgeburtstagscupcakes
10. Februar 2018
„Bring was für die Kinder mit“, schlug die Dienstagshunderundefreundin vor, als ich sie fragte, womit wir ihr Geburtstagsbuffet bereichern können. Und ja, es dürfe fastnachtlich angehaucht sein.
Fastnacht spielt jetzt keine so gigantische Rolle in meinem Leben, aber buntes Gebäck ist super. Ich überlegte kurz, eine Regenbogentorte zu backen, aber die ist doch sehr mächtig und für Kinder zu viel. (die hauptsächlich vegan lebende Freundin hatte mir das ok für EierButterMilch und alles, was die Lebensmittelindustrie an Farben zu bieten hat gegeben)
Ich buk also Karottenkuchenmuffins, denn irgendwie muss man ja Gemüse in die Kinder bekommen.
280g Mehl
260g Zucker
2 TL Natron
1 TL Zimt
-> werden vermengt
250ml Pflanzenöl
3 Eier
-> werden zusammengerührt
175g (Dosen)Ananas pürieren
120g Walnüsse hacken
75g Kokosraspel (optional, aber lecker)
75g Rosinen (optional, wer mag schon tote Fliegen?)
200g Karotten raspeln
-> vermengen
Alles mit einem Kochlöffel grob zu einem Teig zusammen rühren. Das reicht für 24 Muffins. (oder eine Kranzform mit 26cm Durchmesser)
Die Muffins bei 190 Grad Ober/Unterhitze ca. 20 Minuten backen, den Kuchen 50 Minuten.
Für das Frosting
125g Butter
200g Frischkäse
-> mit dem Handrührgerät verrühren
dazu 1 TL Zitronenabrieb und 1 TL Zitronensaft
500g gesiebten Puderzucker nach und nach dazurühren, kräftig aufschlagen!
Dieses Rezept ist von Cynthia Barcomi, ich nehme weniger Zucker für den Teig, weil das Frosting sehr süß ist.

Damit die gesunden Gemüsemuffins (hahahaHAAA! Narrhallamarsch!) für Kinder unwiderstehlich werden, habe ich das Frosting quietschbunt gefärbt. Ich liebe die Lebensmittelfarben von Wilton (unbezahlte Werbung, trotzdem vollste Empfehlung!), denn die sind sehr ergiebig und färben leuchtend und intensiv. (alles. Auch Fingerkuppen, Topflappen und Buchenholztresen.)

Das gefärbte Frosting füllte ich, mangels ausreichender Anzahl an professionellen Spritzbeuteln in Plastikfrühstückstüten. Eine Ecke jeder Tüte wird ganz knapp angeschnitten und schon hat man perfekte Spritzbeutel, halt ohne fancy Spritztüllen.
Da ich aber sowieso nur Ringel auf die Cupcakes spritzen wollte, war das egal.

Die bunten Frostingkringel habe ich zum Schluss mit einem Zahnstocher „marmoriert“, deswegen war es nicht schlimm, dass meine Kringel alle krumm und schief wurden. Da fehlt es mir echt an Übung, ich dekoriere selten bis nie Kuchen oder Torten. Sollte ich vielleicht doch öfter tun.
Zum Abschluss klebte ich noch bunte Schokolinsen auf die Cupcakes, für den finalen Süß-Overload halt.

Ich finde sie hübsch, den Kindern schmeckten sie auch. Mission erfüllt. (für mich bitte trotzdem lieber ein Käsebrot)
morgens, halb zehn in der Küche
21. Januar 2018
Der Gatte hat gestern die Küchenarbeitsplatte geölt (Leinöl auf Buche) und deshalb musste vorher das gesamte Geraffel abgeräumt werden. Eine frischgeölte Arbeitsplatte ohne Geraffel darauf inspiriert …
Während der Gatte heute morgen den Hund lüftete, wischte ich final über die Arbeitsplatte und nahm danach mit meinem Kaffee (jaaaa! Kaffee ist erlaubt!) darauf Platz und ließ den Blick durch die Küche schweifen. Ein kritischer Blick, ein Blick, den der Gatte fürchtet. Jetzt habe ich nicht nur einige Ideen, sondern auch Pläne für die konkrete Umsetzung. Der Gatte nickte resigniert und letztlich ist es ja so, dass er nach meinen Umräum- und „alles wird jetzt anders“-Aktionen hinterher mehr oder weniger zähneknirschend zugibt, dass das gute Ideen waren.
In der Küche wird Folgendes passieren:
– das ganze „ich bin gerüstet, falls plötzlich Thorin, Bifur, Bofur, Fili, Kili, Dori, Nori, Ori, Oin, Glóib, Balin, Dwalin und Bombur samt aller Verwandten zum Essen kommen“-Geschirr kommt aus dem Schrank und wird in die Halle geräumt. Dort kann es ja jederzeit wieder hervorgeholt werden, falls Bedarf ist.
– Der Schrank des Grauens aka der Tupperschrank (zwei! Unterschränke voll) wird erneut entrümpelt. Das habe ich vorletztes Jahr schon mal getan und keine der ausgemisteten, ach so unentbehrlichen Schüsseln wurde je vermisst. Ich sortiere aus und lagere in der Halle, denn falls wir doch die Schüssel, in die exakt anderthalb Eigelb passen vermissen sollten, können wir sie uns wieder aus der Halle holen. Erfahrungsgemäß geschieht das nicht und der Kram aus der Halle kann entsorgt werden.
– der hoffentlich gewonnene Platz wird umgehend mit den Vorräten befüllt, die sich in den Hängeschränken befinden. Die kommen nämlich ab und weg. An die gesamte Wand über Spüle und Herd kommen dann durchgehend offene Regale. Über dem Herd haben wir das schon seit Jahren und entgegen aller Unkenrufe schmutzt das dort stehende Geschirr nicht zu sehr ein. (es ist unser Alltagsgeschirr und somit sowieso ständig im Spülkreislauf)
– das alte, dunkelgraue Kunststoff-Spülbecken, dass schlimm verkalkt und ganz schön eklig ist, wird gegen ein weißes Keramikbecken getauscht. So wie wir eines gefunden haben, das uns gefällt und das wir uns trotzdem leisten können.
– ein neuer Kühlschrank muss her, der alte hat mit seinen neunzehn Jahren jetzt erste Ausfallerscheinungen. Am Liebsten würde ich auch die deckenhohen Einbauschränke, in denen Backofen und Kühlschrank stecken, gegen etwas dreiviertel Hohes austauschen, doch dafür muss ich erst ein bißchen nähen. (und wieder ein Gewerbe anmelden/andere Baustelle)
– Decke und Wände streichen, idealerweise bevor die Regale an die Wand geschraubt werden.
– überlegen, ob die verbleibenden Küchenschränke eine neue Lackierung vertragen. Ich habe da so eine Idee.
Was jetzt noch fehlt: ein Wochenende Zeit und noch ein bißchen mehr Gesundheit.