hmpf.

15. April 2009

Vielleicht ist es pädagogisch wertvoll oder es steht einfach so im Lehrplan oer es ist irgendwie ganz logisch zu begründen oder ich stelle mich da einfach nur an, ABER: ich finde es völlig bescheuert, dämlich und fies, dass das jüngste Kind während der Ferien einen dreiseitigen Aufsatz ÜBER die Ferien schreiben muss.

Klar könnte man  jetzt argumentieren, dass zweieinhalb Wochen eine Menge Zeit sind, um lächerliche drei Seiten zu schreiben. Und dass man das schon von einem zehnjährigen Kind erwarten kann, läppische drei Seiten voll zu schreiben, ABER: es macht wohl erst Sinn über die Ferien zu schreiben, wenn diese nahezu beendet sind und tatsächlich etwas passiert ist. Das jüngste Kind saß demnach heute morgen eine halbe Stunde am Tisch und grübelte: „Soll ich schreiben: ich habe gespielt, geschlafen und gegessen?“

„Vielleicht ein bißchen mehr“, riet Frau … äh … Mutti.

Deshalb erwähnte das jüngste Kind in einem Satz mit vielen „und“´s, dass sein Patenonkel mit seiner Frau und sehr kleinem Baby zu Besuch gekommen ist, genauso wie seine Cousins aus Rom und dass er an Ostern Schokoladenkarotten im Garten gefunden hat. Ausserdem war er im Schwimmbad, wo er viel getaucht hat und gerutscht ist.

„Mehr fällt mir nicht“, jammert das Kind.

Klar, er könnte schreiben, dass er jeden Morgen bis halb acht geschlafen hat. Nach dem Aufstehen hat er meistens zwei Stunden mit seinen Geschwistern Lego gespielt bis es irgendwann Frühstück gab. Hinterher ging das Spiel weiter, entweder in seinem Zimmer oder im Garten. Wir haben gegrillt und in der Sonne gelacht und viel gelesen. Einmal waren wir mit dem Rad unterwegs, doch der Ausflug endete verfrüht, weil der Jüngste plötzlich fieberte. Besondere Ereignisse gab es nicht, nur viel Ruhe, Frieden und Erholung. Ein zehnjähriger Quirl profitiert durchaus davon, doch kann er das nicht in einem Aufsatz ausdrücken, das fällt selbst mir schwer, diese Zufriedenheit mit mir und dem Leben und dem Rest zu vermitteln.

Obendrein ist dieser idiotische Aufsatz wie ein kleine dunkle Wolke, denn er MUSS ja noch fertig geschrieben werden.

(Ich habe als Kind diese „was in den Ferien geschah“-Aufsätze gehasst. Aber immerhin wurden die NACH den Ferien geschrieben. Hmpf.)

Kaffeepause

14. April 2009

Die Sache mit dem Bloggen ist so eine.

Immer wieder komme ich an den Punkt, an dem ich nach dem großen „Warum?“ frage. Warum blogge ich denn noch, habe ich nicht alles erzählt was es zu erzählen gibt, kann ich meine Leser noch irgendwie glücklich machen und könnte ich meine Freizeit nicht wesentlich sinnvoller verbringen?

Naja, und dann passiert irgendwas oder mir ist gar schwurbelig zumute (mit einem freundlichen Gruß an Frau Antonmann) und schwupps! schon ist die Eingabemaske offen und die Gedanken strömen durch die Finger ins www. Und bringen Reaktionen, die mich erstaunen, erfreuen, erschrecken. Vorgestern zum Beispiel bekam ich eine mail von „istegal“, der/die mir auf ausgesprochen liebevolle Art und Weise schrieb, dass ich, statt zu bloggen, doch lieber meinen Arsch in den Garten, mit dem ich immer so angäbe, schieben solle. Der (Garten, nicht der Arsch) sähe nämlich ziemlich schlimm aus. Hab Dank, „istegal“, für diese Motivationsspritze.

Manchmal lese ich mich so durch die Blogs, auch durch solche, die nicht in der Blogroll stehen, weil ich sie eigentlich gar nicht so richtig mag. Und dann lese ich womöglich Dinge, bei denen ich dann sehr süffisant die linke Augenbraue nach oben ziehe und gerne ein „Haha, na DU wirst dich wundern“ kommentieren möchte. Oder einfach ganz vehement widersprechen will. In Gedanken formuliere ich dann einen Kommentar oder einen passenden Artikel in meinem Blog – und lasse es dann. Weil ich gar nicht so genau weiß, warum ich das machen sollte. Ob ich wirklich die Energie aufbringen will, mit wildfremden Menschen über irgendein Thema zu diskutieren oder ob ich mich auseinandersetzen will, womöglich über ein Thema, das jeder ganz individuell handhabt und bei dem jeder seine eigenen Erfahrungen machen muss?

Und dann passieren so witzige Dinge, dass ich sehr froh bin, ein Blog zu schreiben. Zum Beispiel fragte man freundlich an, ob ich Werbung schalten möge, denn das Layout und der Inhalt meines Blogs seien so frisch und spritzig und so passend. Es gäbe eine finanzielle Vergütung und obendrein eine dreimonatige Mitgliedschaft im zu bewerbenden Verein: eine Partnervermittlung. :-) Ein anderer bot einen 15,- Euro Prämiengutschein für ichweißnichtwas.

Also ist die Bloggerei schlussendlich doch eine feine Sache, denn immerhin weiß ich dadurch, dass es einen Grillsportverein gibt, behauptet jedenfalls der VaterderMutterderliebstenTochterfreundin.

Kaffeepause beendet und gleich kommt das allerbezaubernste Mädchenbaby. Es ist übrigens überhaupt nicht schwer, vom Mädchenbaby in knapp drei Stunden 200 Bilder zu knippsen. Schwer ist es allerdings, sich dann zu entscheiden, welches der Bilder direkt vom tollen Leihdrucker ausgedruckt und den verliebten Großeltern für die Enkelbilderecke in der Küche überreicht werden kann.

Ihnen einen schönen (wieder Arbeits-)Tag!

Verliebt

13. April 2009

und immer noch in Übung ist die alte Frau … äh … Mutti, denn nach einer halben Stunde Herummarschierens mit dem Babymädchen der Familie auf der Schulter, schlief dieses ein und ließ sich gemütlich in die Armbeuge lagern. Und so ein Babymädchengesicht, das man so von oben runter betrachtet, während es im Schlaf an seiner Unterlippe nuckelt und ab und zu ein verschmitztes Lächeln im Mundwinkeln blitzen hat …

Hach. (willauch!)

Es ist mir wirklich schwer gefallen, sie wieder herzugeben. Zum Glück kommt sie morgen wieder und übermorgen und überübermorgen … fährt erst am Sonntag wieder heim. Danach freue ich mich auf den jüngsten Herr Brüllen :-)

Ostermontagmorgen

13. April 2009

Sonne am Himmel und viele, viele kleine Sonnen in den Zeilen im Wingert.

Ein Lob an die Winzer, die eingesehen haben, dass es den Reben nicht schadet, wenn „Unkraut“ darunter wächst. Leider gibt es noch eine Menge Winzer der alten Schule, die gnadenlos jedes Kräutchen mit Gift niederspritzen. Und die sich dann sehr wundern, wenn ihnen die kostbare „Roter Hang„-Erde vom Regen weggeschwemmt wird.

Außer dem berühmten Roten Hang gibt es in Nierstein übrigens auch die älteste, dokumentierte Weinlage Deutschlands, die „Glöck„. Falls Sie also mal zufällig in Nierstein sind … laufen Sie mal drumherum.

Gebüsch und Bäume in den Wingerten treiben fröhlich aus und ich stelle mit Entsetzen fest, dass ich ziemlich wenig über die heimischen Gehölze weiß. Oder wissen Sie, welche Bäume/Büsche hier kurz vor oder mitten in der Blüte stehen? (Klick macht groß)

Ich habe Ihnen bisher immer nur die Weinberge gezeigt. Nierstein liegt aber bekanntlich auch am Rhein. Dort gibt es Enten, Schwäne und den untrüglichen Beweis, dass Ostern fast vorbei ist. (klick!)

Der beste Vater meiner Kinder tut merkwürdige Sachen. Was wohl?

(und wenn Sie auf´s Bild klicken, sehen Sie die geblendete Frau … äh … Mutti vor dem Rhein, von dem Sie in nächster Zeit vielleicht ein bißchen mehr sehen.)

Einen feierlichen Restostermontag wünsche ich, hier trudelt gleich eine Menge Familie ein.

Und bei Ihnen?

12. April 2009

Osterfrühstück mit Brioche, Toast und Zitronenkuchen. Die Eier wurden gestern abend noch schnell gefärbt, hatten wir fast vergessen, nach einem sonnigen Tag draußen. Verschiedene Konfitüren und die vom jüngsten Kind heißgeliebte Erdnußbutter, Milch und Kaffee.
Ein bißchen improvisiert, längst nicht so opulent und festlich wie an manch anderem Osterfest.

Früher gab´s in der Grünen Villa das Osterfrühstück mit den Freunden und deren Kindern. Dann war es voll im Haus und später auch voll im Garten.

Die Kinder legten Karotten in den Garten, um den Osterhasen anzulocken. Wir Erwachsenen sammelten die Karotten ein und tauschten sie gegen Süßigkeiten.

„Können wir uns gar nicht mehr dran erinnern!“, sagen die Kinder und das ist schade. Deshalb erzählen wir gerne davon.

Nach dem Frühstück gingen wir in den Garten.

„Aber wir haben doch noch gar keine Karotten versteckt!“, witzelt das Töchterlein und es ist ihr anzusehen, dass sie losrasen und Schokolade suchen will.

Ich hatte genau gezählt, was ich da verstecken wollte: drei Hasen in verschiedenen Geschmacksrichtungen, denn die Kindelein sind da eigen: weiß, Vollmilch, Bitterschokolade. Ausserdem achtzehn kleine Schokoeier. Je fünf Marzipan- und Krokanteier, Marzipan für den besten Vater meiner Kinder, Krokant für mich. Und sechs Nougat-Schokladen-Karotten.

Erfahrungsgemäß fehlt immer ein Ei. Das findet sich dann Wochen später, zerlaufen und von Ameisen benagt. Heute fehlte ein Krokantei und ich schwor mir, dass ich im nächsten Jahr die Verstecke fotografieren werde. Oder per GPS „fixiere“. Aber dann fand es sich doch noch, unterm blau blühenden Lungenkraut.

Die Kindelein spielen jetzt. Der beste Vater meiner Kinder backt einen Kuchen für morgen, wenn sich das Haus mit der Familie füllen wird. Und ich werde einen geruhsamen Ostersonntag im Garten verbringen, zwischen Brennnesseln und Schöllkraut finde ich vielleicht ja auch noch die Pflanzen wieder, die ich letztes Jahr gesetzt habe.

Ihnen da draußen ein Osterfest genau so, wie Sie es sich wünschen!