Was übrig bleibt:

25. Dezember 2009

Soßenflecken auf der Tischdecke, ein zerbröseltes Plätzchen unter dem Sofa und ein Wachsfleck von der zu heftig ausgepusteten Kerze auf dem Parkett.

Für die Kindelein schafften wir Griffe zum Wegwerfen an :-)

(wissen Sie, was da auf dem Bild gezeigt wird?)

Und für die ganze Familie gab´s die ravenden Hasen für die Wii.

Und als die Kindelein dann endlich gegen elf müde gespielt waren, durften die allerliebste Freundin, der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib auch noch mal ran.

Heute habe ich Muskelkater im Bauch vom vielen Lachen und die bittere Erkenntnis gewonnen: in mir steckt kein Funken Wii-Musikalität, ich hau beim Schlagzeug souverän neben dem Takt. Dafür bin ich gut im Mähdrescherfahren. Und beim Gnusurfen bin ich die Queen.

Morgen früh schieben wir einen Krustenbraten ins Rohr, den wir dann mit zu den Schwiegereltern nehmen. Die Schwagerfamilie treffen wir dort und unter Omas Baum liegen dann noch zwei, drei Sachen, die auf Kinderwunschzetteln standen. Auf meinem Wunschzettel für morgen steht nur, dass der Braten einigermaßen gelingen möge und dass die fiebrigen Wangen des hustenden, jünsgsten Kindes bis dahin verschwunden sind.

Heute übrigens ein von den Kindern und uns heißgeliebter Gammeltag in allergemütlichsten Klamotten mit einem viertelstündlichen Alibi-Spaziergang bei Sturm und Regen. Genießen Sie die restliche Weihnachtszeit!

fertig!

24. Dezember 2009

Mit vereinten Kräften wurden alle Geschenke verpackt und unter dem Baum drapiert, damit die Kindelein den ganzen Tag neugierig drumherum schleichen können. Unser Baum ist übrigens ausgesprochen charmant, an manchen Stellen scheinen Äste zu fehlen, an anderen Stellen ist er ein bißchen schief. Er ist mit Worschtkordel an der Wand fixiert und irgendwie passt er ganz toll zu uns :-)

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Erfreulicherweise sind einige meiner Last-Minute-improvisierten-Weihnachtskarten doch noch angekommen! Allerliebste Frau Brüllen, der beste Vater mener Kinder hat frankiert, ohne auf Adressen zu achten (ich hab ihn auch nicht eigens darauf hingewiesen). Entweder kommt Ihre Karte nun nie an oder Sie müssen eine horrende Nachzahlung leisten. Beides tut mir entsetzlich leid, trotzdem wünsche ich mir ersteres.

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Eine frohes Fest Ihnen da draußen!

Kurz vor knapp

23. Dezember 2009

hat mich irgendein Virus erwischt, weswegen sich all die feinen Sachen wie Weihnachtsblasen und das „mit Wein und der allerliebsten Freundin auf dem Sofa versacken“ erledigt haben. Ich schlucke nämlich Paracetamol gegen Fieber, Kopf- und Nebenhöhlenschmerzen und Gelomyrtol für das besondere Geschmackserlebnis.

Ist schon interessant, dass das Immunsystem immer dann abkackt, wenn „Entspannung“ angesagt ist.

Ich hab immer noch kein einziges Geschenk eingepackt und er Weihnachtsbaum ist noch kahl. Dafür ist er hinreissend schief und duftet ganz toll. (Letzteres glaube ich zu riechen, kann natürlich auch das Menthol der geschluckten Kapseln sein.)

Meine Weihnachtsstimmung gleicht dem Wetter da draußen: lau und matschig.

(machen Sie was Besseres draus!)

frank und frei verkünde ich:

22. Dezember 2009

alle Geschenke sind im Haus. (alle, bis auf die von Töchterlein gewünschte Armbanduhr, doch ich traue mich auf gar keinen Fall, da irgendetwas auszusuchen, ohne dass sie dabei ist)

Das allerletzte Geschenk erstanden wir vor zwei Stunden in einem dieser riesigen Elektrofachmärkte und zwar in dem, der gerade von einem eher minderbegabten Komiker beworben wird. Im Grunde genommen führt diese Werbung ja dazu, dass ich in den „dort kaufe ich nie wieder was“-Streik treten möchte, aber die Lavalampe für 14,- Euro für das große Kind ließ mich dann eben doch die Prinzipien vergessen. Inkonsequent, leider.

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Morgen beginnt also das große Einpacken. Und ich werde, wie in jedem Jahr, bittere Flüche ausstoßen, mir, ebenfalls wie in jedem Jahr, schwören, dass ich im nächsten Jahr früher mit dem Einpacken beginne und ausserdem nur die Geschenke einpacke, die auch WIR verschenken und nicht noch die Geschenke, die für die Großeltern gekauft haben, damit die ihren Enkeln etwas schenken, was die sich dringend wünschen. Ich werde schimpfen, weil der TesaAbroller nicht aufzufinden ist und die große Papierschere garantiert in einem der Kinderzimmer liegt. Das Geschenkpapier wird sich zerknüllen und zerknautschen und wenn ich das Tesa an der falschen Stelle anklebe, wird es sich nur mit der obersten Schicht des Papiers wieder ablösen lassen. Beim vorletzten Päckchen wird mir auffallen, dass ich nicht mehr weiß, für wen welches Geschenk ist und beim Einwickeln des letzten Päckchens wird mir erst beim Zukleben desselben auffallen, dass ich die Packung mit dem Kräuselband erwischt habe und die muss nun mal nicht eingepackt werden.

Wie in jedem Jahr werde ich die eingepackten Päckchen betrachten und mich fragen, ob ich tatsächlich das Richtige ausgewählt habe. Und wie jedes Jahr werde ich dann zum Weihnachtsblasen gehen, Glühwein trinken und mich auf den folgenden Tag freuen.

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Als wir letzte Woche nochmal rasch im blaugelben Möbelhaus waren, nahm ich mir solch ein Magazin, das immer im Family-Shop liegt, mit. Als Beilage darin gab´s ein aufwändige verpacktes Stück Küchenkrepp. Etwas ganz Tolles, Innovatives! Ein Stück Küchenkrepp, bereits mit Allzweckreiniger zum Lösen von Fett und Schmutz getränkt, das nur noch angefeuchtet werden muss, falls man mal den Tisch abwischen will oder so. Das ist doch mal eine grandiose Idee! Ein nasses Papiertuch zum Tisch abwischen! Ich nahm da bisher immer einen Lappen. Und einen Tropfen Spülmittel, wenn´s sehr dreckig war. Bin ich altmodisch.

(für die Rubrik: Dinge, die die Welt nicht braucht)

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Während der beste Vater meiner Kinder nun mit den drei großen Jungs irgendwelche Missionen bei BattleFront (=total unpädagogisches Ballerspiel) erfüllt, an vier vernetzten Rechnern, versacke ich mit dem jüngsten Kind und dem Töchterlein vor dem Fernseher. Harry Potter, zweiter Film, ist gewünscht und ich finde: Ferien sind einfach ganz, ganz toll, weil dann diese Schlafenszeit-Sache völlig unwichtig geworden ist.

Regen auf Schnee

22. Dezember 2009

und die pudrigen zehn Zentimeter von heute nacht verwandeln sich in braunen Matsch. So ist das hier im milden Rheintal. Um so mehr freut es mich, dass die Kinder gestern Schlitten fahren konnten.

(und vielleicht gibt´s ja noch mal Schnee, jetzt wissen die Niersteiner Wolken ja, wie´s geht)

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Als ich gestern abend, nach einem erfreuten Blick in die schneiende Nacht hinaus, enthusiastisch in mein Bett sprang, passierte es: der Sprungrahmen krachte und ich saß in einer Kuhle. Zwar vesicherte mir der beste Vater meiner Kinder, dass dies normale Materialermüdung sei, aber wahrscheinlich hat er mir, nur weil Weihnachten vor der Tür steht, nur nicht sagen wollen, dass das Ding unter meinem Gewicht zusammengebrochen ist.

Geschlafen habe ich dann doch noch, sogar sehr gut, auf einer Tischplatte, die der beste Vater meiner Kinder auf den gesprengten Sprungrahmen gelegt hatte.

(muss mal nachsehen, ob die jetzt Sprünge hat, die Tischplatte. Weil dann esse ich nie wieder was.)

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Gestern erfuhren wir, dass die römischen Jungs nicht, wie verabredet, heute abgeholt werden, sondern doch erst morgen und ich reagiere da erstmal mit einen unflexiblen Wutanfall. Nicht weil mich die Jungs stören, sondern weil ich diese Situation in den letzten Jahren viel zu oft erlebt habe und weil es für mich bedeutet, einen weiteren Tag in Habachtstellung verbringen zu müssen, denn eine Abholuhrzeit … gibt es nie. Grmpf.

(familieninterne Querelen, aber das dachten Sie sich garantiert schon)

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Der beste Vater meiner Kinder und das Töchterelein sind auf der Suche nach dem perfekten Baum und ich bin wirklich sehr gespannt, ob sie sich einigen können.

(der perfekte Baum für mich wäre in diesem Jahr: winzig. Und schmal. Und nicht-nadelnd. Und umsturzsicher an die Wand getackert.)

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Während ich täglich hierhin klicke, in freudiger Erwartung auf ein neues Kind (und von Treppenstürzen will ich nix mehr lesen!), wage ich es kaum, in einem anderen Blog das Passwort zu tippen. Dort bangt eine Mutter um ihr Kind und hohle Worte sind das einzige, was ich zum Trost anbieten kann. Freud und Leid in einer Blogrunde, das Leben ist ganz schön gestrafft, in Kleinbloggersdorf. Bleiben die großen Entfernungen. Mal eben zum Gratulieren rübergehen klappt leider genausowenig, wie die Frau, bei der wir einst einen wundervollen Urlaub hatten, mal in den Arm zu nehmen. Und das ist der Punkt, an dem ich das Bloggen und das Lesen in Blogs verfluche. Diese scheinbare Nähe, diese Anteilnahme, dieses Mitleben … lässt sich nicht konsequent zu Ende bringen.

(es ist gerade nicht drin, diesen Gedanken zu Ende zu bringen, die Jungs sind erwacht und wollen den Kühlschrank leerfuttern)