Adventsbloggen am 13.12.22

13. Dezember 2022

Klirrende Kälte draußen! Na gut, vielleicht nicht klirrend, aber doch unter null Grad und das sogar tagsüber. Die Entenpools frieren zu und müssen alle drei Stunden geknackt werden, damit die Enten,denen diese Temperaturen völlig egal sind, baden können. Baden ist für Enten zur Gefiederpflege wichtig, also müssen wir die Eisschollen aus dem eisigen Wasser heben und mit lauwarmem Wasser auffüllen.

Die neue Rampe, die von der Terrasse in den Garten führt, ist genauso rutschig wie die alte und das Edelstahlgeländer ist so kalt, dass ich mit der Hand kleben blieb. Und direkt „Mutprobe“-Erinnerungen von Zungen an Laternenpfählen oder, noch schlimmer, Bahnschienen hatte. Der Gatte hüpft angstfrei und elegant, die Gießkanne mit dem warmen Entenwasser schwingend, auf der Rampe von Gitterrost zu Gitterrost und behauptet, das sei kein bißchen rutschig. Ich hingegen taste mich, die Hände in die Ärmel gezogen, damit ich mich festhalten kann,wie eine sehr alte Frau die Rampe hinunter. Die allerbeste Freundin ist bereits filmreif von der Rampe gekullert, das möchte ich nicht nachmachen. Den regelmäßigen Entenpooldienst muss jetzt eben der frostsichere Gatte übernehmen.

Und was ist heute noch passiert? Nichts.

Das Angebot für die Duschkabine ist beim Installateurchef eingetrudelt, noch ohne Zeichnung, dafür 80,-€ teurer als gedacht, erfuhr ich. Der Gatte erfuhr dann später, dass die Zeichnung mittlerweile da sei und dass unser Sonderwunsch „zwei Türen, bitte“ den ganzen Spaß nicht 80,-€ sondern 1500,-€ teurer macht und wir beschlossen spontan, dass eine Tür doch eigentlich auch in Ordnung ist. Der Installateurchef fragte übrigens beim Duschkabinenhersteller nach, wie sich diese Preisgestaltung erklären lässt. Viele leere Worte um Aufhängungen und Schienen, aber letztlich keine Erklärung. Dafür aber das Angebot, bei online-Bestellung einen Rabatt von 1% zu gewähren. Nachdem wir fertig gelacht hatten, orderten wir die Duschabtrennung mit einer 80cm breiten Tür. Wetten werden angenommen, wann diese geliefert wird. ich tippe auf 10. Februar und hoffe, damit nicht allzu optimistisch zu sein. Und noch ein Heizkörper-Update: kein Heizkörper, das Bad bleibt kalt. Ich warte darauf, dass die Toilettenspülung eingefriert. ;)

Schön heute war die kurze Nachricht von den Neffen: sie kommen nächste Woche und bleiben ein paar Tage. Und da die Tochter und der Große ebenfalls kommen, erwarten uns mindestens zwei der lustige, feuchtfröhliche Abende zusammen mit dem Opa und den ganzen alten Geschichten. Ich freue mich so sehr darauf! Die Neffen haben früher viel Zeit mit unseren Kindern verbracht und obwohl sie sich selten sehen und unterschiedlichste Leben führen, passt es immer, wenn sie alle fünf zusammentreffen. (großes, sentimentales Hach!)

Ebenfalls schön war das Adventstreffen der Weltladen-MitarbeiterInnen. Die Jüngste ist 45 Jahre, die Älteste 85 Jahre, an Gesprächsthemen mangelt es natürlich nicht. Allein über die „Kundenbegegnungen“ ließen sich Bücher schreiben. Der Kassenwart berichtete kurz: Oktober und November liefen großartig. Das Weihnachtsgeschäft ist schlechter als letztes Jahr. Die Menschen fahren wieder nach Mainz für die Weihnachtsgeschenke und vergessen den Weltladen vor der Tür. Schlecht geht es dem Laden trotzdem nicht, alle MitarbeiterInnen bekamen einen Zuschuss für Ehrenamtliche. Auch mal schön und das erste Mal seit … äh … dreißig Jahren.

Jetzt noch ein paar Minuten mit dem Gatten auf dem Sofa sitzen, ein bißchen Musik hören und dann ins Bett. Die letzten ungestörten Nächte genießen, bevor mich ein Hundebaby nachts über die vereiste Rampe in den Garten jagt.

Adventsbloggen am 12.12.22

12. Dezember 2022

Wir erwarten Hundenachwuchs! Nein, Lola ist nicht trächtig, wir haben einen kleinen Rüden adoptiert.Vier Monate ist er jung und obendrein zahnschmerzsüß. Seine Mutter ist eine Bracke, sein Vater ist unbekannt, wahrscheinlich wird er so groß wie Lola. Genau weiß das aber niemand.

Nachdem ich auf Instagram von unserem Nachwuchs erzählt hatte, trudelten viele, viele Herzchen und begeisterte Nachrichten ein, aber natürlich auch diese überflüssigen, dezent übergriffigen Nachrichten: „Was sagt denn der Franz dazu?“ oder „Haben Sie sich das gut überlegt?“ oder, mein persönliches Highlight, „Muss es denn ein Welpe sein? Die Tierheime sind voll mit älteren Hunden!“

Das ist so lästig, aber ich stelle das jetzt mal klar: wir haben uns mit Franz ans Feuer gesetzt, ihm tief in die Augen gesehen und „Lieber Kater, ist es in Ordnung für Dich, wenn hier ein Hundekind einzieht? Kannst Du das aushalten, bist du damit einverstanden?“

Was soll er denn sagen? Er wird genervt sein, er wird einen Flaschenbürstenschwanz zeigen, sowie der Welpe an ihm vorbeidotzelt. Er wird fauchen und murren und dem Kleinen, genau wie Lola und den Katzenkindern damals, eins auf die Nase hauen, wenn er ihm zu nahe kommt. Und dann wird sich die Lage beruhigen und ein stilles Dulden wird sich einstellen. Und wenn nicht, dann muss er halt ins Tierheim, er ist ja schließlich lang genug bei uns gewesen. (NICHT ERNST GEMEINT!!)

Und ob wir uns das überlegt haben? Nö. Wir trudeln pfeifend und singend durchs Leben und kaufen alles, was uns einfällt. Selbstverständlich haben wir uns das gut überlegt. Menschen.

Und die Sache mit dem Welpen … wir trauen uns diese armen Tierheimhunde einfach nicht zu. Die „Notfellchen“, die ein schlimmes Leben im Zwinger hatten und jetzt eine feste Hand brauchen. Oder die Coronaüberbleibsel. Angeschafft und wieder abgegeben, weil die Zeit im Home Office endete. Können noch nix, sind aber wissbegierig. Alleine bleiben sie nicht und dass das Sofa nicht ihnen allein gehört, muss ihnen behutsam beigebracht werden. Dann die ganzen „Rohdiamanten“, die nur in einen Haushalt ohne Kinder, Artgenossen oder andere Tiere abgegeben werden „und ein Maulkorb sollte auf jeden Fall kein Problem sein“. Das ist schwierig, ich habe Angst, diese Tiere völlig zu vermurksen. Oder selbst sehr unglücklich zu werden.

Ich habe viel Zeit auf Tierheimseiten verbracht und die ganzen Hundeomas und -opas, die dort herumsitzen, die aus fiesen Haltungen herausgeholten Hunde, die aus Qualzucht befreiten Hündinnen gesehen… es zerreißt mir das Herz und ich möchte sie alle nehmen. ihnen zeigen, dass sie es auch gut haben können. Aber das passt halt gerade nicht in unsere Pläne. Wir wollen einen aktiven Hund, der mit uns die ganz großen Touren läuft. Und wir wollen noch einmal einen Welpen großziehen.

Mal sehen, was in fünfzehn Jahren ist. Vielleicht ist dann die Zeit reif für Hundesenioren. Wir hatten einen Nachbarn, mittlerweile ist er verstorben, der sich die ungeliebten, alten, riesigen Hunde aus dem Tierheim holte. Neufundländermischlinge, so groß wie ein Zweisitzersofa. Schwerhörig, mit Rheuma oder Nierenproblemen und fern von süß oder niedlich. Die letzten drei, vier Lebensjahre verbrachten sie bei ihm, der letzte Hund hieß Dino. Dinos Herrchen konnte selbst nicht mehr laufen und fuhr mit dem Auto im Wingert neben seinem Hund her. Bis auch das nicht mehr ging, dann sprang ein Hundesitter ein, der Dinos altersbedingte Verdauungsprobleme mit einer Schneeschaufel vom Gehweg kratzte. Ich habe Dino etliche Male auf der Straße eingesammelt und heim gebracht, jede läufige Hündin im Umkreis ließ Dino zum Ausbrecher werden. Als Dino eingeschläfert werden musste haben wir anderen Hundehalter mitgetrauert.

Vielleicht adoptieren wir in zwanzig Jahren auch einen Dino. Aber heute freuen wir uns erstmal riesig auf einen quirligen, niedlichen Welpen.

Adventsbloggen am 11.12.22

11. Dezember 2022

Was für ein wunderbarer, energiegeladener, produktiver Tag!

Die Kopfschmerzen am Morgen verschwanden mit Ibuprofen, die Morgenmuffeligkeit nach einem Blick aus dem Fenster: ein Hauch von Puderzucker! Wie freundlich und hell das ganze dürre Gestrüpp in Garten und Wingert aussieht, wenn ein bißchen Schnee darüber liegt!

Der Gatte und ich zogen mit dem Hund los. Eine kleinere Runde, damit mir ein bißchen Kraft für den Tag übrig bliebe. Es schneite sacht vor sich hin, beim Gehen wurde mir warm, der Hund war brav und mit dem Gatten neben mir ist sowieso alles besser. Eine perfekte Hunderunde und das Tollste: ich war hinterher nicht reif fürs Sofa.

Stattdessen frühstückten wir gemütlich und schafften es tatsächlich hinterher, hübsche Handtuchhaken für das Bad zu finden und zu bestellen. Eine Kröte gekillt, bleibt noch die Toilettenpapierhalterungskröte. Ich habe übrigens auch einen farblich ins neue Bad passenden Pömpel für horrendes Geld bestellt und nein, das ist mir nicht peinlich.

Nach dem virtuellen Einkaufsbummel rührte ich Teig für Schneeflocken zusammen und stellte diesen zum Abkühlen in echtes Schneegestöber. Die Schneeflocken gelangen vermutlich nur deshalb außergewöhnlich gut, behauptet jedenfalls der Gatte.

Während ich die Küche oben gründlich einwutzte (ist Plätzchen backen ohne Mehlwolken möglich?) und wieder gründlich reinigte, wurde an der Küche unten weitergebaut. Bis zum Ende der Woche wird sie wohl fertig! Dann kann das Schlafsofa gestellt werden (gegenüber der Küchenzeile) und die Tochter darf als erste Besucherin die Wohnküche des Jüngsten auf Tauglichkeit testen.

Der Rest des Tages verging mit dem Betrachten sehr vieler Bilder und Videos, dem Treffen einer Entscheidung und der Zubereitung des Abendessens. Über Letzteres kann ich mehr erzählen, es gab Nudeln mit Rosenkohl und Zitronensoße. Vom Rest erzähle ich, wenn wirklich alles spruchreif ist.

Unbedingt erwähnenswert ist, dass der Tag kopfschmerzfrei blieb, dass ich nur eine kurze Mittagsruhe brauchte und dass ich sogar jetzt, recht spät am Abend, nicht das Gefühl habe, nicht mal mehr die Zahnbürste heben zu können. Vielleicht krieche ich gerade mal wieder aus einem Long COVID- Tal heraus und ja, das werde ich genießen und ausnutzen.

Adventsbloggen am 10.12.22

10. Dezember 2022

Mit leichten Rückenschmerzen aufgewacht, das ewige irgendwo Herumhängen rächt sich. Ich erwog, eine Yoga-Einheit zu turnen, doch der Leidensdruck ist noch nicht groß genug. (Realitätscheck: eine Einheit Yoga würde mich für zwei Stunden zum Ausruhen auf das Sofa schicken) Nach den üblichen haushaltlichen Handgriffen ging es dem Rücken besser, nach einem Gang zum Metzger tat nichts mehr weh.

Beim Metzger war ich die einzige Kundin, weswegen Zeit für ein längeres Schwätzchen blieb. Zuerst über das Wetter, weil einige winzige Schneeflöckchen wirbelten, danach der Schwenk zu früheren Wintern, zu den echten Wintern, als der Schnee tagelang auf Steig und Fuchsloch lag und die Kinder ewig Schlitten fuhren. Damals war alles besser, auch die Spritpreise und die Sommer waren auch noch nicht so heiß. Klimaerwärmung gibt es wohl wirklich, aber was soll man da als kleines Rädchen schon tun? Ich hatte Ideen und Anmerkungen, sollte aber eigentlich nur zuhören. Immerhin durfte ich erzählen, dass mein Handy sämtliche Alarme gedudelt hatte und ich auch die Sirenekurz nach elf gehört hatte. Weitere Kundschaft betrat den Laden und ich ging mit einem Kilo Rinderhack heim. Ich mag diese kleine Schwätzchen, selbst wenn sich meine Einkaufszeiten dadurch manchmal verdoppeln.

Daheim schnippelte und rührte ich die Zutaten für die Lasagnesoße zusammen. Je länger die vor sich hin köchelt, desto besser schmeckt sie.

Ein Stockwerk tiefer schraubte, sägte und bohrte der Gatte mit seinen Söhnen an den Küchenmöbeln herum und ich sage es ganz ehrlich: es wäre total ok für mich, wenn dieses Projekt endlichendlichENDLICH abgeschlossen wäre. Das wird aber noch dauern, denn ausmessen, ausrichten und wieder von vorne wegen doch nicht sicher braucht halt ein paar Stündchen. Ganz kurz hielt ich die Luft an, als der Gatte beruflich an den Rechner gerufen wurde, ich sah Küchenbau, Abendessen und das Wochenende verpuffen, doch am Ende war es nur ein knappes Stündchen im Arbeitszimmer.

Der Große zog die Lasagneblätter aus dem Pastamaker und ich schichtete Blätter, Soßen (Fleisch und Béchamel) und sehr viel Käse in der größten Auflaufform und weil es noch reichte, auch noch in der kleinen Glasform, damit der arme Große nicht hungern muss. Was er selbstverständlich nicht tut, weil er a) in einer hervorragenden Kantine essen kann und b) kochen kann und das auch tut. Aber manchmal habe ich „fürsorgliche Mutter“-Anwandlungen und muss ihm Gekochtes oder Gebackenes mitgeben.

Nach dem Abendessen verabschiedete sich der Große, der Gatte und der Jüngste gingen noch ein bißchen ausmessen und ausrichten. Mittlerweile sieht das da unten schon aus wie eine Küche!

Ich landete mit dem Tablet auf dem Sofa. Für unser neues Bad fehlen noch Kleinigkeiten. Handtuchhaken! Und ein Toilettenpapierhalter. Für beides habe ich in Mainz keine passenden Geschäfte gefunden und das, was die Baumärkte bieten, gefällt mir nicht. Online finde ich aber auch nichts und mittlerweile weiß ich schon nicht mehr, was mir eigentlich gefällt und ob es wirklich signifikante Designunterschiede bei Handtuchhaken gibt. (Doch, gibt es!) Der Gatte ist mir da auch keine Hilfe, weil er die praktische „schau mal, lässt sich ankleben“-Lösung vorzieht. Beinahe verständlich, nach dem vielen messen, ausrichten, bohren und schrauben in der Küche.

Weil es keine großen Entscheidungen mehr von mir verlangt, werde ich jetzt jede Menge Obstkisten bei Crowdfarming ordern und mich danach mit einem Buch ins Bett verziehen.

Adventsbloggen am 9.12.22

9. Dezember 2022

Ein weiterer, kleiner Schritt der Badrenovierung ist getan! Der (Fenster)Schreiner war da und hat in die Lücke unter dem Badfenster, zwischen Fensterrahmen und Wandfliese, dort wo eine Fensterbank wäre, eine schmale Leiste in weißem Fensterrahmenkunststoff eingepasst. Jetzt sieht das ordentlich aus und ist kein Dreckfang mehr!

Der Fliesenleger, der auf diese Fertigstellung gewartet hat, kommt am Montag und verteilt Silicon. Danach sehen wir ihn wohl erstmal nicht mehr, seine Arbeit ist komplett erledigt. Die Rechnung hat er uns schon überreicht, sehr zerknirscht, weil sie doch ein gutes Stück höher ausfiel. Damit hatten wir aber schon gerechnet und wir finden, dass die Arbejt jeden Cent wert ist, es sieht alles ganz wunderbar aus. Ich fand es großartig, dass der Fliesenleger den ganzen Tag während der Arbeit zur Musik aus dem Radio pfiff und sang, genau so, als hätte er echt Spaß an seiner Arbeit. (falls Sie einen guten Fliesenleger suchen: Peter Laubenheimer aus Oppenheim)

Gestern morgen waren der Gatte und ich zur Coronaimpfung, heute hatten wir den ganzen Tag etwas davon. Müde, etwas matschig, leichte Kopfschmerzen und ich hatte den ganzen Tag sehr viel (imaginären) Rauch in der Nase. Gegen Abend wurde das besser und das war auch gut so! Der Gatte hatte zwei Hefezöpfe gebacken. Einen für uns und einen für den Schreinerfreund, dessen Auto wir zu Abholung der Küchenarbeitsplatte für den Jüngsten geliehen hatten. Den Zopf überreichten wir gemeinsam und irgendwie blieben wir auf ein Feierabendbier hängen. Nach dem Bier hatten wir Hunger, den der örtliche Lieblingsessenslieferant mit Pide und Falafel stillte. Danach gab es noch einen Whisky und das war dann eine andere Abendgestaltung als geplant. Der Gatte legte keinen Strom in die neue Küche und ich bemalte nicht den Rahmen des Flurspiegels und sortierte das Flurregal. Das Alternativprogramm war aber sehr schön, der für heute geplante Rosenkohl hält sich noch und jetzt muss ich schlafen, morgen wartet eine Menge Arbeit!