uah, HASSHASSHASS
30. Juli 2008
Irgendwelche Typen, die an meiner Haustür klingen und mir erzählen, sie seien von der Telekom und und ein Gespräch mit mir sei ungemein wichtig, denn man habe die Kosten gesenkt.
„Kommen sie an einem anderen Tag, ich habe gerade keine Zeit!“, sagt Frau … äh … Mutti
„Aber jetzt bin ich hier und es ist wirklich wichtig“, sagt der Fuzzi und die doofe Frau … äh … Mutti macht auf.
Er kommt die Treppe hoch, der Typ, und ein Blick auf die handbemalte Seidenkrawatte mit Segelschiff und verschnörkelter 1492, die auch noch das Namensschildchen verdeckt, bestätigt: Schwätzer, womöglich unseriös. Raus mit ihm. (Warum haste überhaupt aufgemacht, doofe Nuss?)
„Ich müsste ihre letzte Telefonrechnung sehen“, sagt der Typ.
„Keine Ahnung wo die ist“, lügt Frau … äh … Mutti.
„Wie hoch IST denn ihre Telefonrechnung?“, will der Typ wissen.
„Niedrig“, sagt Frau … äh … Mutti, die nicht gerne telefoniert.
„Dann gibt es da noch einen anderen Anbieter?“, vermutet der Typ.
„Wahrscheinlich“, sagt Frau … äh … Mutti und drängt den Typ Richtung Treppe zurück.
„Sie wissen das alles nicht?“, zweifelt der Typ.
„Genau“, bekräftigt Frau … äh … Mutti und versucht dumm und naiv auszusehen. (was ihr nicht schwer fällt, der doofen Nuss)
„Tja, dann hat das mit IHNEN ja gar keinen Sinn.“, spuckt mir der Typ verächtlich vor die Füße und verschwindet samt alberner Krawatte, schäbigem Klemmbrettchen und knallender Tür aus meinem Leben.
Zurück bleibt ein unterschwelliges Wutgefühl auf ihn, auf mich und auf irgendwas. Und ein kleiner Blogeintrag, der zum Wutablassen in den Kommentaren freigegeben wird.
Hmpf.
Warum?!
29. Juli 2008
Hätte jemand da draußen eine schlüssige Erklärung dafür, dass die Schulglocke der Realschule (die quasi gegenüber von uns ist) seit heute morgen regelmäßig alle zehn Minuten bimmelt?!
Ist das eine moderne Art der Folter? Ich gestehe mittlerweile einfach alles, nur bitte hört mit dem „ding-dong“ auf! Gnade!!
Üben die für den Schulanfang am Montag? WER übt? Und: Ihr könnt es jetzt. Hört auf. Ruhe. Ding-Dong.
Oh das Alter, Teil II
29. Juli 2008
Die Vorteile meines jugendlichen Alters liegen in der raschen Genesungsfähigkeit meines Körpers: die Schmerzen in der Hüfte haben sich in eine Art Muskelkater verwandelt.
(böse Zungen könnten jetzt zischeln, dass Frau … äh … Mutti sicherlich einen Hang zu Übertreibungen hat. Insbesondere in Bezug auf Schmerzen und Verletzungen. Ha. Das tat ECHT sauweh.)
Nutze ich also die nahezu schmerzfreie Hüfte und die beinahe noch kühle Morgenluft (haha), um den brachliegenden Haushalt zu wuppen. Immerhin gilt es hier einen Nestbautrieb auszuleben.
Oh das Alter,
28. Juli 2008
oh die Hüfte.
Beim Einkaufen heute morgen mit dem jüngsten Kind tappste Frau … äh … Mutti etwas ungeschickt mit nur einem halben Fuß auf die Bordsteinkante. Die Folge: umknicken.
Nach einer sehr kurzen Schrecksekunde (au wei! Mein Fußgelenk!), der allerdings kein Schmerz folgte, war die Sache vergessen. Dappische Frau … äh … Mutti, stolperte halt mal wieder durch die Gegend.
Später dann, beim Kochen des Gelees, ziepte es etwas im linken unteren Rücken, so in Höhe der Niere. „Hm“, dachte Frau … äh … Mutti, „komisch, das.“
Beim Kochen des Mittagessens zog das Ziepen etwas an und ausserdem konnte sich die alte Frau … äh … Mutti gar nicht so wieselflink wie sonst in ihrer Küche bewegen.
Nach dem Essen, bzw. beim Aufstehen von der Bank, konnte nicht mehr von Ziepen sondern ganz eindeutig von Schmerz gesprochen werden. „Ihr Kindelein“, sprach Frau … äh … Mutti, „Ich leg´mich mal ein Stündchen hin. Ihr dürft mich wecken.“
Nach anderthalb Stündchen, die die Kindelein friedlich Schach spielend am Küchentisch verbracht hatten (Wir dachte, wir lassen dich mal schlafen), kriecht Frau … äh … Mutti krumm wie ein Fragezeichen durch die Gegend, auf der Suche nach Ibuprofen, zur Not auch Diclofenac oder etwas Morphium.
Verdammte Kacke (wäre ein milder Fluch), das tut sauweh, zieht in den Rücken und runter ins Bein, sitzen geht nicht so recht, hüpfen und springen (auch ohne Notwendigkeit) ebenfalls nicht.
Das ist das Alter. Hmpf.
(siebenunddreissigeinhalbundeinbißchen)
Sommerfreuden
28. Juli 2008
Zu Frau … äh … Muttis heimlichen Sommerfreuden gehört es, sich durch Brombeerhecken zu kämpfen, immer auf der Suche nach den noch dickeren und noch süßeren Beeren, die immer ganz hinten, oben, an den Ranken mit den meisten Dornen hängen.
Vorgestern nutzten wir die Gewitterpausen zu ausgiebigen Spaziergängen, zuerst mit Schirm und „barfuß in die Pfützen springen“, später dann mit zwei großen Schüsseln, denn die Brombeeren an den Wingerten sind reif. Die Brombeerhecken gehören niemandem und meistens hängen sie übervoll. Unsere Schüsseln waren deshalb recht schnell gefüllt. (eine Schüssel voller Brombeeren sieht einfach wunderschön aus und wenn man die Augen schließt und mit der Nase einen tiefen Zug nimmt, hat man Sommer pur im Kopf)
Gestern landeten die Brombeeren im Entsafter, immerhin anderthalb Liter Saft ließen sich abzapfen, die heute zu Brombeergelee verarbeitet wurden.
Gelee kochen ist nämlich ganz einfach: Saft in Topf, Gelierzucker nach Packungsanweisung dazu, sprudelnd ein paar Minütchen kochen, randvoll in sehr saubere Gläser füllen, fertig.
Meine Küche verwandelte sich binnen Minuten in ein rotgeflecktes Schlachtfeld. Zeige- und Mittelfinger habe ich mir verbrannt und die Zunge, weil die Gelierprobe zu heiß zum Ablecken war. Das jüngste Kind, das mich tatkräftig unterstützte, warf zwei sterile Marmeladenglasdeckel zu Boden (nicht schlimm, wir hatten genügend Gläser vorbereitet) und legte beim finalen Topfauslecken eine dunkelrote Brombeermaske auf. Noch ist ungewiss, mit welchen schrubbenden Maßnahmen diese aus seinem Gesicht entfernt werden kann. Genauso wie die dunkelroten Flecken auf der Buchenholzarbeitsplatte.
Doch durch die hübsch aufgeheizte Küche zieht ein lieblicher Duft nach frischen Gelee und im Kühlschrank steht eine sehr große Schüssel Quark, die mit Sahne, Ahornsirup und dem restlichen Brombeersaft verfeinert, einen hervorragenden „heißer-Nachmittag-und-kein-Eis-im-Haus“-Trost sein wird.
Später darf das jüngste Kind Etiketten für die Geleegläser beschriften und ich werde die immerhin sieben Gläschen mit Stoffhäubchen versehen und mich dabei wahnsinnig mütterlich und hausfraulich fühlen. Für den harten Winter vorgesorgt, etwas für die Vorratshaltung getan. Hach.