Damals, als ich süße 17 Jahre jung war, das Korsett (Bostonkorsett mit Milwaukee-Aufsatz wegen Skoliose) nach dreieinhalb endlosen Jahren endlich an den Nagel gehängt hatte, meldete sich das Knie. Die lange Leidensgeschichte kennen Sie ja, ich habe hier schon ausführlichst darüber berichtet.

Damals dachte ich „was kannst du nur mal werden, so als orthopädisches Kuriositätenkabinett?“ Denn für den langen Artikel in einer Fachzeitschrift, der über mein Knie verfasst wurde, bekam ich natürlich keinen Pfennig. ;)

Krankenschwester wäre ich gerne geworden, doch wegen des Rückens riet man mir davon ab. Ich würde große Probleme bekommen, weil als Krankenschwester müsse ich ständig Menschen von A nach B tragen. Oder so ähnlich. Das leuchtete mir ein und deshalb beschloss ich Erzieherin zu werden.

Die Ausbildung schloss ich sehr gut mit Fachabitur und Studierwunsch ab, doch vorher musste ich arbeiten, der studierende Gatte musste unterstützt werden. Ich bewarb mich für die Stelle einer Erzieherin in einer städtischen Einrichtung, scheiterte aber letztlich am Tuberkulosetest. Der Pricktest schlägt bei mir nämlich immer positiv an, weil ich als Kind gegen TB geimpft wurde. Irgendwann hat man mir das mal erklärt, dass das mit aktiven und passiven Inhalten zu tun hat, aber eigentlich isses Wurscht. Ich habe keine TB und bekomme keine, muss aber jedesmal zur Sicherheit geröntgt werden, wenn ein Test erforderlich ist. So auch in diesem Fall. Das Röntgenbild zeigte eine einwandfreie Lunge, aber eben auch meine Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung) und die disqzalifizierte mich dann für die freie Stelle. Aufgrund dieser Beeinträchtigung sei mit häufigen Ausfällen zu rechnen, begründete man die Absage.

Damals war ich äußerst gefrustet, eine vierjährige Ausbildung für nichts? Welchen Beruf würde ich den uneingeschränkt ausüben können? Eigentlich konnte ich mir nur „Testschläferin für orthopädische Matratzen“ vorstellen.

Nach vielen Jahren bin ich nun tatsächlich fast am Ziel angelangt, denn mittlerweile ist die zweite Matratze zum Testen in der Grünen Villa angekommen und ich bin somit diesem Berufswunsch einen entscheidenden Schritt näher. Neben der Matratze gibt es zwei Kopfkissen und die passende Bettwäsche, die ordentlich und ausgiebig beschlafen werden wollen. (und diese Formulierung klingt schon merkwürdig, aber mir fällt keine bessere ein)


Matratze, Kissen und Bettwäsche sind von eve, genauso wie die Matratze, auf der wir seit längerem  sehr zufrieden schlafen. Die neue Matratze ist fünf Zentimeter dicker, etwas stabiler am Rand, hat einen waschbaren Bezug und wird in Deutschland produziert. Außerdem stinkt sie nicht, das war mein einziger Kritikpunkt an der alten Matratze.


Als gewissenhafte Testschläferin werde ich also demnächst berichten können, ob ich noch besser, tiefer und kuscheliger schlafe.

Abschließend noch: meine Skoliose hat mir niemals zu schaffen gemacht. Weder während der Schwangerschaften, noch beim Schleppen der Kinder. Nicht beim Renovieren der Grünen Villa und auch nicht, wenn ich stundenlang ungünstig vor einem Monitor saß. Pfft.

mutig sein

9. Oktober 2016

Mit Höhen habe ich es nicht so. Ich kann auf hohe Berge steigen und ganz entspannt die Aussicht genießen, wenn ich festen Boden unter den Füßen und vielleicht sogar noch ein Geländer/einen Fels/irgendeine Absperrung vor mir habe. Schlimmstenfalls robbe ich auf Bauch oder Hintern bis zur Felskante, das klappt schon. Sowie mir aber der feste Boden unter den Füßen fehlt, wird es schwierig. Seilbahn fahren ist eine Herausforderung, im Flugzeug fliegen ziemlich schlimm. Ich habe beschlossen, dass ich das doof und unerträglich finde und ich mich obendrein mit dem Gedanken vertraut machen sollte, in einem halben Jahr elf Stunden in einem Flugzeug aushalten zu müssen. Deshalb suche ich mir jetzt Herausforderungen, denen ich mich mutig stelle. Heute bin ich deshalb mit dem besten Vater meiner Kinder gleich zweimal über die längste Hängebrücke Deutschlands gelaufen.

Gestartet sind wir in Sosberg. Laut Webseite ist das der totale Geheimtipp :) Wenn Sie in Sosberg parken wollen, sorgen sie für Münzgeld im Geldbeutel, der Parkscheinautomat will mit passenden Münzen gefüttert werden. Haben Sie  nur Scheine (so wie wir), können Sie diese im Brückencafé wechseln lassen, „das sind wir gewohnt“, wurde uns versichert. (und gehen Sie nochmal aufs Klo.)


Zur Brücke ist es nicht weit. Knapp 1,7 Kilometer oder mit kleiner Schleife durch den Wald 1,9 Kilometer. Gemütliches Gehen ohne nennenswerte Steigungen, vorbei an abgeernteten Feldern, im Wald auf geschottertem Weg.


Der erste Blick auf die Brücke schreckte mich gar nicht so. Das sieht ja doch recht stabil aus, die Stahlseile ausreichend dick und gequälte Angstschreie hörte ich auch nicht. Alles prima.


Ich marschierte tapfer los und fand es erstmal gar nicht schlimm. Die Brücke ist 85 cm breit, das Geländer wirklich hoch und man muss sich sehr ungeschickt anstellen, um mit dem Fuß zwischen Brückenboden und Geländer zu rutschen.


Ein paar Meter weiter wagte ich einen Blick nach unten. Schlagartig wurde es mir ziemlich mulmig, denn 100 Meter bis zum Boden sind echt viel! Gleichzeitig fiel mir auf, dass man zwischen den Holzdielen auch den Boden schimmern sehen kann …


… und ich beschloss einfach stur nach vorne zu schauen. Ein Schritt nach dem anderen, atmen, durchhalten. Unglücklicherweise gab es eine Menge Gegenverkehr. Das bedeutet, dass man sich manchmal ans Geländer drücken muss. Außerdem bedeutet erhöhtes Verkehrsaufkommen auf einer Hängebrücke, dass diese ins Schwingen kommt. Das ist kein heftiges Schaukeln, aber doch eine sehr spürbare Bewegung, die man mit dem Körper ausgleichen oder sogar mit der Hand am Geländer auffangen muss. Im Grunde genommen nicht dramatisch, doch meine Phantasie zeigte mir Überschläge und Stahlseile, deren einzelne Stränge mit lautem „TWÄÄÄNG“ reißen. Die 360 Meter Länge der Brücke zogen sich sehr lange hin und ich war schweißgebadet, als ich die andere Seite erreichte. (und mein Herz schlug direkt unter dem Schlüsselbein)


Gleichzeitig war ich selbstverständlich sehr stolz auf mich und froh, nicht umgedreht zu haben. Das „jetzt hab ich versagt“- Gefühl, das völlig unnötig und irrational ist, hätte mich lange gequält. Dass ich wieder über die Brücke zurück zum Auto musste … ließ sich leicht verdrängen. (man kann auch einen wunderbaren Rundweg laufen, den traue ich mir längen- und höhenmetermäßig aber noch nicht zu, das Bein schmerzt dann doch ziemlich. Und ich soll es ja langsam angehen.)


Durch den Wald ging es knapp zwei Kilometer nach Mörsdorf. Ein kleines Dorf, das nun versucht mit den Touristenströmen klarzukommen und ein bißchen Geld zu verdienen. Verhungern oder verdursten muss deshalb kein Wanderer, wir aßen eine überraschend gute frischgebackene Waffel am Straßenrand. Zu besichtigen gab es sonst nichts, deswegen gingen wir zurück zur Brücke.


Diesmal den bequemen und sehr vollen asphaltierten Weg.


Die Brücke hing noch und sah noch immer recht stabil aus. Also lief ich einfach wieder rüber. Und tatsächlich war es beim zweiten Mal nur noch halb so schlimm, diesmal schwitzte ich nur deshalb so doll, weil die Sonne schien. Glaube ich, behaupte ich.


Richtung Auto liefen wir vorbei an Feldern voll blühender Bienenweide. Ganz wunderbar, viel schöner als wackelnde Brücken!

Zum Schluss noch zwei eher gruselige Auswirkungen, die eine neue Touristenattraktion auf Einheimische hat:


Die Hängewurst und …


die letzte Toilette. Nun ja. Viele Anwohner haben aber auch Bänke oder nette Rastplätze für Wanderer aufgestellt!

So. Ich habs also geschafft, habe diese Kröte gekillt. Und weil es so gruselig und schlimm und toll und spannend und herausfordernd war, wage ich mich demnächst auf den Skywalk.

„Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“, fragt Frau Brüllen an jedem Fünften des Monats.

Heute wird das ein kurzer Bericht, denn hauptsächlich habe ich heute zugesehen. Ich habe zugesehen, wie der beste Vater meiner Kinder mit dem gar nicht mehr so kleinen Hund zur Hunderunde aufbrach und habe vom Fenster zur Straße ein paar Worte mit der Nachbarin gewechselt.

Voller Tatendrang zog es mich ins Nähzimmer, doch letztlich sah ich dann nur der Stickmaschine zu, die viele, viele Sterne produzierte. Das Bein wollte heute dann nicht so wie ich und deshalb schonte ich mich mehr, als wirklich produktiv zu sein.

Ich schaute dem besten Vater meiner Kinder zu wie er die Terrassenmöbel einölte und dem gar nicht mehr so kleinen Hund, wie er durch den Garten flitzte.

Zwischendurch war ich immer ein bißchen gefrustet, weil heilen so schrecklich lange dauert und weil ich ständig das Gefühl habe, Zeit rinnt mir durch die Finger und ich verpasse alles.

Bevor ich wieder der Stickmaschine zusah, widmete ich mich noch diesem Päckchen, das gestern geliefert wurde.


Zum Inhalt


kann ich noch nicht viel sagen, weil erst noch ein weiteres Päckchen eintreffen muss.

Ich sah dem Großen zu als er zur Hunderunde aufbrach und war froh und dankbar, dass die ganze Familie für mich einspringt, immer noch geduldig und freundlich.

Am Abend sah ich dem besten Vater meiner Kinder zu, wie er dem Jüngsten und mir (und natürlich auch sich selbst) Flammkuchen buk und danach die Küche wieder in Ordnung brachte, während ich das Bein hochlegte.

Jetzt sehen wir dem Fernseher zu. Als echte late adopter sind wir dann auch endlich bei Netflix und „Orange is the new black“ gelandet.

Morgen wird es besser. Bestimmt.

Back mir was!

2. Oktober 2016

Am Wochenende gibt es Kuchen, so will es das Gesetz. Und wenn es keinen Kuchen gibt, dann wenigstens Hefezopf, auf den man Konfitüre streichen kann. Oder Waffeln. Am Liebsten aber Kuchen und für den sorgt der beste Vater meiner Kinder. Wir haben da eine strenge Arbeitsteilung: er backt, weil das meistens bedeutet, dass man sich mengenmäßig genau an ein Rezept halten muss. Er ist Ingeneuer, er braucht das. Ich koche. Das heißt, dass ich ein interessantes Rezept lese, mindestens drei Zutaten austausche und statt Zimt lieber Muskatnuss nehme. Das ergibt dann meistens ein ganz anderes Essen als im Serviervorschlag, aber lecker ist es immer. Genaue Grammangaben wecken den Rebell in mir.

Wir haben von Anfang an dafür gesorgt, dass unsere Kinder sich nicht von Dosenfutter, Tiefkühlkost und Tütesuppen ernähren müssen, wenn sie mal auf eigenen Füßen stehen. Oder Nudeln mit Ketchup als „kochen“ bezeichnen. Der Familiensatz dazu, der den Kindern wahrscheinlich aus den Ohren quillt, war und ist: Wer (Rezepte) lesen kann, kann kochen. (Was es mit Familiensätzen auf sich hat und was man Tolles damit machen kann, lesen Sie bitte bei Herr Buddenbohm nach, unbedingt!)

Kochen können sie also, die hinreißenden Bestien. Und backen irgendwie auch. Waffeln, Blätterteigteilchen und diverse Muffins. Aber an einen echten, richtigen Kuchen haben sie sich nicht so recht getraut. Es ist also allerhöchste Zeit damit zu beginnen, den ratzfatz wohnen sie alleine, haben Lust auf Kuchen und hängen deshalb wieder jedes Wochenende bei uns rum, womöglich mit der Dreckwäsche im Gepäck. Wer will das schon.

Zunächst erstellten die Söhne eine Liste ihrer Lieblingskuchen. Der beste Vater meiner Kinder sortierte diese dann nach Schwierigkeitsgrad und der Jüngste buk somit gestern abend seinen ersten Käsekuchen!


Natürlich dauerte das alles etwas länger, doch sämtliche Hürden wie das Trennen der Eier und genug Knetteig übrig haben, damit die Mutter naschen kann, wurden erfolgreich gemeistert.


Heute morgen gab es zum Frühstück einen perfekten Käsekuchen. Und eine gute Portion Stolz.

Noch einmal Käsekuchen ohne direkten Support backen und dann wagt sich der Jüngste an einen Chocolate Fudge Cake.


Das Rezept für den Käsekuchen hat der beste Vater meiner Kinder von seiner Mutter bekommen, damit wir nicht dauernd beim Bäcker Kuchen kaufen mussten. Als der Große ca. drei Jahre jung war, litt er oft unter Mittelohrentzündungen. Gegen Schmerz, Fieber und Entzündung gab es Zäpfchen und die Ohrenentzündungsmütze (lila, mit grünen und gelben Ringeln) für die Seele bitte „ein Tück Täsetuchen“. Da wir genau gegenüber des Bäckers wohnten, war der Wunsch schnell erfüllt, aber ich sage Ihnen, das wurde wirklich teuer. Seitdem backt der Mann selbst und weil das Rezept nicht gut lesbar ist, tippe ich es ab:

Käsekuchen

Knetteig aus

200g Mehl

100g Zucker

1Pckg Vanillezucker

1 Ei

100g Sanella

2gestr. TL Backpulver

Füllung mischen aus

1 kg Schichtkäse oder Magerquark

200g Zucker

1Pckg Vanillepudding

125g Sanella (flüssig = erhitzt)

3 Eigelb

***

3 Eiweiß zu Schnee schlagen, unterheben

Eine Springform (28 cm ø) einfetten und mit Mehl bestäuben. Den Boden und den Rand gleichmäßig mit dem Knetteig auskleiden, dann die Füllung dazugeben.

Bei 160 Grad Umluft/ Heißluft in den Ofen. Nach einer Stunde den Ofen abschalten und den Kuchen für eine weitere Stunde in der Nachwärme stehen lassen.

Schmeckt auch warm :)

***

Der Große steht übrigens gerade in der Küche und backt „Annettes Splitterkuchen“ (ich kenne Annette nicht, aber der Kuchen ist super, danke!). Ein Nuß-Schokoladen-Rührkuchen mit fettem Schokoladenüberzug, sein Lieblingskuchen.

In ein paar Wochen kann ich dann endlich auch jammern, dass mir meine Kinder meine Figur ruiniert haben.

Venengedöhns

30. September 2016

Gestern vor einer Woche wurden kranke Venen (= Krampfadern) aus meinem Bein geschnitten, heute zog man den Faden aus dem großen Schnitt aus der Leiste. Von den 41 Klammerpflastern über die gesamte Länge des Beines sind nur noch fünf übrig geblieben und ich fühlte mich da auf der Pritsche beim Arzt so, als müsste ich langsam Bäume ausreißen können.

Oberhalb des Knöchels ist das Bein noch geschwollen, die Wade ohne Gefühl und unter vielen Schnitten ist ein dicker, schmerzhafter Knubbel. Vermutlich quengelte ich dem Arzt etwas zu viel über diese Qualen, denn er sah mich sehr eindringlich an und sprach: „Sie haben eine ein Meter lange, fingerdicke Wunde im Bein. Die muss heilen!“ Das ließ mich rasch verstummen.

Der beste Vater meiner Kinder hat nächste Woche Urlaub und wir werden nicht zum Wandern in den Wald fahren, denn das Bein muss heilen. Vielleicht kann ich die kleineren Abendrunden mit dem gar nicht mehr so kleinen Hund übernehmen, aber mehr geht nicht. Das Bein muss heilen. Vor Dezember soll ich nicht in die Sauna gehen, sitzen (und nähen) muss durch viele Pausen aufgelockert werden, an der Stickmaschine stehen genauso. Das Bein muss heilen.

Dass ich ständig sehr müde bin, liegt zum einen am Blutverlust während der Operation, zum anderen daran, dass mich jede Drehung aus dem Schlaf reißt, das Bein ist empfindlich und will vorsichtig umgelagert werden. Das Bein muss heilen. Ich muss es mir immer wieder vorsagen und das Bild, das der Arzt mir malte, hilft: ein Meter, fingerdick. Das ist eine echt große Wunde, die braucht viel Geduld.

Als Belohnung gibt es ein Bein ohne Knubbel und Schmerzen, keine Gefahr mehr, was offene Stellen oder Thrombosen anbelangt. Jetzt muss es nur noch heilen. Schnell. (zappel, zappel)

Der unattraktive Stützstrumpf, den ich noch weitere fünf Wochen tragen muss, ist weniger gruselig oder unangenehm als ich dachte. Ganz im Gegenteil, im Moment „hält er mir das Bein zusammen“, schützt vor schleckenden Hundezungen und stupsenden Katzennasen. Dass er in echtem alte-Frauen-Beige daher kommt ist mir erstaunlicherweise völlig wurscht, eventuell ist mir auch die Eitelkeit weggeschnitten worden. Falls diese aber nachwächst, habe ich heute um ein Rezept für ein Paar Strümpfe zum Wechseln gebeten. Sündiges Schwarz mit Spitzenabschluss soll es sein, denn wenn schon, denn schon. (der beste Vater meiner Kinder hat schon ein sehr vorfreudiges Funkeln in den Augen)

*****

Falls Sie fragen: ich fand die Krampfaderknubbel am Bein gar nicht so schlimm, es störte mich allerdings, dass diese immer empfindlicher wurden, sogar schmerzten. Aber wie gesagt, ich fand es nicht schlimm und es war mir ein bißchen peinlich, mit solch einer Kleinigkeit zum Arzt zu gehen.

Der allerdings schlug die Hände über dem Kopf zusammen und konnte es nicht fassen, dass ich nicht schon drei Jahre früher gekommen war. Oberhalb meines Knöchel hatte sich bereits die Haut verfärbt und verändert, das hätte zu solch einem offenen Bein führen können. Das will man ja nicht. Per Ultraschall zeigt er mir meine ausgebeulten Venen und die kaputte Klappe in der Leiste. Ich wurde immer stiller und schuldbewusster, während der Arzt immer detaillierte Schreckensszenarien beschrieb. Da ich bereits vor 15 Jahren schon einmal eine Venenoperation hatte, musste ich mir anhören, dass damals nicht gründlich gearbeitet worden sei. Dafür konnte ich nun wirklich nichts, für die Krampfadern ja eigentlich auch nicht. Übergewichtig bin ich nicht, Bewegung finde ich auch nicht schlimm, es ist eben Veranlagung.

Der OP-Plan stand dann recht schnell und noch schneller war der Termin da. Letztlich wurde weniger „gemacht“ als befürchtet, aber ich habe mir (und dem Arzt) versprochen, gut auf mein anderes Bein zu schauen und früher um Hilfe zu bitten, falls es knubbelt.

Und jetzt: heilen. (schneller, zackzack!)