Zeitlos.

20. März 2012

Ich habe keine Zeit und keine Lust, möchte Ihnen aber doch gerne Lesefutter geben. Klicken Sie sich bitte zu Cat und beachten Sie auch die Kommentare!

gender matters

(hier ist einfach nur Frühling)

fast fasten, zweiter Teil

17. März 2012

Um rasch eine Frage zu beantworten: Koffeinentzugskopfschmerzen bekomme ich, wenn ich meine drei Tassen Kaffee am Tag nicht trinke. Bzw. wenn ich keinen Kaffee trinke, denn eine Tasse reicht auch. Und mit Tasse meine ich nicht Tässchen wie die Wandertasse, sondern die Portion einer normalen Kaffeetasse mit sehr viel (lactosefreier) Milch.

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Um rasch etwas zu dem Vorschlag, um abnehmen zu können, müsse ich nur Getreideprodukte weglassen, zu sagen: mit Verlaub, das halte ich für völligen Blödsinn. Am Abend gerne, da kann ich prima nur einen Quark mit Obst oder einen leckeren Salat essen. Oder einen Teller Suppe oder meinetwegen auch nur einen Apfel, wenn’s nachmittags Kuchen gab. Aber grundsätzlich Getreideprodukte aus meiner Ernährung rauszuhalten, ist genauso praxisfern, wie fasten. Und für meine gewohnte Ernährung unnatürlich. Ich mag weder auf ein Käsebrot verzichten, noch auf Nudeln in allen Formen und Farben mit leckersten Sößchen. Oder auf Reis. Klar kann man das ein paar Wochen machen, bestimmt nimmt man damit ab, aber das ist eine klassische „weglass-Diät“, nach deren Ende und bei Wiederaufnahme der üblichen Ernährung die Kilos wiederkommen. Zusammen mit ein paar neuen Freunden, den Jo-Jos. Ich sehe wirklich keinen Sinn im Weglassen einzelner Nahrungskomponenten.
Aber ich sehe sehr viel Sinn im Weglassen von „soooo lecker, ein Löffelchen geht noch. Oder zwei.“ Ebenfalls von „ach das übriggebliebene Stückchen Käse/Kuchen/Kartoffel/etc., das fühlt sich einsam, ich esse es rasch noch.“ Gerne auch „ob jetzt sieben Gummibärchen oder siebzehn, was macht das denn für einen Unterschied?“ Vielleicht auch „Wenn ich die Chips heute esse, sind sie morgen weg und bringen mich nicht mehr in Versuchung.“ Ja, liebe Leser, Kopfkino der Frau … äh … Mutti, in Farbe und bunt. Ich kenne sämtliche Ernährungspyramiden und weiß, dass man nicht zum Platzen vollgefuttert sein muss, um die nächsten vier Stunden zu überleben, ich weiß, ich weiß,ich habe sogar zwei Jahre Ernährungslehre in der Schule gehabt.
Aber wenn das Brot noch warm und duftend auf dem Tisch steht, dann muss ich eben zwei Scheiben davon essen, mit Schokostreuseln drauf. Oder Dulce de Leche. Auch wenn der Hunger nicht mal für eine ganze Scheibe reicht. Ich muss auch keine Schokolade essen und etwas weniger auf dem Teller beim Mittagessen wäre auch nur Gewohnheitssache, aber wenn sogar der Nachschlag noch so lecker ist? Und kennen Sie das Phänomen von „Ich pick mir rasch noch ein Stückchen Paprika aus dem Wok? Und eine Karotte? Hm, lecker, da liegt noch eine einsame Wasserkastanie rum. Happs.“ Nur weil noch niemand den Tisch abgeräumt hat.
Und wenn die Tochter wieder dem Backwahn verfällt und Sachen zaubert, an denen zu riechen schon zweihundert Kalorien bringt, wie soll ich widerstehen. Weiß ich doch, welcher Genuss mich da erwartet!

Nein, diese Sache mit den lästigen Winterpfunden, die ist es nicht wert, auf Geliebtes für immer zu verzichten. Weniger wäre vernünftig, aber in meinem Kopf sind Vernunft und Genuss nicht immer ein harmonisches Paar. Und so klage ich immer wieder über den Hüftspeck, während ich mir im Spiegel zuzwinkere und „gar nicht so schlecht für dein Alter“ denke.

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Um rasch auch noch Cat-Content zu bringen und weil’s zur Thematik passt: wenn man am Abend zu faul war, um die beiden Pfannen noch zu spülen, wird man am nächsten Morgen niedliche Katzentappsen in der einen finden und in der anderen nichts, so sauber ausgeleckt ist die. Und der verdächtige Übeltäter liegt wohlig schnurrend und mit fettglänzenden, rosa Pfoten auf dem Sofa und tut äusserst unschuldig, denn er weiß ja, dass er nicht auf den Tresen, geschweige denn den Herd, darf.

fast fasten.

15. März 2012

Ich sitze bei strahlendem Sonnenschein barfuß und im Trägerhemd, den neuesten Irving (endlich als Taschenbuch) in der Hand auf der Terrasse und genieße einen Milchkaffee. Finde den Fehler.

Genau. Wollten Sie nicht fasten, Frau … äh … Mutti? Von wegen Neustart und Besinnung und all diese wohlklingenden Gründe?

Richtig, wollte ich.

Als ich heute morgen als erstes ins Bad auf die Waage flitzte, um zu sehen, wieviel ich schon abgenommen habe (ein Kilo. Besser: ein Liter), wurde mir klar, dass ich diesmal wohl nicht aus den aufgezählten, wohlklingenden Gründe faste, sondern doch wohl eher, weil die hartnäckigen Winterpolster von vorletztem Jahr weichen sollen.
Ich weiß nicht, ob Sie das auch so machen, aber ich diskutiere gerne mit mir selbst. Da war das Argument, dass Gewichtsverlust eine hübsche Nebenerscheinung wäre und vielleicht eine Motivation, da dran zu bleiben. Kontra: Quatsch sich für einen vorrübergehenden Gewichtsverlust zu kasteien.
Nachdem ich beim Morgentee hin und her argumentiert hatte, wurde mir immer klarer, dass ich nicht auf dem richtigen Weg bin. Möglicherweise trug auch die Lektüre der Living at home (die letzte aus dem Abo) dazu bei, denn der gratinierte Ziegenkäse ließ mich augenblicklich sabbern.
Nun bin ich ja ein willensstarker Mensch. Stur nennen es die, die mich besser kennen. Und ich neige dazu, das durchzuziehen, was ich begonnen habe. Hunger hatte ich sowieso nicht, nur immer noch unerträgliche Kopfschmerzen, ganz klar ein kalter Koffeinentzug, das kenne ich schon.
Den Vormittag verbrachte ich im Nähzimmer. Nicht wirklich produktiv, denn der Kopf hämmerte und wenn ich ehrlich war: ich war äusserst unleidlich und griesgrämig, mir war ein bißchen schwindelig und der Kreislauf lief eckig.
Ich löffelte ein Glas Tomatensaft. Und weil Tomatensaft so langweilig ist, packte ich ein bißchen Cayennepfeffer dazu. Schmeckte besser, machte mich auch glücklich, aber der Kopfschmerz störte sehr. Und die Tatsache, dass ich schon mal vorsorglich neidisch auf die Familie wurde, die die Grillsaison am Wochenende eröffnen will.

Und so bekam dieses Fasten immer mehr eine unschöne Färbung. Da war nun beinahe nichts Freiwilliges mehr, kein positiver, wie auch immer gearteter Ansatz, es war einfach nur noch: du darfst nix essen. (Ätsch!)

Ich hielt ein wunderbares Mittagsschläfchen auf der Terrasse, ganz ungestört, denn heute ist ja Opa-Tag und die Kindelein sind bestens versorgt.
Ausgeruht aber mit Kopfschmerzen marschierte ich in den Garten und wurschtelte eine gute Stunde vor mich hin. Ich fand keine Ruhe, obwohl das Wühlen in der Erde für mich sonst reine Entspannung ist. Heute dachte ich nur an gratinierten Ziegenkäse.

Und als ich mich wieder auf die Terrasse setzte, mürrisch, unzufrieden und mit rothämmernden Kopfschmerzen sagte ich, sehr zum Entsetzen der bis dahin friedlich in der Sonne dösenden Kater, ziemlich laut ein böses Schimpfwort und „Feierabend!“ Marschierte in die Küche braute mir einen Milchkaffee, ging zurück in die Sonne, nahm den ersten Schluck und entspannte zum ersten Mal seit vorgestern abend.
Normalerweise bricht man das Fasten eher mit einem Apfel, doch dieser Milchkaffee hier in der
Sonne, der ist so köstlich und erfüllt mir meine Frühlingswünsche, das schafft auch ein Apfel nach einer Woche nicht.

Oh, und die Kopfschmerzen sind übrigens weg. Sei es nun, weil der Körper seinen Stoff bekommen hat oder weil ich den Druck weggenommen habe. Ist ja auch egal, das Ergebnis zählt.
Ich freue mich auf’s Grillen. Und auf gratinierten Ziegenkäse.

(und ich wäre nicht ich, wenn ich mir nicht Versagen vorwerfen würde)

Rasch mitgeteilt:

14. März 2012

Menschen, die dieses Blog über einen feedreader lesen, haben sich möglicherweise über den Hinweis gewundert, dass sie meine Bilder geklaut haben.
Haben sie natürlich nicht, der feedreader war’s.
Der beste Vater meiner Kinder schraubt, mittlerweile doch etwas unter Druck gesetzt, an diversen Einstellungen herum, damit die feedreader die kostbaren Blogbilder ordentlich darstellen, dafür aber alle klauenden Idioten den Hinweis mit der Rechnung kriegen. So isses nämlich ursprünglich geplant gewesen. Derzeit eben noch umgedreht und es ist weiterhin so, das beispielsweise die Deppen bei jappy.de es einfach nicht kapieren, das kostenlos anschauen nicht kostenlos mitnehmen bedeutet.

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Heute beginnt meine Fastenzeit. Zehn Tage habe ich mir vorgenommen, eine Woche wäre prima und wenn es nicht klappen sollte, dann ist es auch gut.
Wie immer bin ich am ersten Tag äusserst aufgeregt und als latenter Hypochonder horche ich sehr gespannt in mich hinein, warte auf den großen Hunger und auf das Koffein-Entzug-Kopfweh.

Warum ich das mache?

Gar nicht so leicht zu beantworten. Spontan sage ich: weil ich mich auf den ersten Apfel freue, denn der schmeckt so herrlich! Und das reicht eigentlich als Antwort. Ich starte neu, schmecke neu, esse neu. Nach der Fastenzeit sind viele Nahrungsmittel unerträglich süß oder völlig versalzen und meine Essgewohnheiten (schnell, viel und noch eine Portion, weil es so lecker ist) ändern sich erstmal. Im Laufe eines Jahres schleichen sich dann wieder die alten Gewohnheiten ein, bis ich im Frühling sage: ok. Zurück auf Los.

Abnehmen kann man mit dem Fasten übrigens nicht. Alle verlorenen Kilos, und in einer Woche können das bis zu fünf sein, sind genauso schnell wieder drauf, wie sie weg waren.

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Gestern in den sehr frühen Morgenstunden wurde in Berlin ein kleiner Junge geboren. Nach vielen Sorgen während der Schwangerschaft scheint nun doch alles in Ordnung zu sein. Willkommen in der Familie, kleiner Simon. Onkel, Tante, Cousine und Cousins freuen sich sehr.

Oder: Das immer wiederkehrende, glücksbringende, erfüllende Erlebnis, mit einem der Kindelein Schuhe zu kaufen. Heute in den Hauptrollen: die entzückende Autorin dieses zauberhaften Blogs und ihr großer Sohn, weder entzückend noch zauberhaft, dafür aber anstrengend.

 

„Mama!“, sprach der große Sohn, „Irgendwann bräuchte ich mal wieder neue Schuhe.“

„Du hast recht!“, sprach die allerverständnisvollste Mutter der Welt und meinte das auch so, denn der große Sohn hat seit knapp einem Jahr genau ein Paar Schuhe, welches er Sommers wie Winters trug, bei Regen und bei Sonnenschein, bei Hitze und Frost und nur als kurz mal Schnee lag,  wiech er für sechs Stunden auf die Wanderschuhe aus. Falls Sie wissen wollen, welches Schuhmodell solche Strapatzen beinahe ohne Schäden, außer ein bißchen ausgelatscht-sein aushält … ich kann da gerne Werbung machen: es handelt sich um adidas spezial, er hat sie in navy/light blue, ich habe meine seit elf Jahren in gelb/weiß.

„Welche Schuhe hättest du den gerne?“

„Weiß nicht, Schuhe halt.“, so die aufschlussreiche Antwort des modebewussten jungen Herren.

 

Ich rief meinen allerliebsten online-Schuhshop auf und im Laufe einer Stunde tickerten wir uns durch sämtliche Schuhmarken. Eine Menge Schuhe fand ich wirklich hübsch. Nicht nur für mich, auch für den Knaben. Er aber nicht. Er wollte was anderes. Irgendwie anders. Nicht so. Anders halt.

Der noch größeren Auswahl wegen klickten wir uns zu einer der sehr bekannten Plattformen und nach einer weiteren Stunde, wollte ich schreien. Nicht vor Glück. Was ein bißchen gefiel, gab es nicht in passender Größe, was von der Größe her passte und beinahe gefiel, wollte nicht in gewünschter Anzahl (zwei Schuhe/ein Paar, ist das irgendwie außergewöhnlich?!) in den Einkaufswagen. Immerhin, seit langem habe ich nicht mehr so viel mit dem großen Sohn zusammen gelacht. Auch wenn´s so eine Art Galgenhumor war.

 

„Was tragen denn deine Freunde so?“

„Schuhe. (haha) Nikes. Die mit dieser Sohle.“

 

Die mit dieser Sohle kenne ich sogar, immerhin mache ich ja regelmäßig Spocht, da hab ich die schon an Trainerfüßen gesehen. Zwei, drei, vier klicks später hatten wir sie gefunden. „Nike FREE“ heißen die und der Preis ließ mich spontan erbleichen. Selbstverständlich waren alle reduzierten Modelle nur noch in Größe 48 erhältlich und genauso selbstverständlich konnte sich der Sohn nicht zwischen dem schlichteren oder dem etwas bunteren Modell entscheiden. Am Freitag werden beide Paare geliefert, dann geht das Schuhcasting in die finale Runde.

Und wenn er sie wieder ein Jahr trägt, ist der Preis auch in Ordnung.

 

Der große Sohn ist erleichert, ich bin erleichtert und der Geldbeutel wird es dann auch sein :)

 

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Töchterleins Füße sind seit zwei Jahren kaum noch gewachsen, maximal eine halbe Größe. Sehr zu ihrem Frust und meinem Glück sind ihre Füße kleiner als meine, weswegen meine ganzen tollen Schuhe weiterhin nur mir gehören. Der jüngste Sohn, der nun meine Schuhgröße hat, ist eher mäßig an meinen Sandalen interessiert.

Schuhe. Wah! Ich freu ich auf´s Barfußlaufen.