Gourmetgrillambitionen
10. April 2009
Frau … äh … Mutti ist begeisterte Kochblog-Leserin.
Manchmal stehen da nämlich total einfach nachzukochende Rezepte unter einem mundwasserankurbelndem Bild und dann will ich sofort in die Küche stürzen und gezeigte, beschriebene Köstlichkeiten zaubern.
Vor Wochen zeigte Frau Chili und Ciabatta einen wundervollen Backfisch. Muss ich machen, will ich essen, jetzt.
Zufällig war aber kein passender Fisch im Haus.
Beim nächsten Einkauf dachte ich an den passenden Fisch, doch die Zeit war unpassend. Dann war die Zeit noch unpassender. Dann hatte ich den Fisch vergessen. Dann war meine Figur unpassend für fritierten Backfisch. Dann fiel er mir wieder ein, der Fisch in der Tiefkühltruhe.
Viele Fische mit einer Bratpfanne wollte ich heute schlagen. Karfreitag, Kühltruhenleerung, mal was Neues und leichte Küche, diese Faktoren galt es abzudecken.
Nun habe ich zum letzten Mal so richtig mit Fisch gekocht, als ich in der Kochprüfung ein Fischfilet zu Fischmus murxte und eine vier dafür kassierte. (eine vier, denn zum Glück war mir der Nachtischkuchen gelungen) Seitdem hatte es höchsten Thunfisch aus der Dose oder geräucherte Lachsfilets mit Sahnemeerrettich in der Mutti´schen Küche gegeben.
Ich warf also gestern abend „Fisch + lecker“ oder so ähnlich in die Suchmaschine meines Vertrauens und las zwei Rezepte. Da ich zwei Drittel der geforderten Zutaten nicht im Haus und das letzte Drittel schon anderweitig verplant war, schickte ich Herrn Gugel nach Hause und begann zu improvisieren.
Ein Teil des Fisches wurde mariniert, der andere Teil wurde gerade auf ein allerfeinstes Gemüsebett gepackt.
In ca. zwanzig Minuten werden wir meine Kreationen kosten. Und es gibt stets nur ein „saulecker“ oder „nie wieder“, Zwischendinger kriege ich nicht hin. Ich bin aufgeregt, wie damals bei der Kochprüfung. Und diesmal habe ich nicht mal einen Kuchen, der die Bewertung retten kann.
Guten Morgen,
10. April 2009
helles Ding am Himmel.
Ich kann dich heute nicht leiden, denn die Nacht war viel zu kurz.
Normalerweise lächelt Frau … äh … Mutti leise und nachsichtig, wenn Jungmütter ihr Leid klagen. Das Kindelein habe die Nacht zum Tag gemacht, habe ständig gestillt werden wollen oder sei nur durch Herumtragen zur Ruhe gekommen. Man selbst habe kaum geschlafen und fühle sich wie gerädert.
„Wenigstens DAS muss ich nicht mehr erleben“, sagt sich Frau … äh … Mutti und vergisst, dass es da auch Ausnahmesituationen gibt. Wenn das deutlich dem Babyalter entwachsene Kind krank wird.
Der erste Fehler gestern abend war wahrscheinlich, erst in den jungen Morgenstunden des neuen Tages (ca. halb eins) ins Bett zum Fieberklößchen zu steigen. Der zweite Fehler war, nicht direkt zu schlafen, sondern erst noch ein halbes Stündchen zu lesen.
Das kranke Hühnchen nämlich warf sich im Fieber und von unruhigen Träumen geplagt im Bett hin und her. Strampelte die eigene Bettdecke weg, um dann frierend nach der seiner Mutter zu angeln. Die Fieberphantasien ließen es wirre Dinge vor sich hinbrabbeln und an mütterlichen Schlaf war nicht zu denken. Um drei Uhr morgens war die Versuchung groß, einfach auf das Sofa umzuziehen oder ins verwaiste Hochbett des Kindes zu klettern. Doch das Kindelein erwachte und fiepste gar jämmerlich, wollte etwas zu trinken und eine Hand zum Festhalten.
So verabreichte ich dem Kindelein eine Vierteltablette Paracetamol, in der Hoffnung, die Kopfschmerzen würden weichen, das Fieber sinken und der Schlaf für beide tief und erholsam sein.
Meine Hoffnung wurde erfüllt, eine halbe Stunde nach Verabreichung schlummerte das Kind selig und auch mir fielen die Augen zu.
Um halb acht heute morgen erwachte ich, weil das jüngste Kind beherzt meine Hand ergriffen hatte.
„Ich bin wach!“, verkündete es und das ließ sich nicht leugnen.
„Ich will noch schlafen!“, erwiderte ich, doch die Erfahrung hatte gelehrt: das wird nix mehr.
„Ich habe Hunger. Und keine Kopfschmerzen mehr!“, berichtete das jüngste Kind und ich freute mich ein bißchen.
Spontan genesene Kinder können alleine zurechtkommen, beschloss ich und schickte das Kind in die Küche. „Kannst dir ja einen Joghurt nehmen!“
Das Kind tänzelte aus dem Schlafzimmer und vergaß, die Tür zu schließen. Das war dann die Chance für den dicken Martin Silberblick auf das Bett zu hüpfen und nach dem Rechten zu sehen. Nichts war richtig, denn das Frauchen lag auf der falschen Seite des Bettes. Irritiert biss mir der Kater in die große Zehe, woraufhin er vom Bett flog. (und beleidigt den Raum verließ)
„Nur noch fünf Minuten …“ gähnte ich und schloss die Augen, kurz bevor das jüngste Kind joghurtverschmiert neben meinem Bett auftauchte um mir zu erzählen, dass ihm ein wenig langweilig sei.
„Mach dir die Heizung an und geh spielen. Geh. Bitte. Geh.“
Da in diesem Moment der Rolladen der Schwester nach oben gezogen wurde, war ich erlöst. Ich döste weg.
Und wurde von Rumpeln und Poltern im Flur geweckt.
„Tschuldigung!“, rief das jüngste Kind, „Ich rolle nur meinen Schreibtischstuhl in das andere Zimmer.“
„Guten Morgen!“, sprach das große Kind, das mittlerweile auch aufgewacht war, „Wann gibt´s Frühstück?“.
Eventuell reagierte ich etwas grantig, denn der Kopf des großen Kindes verschwand und tauchte erst Minuten später hinter meiner großen, wohlgefüllten Kaffeetasse wieder auf. Mein Wunsch nach einem Stück Buttercremetorte konnte nicht erfüllt werden, stattdessen gab es eine Nougatpraline. Auch fein.
Mittlerweile ist das Frühstück beendet, die Kindelein haben sich in verschiedene Zimmer zurückgezogen, der beste Vater meiner Kinder wurschtelt im Arbeitszimmer herum und ich könnte schlafen.
Wenn ich nicht bloggen müsste, dass mein ganzes Mitgefühl den Jungmüttern gilt, die seit Wochen oder Monaten keine vier Stunden am Stück geschlafen haben. Als Trost sei Ihnen da draußen gesagt: die Tatsache, dass ich komplett vergessen hatte, wie grausam Schlafmangel sein kann, beweist doch, dass es irgendwann besser wird, bzw. ganz aufhört.
Durchhalten!
Heiß, jung, männlich und in meinem Bett
9. April 2009
Klingt besser als:
Das jüngste Kind, hochfiebernd, schläft in meinem Bett.
Frau … äh … Mutti und die Technik
9. April 2009
Der tolle Drucker und Frau … äh … Mutti sind heute keine guten Freunde.
Schuld sind die Konfirmationsdanksagungskärtchen. Es dauerte ca. eine Stunde, bis Frau … äh … Mutti ein passendes Bild aus den Photos gewühlt hatte, dieses zugeschnitten und bearbeitet hatte, einen passenden Text ausgewählt, geschrieben und in die Wunschfarbe getaucht hatte. (und in allerletzter Sekunde die „Geschneke“ wieder in „Geschenke“ verbessert hatte.) Abspeichern und drucken. Fertig.
Leider nicht.
Die Perfektionistin in mir verlangt beidseitigen Druck im Querformat mit weißem Rand, möglichst gleichmäßig außenrum. Das Ergebnis allerdings ist ein in die Höhe verzerrtes Bild mit sehr breitem Rand außen. Schraube ich an den Einstellungen, wird der Schriftzug beschnitten, das Bild allerdings ist hübsch. Auch nicht gut. Scheinbar verlangt der Drucker zum beidseitigen Drucken eine Extraportion Rand und nimmt sich die auch ungefragt. Wenn ich einseitig drucke und das Papier dann drehe, um die Rückseite zu bedrucken, klappt alles. Ist nur minimal mehr Aufwand und hätte ich diese Erkenntnis vor zwei Stunden Herumschrauben, Bastelei und Klickeritis bereits gehabt, wäre meine Laune nun deutlich besser.
Nach dem Mittagessen geht es in die zweite Runde „Konfirmationsdanksagungskärtchen ausdrucken“. Falls dann die Druckerpatrone leer ist, werde ich … sehr ungehalten sein.
(Das Allerschlimmste allerdings ist, dass meine Laune bei solchen Aktionen immer im untersten Keller landet. Ich kann stundenlang allerkleinste Perlchen irgendwo dran frickeln oder Minifuzzelarbeiten verrichten, doch die Technik treibt mich an den Rande des „ich schmeiss das Teil einfach aus dem Fenster und das Kind kann seinen Kram per Hand schreiben, mir doch egal.“ Und natürlich fallen mir dann zweitausend Dinge ein, die hätte stattdessen tun können. Fertige Konfirmationsdanksagungskärtchen mit den Kindelein austragen, zum Beispiel.)
Spaß überstanden
8. April 2009
Frau … äh … Mutti ist ja verschroben. Große Menschenansammlungen ohne Rückzugsmöglichkeiten gehen nur bedingt, große Hallen in denen es -haha- hallt sind furchtbar. Obendrauf noch viele halbnackte Menschen die mir viel zu nahe kommen und kleine, fremde Kinder, die mir Chipskrümel auf mein Handtuch schmeissen. Zuviel Chlor im irgendwie unangenehm temperierten Wasser (zu kalt zum Dümpeln, zu warm zum Schwimmen) und die Luft heiß und stickig.
Keine guten Voraussetzungen für einen entspannten Tag. Doch wir hatten einen Herzenswunsch der Kindelein zu Weihnachten erfüllt: „Ein Tag im Spaßbad mit Wellen und Rutschen und Pommes gibt es auch.“
Um 16:30 Uhr waren wir wieder daheim, denn auch die Kindelein sind irgendwann müde gerutscht. Zum Ausgleich für Trubel und Menschenmassen gab´s für Frau … äh … Mutti einen Kaffee aus der Thermoskanne, ganz oben in den Weinbergen, zusammen mit dem besten Vater meiner Kinder. Die Kirsch- und Pfirsichbäume an den Wingerten stehen in voller Blüte und das entzückt mein Herz deutlich mehr, als die lange Rutsche einmal ums Hallenbad herum.