Tagesablauf?

24. Juli 2008

Frau Traumberg schildert anschaulich den ihren und fragt nach dem meinen: dem Tagesablauf in der Grünen Villa

Derzeit gibt es keinen festen Ablauf, denn es sind Ferien. Die Kinder schlafen lange, frühstücken spät, das Mittagessen findet noch später statt oder gar nicht, weil kein Kind mehr daheim ist oder als Picknick irgendwo. Abendessen gibt es genauso spät oder gar nicht … Schlafenszeit ist aufgehoben, jeder fällt irgendwann um. Naja, spätestens um halb elf liegen sie in ihren Kojen. Falls ich das kontrollieren kann, denn manchmal sind sie bei Oma und Opa, bei Freunden oder im Zeltlager.

hätten Sie noch´n Minütchen?

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Das große Kind ist mit den Kumpels im Zeltlager, das kleine Kind mit dem besten Vater meiner Kinder in einer Jugenherberge. Das bedeutet: drei Frauentage für Töchterlein und mich.

Frauentage sind etwas ganz Besonderes, weswegen sie auch mit besonderem Inhalt gefüllt werden müssen. Heute zum Beispiel waren wir gemütlich einkaufen, damit wir für den Mädchenfilm am Abend (wir schwanken noch zwischen Amèlie und Aschenbrödel) etwas zum Knabbern haben. Chips und einen kleinen Becher Eis – perfekt.
Danach haben wir fast zwei Stunden im Garten gearbeitet und unser Abendessen in Form von fünf sehr dicken Kartoffeln ausgebuddelt. Bohnen brechen wir später ab.
Weil es richtig heiß wurde, säuberten wir das Plantschbecken und befüllten es neu, denn später, nach der Siesta, die jetzt stattfindet, wollen wir darin einen Fruchtcocktail zu uns nehmen und unseren Urlaub auf Terrassien genießen.

Morgen lackieren wir die Küchenschränke. Dazwischen und eigentlich dauernd sagen wir uns, dass wir uns lieb haben, es uns so richtig SAUgut geht und dass es auch mal richtig großartig ohne diese vielen Jungs und Männer ist.

(möchte trotzdem keine Einzelkindmutter sein, das ist ja RICHTIG anstrengend!)

entweder/oder

22. Juli 2008

Entweder für mindestens dreistellig neue Küchenfronten, weil die alten deutliche Bobbycar-Spuren haben …

… oder für knapp 40,- Euro Acryllack samt Rolle und Pinsel.

Raten Sie mal. Aber Sie kennen mich ja.

(die Farbe allerdings … ist nicht rot)

Geocaching

22. Juli 2008

ist eine moderne Form der Schnitzeljagd. Statt irgendwelchen „unauffälligen“, aus Ästen gelegten, Pfeilen im Wald zu folgen oder kniffelige Rätseln in Reimform zu lösen (ok, das gibt´s wohl auch), gibt man interessante Zahlenkombinationen in sein schickes GPS ein, woraufhin dieses aufgeregt piept, wenn man in die Nähe des Schatzes gewandert ist.

Sie hatten gefragt, welches GPS man benötigt. Keine Ahnung, ich bin kein Technikfreak. Der beste Vater meiner Kinder hat eines gekauft, er und die hinreissenden Bestien können wunderbar damit umgehen, ich hatte es schon mal in der Hand. Es ist ein „Garmin etrex VISTA HCx“. Ich hoffe, das half Ihnen weiter :-)

Informieren über das Geocaching kann man sich hier:

geocaching.com

geocaching.de

opencaching.de

Geocaching macht Spaß. Man sollte jedoch vermeiden, seinen Kindern vom großartigen Schatz, den es zu finden und zu heben gilt, zu erzählen. Manchmal besteht der „Schatz“ nur aus einem kleinen (Film)Döschen (die ältere Generation, die Prä-Digital-Generation, kennt diese Dosen noch) in denen sich Zettel befinden, auf die man Datum, Uhrzeit und seinen Namen schreibt – das Logbuch. Manchmal finden sich auf diesen Dosen Koordinaten für einen weiteren Cache, manchmal auch ein Codewort, das man dann in einem Oppenheimer Geschäft sagen muss, damit man lecker belohnt wird. Manchmal sind die Schatzdosen größer, dann befinden sich neben dem Logbuch ein paar Dinge, die eigentlich niemand braucht mit in der Dose. Irgendwelcher Krimskrams, der entweder zum Gruselwichteln oder eben zum Schatzdosen befüllen taugt. Sollten Sie da draußen mit dem Geocachen beginnen, können Sie sich ja, genau wie wir, vornehmen, interessantere und schönere Dinge in diese Dosen zu füllen, denn diese Dosen sind letztlich eben doch das, was jüngere Kinder motiviert. Größere Kinder (und wir junggebliebenen Erwachsenen) haben Freude an der Suche, am Herausknobeln von neuen Koordinaten und am Aufenthalt an Orten, die man vorher niemals beachtet oder entdeckt hätte.
Wenn Sie das Geocachen beginnen, werden Sie in kürzester Zeit feststellen, dass es so was wie den „normalen Sonntagsspaziergang“ einfach nicht mehr gibt. An einer alten Mauer vorbeigehen ohne an den Steinen zu wackeln, auf eine Bank setzen, ohne unter die Sitzfläche zu fühlen, einen Trampelpfad entdecken, ohne direkt an dessen Ende einen Schatz zu vermuten – das geht nicht mehr. Sie werden irgendwann in Mauerspalten greifen, wohl wissend, dass vielleicht nur Spinnweben oder was ganz Ekliges darin liegt – vielleicht aber auch ein Döschen. Sie werden so tun, als würden Sie sich nur Ihre Schuhe binden, dabei suchen Sie gerade unter diesem Geländer nach einem Filmdöschen, das vielleicht ja mit einem Magnet befestigt ist. Sie werden ohne zu zögern in Brennnesseln und Brombeeren herumkriechen, weil ihr GPS Sie angepiept hat. Sie werden verzweifeln, weil Sie dieses doofe Ding nicht finden, trotz Spoilerbild und verschlüsseltem Hinweis.
Und wenn Sie dann diese Plastikdose in der Hand haben, ihren Namen, das Datum und die Uhrzeit eingetragen haben, dann ist das ein echtes kleines Erfolgserlebnis. Sie verstecken das Döschen wieder ordentlich und grinsen in sich hinein, weil Sie endlich so eine Art Abenteuer erlebt haben, so wie früher die „Fünf Freunde“, die ja auch immer irgendwo herumgekrochen sind und aufregende Sachen fanden. Und weil die drei Spaziergänger, die da quatschend an Ihnen vorrübergehen, so gar keine Ahnung haben, was da hinten, unter diesem Stein, liegt.

Sie können jederzeit damit aufhören. Denn manchmal ist die Batterie im GPS leer. Oder der Muskelkater doch zu groß. Oder es regnet in Strömen. Aber dann schauen Sie einfach auf den oben verlinkten Seiten nach, in welche Richtung Ihr nächster Ausflug gehen soll. Es gibt mit Sicherheit noch schrägere Hobbies. Glaube ich.

Gerade eben die vielen Bilder der Geburtstagsparty der Freundin, die nie Zeit hat gesichtet und sortiert. Den eigenen doch sehr auffälligen Schopf ziemlich oft darauf entdeckt und an einem Bild hängengeblieben:

Die Falten sind nicht mehr zu verleugnen, die Goldzähne blitzen, die Augenbrauen sind schief gezupft und garantiert hätte Heidi leider kein Photo für mich. Aber hey! Ich wünschte, ich hätte mich vor zwanzig Jahren so schön und sicher in meiner Haut gefühlt, wie ich es heute tue.

Früher hätte ich Photos von mir nur mit dem linken, blinden Auge betrachtet. Oder mich unter dem Tisch versteckt, um nicht auf´s Bild zu kommen. Bedeutet das jetzt, dass ich irgendwie im Reinen mit mir bin? Gar kein übles Gefühl.

(Antworten zu den GeoCaching-Fragen morgen)