Adventsbloggen am 8.12.22
8. Dezember 2022
Der Tag begann mit der nächsten Corona-Impfung und endete mit einem Anruf des (Fenster)Schreiners. Morgen kommt er und bringt die Leiste unter dem Badfenster an, ende nächster Woche tauscht er die Küchenfenster aus!
Dazwischen gab es ein bißchen Hausarbeit, die Anlieferung des Gestells für die Solarplatten und eine Menge „nichts“.
Den Enten habe ich heute eine große Freude gemacht, ich habe nämlich beide Badestellen geleert, gereinigt und neu befüllt. Im Winter macht das nicht so viel Spaß und es scheint immer ein wenig sinnlos, das Entenwasser an die sowieso schon gut gewässerten Himbeeren zu kippen. Im Sommer ist das Entenwasser prima Gießwasser, jetzt habe ich halt Schlammpfützen mit Entenkacke im Garten. (Und begeisterte Enten, die in diesen Schlammpfützen mit den Schnäbeln herumwühlen.) Befüllt werden die Entenpools übrigens mit aufgefangenem Regenwassser.
Der Garten bräuchte ein bißchen Aufmerksamkeit. Im Gewächshaus gammeln die Tomatensträucher vor sich hin, die müsste ich herausreißen und der Erde im Gewächshaus ein bißchen Düngung in Form von Pferdemist gönnen. Zurückschneiden will ich noch nichts, das kommt im Frühling noch rechtzeitig, aber Gartenwege mag ich ein bißchen freischneiden. Das Laub des Walnußbaumes sollte zusammengerecht werden, das verottet nicht über den Winter. Das Laub der Obstbäume lasse ich liegen, ich bin eine faule Gärtnerin.
Die Hochbeete will ich ein bißchen freiräumen, aber sowohl die Paprikapflanzen als auch die Kapuzinerkresse stehen noch in Saft und Kraft darin, also warte ich auf den ersten Frost. In einem Hochbeet steht noch rote Bete, im anderen Rosenkohl. Letzterer hat schöne Strünke gebildet, Köhlchen sitzen aber kaum daran. Das ist schade.
Die Befüllung der Hochbeete sackt über den Sommer sehr zusammen, deswegen werde ich mit Stroh aus dem Entenstall auffüllen. Darüber kommen geschredderte Äste vom Obstbaumrückschnitt im Januar, ein bißchen unreifer Kompost und zum Schluss reifer Kompost und Erde. Die Erntemengen geben mir recht. :)
Es ist nicht richtig viel zu tun, aber selbst auf das wenige habe ich keine Lust. Wintergartenarbeiten finde ich doof. Es ist herrlich leicht, im Oktober in der Herbstsonne zu sitzen und Listen zu schreiben, was im Winter im Garten erledigt werden soll. Den einen Ast von der Eiche wegnehmen, zum Beispiel. Topinambur rausreißen. Eicheln und Eichenlaub entsorgen. Holz umsetzen, Holz sägen, das Insektenhotel ausbauen. Die Unlust hat gar nichts mit Long COVID zu tun, sondern lediglich mit den Marotten der verwöhnten Schönwettergärtnerin. :)
Vielleicht ruft mich der Garten im Januar, wenn es einen der wenigen frostklirrenden aber sonnigen Wintertage gibt.
Adventsbloggen am 7.12.22
7. Dezember 2022
Viel zu schreiben gibt es heute ja nicht, denn die „ich hänge“-Phase ist zäh. Nach einer mittellangen Hunderunde zusammen mit Oma Eis und einem gemeinsamen Frühstück passierte erstmal nichts mehr. Um das ganz deutlich zu machen: ich sitze dann auf dem Sofa und mag nicht mal Tee trinken, damit ich nicht den anstrengenden Weg zu Toilette habe. Heute habe ich Zeugs auf YouTube geschaut und bin zwischendurch immer wieder eingeschlafen, lesen und seien es nur Kleinigkeiten auf Mastodon oder Blogs waren nicht möglich.
Am späten Nachmittag konnte ich einen kleinen Punkt auf der To-Do-Liste abhaken, ich habe den Spiegelrahmen und ein Stück Sockelleiste für den Flur weiß lackiert. Der Spiegelrahmen soll noch einen Farbakzent bekommen, das geht aber erst, wenn der Lack trocken ist. Der Flur ist bis auf fehlende Sockelleistenstücke fertig und das ist schon mal sehr gut. Das Bad … tja. Das zieht sich. Wir warten auf den (Fenster)Schreiner, der nicht nur die falschen Fenster in der Küche austauschen soll, sondern auch eine schmale Leiste unter das Badfenster klöppeln soll. Erst wenn das geschehen ist, kommt erneut der Fliesenleger, um hinter Toilette, Waschbecken und eben am Fenster die Siliconabdichtung machen. Außerdem würde ich mich sehr, sehr freuen, wenn der Heizkörper endlich geliefert wird, denn, ich bin da mal ganz offen, pinkeln im eiskalten Bad macht ü-ber-haupt keinen Spaß. Kein bißchen. (Geduld, Geduld, Atmen.)
Die Solarplatten stehen nach wie vor in der Halle und ganz langsam schleicht sich der Gedanke ein, dass das vielleicht vor dem Frühling gar nichts mehr wird. Und mal sehen, wann das Angebot für die Duschkabine kommt. Das ANGEBOT! Das müssten wir akzeptieren, dann die Duschkabine beauftragen und DANN geht sie erst in die Fertigung. Es wird wohl Februar.
Immerhin! Der Jüngste und der Gatte haben gerade die zugesägte Arbeitsplatte für die Küche des Jüngsten abgeholt. In meiner momentanen wenig optimistischen Stimmung gehe ich natürlich davon aus, dass sie nicht passen wird. Darüber werde ich natürlich berichten.
Verzeihung für einen eher jammerigen Blogeintrag, aber für mehr hat das heute einfach nicht gereicht.
Hmpf.
Adventsbloggen am 6.12.22
6. Dezember 2022
Der lange Tag in der großen Stadt hat sich gerächt: sehr viel war mit mir heute nicht mehr anzufangen.
Nach einem Kontrolltermin beim Zahnarzt (alles fein) wollte ich mich nur noch hinlegen und die nächsten Jahre verschlafen. Müde bis in die Knochen, brennende Augen und so schwach, dass ich weinen wollte. Wenn weinen nicht zu anstrengend wäre.
Ich verbrachte ein paar Stunden auf dem Sofa, dösend und tief schlafend. Am Nachmittag raffte ich mich aber wieder auf (das schlechte Gewissen halt) und schaffte es immerhin noch, die Badezimmerschränke einzuräumen, das Bad zu putzen, Flur und Schlafzimmer zu saugen und die vier Garderobenschränkchen ab- und auszuwaschen. Außerdem schraubte ich vier Haken für den Badezimmertürvorhang in die Tür, sortierte Handtücher in die Rubriken Bad, Hund und Werkstatt und räumte Mützen, Tücher, Schals und Handschuhe in die zwischenzeitlich vom Gatten aufgehängten Garderobenschränkchen. Zum Kochen blieb dann keine Kraft mehr, doch das kann der Gatte notfalls auch selbst. Ich wollte sowieso nur die reife Avocado aus der einen Crowdfarmingkiste und die beiden sehr reifen Kakis aus der anderen Crowdfarmingkiste. Und danach wieder auf dem Sofa sitzen, bis ich mich aufraffen kann, im geputzten, eingeräumten, leider nach wie vor heizungs- und duschlosen Bad die unbeanstandeten Zähne zu putzen und ins Bett zu plumpsen.
Dieser LongCOVID-Scheiß nervt ungemein. Ich fühle mich, als wäre ich 30 Kilometer mit 15 Kilo Gepäck querfeldein marschiert, dabei habe ich nur das getan,was ich früher rasch vor der langen Hunderunde erledigt hätte. Kann das bitte, bitte aufhören?
Adventsbloggen am 5.12.22
5. Dezember 2022
Nachdem wir zwei Jahre pandemiebedingt bei Schnee und Eis durch die Wingerte gestapft sind und in Weinbergshütten gepicknickt haben, konnten die Freundin, die nie Zeit hat, die Schreinerfrau und ich endlich wieder die Tradition des gemeinsamen Vorweihnachtsstadtbummels pflegen!
Der Tag begann prima mit einer pünktlichen Zugfahrt nach Mainz (das ist absolut erwähnenswert!) und ging noch besser mit einem gemütlichen Frühstück weiter. Für die Ortskundigen: wir waren im Krokodil und ich kann das orientalische Frühstück sehr empfehlen. Der Milchkaffee (mit Haferdings) war auch gut.
Gestärkt zogen wir durch sehr, sehr viele Schnickeldi-, Trödel-, Ramsch-, Krusch- und Buchläden, gekauft habe ich nichts. In einem Geschäft fand ich eine Seifenschale in perfektem „neues Bad“-Rosa, die ich während des Stöberns von links nach rechts trug, am Ende aber wieder zurückstellte, wir haben nämlich eine Seifenschale und die hat nicht mal eine Macke.
Im nächsten Laden fand ich ein reizendes Schüsselchen in perfektem „neues Bad“-Rosa, für Ohrringe oder Armbänder, bestimmt ganz zauberhaft auf der Ablage hinter der Toilette. Ich trug es durch ganzen Laden, während ich über den diesjährigen Weihnachtstrend staunte, der verlangt, dass Pampasgraswedel und Makrameetroddeln in den Weihnachtsbaum gehängt werden. Ich kaufte weder neuen Baumschmuck noch ein reizendes Schüsselchen, weil es durchaus sein kann, dass sich unter den sich bereits in meinem Besitz befindlichen Schüsselchen eines befindet, das fast perfekt ins neue Bad passt.
An dieser Stelle war ich sehr stolz auf mich. Allen Verführungen wiederstanden!
Ganz kurz verschlug es uns in ein Kaufhaus,weil ich einen Wunschkochtopf in der Hand halten wollte, bevor ich ihn irgendwann hoffentlich als supermega Schnäppchen kaufen kann und dort wurde ich dann doch schwach. Kein Topf und auch kein reizendes Schüsselchen, dafür aber drei Meter Stoff in der an die Küchenabteilung angrenzenden Kurzwaren- und Stoffabteilung. Die Stoffe lagen in der „hier! Billig! Reduziert!“-Kiste und sie mussten eben mit. Keiner davon übrigens in „neues Bad“-Rosa.
Danach erstand ich noch ein Weihnachtsgeschenk-Buch und mehrere Kilo Süßigkeiten im Bärenladen, das Lecker-Weihnachtsheft und dann hatten wir wieder schrecklichen Hunger und mussten den Stadtbummeltag beim Mexikaner (El Burro) ausklingen lassen.
Die Geschäfte hatten nach dem Essen geschlossen und so bummelten wir nur noch Schaufenster schauend durch die Altstadt zum Bahnhof und beschlossen, im Frühling wieder zusammen „in die Stadt“ zu gehen. Bis dahin sollten wir uns ausreichend erholt haben.
Der Zug kam erneut pünktlich, trotz Weichenstörung auf der Strecke und der gemeinsame Heimweg vom Bahnhof (wir wohnen alle drei in der gleichen Ecke) war nach der vollen Stadt trotz Nieselregen richtig erholsam.
Daheim berichtete ich von meinen Erlebnissen in der großen Stadt und weil mein Vorhaben, die allertollsten Weihnachtsgeschenke oder wenigstens Inspirationen zu finden, kläglich gescheitert ist, werden wir vielleicht die Idee der Schreinerfreundin nachmachen. Bei Schreiners gab es letztes Jahr an Weihnachten höchstens selbstgemachte Kleinigkeiten für jedes Familienmitglied, ansonsten zählte das Zusammensein und das gefällt mir ausgesprochen gut. Mal hören, was die auf Nachfragen stets „ich bin wunschlos glücklich“ beteuernden Familienmitglieder dazu sagen.
Adventsbloggen am 4.12.22
4. Dezember 2022
Nach einer wunderbaren Feier mit sehr gutem Essen und sehr vielen hervorragenden Getränken … war dieser Tag für die Tonne. Die erste Schmerztablette um vier Uhr morgens brachte genauso wenig Erleichterung, wie die zweite um zehn Uhr, ein klassischer Kater als Strafe für zu viel Tequila.
Immerhin war ich fit genug für ein gemeinsames Adventsfrühstück mit einer ausgeschlafenen, topfitten Familie und musste die eine oder andere fiese Spitze über mich ergehen lassen, besonders vom großen Sohn, der seine Chance sah, Gemeinheiten seiner Mutter zurückzuzahlen. Das durfte er aber gerne tun, denn er hatte heute morgen, als wir noch schliefen, das ganze Geschirr und sämtliche Gläser gespült, die allerbeste Freundin trocknete ab. Die Küche war also gründlich „entfestet“ und roch nur noch ein bißchen nach Margaritas.
Der große Sohn und die allerbeste Freundin verabschiedeten sich und ich beschloss, dass der graue, fiese, verkaterte Tag am Besten auf dem Sofa auszuhalten sei. Nach zwei Stunden Sofaschlaf war immerhin die Übelkeit verschwunden, im Laufe des Nachmittags ließen auch die Kopfschmerzen nach. Der Gatte war fit genug für ein paar Kleinigkeiten rund um die Baustelle, während ich die zweite Staffel von „7 vs wild“ auf YouTube startete. Ich kennen niemanden der Teilnehmenden, das ist aber völlig egal. Ich fühlte mich gut unterhalten und dass ich natürlich nur theoretisch alles anders und vor allem besser machen würde, ist mir schon klar, das ist aber kein Hinderungsgrund, die Augenbraue spöttisch hochzuziehen, wenn das Feuermachen schon wieder nicht klappt oder das Shelter nur dilettantisch zusammengestümpert ist. (Ich käme schon gar nicht auf dieser Insel an, weil mich nichts und niemand dazu bringen würde, aus einem Hubschrauber ins Meer zu springen.)
So vertrödelte ich den Tag, aber das ist auch in Ordnung. Die Kopfschmerzen sind jetzt verschwunden, ein bißchen Tatendrang ist erwacht. Nicht genug, um über den Niersteiner Weihnachtsmarkt zu flanieren und einen Glühwein zu trinken, aber genug, um doch noch ein bißchen Wäsche zu verräumen.
Morgen früh erwache ich hoffentlich weiterhin kopfschmerzfrei, denn der traditionelle Freundinnen-Weihnachtsstadtbummel steht auf dem Programm!