Johannisfeuer
19. Januar 2009
Es ist das Johannisfeuer. Und ich werde mein Kind NICHT am kleinen Zeh aus dem Fenster hängen, auch wenn ich das will, denn natürlich habe ich ihm das Johannisfeuer mehrmals vorgeschlagen.
Herausbekommen hat er es, indem er einen Freund anrief, der wiederum einen Freund anrief, weil er selbst ebenfalls keine Telefonliste hatte. Nach dem Rückruf konnte das jüngste Kind dann Mädchen 2 erreichen:
„Hallo, hier ist das jüngste Kind“
„Hallo“
„Was macht unsere Gruppe?“
„Johannisfeuer“
„ok. Tschüss.“
„Tschüss.“
(Wikipedia, drei, vier Bilder, ausdrucken, Hausaufgabe fertig, denn zusammengefasst wird in der Schule. Mutter um drei Jahre gealtert.)
Danke für Ihre freundliche Mithilfe!
Ich soll da was machen
19. Januar 2009
sagt das jüngste Kind, „aber ich weiß nicht mehr so genau was.“
„Aha“, sagt Frau … äh … Mutti, „Hast du dir denn aufgeschrieben, WAS du machen sollst?“
„Ja“, sagt das jüngste Kind, „das steht auf dem Kieser Block in der Schule.“
„Großartig!“, spöttelt Frau … äh … Mutti, „Das hilft dir herzlich wenig. Was sollst du denn machen?“
„Irgendwelche Bilder aus dem Internet suchen“, erklärt das jüngste Kind, „was mit Feuer und so. Es fängt mit „i“ an.“
„Das hilft mir eigentlich kein bißchen weiter“, sagt Frau … äh … Mutti, „Welches Thema habt ihr denn gerade?“
„So was mit Bräuchen und ich mache das mit Mädchen 1 und Mädchen 2 zusammen“, sagt das jüngste Kind, „ich soll Bilder suchen und ich hatte das schon letzte Woche auf.“
„UAH!“, schnaubt Frau … äh … Mutti und es folgt ein längerer Vortrag über Hausaufgabenpflichten, Zuverlässigeit und die Tatsache, dass Gruppenarbeit bedeutet, dass alle Mitglieder der Gruppe ihr Bestes geben.
„… ja Mama“, sagt das jüngste Kind kleinlaut.
Wir suchen immer noch. Ein Brauch, der in Nierstein (evtl. =Deutschland. Wir sind da flexibel) aber nicht praktiziert wird. Er fängt mit „i“ an. Ein zwanzig Meter hoher Stapel Holz („Kind?! Bist du sicher? Das Nachbarhaus ist sechs Meter hoch, dreimal so hoch Holz aufstapeln?“ „Ich glaube schon, Mama.“) und obendrauf ein Weihnachtsbaum. Dann anzünden. Die Menschen versammeln sich, aber sie singen keine Lieder und tanzen nicht. Was Besonderes zu essen gibt´s auch nicht. Oh, und es hat iiirgendwas mit „Sommer“ zu tun. Midsommer isses aber nicht, sagt das Kind.
Haben Sie eine Idee?
Ausserdem ist die Klassenliste mit den Telefonnummern verschwunden, den Nachnamen des einen Mädchens kennt das jüngste Kind nicht, der Nachname des anderen Mädchens steht zwanzigmal im Telefonbuch.
Ich bin müde. Schrecklich müde.
Willkommen in der Karibik, Schatz!
18. Januar 2009
Kokos mit Orange und ein paar Tropfen rote/gelbe Lebensmittelfarbe. Noch 24 Stunden ruhen, dann folgt der Praxistest.
Danke, Frau Liebe! (Badepralinen sind toll!)
Kunst
18. Januar 2009
Es ist sicherlich keine Kunst, im blaugelben Möbelhaus ziemlich viel Geld zu lassen. Aber irgendwie ist es schon eine Kunst, das Chaos im Stoff- und Kramschrank in den Griff zu bekommen. Hiermit vermeldet Frau … äh … Mutti Erfolg und präsentiert stolz die äusserst inspirierende Schnickeldi-Schublade. (im Regal neben mir Dutzende von Gläsern mit weiterem Schnickeldi, ohne Bild, da eingestaubt. Ähem.)
Echte Kunst hat Töchterlein aus der Schule mitgebracht:
Plastikflaschen, Eierkarton, Flaschenverschlüsse, Zeitung, Kleister, Plakafarbe und Phantasie. Ein Fisch, von ganz tief unten.
(bin stolz.)
Man nehme
16. Januar 2009
eine schrumpelige Knolle Rote Bete von letzte Woche Freitag, eine handvoll biologisch-dynamisch im eigenen Garten gezüchtete Minikartöffelchen, eine mittelgroße Knoblauchzehe, einen Schuß Olivenöl, viereinhalb Körnchen Salz und Wasser, bis der ganze Kram bedeckt ist.
Man schalte den Herd an, lasse die mittlerweile lustig-pinkfarbene Mischung köcheln, bis alles so weich ist, dass es sich problemlos pürieren lässt.
Man gieße einen guten Schuß Milch dazu und rühre heimlich, damit´s der Magen nicht sieht, nochmals sieben Körnchen Salz bei.
Den pinkfarbenen Brei gebe man in eine weiße Schüssel, der Optik wegen. Auf den pinkfarbenen Plastiklöffel, DER „Ich mach dich gesund“-Plastiklöffel schlechthin, muss leider verzichtet werden, da der Löffel in der Pampe unsichtbar wird.
Man verbinde sich die Augen und stelle sich vor, dass da irgendetwas wahnsinnig Raffiniertes die Kehle nerunterrutscht. Oder man serviere die Pampe kochend heiß und dampfend und behaupte, es handele sich um eine besondere Kreation aus der Molekularküche. Oder man legt einfach jemand rein und sagt: bitte schön, dein Erdbeerschaumsuperduperleckernachtisch.
Aber so schlimm war´s gar nicht. Ausbaufähig, sage ich mal ganz optimistisch.
Heute abend würde ich mir gerne eine Pizza pürieren. Oder ein halbes Hähnchen mit Pommes. Ich fürchte aber, der wehe Sack im Bauch fällt nicht drauf rein, selbst wenn ich den Brei pink färbe.