Novemberrezept Nummer 2
2. November 2009
ist ganz einfach nachzumachen:
Die Küche ordentlich aufräumen. Geht am Besten mit lauter Musik, zu der man hemmungslos mitsingen darf. (Kleinkindmütter haben keine Ausreden wegen der Musikwahl, Ritter Rost zum Beispiel liefert hervorragende Aufräum- und Mitsingmusik, Detlef Jöcker allerdings eher nicht.)
Und wenn man richtig im Schwung ist, die Küche auch noch putzen.
Den Küchentisch vom ewigen Gerümpel befreien, abwischen und Blumen darauf! Oder drei, vier Hagebuttenzweige. Vielleicht ein Kerzchen dazu, Sie wissen schon, das Licht ist wichtig im November.
Auf meinem Küchentisch stehen seit über einer Woche diese pinkfarbenen Herbstastern. Und ich grinse jedesmal, wenn ich hinsehe.
Zusammengefasst für´s Rezept heute: Gerümpel und Dreck raus, Buntes und Licht rein.
(und jetzt gehe ich Bad putzen)
Novemberrezept Nummer 1
1. November 2009
Heute morgen in der Zeitung die Geburtenanzeigen gelesen. Lustig, das. Denn „Spätfolgen des Kevinismus“ oder „Wenn der Kevin Papa“ wird … dann nennt er seinen Stammhalter Mailo. Sie wissen schon, frei nach diesem Sänger. Denke ich mal.
(nicht nur im November gut: Geburtsanzeigen und Heckscheiben-Baby-an Bord-Aufkleber lesen)
Nach dem Frühstück wurde der erste Novembervorsatz in die Tat umgesetzt: raus. Egal, wie das Wetter ist. (jaja, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Klamotten. Haben wir alle schon unseren Kindern erzählt.)
Nebel, feucht, kühl und ein Wind, der sich heimlich in die Hosenbeine schleicht. Die kleine Runde durch´s Ried, keine große Wanderung. Aber kommen Sie doch gerne mit.
Novemberrezepte
1. November 2009
Der November ist ein schwieriger Monat.
Es ist grau, neblig, düster. Die letzten bunten Blätter fallen nach dem ersten heftigen Frost und bis ich endlich dem kalten Winter mit buntem Weihnachtsgeglitzer die Stirn bieten kann, vergehen noch dreissig Tage.
Vor ein paar Jahren wäre ich beinahe in eine echte Novemberdepression gerutscht, ohne Appetit, ohne Lust, ohne Lachen. Nur noch Tränen, Jammertal und Hilflosigkeit. Nie wieder möchte ich mich so klein, traurig und hilflos wie damals fühlen. Deshalb fülle ich mir den November mit Brücken. Und Bildern. Und suche mir jeden Tag etwas, das mich glücklich macht.
Schauen Sie und wenn Sie Lust haben: machen Sie mit. Jeden Tag ein Rezept gegen graue Novemberstimmung. Ein Bild, eine Erinnerung, ein Text, ein Lied. Alles erlaubt.
Im Oktober haben wir schon für den Ernstfall (=klirrende Kälte im Winter) geprobt:
Der Ofen bollert gemütlich vor sich hin, der Kater auf dem Schoß schnurrt und die Füße werden von kunstvoll-handgestrickten Überraschungssocken gewärmt. Als wir noch keinen Ofen hatten, zündeten wir Kerzen an. Die wärmen weniger, flackern aber genauso anheimelnd.
Auf in den Kampf November.
Weil.
31. Oktober 2009
Weil die Oma krank ist, wohnt der Freund des Großen über´s Wochenende bei uns. Ist kein Problem, er ist ein Netter. Und diesmal hat er auch seine Medikamente mitgebracht, als Katzenhaarallergiker hat er es schwer in der Grünen Villa.
Weil das Dach des Schuppens zusammengebrochen ist, braucht der Schreinerfreund den besten Vater meiner Kinder. Seit halb neun ist der aus dem Haus, hat mir aber vorher noch einen Kaffee ans Bett gebracht, damit der Tag gut anfängt.
Weil sowieso schon vier Kinder im Haus sind, darf die allerbeste Freundin der Tochter ebenfalls kommen. Wie lange ist noch nicht abschließend geklärt. Spätestens bis morgen nachmittag, schätze ich.
Weil heute abend die Klingel bei uns abgestellt sein wird undwir unser eigenes kleines Fest feiern, stelle ich mich gleich an den Herd und zaubere gewünschte Köstlichkeiten.
Weil die Sonne scheint und der Herbst nochmal zeigt, was er kann, jage ich die Kinder in den Garten. Rasen mähen. Und Terrasse kehren. Und wenn die Sonne heute nachmittag noch ein paar warme Strahlen auf die (gekehrte) Terrasse schickt, gibt´s den Nachmittagskaffee draußen.
Weil ich die ungeliebte Hausarbeit diese Woche gerne schleifen ließ (musste ja Frau Jette bespaßen), gibt es heute noch eine Menge zu tun und es hat wohl wenig Sinn, mich noch länger vom Schweinehund ablenken zu lassen.
Weil … ist ein normaler Samstag.
Schönes Wochenende Ihnen!
exklusiv-explosiv!
30. Oktober 2009
„Sohn“, sprach Frau … äh … Mutti zu eben diesem, „wäre es nicht eine hervorragende Idee, wenn du dir ein Hobby suchen würdest?“
„Warum?“, fragte der Sohn verständnislos und völlig zufrieden mit Rumhängen auf Bett und Sofa, ergänzt durch krummes Sitzen auf einem Stuhl vor verschiedenen Mahlzeiten oder dem Computer, verfeinert durch exquisite Stimmungsschwankungen und Anfälle argster Langeweile.
„Weil halt.“, Frau … äh … Mutti kann ja auch nicht immer rethorisch glänzen.
Nach einer kurzen Denkpause auf beiden Seiten argumentierte Frau … äh … Mutti mit Spaß und jugendlicher Neugier, mit Orientierung für die berufliche Zukunft und „es nervt mich, wenn du wie ein Schluck Wasser in der Kurve rumhängst und dein Leben an dir vorbeizieht.“
„Ok.“, sprach der große Sohn.
Das war vor ein paar Wochen.
Mittlerweile hat der große Sohn beschlossen, dass sein neues Hobby chemische Experimente sein werden. Er träumt von einem Laboratorium mit verschiedenen Glasgefäßen, in denen bunte Flüssigkeiten brodeln, blubbern oder wenigstens dampfen. Er schwärmt von kleineren Explosionen und stinkenden oder ätzenden Substanzen.
Ich bin, ehrlich gesprochen, weniger enthusiastisch, muss aber zu meinem Wort stehen und das Kind begeistert bei seinem neuen Hobby unterstützen = in zwei Wochen zum Geburtstag Chemiebaukästen rüberschieben.
(meine abgemilderte Version wäre ja ein Tütchen Backpulver, ein Fläschchen Essig und ein leeres Filmdöschen, doch für dieses Experiment ist er nicht mehr zu gewinnen, der Große.)
Haben Sie da draußen zufällig Erfahrung mit Chemiebaukästen? Welche darf ich auf gar keinen Fall kaufen, weil sie zum Beispiel zum Einsturz von Mehrfamilienhäusern führten? Oder gibt es irgendwelche Einzelzutaten, die ich ganz offiziell in einer Apotheke kaufen kann und die nicht in Fässern in alten Stollen vergraben sind?
(Sie sehen, ich bin sehr aufgeregt. Und sehr, sehr unwissend. Ich hatte in Chemie im Zeugnis zweimal „ungenügend“. Minderbegabung, würde ich sagen. Oder Desinteresse. Ich baue auf Sie!)