da im Rebstockbad in Frankfurt.

Ich bin sowieso nicht der allergrößte Fan von Schwimmen in Chlorwasser, aber wenn sich das Chlorwasser dann noch unter einer großen Kuppel, die mit stickiger Luft befüllt ist, befindet, wird es beinahe unerträglich.

Doch der jüngste Sohn hatte sich eine „Geburtstagsfeier“ im „Spaßbad“ gewünscht und deshalb war das in Ordnung. Da letztlich nur zwei der geladenen Jungs Zeit hatten, war die Sache im Hallenbad ein reiner Selbstläufer. Der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib verbrachten eine Menge Zeit damit, die eingepackten Lebensmittel zu verzehren, während die drei Jungs sich Schwimmhäute wachsen ließen und den Badehosenboden beim Rutschen auf Strapazierfähigkeit testeten. Ab und zu schauten sie mal bei uns vorbei, schoben sich ein Schokobrötchen zwischen die Zähne und verschwanden pünktlich zum Start des Wellengangs wieder im Wasser.

Dass wir die extra am Abned zuvor gebackenen Frikadellen vergessen hatten und nur schödes Mineralwasser zum Trinken dabei hatten war überhaupt nicht schlimm, die Frikadellen gab´s dann um halb acht daheim und Traubensaft dazu. Um neun Uhr lag der jüngste Sohn mit hochroten Wangen im Bett, murmelte etwas, das wie „das war ein toller Tag“ klang und schlief ein. Bis zum nächsten morgen, halb elf.

Ein bißchen wehmütig bin ich schon, wenn ich an die vielen Geburtstagsfeiern hier in der Grünen Villa denke, an dekorierte Tische, Topfschlagen und die obligatorische Schatzsuche im Gewölbekeller. Das war toll. Anstrengend, aber toll. Jetzt eben Hallenbad. Wer weiß wie lange noch, wer weiß, wann die Partys kommen, bei denen Eltern eher unerwünscht sind.

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Als Ausgleich zum muffigen Samstag verbrachten wir den Sonntag nahezu komplett im Freien. Der Garten, die heissgeliebte, meistgehasste Wildnis. So recht zog es mich nicht, denn viel lieber hätte ich im Nähzimmer gesessen, irgendwas gewurschtelt und die sechste Staffel Friends dazu laufen lassen. Es war eher so das Pflichtgefühl das mich rauszog und dann hatte mich der Garten wieder in seinem Sog. Hier ein bißchen schneiden, da ein bißchen zupfen und und ratzfatz war es halb sieben, zum Kochen weder KRaft noch Lust vorhanden, gerade das die Arme noch stark genug waren, nach dem Telefon zu greifen und Pizza für alle zu ordern.

Heute glühen meine Wangen noch immer ein bißchen von Sonne und Wind und mein wohlgefälliger Blick schweift zum Schuppen, der nun wieder benutzbar ist. Nicht nur von Katzen, die ihn in ein gigantisches Katzenklo verwandelt hatten (eheklihig!) oder von Spinnen, die muntere Spinnenpartys dort feierten. Oder was Spinnen eben so tun, wenn alles zugesponnen ist.

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Gartenarbeit ist deutlich anstrengender als so ein bißchen Gewichte inne Muckibude durch die Gegend bewegen.  Sagt jedenfalls mein Muskelkater.

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10. März 2011

Die Tochter braucht ´nen teuren Rucksack mit exotischem Namen, ich freue mich über das schicke Retro-Sporttäschchen, das ich Oma Eis aus dem Kofferraum geklaut habe. Altglas hat sie darin transportiert! Geht ja gar nicht.

Und um auch beim Spocht künftig zünftig gekleidet zu sein, habe ich mein Shirt mit dem starken Kerl gepimpt (aus der Stickdatei Zirkuszirkus). Es fiel mir heute auch schon viel leichter, das Gewichte zerren, schieben, stemmen. Bilde ich mir ein.

hmpf.

9. März 2011

Wenn ich stundenlang mit dem jüngsten Kind lerne, kann ich sicher sein, dass Test/Arbeit/Hausaufgabenüberprüfung eine vier plus, bestenfalls eine drei minus werden. Verschweigt mir das Kind anstehende Tests/Arbeiten/Hausaufgabenüberprüfungen und lernt ohne mütterliche Hilfe, schreibt er eine zwei.

Offensichtlich habe ich ein noch unerkanntes  Talent, mein Kind derart beim Lernen zu verunsichern, dass es sich nur noch an Millionen von Eselsbrücken, nicht aber an das eigentliche Problem erinnert. Ich werde mich dann eher etwas zurücknehmen müssen. Nicht, dass ich das nun so schrecklich fände. Jeder Schritt zur Selbständigkeit wird hier bejubelt.

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Der Große weiß noch immer nicht, ob sein Chemie-Leistungskurs zustande kommen wird. Und auch wenn „no news“ in diesem Fall garantiert „good news“ sind, ich hätte gerne mal Klarheit. Beliebteste Leistungskurse: Deutsch, Sozialkunde, Biologie. Und Mathe, irritierenderweise.  Dass hier, in unserer Gegend, wo so viele Chemiekonzerne quasi greifbar sind, womöglich kein Leistungskurs in Chemie zustande kommen soll – kann ich kaum verstehen.

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Passend zu Töchterleins langsam auflebenden Interesse an modischen Accessoires  ist ihr Schulrucksack kaputt gegangen. Erst zur fünften Klasse angeschafft, das gute Stück. Ein teurer „for you“ Rucksack, ich bin dann doch eher enttäuscht von der Qualität. Aber alles Schimpfen hilft ja nichts und ausserdem ist sie auch die Einzige an der ganzen Schule, die noch mit einem uncoolen Schulrucksack rumläuft, Sie wissen ja, wie das in dem Alter so ist, und sogar die allerbeste Freundin hat mittlerweile was richtig Schickes.

Am Wochenende werden wir uns auf die Suche machen. Eigentlich hätte es zur Konfirmation ein schickeres Schultäschchen geben sollen, aber jetzt muss es eben früher sein. Bin mal gespannt, was uns der Spaß kostet. Töchterlein nennt Marken, von denen ich noch nie gehört haben, die aber wie exotische Cocktails klingen: „Einmal Dakine mit Eis bitte.“

Fastenzeit

9. März 2011

bedeutet für dieses Jahr: verzichten wir doch mal auf das Glas Rotwein am Abend. Stattdessen könnte ich jeden Abend eine Schüssel Pistazien verputzen. Oh, Mist. Das tue ich ja schon. Und ausserdem ist es ja Augenwischerei, einen Ersatz für den Verzicht zu suchen, jaja, ich weiß.

Also. Keinen Alkohol bis Ostern. (bis auf die eine Ausnahme, aber da gibt es auch was zu feiern, mit Sekt.)

Eine echte Fastenwoche wird es ebenfalls geben. Noch weiß ich nicht so genau, wann ich die einbauen werde, aber nach dem großen Erfolg im letzten Jahr, will ich dieses Jahr wieder so lange wie mir möglich, bzw. wie es mir Spaß macht, auf´s Futtern verzichten. Und Sie natürlich während dieser Zeit mit allen Details versorgen, inklusive Hunger-Jammerei.

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Fastnacht ist in diesem Jahr von mir völlig unbemerkt vorübergezogen. Kein einziges luschtiges Liedchen habe ich gehört, geschweige dass ich wüsste, was der diesjährige Fastnachts-Hit war. Bemalte, kostümierte Menschen sah ich nur in der Zeitung und sich sage Ihnen: das war auch nicht immer ein schöner Anblick. Obendrein bin ich heilfroh, meine Tageszeitung jetzt wieder lesen zu können. Seit November war sie gefüllt mit lokalen Büttenreden-Veranstaltungen und merkwürdigen Berichten über noch merkwürdigere Sitzungen. Nicht meine Welt, irgendwie. Tuff-Däää. Einzig Töchterlein hat die Fastnachtsfahne hochgehalten und ist während der Mottowoche in der Schule jeden Tag verkleidet abgezogen. Die Mottowoche wird von den Abiturienten ausgerufen und manchmal ist das eine oder andere Motto schon ganz witzig. Dieses Jahr war es eher lahm, doch am Business-Tag marschierte Töchterlein in den Konfirmationsklamotten des Großen in die Schule und ja – das hatte was. Bis auf die Tatsache, dass zu diesem Outfit scheinbar knallroter Lippenstift gehörte und der mein kleines Mädchen schlagartig fünf Jahre altern ließ. Es war mein ein bißchen weh ums Herz. Aber nur so lange, bis sie nachmittags bäuchlings, mit verschmiertem Lippenstift, im Zimmer des Jüngsten auf dem Boden lag und irgendein Raumschiff aus Lego baute. Doch noch nicht erwachsen, zum Glück.

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Und zurück zur Stickmaschine, die zum Glück wieder heil im Nähzimmer steht. Sie stickt für mich, bzw. für mein Spocht-Shirt einen starken Kerl. Zeige ich Ihnen später. Oder spätestens morgen.

Helau und so!

7. März 2011

Hier keine Verkleidungen, keine Luftschlangen und und luschtige Liedchen.

Aber am Samstag, auf der Terrasse, im Sonnenschein, mit lieben Freunden …

Kreppel. Frisch aus der Friteuse, reichlich mit Erdbeermarmelade gefüllt. Morgen nochmal.

Die Fastenzeit beginnt ja erst am Mittwoch.