Highway to hell
24. November 2009
dudelte es aus meinem Kopfhörer, als ich in die Röhre fuhr. Danach kam „strong enough“ und zum Abschluss noch „self control“. Sehr passend gewählt, lobte ich den Radiologen.
Er zog beide Augenbrauen hoch.
Einmal natürlich wegen meiner Kniescheibe, die einfach eine Augenbrauenhochziehform hat. Kann man nicht ändern, will man noch nicht ändern.
„Hatten Sie schon mal eine Meniskus-OP?“, fragte er.
„Oh ja, zwei in diesem Jahr“, konnte ich berichten.
„Äh. INNENmeniskus?“, fragte er.
„Ja, beide OPs.“
„Oh.“
Mist.
Der Innenmeniskus ist … ausgefranst. Zerfetzt. Müssen die letzten vier Marathons gewesen sein, die ich seit der letzten OP gelaufen bin. Oder diese IronWomanTour durch die Wüste Gobi. Oder mein Trip zum Mount Everest. Keine Ahnung. Das Ding ist kaputt und in der Kniekehle wächst sie wieder, die Baker-Zyste.
Um das operierte Aussenband herum hat sich Flüssigkeit angesammelt. Die könnte ein Hinweis für einen Entzündungsprozess sein, den man aber mit Tabletten oder schlimmstenfalls Spritzen in den Griff bekäme. Was mit meinem Meniskus passieren wird … lasse ich mir am Montag von meinem Orthopäden erzählen.
Stimmung: unentspannt.
Novemberrezept Nummer 24
24. November 2009
Ich habe heute keines.
Dank „vormerk“-Funktion erscheinen diese goldenen Worte genau um sieben Uhr morgens.
Ich sollte also jetzt gerade in die Röhre geschoben werden, mit den dicken Kopfhörern auf den Ohren und dem dringenden Bedürfnis, mit dem rechten Bein zu wackeln. Was ich natürlich nicht darf, weil ja sonst alles verwackelt. Der Lärm ist fürchterlich und hat keinen Rhythmus, was es schwer macht, ihn auszublenden. Und dann kommt da immer dieses Zucken im Knie, vielleicht isses ja auch nur so ein Wegrenn-Reflex.
Ganz gemein sind auch die zehn Minuten im Kabuffchen, das Warten darauf, dass die Bilder bei einem Arzt auf dem Rechner gelandet sind, damit dieser sie begutachten kann und vielleicht schon mal eine erste Diagnose stellen kann. Ich habe dann kalte, feuchte Hände. Und mein Herzchen schlägt mir im Hals.
Vielleicht werde ich nachher ganz fröhlich und glücklich mit Oma Eis, die heute meine Chauffeuse ist, ins nächste Café rennen und wissen, dass ich nur ein bißchen mehr Geduld brauche.
Vielleicht werde ich aber auch noch ängstlicher sein, weil der Radiologe die Stirn gerunzelt hat. Dann werde ich mit Oma Eis nicht im Café sitzen, sondern ich werde sie bitten, doch rasch mit mir beim Orthopäden rumzufahren.
Wie auch immer es ausgeht, Sie werden es erfahren. Logisch :-)
kohomihisch.
23. November 2009
Ich hab neulich bei Frau Nilsson einen Kommentar geschrieben. Weil sie sich so hübsch bunt angezogen hatte.
Der Kommentar tauchte beim Neuladen nicht auf. Auch nicht, als ich irgendwann später die Seite nochmal aufrief. „Komisch“, dachte ich mir so. Nochmal schreiben wollte ich aber nicht.
Gerade eben kommentierte ich bei Frau Rieger. Schrub Namen und URL in die entsprechenden Felder und schickte ab. Der Kommentar ist weg. Und ich bin … äh … erstaunt.
Liegt´s an mir oder an Blogspot?
Ich geh jetzt mal zu Frau Brüllen und Frau Quartalsstrickerin und spamme die beiden sinnlos zu. Nur zu Testzwecken. (klappt bei beiden. Ich versteh´s immer noch nicht)
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AHA!
Wenn ich zuerst auf „Vorschau“ klicke, krieg ich die captcha-Abfrage und dann klappt´s. Frau Rieger, Frau Nilsson, jetzt hab ich wieder mal keine Ausrede mehr.
das und dies
23. November 2009
Das jüngste Kind ist auf dem Weg zu einem Freund.
Auf dem Küchentisch liegt die Sachunterrichts-Mappe, denn er hat noch Hausaufgaben zu erledigen. Mathe konnte er nicht machen, das Arbeitsheft liegt noch in der Schule.
Alleine für die Hausaufgaben in Deutsch brauchte er eine Stunde. Nicht etwa weil es zuviele waren. Oder gar zu schwere Aufgaben. Er ist einfach zu langsam. Und auch so ein bißchen zwanghaft: beim Wechseln von Tintenkiller (btw. ich HASSE diese Dinger und finde sie völlig überflüssig!) und Füller legt er das Schreibgerät, welches gerade nicht gebraucht wird, exakt nach der Heftkante ausgerichtet drei Zentimeter oberhalb des Heftes ab. Das frisst Zeit, dieses Ausrichten. Und es lässt die Konzentration in eine gänzlich andere Richtung driften. Viel Zeit kostet auch das nachträgliche Einsetzen vergessener Buchstaben.
Typische Legastheniker-Dinger: red-n, setz-n. Oder: die Röma.
Und ich bin mal wieder in der Zwickmühle. Ich will, dass er seine Hausaufgaben am Mittag erledigt, abends geht meistens nix mehr. Zwei Stunden oder mehr am Stück gehen aber auch nicht. Und die Verabredung mit dem selten anzutreffenden Freund … musste letzte Woche schon abgesagt werden. Schwierig.
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Draußen geht gerade die Welt unter. Ich habe Kopfschmerzen. Mein Kaffee ist kalt.
Trotzdem geht es mir ausgesprochen gut, denn das Haus ist einigermaßen ordentlich und die Stickmaschine hat heute noch keinen Murxs produziert. Dafür geht mein dunkelgrünes Garn gerade zu Neige und dunkelbraunes, das ich bräuchte, habe ich erst gar nicht im Haus. Ich improvisiere und alles ist gut.
Heute morgen habe ich das Nähzimmer ausgemistet und viele, viele (sehr viele) alte T-Shirts und Pullis auseinandergeschnitten. Denn mein wunderbarer Erster-Versuch-Jersey-zu-nähen-Schal hatte Begehrlichkeiten bei den Kindelein geweckt. Ich bin sehr froh und dankbar, wenn ich für die Kindelein etwas nähen darf, denn oft verschmähen sie das, was aus dem Nähzimmer kommt.
So entstand also ein Schal für das Töchterlein.
Bevor ich ihn jedoch besser knippsen konnte, um Ihnen zum Beispiel die beiden wunderbaren Stickereien darauf besser zeigen zu können, schlang (schlung? schlong?) er sich bereits um einen frierenden Mädchenhals und verschwand.
Ich kann Ihnen aber versichern, sowohl Eule als auch Fuchs sind herzallerliebste Stickereien aus der Serie „Wild im Wald“, wieder einmal aus der Feder von Anja Rieger. Und beide gibt es ab dem 26. November hier.
Töchterlein hatte früher übrigens sehr große Angst vor Füchsen. Wir haben niemals herausgefunden, worin diese Angst begründet war. Sie hatte schlimme Alpträume aus denen sie weinend erwachte. „Der Fuchs, der Fuchs!“ Wir waren sehr hilflos, zumal wir die Ursache nicht ausmachen konnten. Erst zwei winzigkleine Plastikfüchschen von playmobil nahmen dem Fuchs seinen Schrecken. Heute ist es ihr so ein klitzekleines Bißchen peinlich, diese Geschichte zu hören. Frau Rieger, diese Datei ist also für uns etwas ganz Besonderes!
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Ich habe noch kein einziges Plätzchen gebacken, für den Adventskranz gerade mal die Kerzen (immerhin!) und auch ansonsten ist mir eher Unweihnachtlich zumute. Die CDs mit den Weihnachtsliedern stehen noch immer ganz hinten im Schrank und das einzige weihnachtliche Zugeständnis bisher waren die drei Nelken und die Prise Zimt im Rotkraut gestern abend.
Ich habe keine Lust, irgendwelches Weihnachtsdekoschnickeldi zu basteln oder zu nähen und für einen Weihnachtsbaum haben wir, seit der Ofen da in der Ecke steht, auch keinen Platz mehr.
Scheinbar hat mich irgendjemand vertauscht, weil eigentlich finde ich Weihnachten schon recht gut.
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Morgen früh muss ich aus dem Haus, bevor die Kindelein aufstehen. Das ist der Preis für den frühstmöglichen Termin für ein MRT. So früh wie möglich eben.
Ich gestehe: ich bin etwas nervös. Aber auch erleichtert, weil ich vielleicht morgen mittag schon weiß, was es diesmal ist, was das Knie so verärgert.
(und weil ich schon so lange nicht mehr gejammert habe … aktueller Zustand: ich komme mit der Ferse bis an den Hintern, die Beugefähigkeit ist also vollständig wieder hergestellt. Was leider überhaupt nicht geht, ist Beugung mit Belastung. Fahrrad fahren zum Beispiel. Oder simples Treppen steigen. Schmerzt wie verrückt. Ganz neu ist auch ein helles „knack!“ bei jedem Schritt. Wenn ich so alt werde, wie sich mein Knie anfühlt, werden meine Kindelein sehr lange auf ihr Erbe warten müssen.)
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Noch was Wichtiges, weil Sie nachfragten: Das Tässchen schlummert wohlbehalten an bekannter Stelle und wartet auf seinen ganz großen Auftritt, so wie alle Termine unter einem Hut und alle Durstigen gesund sind.
(die Liste muss ich noch aktualisieren, ich weiß)
versteh ich nicht (mal wieder)
23. November 2009
Das große Kind hat zum Geburtstag einen Chemiebaukasten bekommen. (Sie wollten doch wissen, was in der großen Kiste war. Jetzt wissen Sie´s)
Die ersten Versuche sind mit Stoffen, die sich in jedem Haushalt finden. Gestern zum Beispiel wurde ich um etwas Rotkraut gebeten, für irgendeinen Auszug oder so. Ich bin ja eher unbedarft in Chemie, kann nur Haare färben.
Nun aber fehlen so elementare Dinge wie Silbernitrat und verdünnte Salzsäure und noch ein paar Sachen, die der Drogeriemarkt von nebenan nicht im Regal stehen hat. In der Apotheke konnte man zunächst nicht weiterhelfen, weil die Chefin nicht im Hause war. (um unser Einverständnis zu erklären, dass unser minderjähriger Sohn mit so ´nem Kram herumhantiert, war die Familie geschlossen in der Apotheke angetreten)
Mittlerweile hat mich die Chefin angerufen und mir leider mitteilen müssen, dass im Zuge der neuen Gefahrenabwehrverordnung gefährliche Stoffe nicht mehr abgegeben werden dürfen. „Wegen Bomben und so.“, erklärte sie.
Ok. Ich verstehe das nicht so ganz.
Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, den Verkauf von scharfen Küchenmessern zu verbieten. Was da alles passieren kann!
Der Verkauf von haushaltsüblichem Essig und Backpulver sollte ebenfalls überdacht werden, denn damit lässt sich auch was Spannendes bauen.
Und Streichhölzer! Gasfeuerzeuge! Mentos und Colaflaschen.
Im Chemiebaukasten liegt eine Karte. Darauf kann man ankreuzen, was man braucht und das bekommt man dann zugeschickt. Wenn´s die Eltern genehmigen.
Es könnte alles so viel einfacher sein.