Heute mache ich es mir mal ganz einfach und schicke Sie einfach zu meiner geschätzten Blogkollegin Frau Brüllen. Sie zählt – inspiriert von einem eigentlich ganz netten Artikel, der heute morgen allerdings die Gemüter erhitzte – Dinge auf, die sie oder ihre Familie tun und die im Internet zu bissigen Streitereien führen, führten oder führen könnten.

Ich las diese Liste mit großem Vergnügen, denn wir unterscheiden uns in wirklich vielen Punkten sehr und als echte Internetmenschen könnten wir uns darüber bis zur  übernächsten Generation mindestens befehden. Tatsache allerdings ist, dass ich Frau Brüllen samt ihrem Anhang und trotz der Gegensätze echt mag. Es ist wohl gar nicht so schwer, ein andere Sicht einfach stehen zu lassen. Sollte man meinen.

Und weil das früher (hier bitte Krückstockgefuchtel vorstellen) immer so schön war, habe ich mir ihre Liste kopiert und ein Stöckchen draus gemacht. Meine (Vergleichs)Punkte in pink.

1. Meine Kinder bekommen selberbefüllte Adventskalender.

Meine Kinder bekamen einen gemeinsamen, selbstbefüllten Kalender. Später dann jeder einen von Conrad. Seit drei Jahren gibt es keine Adventskalender mehr im Haus.
2. Meine Kinder bekommen Mottoparties zum Geburtstag ausgerichtet.

Meine Kinder bekamen Themengeburtstage. (Grusel, Ritter, Jahrmarkt)
3. Meine Kinder tragen kurze Haare und ich bestehe auf Mitspracherecht bei der Frisur.

Meine Kinder tragen und trugen ihre Haare wie sie wollen.
4. Meine Kinder sind durchgeimpft.

dito.
5. Wir alle lassen uns gegen Grippe impfen.

Wir vergessen das immer.
6. Ich senke Fieber auch schon unterhalb von 40Grad.

dito.
7. Es gibt feste Zubettgehzeiten.

Gab es früher auch, mittlerweile gehen wir vor den Kindern ins Bett, wir sind alte Menschen.
8. Es werden jeden Morgen und Abend die Zähne geputzt.

jepp.
9. Ich schminke mich jeden Tag.

Ich schminke mich an etwa zehn Tagen im Jahr.
10. Ich dusche jeden Tag und wasche jeden Tag meine Haare.

Ich dusche jeden zweiten Tag und wasche nicht jedesmal meine Haare.
11. Die Kinder auch. Auch darauf bestehe ich.

Früher achtete ich darauf, dass sie dreimal die Woche duschen, heute müssen sie selbst für ihre Körperhygiene sorgen. Was nicht ausschließt, dass ich im Bedarfsfall ein (erwachsenes) Kind unter die Dusche schicke.
12. Die Kinder gehen zum freiwilligen Religionsunterricht.

Religionsunterricht gehört hier zum Regelunterricht.
13. Ich kontrolliere die Hausaufgaben der Kinder.

Wir machten Stichproben. Ansonsten war Schule „ihr Job“.

14. Es gibt Zucker bei uns.

jede Menge!
15. Ich rasiere meine Beine jeden Tag. Das habe ich auch gemacht, als ich schwanger war.

Ich habe noch nie meine Beine rasiert.
16. Ich habe immer lackierte Zehennägel. Auch als ich schwanger war.

Ich habe nur in der Barfuß-Saison lackierte Zehennägel.
17. Ich hatte auch Schminksachen in meine Kliniktasche gepackt und sie auch benutzt.

Ich nicht :)
18. Wir haben ein Auto.

Wir haben kein Auto.
19. Meine Kinder müssen ihren Schulranzen selber tragen.

Wer denn sonst?
20. Ich stelle den Lehrplan nicht in Frage. Ich habe nicht mal eine Meinung dazu.

Der Lehrplan hat mich interessiert, aber ich habe ihn nicht in Frage gestellt.
21. Meine Kinder gehen auf die reguläre Dorfschule.

dito.
22. Ich arbeite Vollzeit.

Ich bin Hausfrau mit Nebenbeschäftigungen

23. Es gibt Kameraden meiner Kinder, die ich nicht mag.

oh ja.
24. Ich habe ein Vetorecht bei Geburtstagsgästen meiner Kinder.

Die Kinder laden ein wen sie wollen.
25. Bei uns ist es aufgeräumt. Spätestens jeden Abend. Immer.

Meistens ist aufgeräumt. Auf jeden Fall immer, wenn wir alle das Haus verlassen.
26. Die Kinder räumen mit auf.

dito.
27. Es gibt feste Regeln für das Benehmen bei Tisch und überhaupt.

dito.
28. Ich trage immer einen Fahrradhelm (also: beim Radfahren.)

ja!
29. Die Kinder auch. (auch beim Rollerfahren)

Ja, immer noch, ohne Diskussion. Und voller Protectorenschutz beim Inlinern.
30. Gegessen wird bei uns am Tisch, maximal gesnackt wird auf dem Sofa.

Ich bin bekennende auf-dem-Sofa-essende.
31. Ich benutze Parfum.

Ich auch.
32. Ich benutze Weichspüler.

Ab und zu.
33. Ich benutze einen Wäschetrockner.

Schon immer.
34. Ich benutze manchmal sogar Trocknerdufttücher.

Trocknerdufttücher finde ich eklig.
35. Ich benutze teure Kosmetik.

Ich benutze Drogeriemarktkram.
36. Wir alle tragen immer Sonnenschutz.

Ich vergesse meistens den Sonnenschutz.
37. Ich bügle meine Bettwäsche nicht und auch sonst fast nix.

Ich bügele nur Stoffe, die ich vernähen will. Und ab und zu ein Hemd.
38. Bei uns ist Haushalt nicht Frauensache, sondern alle packen mit an.

Selbstverständlich.
39. Ich benutze Shampoo und Spülung mit Silikon.

Ich auch.
40. Ich benutze duftende Bodylotion und keine Naturkosmetik.

Ich wechsele da munter hin und her.
41. Die Kinder haben bei uns im Bett geschlafen.

Die Kinder durften nur im absoluten Notfall (bei Krankheit) in unserem Bett schlafen.
42. Ich habe die Kinder im Tragetuch und im Ergobabycarrier getragen.

Ich habe ab und zu ein Kind im Glückskäfersack oder in einer Rückenkraxe getragen.
43. Ich habe die Kinder aber auch im Kinderwagen und Buggy geschoben.

Ich habe die Kinder fast ausschließlich in Kinderwagen und Buggy geschoben, bzw. im Bollerwagen gezogen.
44. Ab dem zweiten Geburtstag gab es keinen Kinderwagen mehr.

Das weiß ich nicht mehr, ich weiß nur, dass ich den Buggy samt seiner Beladeflächen beim Einkauf schmerzlich vermisst habe.
45. Die Kinder bekamen Brei.

Die Kinder schmierten sich Brei ins Haar. (und aßen auch welchen)
46. Wir haben keinen Reboarderautositz und kein Isofix.

Maxi Cosi und danach Römer Dings (?). Und dann Sitzerhöhungen. Und erst ab 150 cm ohne.
47. Ich habe mich im Kindergarten an die „Was darf das Kind zu essen dabei haben“-Regeln gehalten, tue das heute noch und finde sie gut. Auch, dass sie durchgesetzt werden.

Ich habe mich ebenfalls an diese Regeln gehalten.
48. Vereinbarung von Familie und zwei Jobs klappt hier hervorragend.

Das Familienmodell Vater – Arbeit, Mutter – daheim klappt hier hervorragend.
49. Beim Essen darf man bei uns so viel Wasser trinken wie man möchte.

Keine Begrenzung bei Wasser, bei Softgetränken oder Saft schon.
50. Wir verschicken keine Weihnachtskarten.

Ich liebe Weihnachtskarten. Verschicken und bekommen.
51. Es gibt keine kunstvollen Bentoboxen für die Kinder.

Es gab befüllte Brotdosen und dann nichts mehr.
52. Aber Picker mit Augen oder niedlichen Tierchen schon.

Das gab es damals noch nicht und vermutlich hätte es diese Niedlichkeiten bei uns nicht gegeben.
53. Ich benutze nur Deo MIT Aluminium (da können alle in Riechweite froh drum sein).

Ich benutze Deo mit Aluminium.
54. Wir haben eine Nespresso-Maschine und benutzen sie.

Ich finde Nespresso-Maschinen furchtbar.
55. Wir essen wenig (ich) bis mittelviel (der Rest) Fleisch, wir essen Eier und Milchprodukte. Und tonneweise Obst und Gemüse. Und Nudeln. Und Nutella nicht nur am Wochenende.

Wir essen alles. Und wenn das Nutella leer ist, Hagelslag aus den Niederlanden. Oder Eszetschnitten.
56. Ich esse aber zB überhaupt kein Nutella, weil ich es nicht mag.

Ich mag lieber Erdnussbutter.
57. Ich tu Rotwein in die Bolognese und Weisswein ins Käsefondue und die Kinder dürfen mitessen.

Ich koche schon immer mit Alkohol.
58. Wir haben (und werden nie einen haben) keinen Thermomix.

dito.

59. Ich mag Tupper nicht. Wegen der Produkte und viel mehr wegen des Verkaufskonzepts.

Ich habe zwei Küchenschränke (und aussortiert zwei große Kisten in der Halle) voller Tupperdosen. Geerbte, geschenkte, selbst gekaufte. Es passierte irgendwie und viele der Dosen mag ich sehr.
60. Beide Kinder wurden aus Überzeugung nicht nur mit Wegwerfwindeln gewickelt, sondern sogar  mit Pampers.

Wir wickelten mit Pampers, Oeko Moltex und Stoffwindeln. Durcheinander.
61. Ich finde Urlaub und Ferien mit Kindern grossartig.

Wir fuhren erst sehr spät mit den Kindern in Urlaub, weil wir a) genug abwechslungsreiche Gegend haben und b) kein Geld hatten
62. Hier gibts keine Homöopathie im Haus.

dito.
63. Ich poste Bilder meiner Kinder (und von mir und dem Hübschen) MIT Kopf und von vorne.

dito.
64. Ich finde Chiasamen eklig, Porridge auch und alles mit warmen Haferflocken. Und Griessbrei und Milchreis und Apfelmus. Und Smoothies.

Ich liebe meinen Haferschleim! Und Griesbrei! Und Milchreis! Und Apfelmus! Alles, was mit mit bunten Plastiklöffeln auf dem Sofa sitzend essen kann.
65. Meine Kinder hätten keine Quetschies bekommen, auch wenn es die damals schon gegeben hätte

Ich weiß nicht, was Quetschies sind und will lieber nicht googlen.
66. Gegen Zahnungsschmerzen gabs hier Dentinox MIT Lidocain. Und keine Bernsteinkette.

Hier gab es im Notfall ein Zäpfchen, aber es gab auch kaum Zahnbeschwerden.
67. Ich habe beide Kinder gestillt, eines 8 Monate, eines 14 (oder so).

Ich habe vier Monate, acht Monate und etwas über ein Jahr gestillt.
68. Beide hatten einen Schnuller, einer 14 Monate, der andere zweieinhalb Jahre.

Es gab sehr viele Schnuller und hätten wir die Kinderzimmer nicht zigmal umgeräumt, lägen sicherlich noch welche in geheimen Ecken.
69. Beide kamen im Unikrankenhaus zur Welt, beide mit PDA, beide ohne Beleghebamme und das alles mit Absicht.

Ich hatte zwei Geburten im Krankenhaus, eine davon ambulant. Und eine Hausgeburt. Mit Absicht.

und ich ergänze:

70. Wir kaufen sehr viele Fair Trade Produkten und/oder aus regionalen Betrieben.

71. Die Kindelein durften Filme erst sehen, wenn sie das Buch gelesen hatten (Der Hobbit, Der Herr der Ringe, Harry Potter) oder wenn sie das FSK erreicht hatten.

72. Ich kaufte der Tochter ihre ersehnten rosa-Glitzer-Kleidchen und flocht Zöpfchen mit Glitzerspangen.

73. Die Kinder mussten schwimmen lernen.

74. Ich habe niemals Schuhe mit Klettverschluss gekauft.

75. Facebookaccounts gab es für die Kinder erst (oder schon) mit 13.

76. Wir bestimmen nach wie vor, wer wie lange Zugang zum Internet hat.

 

Für alle, die den Weg des Jüngsten schon lange verfolgen, mag ich heute mal einen kleinen Statusbericht geben. Auch weil mir das heute den Tag erhellt.

Er ist jetzt in zweiten Lehrjahr zum Anlagenmechaniker. Jeden Morgen steht er tapfer um Viertel nach fünf auf, denn sein Arbeitsbeginn ist um sechs Uhr. Zum Glück muss er nur fünf Minuten bis zum Betrieb laufen, sonst wäre seine Nacht noch kürzer!

Da er meistens auf Großbaustellen in Frankfurt oder Wiesbaden arbeitet, kommt er oft auch erst gegen 18:00 Uhr heim. Das ist nicht wirklich nach den Richtlinien des Jugendarbeitschutzgesetzes, geht aber halt nicht anders, die Anfahrtswege sind eben lang. Zum Ausgleich bekommt er dann öfter „Überstundenfrei“ und das ist natürlich klasse. Die langen Arbeitstage schlauchen ihn mittlerweile nicht mehr so sehr, am Anfang schlich er hohläugig durch die Gegend und schlief fast während des Abendessens ein. Nach Feierabend setzt er sich sehr gewissenhaft an sein Berichtsheft und verfasst den Tagesbericht, am Wochenende schreibt er den längeren Wochenbericht. Für letzteren bekommt er Unterstützung von uns, die Tagesberichte schafft er allein.

Man sieht ihm an, dass er hart körperlich arbeitet! Er ist zwar dreißig Zentimeter kleiner als sein großer Bruder, hat aber sehr viel breitere Schultern und eine gigantische Kraft. (das ist er auch verdient sehr stolz drauf)

Er ist sehr zufrieden mit seinem Arbeitsleben. Wenn die Berufsschule nicht wäre, wäre alles nahezu perfekt. Morgen schreibt er eine Arbeit, deswegen hat ihn der beste Vater meiner Kinder gerade abgehört. Er beherrscht seinen ganzen Stoff, kann auf Nachfrage sehr viel dazu erzählen – aber beim Hinschreiben vergisst er die Hälfte. Und bei der anderen Hälfte ist er so langsam, dass er mit Manchem nicht fertig wird. Doch bisher hat er Dreier und Vierer, auch manchmal eine Zwei geschafft und das reicht! Niemand wird nach diesen Noten fragen.

Es macht mich sehr glücklich zu sehen und zu hören, wenn er von seiner Arbeit erzählt. Wie seine Augen leuchten, wenn er mir erklären kann, wie beispielsweise ein Rückschlagventil funktioniert und wofür man es braucht. Endlich mal was, in dem er besser Bescheid weiß als wir alle.

Er hat da wohl seinen Weg gefunden. Wie toll!

Seit 21 Jahren hat dieser Tag keine Chance ein grauer, trister, trauriger Tag zu sein.

Vor 21 Jahren erwachte ich um vier Uhr morgens, weil ich geträumt hatte, man habe mir in den Bauch getreten. Fünf Minuten später kam der Schmerz erneut, ohne Traum, ohne Tritt. Wir fuhren ins Krankenhaus und drei Stunden später hielten wir den Großen in den Armen. Und Frau … äh … Mutti war geboren, weil die Hebamme, die sich meinen Namen nicht merken konnte, kurzerhand auf diese Bezeichnung umschwenkte.

Ich begann den Tag heute sehr früh. Zwar nicht um vier wie damals, aber es war gerade erst fünf Uhr, als der gar nicht mehr so kleine Hund vor mein Bett kotzte.Und weil der Wecker sowieso bald klingeln würde, blieb ich gleich wach. Aber wie gesagt, der 14. November kann nicht schlecht werden, keine Chance.

Um halb sechs entzündete ich die 21 Kerzen (und die eine zum Älterwerden) und konnte kurz darauf meinen knapp zwei Meter großen Geburtstagssohn in die Arme schließen. Meine Güte, das war doch erst gestern, dass er anderthalb Meter kleiner und 80 Kilo leichter war?

Er packte zwei seiner drei Geschenke aus, eines hob er sich für den Mittag auf. Dann gab es Geburtstagswunschkuchen (Splitterkuchen und Käsekuchen), die Tochter schickte Glückwünsche per whatsapp und schon mussten die Jungs los zum Zug zur Berufsschule.

Der beste Vater meiner Kinder, der gar nicht mehr so kleine Hund und ich knuffelten uns aufs Sofa, bis halb acht noch ein bißchen die Augen ausruhen. Der Kater gesellte sich zu uns und ach, das war schon sehr gemütlich.

Der beste Vater meiner Kinder verschwand später im Home Office, ich zerrte den unwilligen Hund zur Hunderunde. (zu einer sehr tollen Hunderunde, bei der die Sonne den Reif glitzern ließ).

Als wir wieder daheim waren, gab es ein zweites Frühstück für mich und danach setzte ich die Fleischsoße für das Geburtstagswunschessen – Lasagne – auf. Die Soße brodelte, die Küche war wieder ordentlich, das Bad geputzt, der Rest des Hauses gesaugt, als der Jüngste heimkam. Ich war geduscht und ordentlich angezogen, der Tisch gedeckt und der Große auch schon wieder daheim, als die Gäste eintrudelten.

Familie und Freunde gemischt, bei Kaffee und Kuchen, später bei Lasagne. Gelächter und Leben an unserem Küchentisch. Ein Glas Rotwein unter dem großen Vollmond auf der Terrasse. Und ein Kuss zwischen den alten Menschen, die vor 21 Jahren Eltern wurden.

Wunderbar.

Welch ein wunderbarer, unaufgeregter Sonntag! Begonnen habe ich ihn mit zwei der übrig gebliebenen Waffeln von gestern morgen, beendet mit köstlichen Backeskrumbeeren. Weltbestes gegen-nasskaltes-Wetter-Essen.

Dazwischen gab es eine feine Hunderunde am Oppenheimer Hundestrand mit kurzem Gang durch den Restherbst im Wäldchen. Außerdem ein bißchen Haushaltsgewurschtel, ein Versuch, die neue Idee für den Weihnachtsmarkt umzusetzen und die vergebliche Suche nach der Heißklebepistole. (Wenn Sie eine etwas vernachlässigte Heißklebepistole wären – wo würden Sie sich verstecken?)

Ein bißchen kochen, ein bißchen Wäsche zusammenlegen und ein paar Geschenke einpacken. Den Jungs gute Nacht wünschen und den Geburtstagstisch vorbereiten.


Ganz kurz bekam ich Panik, nicht genug Teelichtgläschen zu haben, doch meine „kann ich bestimmt mal gebrauchen“-Leidenschaft zahlte sich aus und der Spott des besten Vaters meiner Kinder tat auch gar nicht weh, als er mir eine Kiste voller gehorteter gü-Gläschen brachte. Und hey! Ich kann den 59. Geburtstag meiner Kinder auch noch feierlich illuminieren. Das ist doch was!

Zum Tagesabschluss sitze ich mit dem besten Vater meiner Kinder auf dem Sofa und versuche mir vorzustellen, wie dick mein Bauch vor 21 Jahren war. Hach. Sentimentalitis.

Heute ist der Zwölfte und Sie wissen ja: an jedem Zwölften gibt es zwölf Bilder. Wenn man sie denn macht, diese Bilder.

Bis mir aufgefallen war, dass heute der Zwölfte ist, hatte ich bereits das niedlich-verwuschelte Selfie mit Kaffeetasse und das schonungslos-offene Augenring/Kinnpickel-Selfie im Badezimmerspiegel verpasst.

Stattdessen gab es eben einen Blick von der Terrasse


auf sehr viel Laub, das irgendjemand mal zusammenrechen könnte und einen gar nicht mehr so kleinen Hund in vollem Galopp.

Die Hunderunde übernahm der beste Vater meiner Kinder, deswegen gab es kein #Lolarunde-Bild und das #Wanderspiegel-Photo entfiel, weil ich in sehr schlumberigen Klamotten herumlief. (und mich zyklusbedingt ganz und gar nicht vorzeigefähig fühlte.)

Ebenfalls kein Bild von der Küche, in der ich zwei Stunden Waffeln buk, Kirschen einkochte und Sahne schlug, damit ich die weltbeste Frühstückszubereiterin für die Familie bin.

Gatte und Hund kamen heim und endlich gab es doch wieder ein Bild!


Der Kater liebt Lolas Kissen und räkelt sich so lange demonstrativ darauf herum, bis Lola ihn mit der Nase stupst. Dann haut er Lola liebevoll auf die Nase (ohne Krallen) und der Hund sucht sich einen anderen Platz. Es ist klar, wer der Chef im Haus ist.

Nach dem Frühstück gab es Streicheleinheiten für Franz


Dann war es plötzlich Zeit für ein Mittagsschläfchen und es wurde auch langsam dunkel und irgendwie hatte ich keine Lust, irgendwas zu knippsen.

Ich kürzte mit klopfendem Herzen zwei Hosen des Gatten (hoffentlich nicht zu kurz, hoffentlich beide Beine gleich lang, hoffentlich sieht es ordentlich aus) und schon war es Abend.

Statt ins Nachtleben stürzten wir uns in den Supermarkt, morgen werden Geburtstagskuchen gebacken, da fehlten Zutaten.

Hinterher gab es eigentlich ganz gutes Essen in einem chinesisch-mongolisch-japanisch-halt-irgendwie-asiatischen Restaurant.

Wieder daheim entstand das allerletzte Bild:

Wir alle wissen ja: Kekse lügen nicht.

Schlafenszeit, gute Nacht! (das symbolische Zahnbürstenbild denken Sie sich selbst, ok?)