Heute schon gejammert?

16. Januar 2009

Es wurde bereits nebenbei erwähnt: Frau … äh … Mutti leidet.

Solch eine Magengeschichte ist wirklich die allergrößte Kacke die man sich vorstellen kann – vor allem dann, wenn man eigentlich immer Appetit hat. Und Krank-Sein bedeutet, dass man mit allerfeinsten Köstlichkeit verwöhnt wird.

Pustekuchen.

Meine allerköstlichsten Leckereien sind allesamt breiförmig. Griesbrei. Milchreis. Haferschleim. Wenn Sie sich mal richtig gruseln wollen, essen Sie doch einfach mal KALTEN Haferschleim. Sieht aus und schmeckt so, als würden Sie sich nach dem Pappmacheé kneten genüsslich die Finger ablecken. Wurx.

Die Breifutterei macht zwar satt, ist aber sehr unbefriedigend. Die Zähne beschweren sich, dass sie nichts zu beissen haben und die Geschmacksknospen sagen, dass Salz, Pfeffer – WÜRZE eben – fehlt.

Gestern gab´s gegen den Eisenmangel Leber. Fein. Mit Kartoffelpürree, auch fein. Und Apfelringe, mit Zwiebel gebacken. Die Zwiebeln durfte ich aber nicht essen, doch man wird bescheiden. Der Magen was not amused.

Mein abendliches Knabberbedürfnis stille ich mit Reiswaffeln. Die sind jetzt all, aber in der Halle liegen noch ein paar Styroporplatten, die esse ich heute abend.

Brot geht nicht, der Magen will kein Brot. Er will eigentlich auch keinen Käse und keine Schokolade, aber ich kann dem Magen ja nicht jede Zickerei durchgehen lassen. Und weh tut er sowieso, der Sack in meiner Körpermitte, egal, womit ich ihn fülle. Manches tut aber der Seele gut.

Einen speziellen, vom Arzt empfohlenen, Diätplan habe ich nicht. „Ausprobieren, auf´s Gefühl hören und so leicht wie möglich“, spricht der Arzt und damit trifft er bei mir genau ins Schwarze, denn hätte ich genaue Vorschriften, wann ich wieviel Gramm Haferflocken (blütenzart) zu mir nehmen müsste … wäre ich totsterbenskrank. Und so experimentiere ich eben vor mich hin und das führt bisweilen auch zu sehr lustigen Ergebnissen. Zu rosarotem Mus, das beinahe wie Erdbeerschaum aussieht.

Wer errät, was sich Frau … äh … Mutti da zusammengebraut hat, bekommt ein Löffelchen ab. Weil allzu grauenhaft schmeckt es nicht. Besser als kalter Haferscheim jedenfalls. Und bisher zickt auch der Magen noch nicht vermehrt.

Gewichtsabnahme bisher: 1,5 Kilo und das ist in Ordnung.

Interessant ist, dass ein völlig leerer Magen nicht schmerzt. Ist aber eigentlich logisch, denn ein Magengeschwür ist kein Geschwür im Sinne von „da wächst was“, sondern eine Verletzung der Magenschleimhaut. Also eine Stelle, die sich entzündet hat, trotzdem ignoriert wurde und deshalb trotzig aufgerissen ist. Oder wie ein Pickel geplatzt ist. (Mahlzeit!). Die Magensäure sorgt dann für das allerfeinste Brennen. Der Magen verkrampft und die Krämpfe sind ungefähr so wie das, was Hebammen als Presswehen bejubeln. Durch das Verkrampfen des Magens geht der Körper in Schonhaltung, was umgehend zu Nacken- und Rückenschmerzen führt. Und zu einem merkwürdigen Ziehen in den Rippen. Ich sag´s Ihnen, das ist kein Spaß.

Aber es geht mir besser. (ab und zu lese ich mit Tränen in den Augen in verschiedenen Kochblogs)

Vielleicht

15. Januar 2009

wird ein Knoten in meinem Bauch beim gleich stattfindenden Gespräch mit Lehrerin und Expertin gelöst.

Oder zumindest gelockert.

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Zwei Stunden später.

In der Zwischenzeit bin ich einmal fast ohnmächtig vom Stuhl gefallen, hatte zweimal Tränen in den Augen und schließlich ein fettes Grinsen im Gesicht.

Das jüngste Kind wird weiterhin die Regelgrundschule besuchen  können. Einmal in der Woche erhält er mit vier anderen Kindern Förderunterricht im Fach Deutsch. Gleichzeitig wird die Deutschnote im Bereich Diktat ausgesetzt, Aufsätze werden zunächst in vereinfachter Form geschrieben. (die Lesenote bleibt, weil da hat er eine eins!) Es gibt ein Förderprogramm für daheim, evtl. nochmals eine Einheit Logopädie und ansonsten … bleibt alles wie gehabt. (Mathe ist auch kein Problem, Sachunterricht ist ebenfalls prima)

Vom Stuhl schmiss mich beinahe, als die Klassenlehrerin uns auf den Absatz auf diesem „Ihr Kind geht jetzt in unsere Schule“-Wisch hinwieß, der etwa folgenden Inhalt hat: „Nach einer halbjährigen Probezeit entscheiden Klassen- und Fachlehrer, ob der Schüler weiterhin diese Schule besuchen kann“ (oder so ähnlich)

Da kurz vorher etliche Probleme  und Problemchen angesprochen worden waren, sah ich mein jüngstes Kind erneut jeden Tag mit dem Bus in irgendeine Schule fahren. Erneut rausgerissen, erneut das Stigma „Sonderschüler“.

„Ich will ihn nicht hergeben!“, sprach die Klassenlehrerin. Und da hatte ich dann zum ersten Mal Tränchen in den Augen.

Die zweiten Tränchen kamen, als die Förderlehrerin sagte. „Er KANN das einfach nicht, wir dürfen ihn da nicht unter Druck setzen. Er braucht Zeit.“

Fett Grinsen ließ mich die Aussage beider Lehrerinnen, dass der Jüngste ein besonders freundliches Kind sei und sie ihn gern haben. Jepp. Wir haben ihn auch gern. Sehr, sogar.

(und alles wird gut, irgendwie, irgendwann)

Gestern Abend inne Glotze

15. Januar 2009

Mittwoch Abend.

MEIN Abend, zusammen mit den verzweifelten Hausfrauen auf dem Sofa.

(Mit einem Tee und zwei Reiswaffeln für das Knabberbedürfnis. Chips darf ich ja im Moment eher nicht, obwohl der beste Vater meiner Kinder angeboten hat, dass er gerne die scharfe Würze von beiden Seiten lecken würde und ich dann das laberige, magenfreundlichere Kartoffelfett zu mir nehmen dürfe. Schuft.)

Ich will gar nicht über die Hausfrauen schreiben, sondern über die Werbepausen. Wussten Sie schon, dass Rihanna am 14. Januar des jungen Jahres bereits den Hit des Jahres gelandet hat? Nein? Großartig, oder? Oder Amy MacDonald, deren CD inclusive des Überraschungshits „This is the life“ verkauft wird. Überraschungshit? Wer ist überrascht?Amy? Die Produzenten? So schlecht isses doch gar nicht, das Lied.

Und dann die Frage aller Fragen: „Können Sie es sich leisten, auf einen ungenauen Schwangerschaftstest zu vertrauen?“

An Frau Creezy musste ich denken, als der unverwüstliche Herr Kachelmann auftauchte, leider ohne Katze, mit altem Spot. Und auch ansonsten ist es die typische Jahresanfangs-Werbung, voller Gewichtsabnahme und guter Vorsätze. Und voller Wortschöpfungen, bei denen ich schreiend vor der Glotze sitze und mich frage, wieviel die „Textdesigner“ daran verdient haben. Und ob sie sich selbst zuhören.

Live-Fernsehen wird immer qualvoller und findet hier immer seltener statt. (Interessantes wird aufgenommen und die Werbung rausgeschnitten. Oder übersprungen.)

*****

Die endgültige Adresse des Blogs lautet: frau-mutti.de

bleibt alles anders

14. Januar 2009

Die Mutti lässt das Bloggen nicht, tut es aber auf eigenem Webspace.

Für Sie da draußen ändert sich nichts.

Noch kämpfe ich mich durch verschiedene Funktionen und versuche, die letzten drei Blogjahre hierher zu schaufeln. Und die Jahre davor. Ich bin ganz zuversichtlich, dass ich (bzw. der beste Vater meiner Kinder) das hinbekomme. Vielleicht gelingt das nicht mit den vielen, vielen Kommentaren der letzten drei Jahre (Stand im Moment: 11043) und das schmerzt mich doch sehr, dass so viele Gedanken, Wünsche und Anregungen für mich … einfach so verschwinden. Deshalb an dieser Stelle ein sehr herzliches Dankeschön quasi nachträglich dafür!

Auf ein Neues. Oder Weiteres :-)

Immer dreimal mehr als du!

12. Januar 2009

Beliebter Satz, bei Streitgesprächen im Kinderzimmer gerne lautstark und mit sich überschlagender Stimme vorgetragen.

Ich sag´ ihn nur ganz leise, den Satz, zum besten Vater meiner Kinder und gehe morgen früh nüchtern zum Arzt.